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Geschrieben von verbluteter_patient am 20.03.2008 um 15:19:

 

Zitat:
Original von eylou
[...], aber z.B. "Nazis Raus" zu plakatieren - hat die Linkspartei letztes Jahr in Frankfurt gemacht -, das muss auch nicht sein.
"Nazis Raus aus den Köpfen" Diesen Spruch wiederrum finde ich ziemlich gut, liest man auch ab und zu.

Ich beginne mich, so bisschen von der Linkspartei zu distanzieren. Denn aus meiner Sicht ist die Linkspartei zwar wichtig als eine vorhandene, oppositionelle Kraft, doch wenn sie auf die Stufe der Regierungsbeteiligung heranwächst, geht glaube ich einiges schief. Bei uns in Dresden z.b. ist die PDS in ihrer politischen Haltung im Prinzip nicht selten näher an der CDU als an der SPD! Ich bin mir sicher: Wenn die regieren würden, würde kaum was besser werden. Die Funktion der Linkspartei sehe ich eher darin, einen gewissen Linksdruck auf regierende Parteien auszuüben.

Seit Gerhard Schröder weg vom Fenster ist, finde ich, kann man auch wieder SPD wählen. Die sind glaube ich die fähigste Regierungspartei.

Zum Thema:
Linksradikalismus will genauso wie der Rechtsradikalismus andersgesinnten Menschen eine Meinung oder Haltung aufzwingen. Insofern sind beides keine Ansätze für eine "gute" Herrschaft, wohl aber notwendige Faktoren, um ein bestehendes System wach zu rütteln, wenn es schwächelt oder Scheiße verzapft. In diesen Belagen würde ich sagen, haben Links- und Rechtsradikalismus die gleiche Funktion. Große Unterschiede bestehen wiederrum in der Herrschaftsvorstellung, vor allem was nationalität und Internationalität, Gleichberechtigung usw. betrifft, das steht außer Frage.

Man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen Linksradikalismus und dem real existierenden Sozialismus gibt. Die DDR distanzierte sich z.b. grundlegend von der Haltung und den Zielen der Linksradikalen in Westdeutschland. In der Linkspartei heute scheiden sich die Geister, weil die alte SED-Fraktion und Linksradikale aus Westdeutschland plötzlich in einem Boot sitzen. Je mehr Macht die Politiker der Linkspartei kriegen, umso deutlicher werden sie merken, wie sehr sie eigentlich alle aneinander vorbeireden und wie wenig sie wissen, was sie nun eigentlich erreichen wollen. Schon allein deshalb kann die Linkspartei keine gute Regierungspartei sein.



Geschrieben von eylou am 21.03.2008 um 04:36:

 

Zitat:
Original von verbluteter_patient
Linksradikalismus will genauso wie der Rechtsradikalismus andersgesinnten Menschen eine Meinung oder Haltung aufzwingen. Insofern sind beides keine Ansätze für eine "gute" Herrschaft, wohl aber notwendige Faktoren, um ein bestehendes System wach zu rütteln, wenn es schwächelt oder Scheiße verzapft.


Rechte Ideologie als einen "notwendigen Faktor" oder eine Art negatives Korrektiv zu sehen, finde ich nicht vertretbar. Eine derartig irrationale, agressive und dadurch gefährliche Weltanschauung hat für mich keine Legitimität und ihr sollte auch auf Umwegen keine eingeräumt werden.

"Rechtsradikal" würde ich persönlich als Begriff nicht verwenden, weil er eine Nähe zum linksradikalen Strömungen andeutet, die ich anders als Du aber nicht gegeben sehe. Zumindest nicht pauschal.

Klare Fronten gibt es unabhängig davon natürlich trotzdem nicht. Einen ganz guten Ansatz, politische Anschauungen jenseits der eindimensionalen "Rechts/Links"-Skala einzuordnen, finde ich den Political Compass. Der (englischsprachige) Selbsttest dort ist übrigens klasse. So sieht das aus:




Geschrieben von verbluteter_patient am 21.03.2008 um 21:19:

 

Naja ok, "notwendig" ist vielleicht bisschen zu allgemein gesagt. Ich würde mir als Sprachrohr der Verlierer und Minderheiten der Gesellschaft auch lieber Linksradikale als Rechtsradikale wünschen. ABer die beiden Lager liegen, was die reale Wählerschaft betrifft (nicht das Parteiprogramm!), doch näher beieiandern als man glaubt. So gibt es z.b. eine recht große Wählerwanderung zwischen NPD- und PDS. Das beweist, dass die beiden Parteien für viele Menschen eine ähnliche Funktion haben. Was nun ganz genau im Parteiprogramm drinn steht, darüber sind die meisten garnicht informiert und interessiert sie vielleicht auchgarnicht. es geht um den Protestfaktor. Und den meinte ich.

Zur Rechts/Links-Skala:
Interessant! Jetzt verstehe ich was du meinst, wenn du den Begriff des Rechtsradikalismus bemängelst, da in der Skala der rechtsradikalismus eher auf Richtung Neo-liberalismus bezogen ist. Wahrscheinlich haben wir Deutschen durch das 3. Reich eine andere Auffassung vom Begriff des Rechtsradikalismuses, da man die NSDAP fälschlicherweise als eine rechtsradikale Partei bezeichnet. Die Bezeichnung kommt vielleicht daher, dass die NSDAP die erbittertste Feindschaft mit den Marxisten geführt hat, die ja bekanntermaßen linksradikale waren (sind). Dabei müsste man die NSDAP wahrscheinlich ganz oben, sogar etwas links von der Mitte einzeichnen. Denn die NSDAP war auf alle Fälle eher noch Sozalistisch als Neo-Liberal. Ähnlich siehts bei der NPD aus. Ich versteh nicht, warum man auf der website den Hitler rechts von der Mitte eingezeichnet hat. Schließlich hat Hitler regelrecht Planwirtschaft betrieben, von eigenständigen Märkten konnte bei dem doch kaum die Rede sein.
Laut der Skala wäre die FDP die mit Abstand rechstgerichtetste Partei bei uns! Krass. Sehe ich persönlich aber auch so. Die Entfernugn zwischen Linkspartei-NPD ist nicht viel größer als der Abstand Linkspartei-FDP.

Ob Links=Rechts wirklich so nahe beieinanderliegt, ist halt eine Frage der Definition der Begriffe. Gemäß der Skala würde wirklich ein großer Unterschied zwischen den beiden bestehen. ABer der Begriff "links" ist viel zu schwammig, da Linksradikalismus schnell vom Anarchistischen ins Autoritäre umklappen kann und damit der NPD sehr nahe rückt! So war in der Praxis in der DDR oder in Russland aus einer anarchistisch-orientierten Gesinnung (Rätedemokratie) eine ziemlich autoritäre Organisation entstanden, und ich würde mal allen Linksradikalen unterstellen, dass sie als Regierende genausolche autoritären Strukturen aufbauen würden wie in der DDR, da es einem gewissen Zwang bedarf, alle Menschen in einem so hohen moralischen Anspruch zu halten. Auch auf der Seite der Rechten sieht es so aus: Die FDP gibt vor, besonders Freiheitlich zu sein, lässt die Diktatur des Kapitals, die im rechten Bereich stark ausgeprägt ist, aber unter den Tisch fallen. Die Anarchistische Linie geht also ziemlich fließend in eine Autoritäre Linie über, was aus dieser Skala nicht ersichtlich wird. Das würde ich an der Einteilung bemängeln.
Außerdem lässt sich in der Skala der Rassimus irgendwie nicht richtig einzeichnen, oder? Dabei spaltet dieser Punkt die Parteien erheblich



Geschrieben von verbluteter_patient am 21.03.2008 um 22:53:

 

Achja und danke für den link zum political compass, echt interessant! Ich musste zwar ziemlich oft das Wörtbuch bemühen, abers hat sich gelohnt. In der Links/Rechts-Skala liegich bei -5,62, in der freiheitlich-autoritären bei -4,52. Nicht schlecht. Eigentlich hatte ich schon befürchtet, autoritärer eingestellt zu sein.



Geschrieben von Isi123 am 14.04.2008 um 20:17:

 

Bin grade in dem Buch "Ich klage an" von Ayaan Hirsi Ali, auf eine interessante Stelle gestoßen, die ich jetzt mal zitiere:

"Aber die Linken haben im Wester eine merkwürdige Neigung, sich selbst die Schuld zu geben und den Rest der Welt als Opfer zu betrachten, bespielsweise die Muslime.
Und Opfer sind bedauernswert, und alle bedauernswerten und unterdrückten Menschen sind per Definition gute Menschen, die wir an unser Herz drücken müssen.
Die linke Kritik beschränkt sich auf den Westen.
[...] Kritik an der islamischen Welt, den Palestinänsern und den islamischen Minderheiten wird als islamfeindlich und fremdenfeindlich gesehen. Diese Kulturrelativisten sehen jedoch nicht, dass sie, indem sie nichtwestliche Kulturen skrupulös von ihrer Kritik ausnehmen, die Träger dieser Kulturen in ihrer Rückständigkeit einzementieren. Dies geschieht nur mit den besten Absichten, aber wie bekannt ist der Weg zur Hölle mit guten Absichten gepflastert. Es handelt sich um Rassismus in der Reinform."



Geschrieben von Bravopunk94 am 15.04.2008 um 17:31:

  RE: Rechts=Links?

Mal so: Jede Partei ist radikal, heißt jede will ihr Programm durch setzen. Was ihr meint ist Extremismus!



Geschrieben von verbluteter_patient am 15.04.2008 um 21:22:

 

@brqavopunk: Ich würde denken, das is ne Frage der Perspektive. Das kann man sicher nicht eindeutig definieren.

@Isi: Interessante Quelle, aber ich musste mich sehr über den Inhalt aufregen. Klar zum einen mag ein Körnchen Wahheit drinstecken, dass es durchaus eine Gepflogenheit unter LinksEXTREMISTEN Augenzwinkern ist, eigene Bedeutung und Meinungsgewalt mit dem unverschuldeten Leid anderer zu legitimieren, wobei die "anderen" als unanfechtbar Gute als Moralkeule herhalten... und das alles kann dann ziemlich realitätsfern ausarten. Das ist zweifellos die eine große Schwäche der Linken.
Aaaber wenn ich sowas hier lese, krieg ich nen furchtbar dicken Hals:
Zitat:
die Träger dieser Kulturen in ihrer Rückständigkeit einzementieren

Es ist gefährlich einseitig gedacht, einfach alles, was nicht westlichen Standards entspricht, als rückständig zu betrachten. Das zu behaupten, ist hochgradig verblendet, selbstverliebt und vor allem arrogant. Es gibt genug Zeichen und Ereignisse, die darauf hindeuten, dass in der westliche Welt manch menschlicher Wert, auch Würde, mehr abhanden gekommen ist als vielen andersgesinnten. Klar es gibt Völker, die aus unserer Sicht markabere Praktiken haben, beispielsweise brutale Sexpraktiken- und Rituale. Doch wenn ich mir unsere westlichen Internet-sex-seiten angucke, bin ich mir nicht sicher, ob wir da kulturvoller sind....



Geschrieben von Isi123 am 16.04.2008 um 15:53:

 

Da muss ich dir widersprechen, denn das Buch ist von einer ursprünglich muslimischen Frau geschrieben worden, die vor einer Zwangsheirat in die Niederlange geflohen ist. Daher gehe ich davon aus, dass sie weiß, wo von sie spricht, wenn sie sagt, dass der Islam (teilweise) rückständig ist. Sie ist unter Durchschnittsmuslimen aufgewachsen, wurde beschnitten, unterdrückt und beinahe zwangsverheiratet.
Aussagen wollte sie wohl, dass sich die Linken die westliche Welt zwar stark kritisieren, andere Teile der Welt allerdings "ignorieren", weil sie sie als Opfer sehen, nicht als Täter.
Dabei erwische ich mich oft selbst, wenn ich das Verhalten solcher Menschen versuche zu rechtfertigen, wobei es oft keine rechtvertigung gibt: Dennoch wäre es unser Job, zu helfen, wo es nur geht, grade bei Themen wie Integration (Bsp: Muslime in Deutschland bräuchten keinen eigenen Religionsunterricht, sondern müssten mehr mit Themen der Philosophie in Berührung kommen, um ihr oftmals schon in jungem Alter feststehendes Weltbild zu erweitern)

Und es ist nicht arrogant, andere Teile der Welt als rückständig zu bezeichnen, wenn dort Frauen dermaßen unterdrückt werden und nur als "Söhnemachmaschinen" fungieren.



Geschrieben von eylou am 19.04.2008 um 10:43:

 

Zitat:
Original von Isi123
"Aber die Linken haben im Wester eine merkwürdige Neigung, sich selbst die Schuld zu geben und den Rest der Welt als Opfer zu betrachten, bespielsweise die Muslime.

Die linke Kritik beschränkt sich auf den Westen.


Das stimmt so aber gar nicht. Es gibt zwar auch in der Linken eine Fraktion, die sehr klare Feindbilder aufstellt und nur einseitig Kritik übt. Das kann man aber nicht auf "die Linke" (meint jetzt nicht diese Partei) insgesamt verallgemeinern. In Kategorien wie "Schuld", "Täter" und "Opfer" zu denken, würde ja bedeuten, Probleme in einzelnen Menschen(gruppen) zu suchen und nicht in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen. Genau den Anspruch haben Linke aber - eigentlich.

Ich weiß ja nicht, was das für ein Buch ist, möglicherweise ist es brauchbar, aber allein die kurze zitierte Stelle enthält "Kulturrelativisten", "an unser Herz drücken", "Weg zur Hölle", sich in ihrer "Rückständigkeit einzementieren" und "Rassismus in Reinform". Wer in einem politischen Sachbuch so bildhaft schreibt, macht sich meiner Meinung nach zumindest verdächtig.



Geschrieben von woltri am 14.07.2008 um 20:18:

 

In einem Land, in dem man für viele schon als "Linksradikal" gilt, wenn man gegen den Neoliberalismus und für die soziale Marktwirtschaft ist ist es schwer sich noch zur "Mitte" zu zählen.

Links wird hier viel zu oft mit Stalinismus gleich gesetzt, obwohl grad der so rechts war wie es nur geht.

Ich sage ja gerne: "Was können Marx und Engels dafür, dass sich ein Stalin sein Regime in ihrem Namen aufgebaut hat und unzählige Diktaturen dem Beispiel folgten um sich nicht mit AH zu identifizieren?"



Geschrieben von eylou am 15.07.2008 um 13:45:

 

Zitat:
Original von woltri
Links wird hier viel zu oft mit Stalinismus gleich gesetzt, obwohl grad der so rechts war wie es nur geht.


Kann man so meiner Meinung nach nicht sagen.
Die Wirtschaftspolitik in der Sowjetunion war tatsächlich sozialistisch geprägt, also im landläufigen Sinne "links".
Ansonsten herrschte Stalin in einem diktatorischen System mit sehr starker autoritärer Struktur und Hierarchien durch alle gesellschaftlichen Instanzen. Das ist kein typisches Merkmal von "rechts" oder "links" im ökonomischen Sinn, das ist einfach nur eine extreme Art, eine Gesellschaft aufzubauen.

Es wird zu wenig zwischen der wirtschaftlichen und ideologischen Ausrichtung einer Gesellschaft differenziert. In der UDSSR gab es eine mehr oder weniger sozialistisch organisierte Wirtschaft und es gab auch Unterdrückung verschiedenster Art. Nur folgt daraus nicht, Unterdrückung wäre ein Element des Sozialismus.



Geschrieben von Ed van Halen am 15.07.2008 um 17:02:

 

Sowohl Links, als auch Rechts ist für mich absolut Tabu. Beide haben prinzipiell nur ein Ziel und das nennt sich die Demokratie vernichten.

Grausam mit Menschen gehen sie beide gleich schlimm um...



Geschrieben von hape am 18.07.2008 um 01:08:

 

Soso, Demokratie vernichten... und warum kommen die meisten Bedenken bzgl. Erhalt und Schutz der Bürgerrechte (die ja die Basis der Demokratie darstellen) von Seiten eher linker Parteien? Könnte es nicht sein, dass der Begriff links/rechts etw. vielschichtiger ist? Und z.B. sowohl eine Gesellschaftliche als auch eine wirtschaftliche Dimension hat, wobei gerade im gesellschaftlichen Bereich die linke Position eher die der Freiheit und Menschenrechet ist, während Rechte/Konservative hier stets einschränken wollen, entsprehcend ihrem Wertegerüst?



Geschrieben von Frauenarzt Dr. Dose am 18.07.2008 um 05:25:

 

Zitat:
Original von hape
Soso, Demokratie vernichten... und warum kommen die meisten Bedenken bzgl. Erhalt und Schutz der Bürgerrechte (die ja die Basis der Demokratie darstellen) von Seiten eher linker Parteien? Könnte es nicht sein, dass der Begriff links/rechts etw. vielschichtiger ist? Und z.B. sowohl eine Gesellschaftliche als auch eine wirtschaftliche Dimension hat, wobei gerade im gesellschaftlichen Bereich die linke Position eher die der Freiheit und Menschenrechet ist, während Rechte/Konservative hier stets einschränken wollen, entsprehcend ihrem Wertegerüst?


Soso du würdes also Menschenrechte und Pressefreiheit in China, Kuba, Venezuela... als gegeben sehen?

Du findes programmatische Eckpunkte die sich wie folgt zum thema freie marktwirtschaft äußern tatsächlich demokratisch?

Zitat aus den programmatischen Eckpunkten der Partei "Die Linke":

„Die Demokratisierung der Wirtschaft erfordert, die Verfügungsgewalt über alle Formen des Eigentums sozialen Maßstäben unterzuordnen. Vor allem die profitbestimmte private Verfügung über strukturbestimmende Großunternehmen muss durch breite demokratische Allianzen, Mitbestimmung und sozialstaatliche Regulierung zurückgedrängt und überwunden werden, wo sie dem Gemeinwohl widerspricht.“

Hier noch weitere SEHR demokratische Äußerungen des Linken Tellerrandes:

Lafontaine über Venezuela:
Hugo Chávez, dem autoritären venezolanischen Staatspräsidenten, der seine Abwahl verbieten will und Meinungs- und Pressefreiheit einschränkt, ruft die Linke zu, sie „bewundere“ seine Entscheidungen. (Rede in Bad Doberan, 3.6.2007)


Lafontaine über Kuba:
„Das bitterarme Kuba, wo das Castro-Regime die Menschenrechte mit Füßen tritt, wird von ihm bereist und bekommt bescheinigt, es habe sich wirtschaftlich „gut entwickelt“. Hinweise auf die Menschenrechtslage tut der Linksparteivorsitzende als „wichtigtuerisch“ ab. (Junge Welt, 1.9.2007)<

Dabei heißt es doch in den programmatischen Eckpunkten:
„Wir haben aus der Geschichte gelernt:
Respekt vor den Ansichten Andersdenkender
ist Voraussetzung für Befreiung
[…] Menschenrechte und Gerechtigkeit
sind für uns unteilbar.“

Lothar Bisky ebenfalls über Kuba:
„Alle Mitglieder der Linkspartei.PDS begleiten die Entwicklung auf Kuba mit großer Solidarität und tiefempfundener Sympathie [...] Die Mitglieder und Sympathisanten der Linkspartei werden ihre aktive solidarische Unterstützung des Kubanischen Volkes fortsetzen. Die Linkspartei.PDS ist und bleibt ein verlässlicher Freund Kubas“ aus >>Die Politische Meinung „Lupenreine Demokraten“ Ausgabe 458 Januar 2008




Da diese Freundschaft so verlässlich ist gibt es auch eine Unterorganisation innerhalb der Linke die sich „Cuba si“ nennt. Diese veröffentlicht und preist unter anderem auf ihrer Homepage Reden Fidel Castros an.

Sie (Zitat)
“ verurteilt aufs Schärfste die , Entschließung des Europaparlaments zur Haltung der EU gegenüber der kubanischen Regierung‘, vom 2. Februar 2006, in der die kubanische Regierung in anmaßendem Stil und arroganter Rhetorik aufgefordert wird, eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen, die nach Ansicht der honorablen Mitglieder des Europäischen Parlaments notwendig sind, um die kubanische Demokratie und die Einhaltung der Menschenrechte voranzutreiben. Dieser Anspruch ist absurd, denn Kuba ebenso wie Venezuela und Bolivien sind Teil eines allgemeinen Demokratisierungs- und Entwicklungsprozesses in Lateinamerika, der durch diesen Entschluss des Europaparlaments gezielt attackiert wird […] Wir fordern alle demokratischen und friedliebenden Menschen in der Linkspartei und in der Bundesrepublik Deutschland und europaweit auf, den kriegstreiberischen Kräften des Europäischen Parlaments und seiner Regierungen entgegenzutreten und das Recht auf friedliche Entwicklung aller Menschen in der Weltgesellschaft zu garantieren.“


Eine freie Presse ist sicherlich dann auch nicht sehr demokratisch oder?
Man höre und staune:

Zitat von Oskar Lafontaine aus der Jungen Freiheit:
„Die Überführung der Privatsender in öffentlich-rechtliche Trägerschaft wäre mein Herzenswunsch. [...]Ein Fortschritt wäre schon eine Regulierung dergestalt, dass der Gesetzgeber fernsehfreie Tage einführt.“

Weiterhin sagte er während einer Rede in Heiligendamm 2007:

Wir brauchen auch in den kapitalistischen Systemen wieder eine Demokratisierung der Medien. Es gibt den gewaltigen Irrtum, in den westlichen Industriestaaten seien die Medien demokratisch. Das ist ein gewaltiger Irrtum. Sie sind frei von staatlichem Einfluss, jawohl, überwiegend. Sie sind aber in der Hand der Wirtschaft. Und eine freie Presse kann nicht in der Hand der Wirtschaft sein.



Geschrieben von eylou am 18.07.2008 um 13:43:

 

Zitat:
Original von Ed van Halen
Sowohl Links, als auch Rechts ist für mich absolut Tabu. Beide haben prinzipiell nur ein Ziel und das nennt sich die Demokratie vernichten.

Grausam mit Menschen gehen sie beide gleich schlimm um...


Wenn Du nur mal das Wirken von Gandhi und Hitler miteinander vergleichen würdest, müsstest Du beide Deiner Pauschalaussagen wohl zurück nehmen.

Solche weit verbreiteten Schulbuch-Weisheiten sind leider der Grund dafür, dass die CDU unter ihren Parteinamen nur den Zusatz "die Mitte" klatschen muss, um sich zusätzlicher Wählerstimmen sicher zu sein (hat die SPD allerdings auch schon gemacht). Wenn man "die Mitte" wählt, kann man ja nicht falsch liegen, oder? Dabei ist das nur ein Schlagwort, das man sich zu eigen machen kann, das aber politisch rein gar nichts aussagt, denn "die Mitte" ist ein noch schwammigerer Begriff als "links oder "rechts".

Wenn wir in Deutschland und in der Gegenwart bleiben, kommt die große Gefahr für die Demokratie ja gerade aus der selbst ernannten "Mitte", die auf politischer Ebene eifrig daran arbeitet, sie zu demontieren. Besonders deutlich zeigt sich das derzeit an Zensur, Datensammlung, Überwachung des öffentlichen und privaten Lebens und der schrittweisen Einschränkung von Freiheits- und Persönlichkeitsrechten. Vorangetrieben wird das von "bürgerlichen" Parteien (in erster Linie CDU/CSU und dem rechten Flügel der SPD), während die "bürgerliche", "unpolitische" oder "normale" Bevölkerung dieses Vorgehen mehrheitlich begrüßt und nur wenig Protest entgegenbringt.

@ Frauenarzt - nur weil sich die Partei "die Linke" diesen Namen gegeben hat, ist sie noch lange nicht die politische Stimme linker Weltanschauungen und Ideen. Wenn Du z.B. dagegen in sinnvoller Weise - gerne auch kritisch - aus den Werken von Marx und Engels zitieren würdest, hätte das durchaus Gewicht, schließlich hatten die maßgeblichen Einfluss auf linke Strömungen auf der ganzen Welt - von Oskar Lafontaine, mit dem Du Dich so ausführlich auseinandersetzt, kann man das nun nicht sagen. Es hätte davon abgesehen aus meiner Sicht auch geholfen, die Zitate in eine eigene Argumentation einzubinden.

Es stimmt allerdings, dass die Partei "die Linke" auf Bundesebene bei Protesten gegen die oben beschriebene Entwicklung meistens vorne mit dabei war. Das konkrete politische Handeln wiegt meiner Meinung nach (bei aller Kritik an der Partei "die Linke") wesentlich mehr als Aussagen von Parteispitzen, die zum Teil sicher problematisch sind. Aber die kann man ohnehin für jede Partei zusammen tragen.



Geschrieben von hape am 11.08.2008 um 23:46:

 

@Frauenarzt

sauber, einfach mal ein paar Zitate aus dem Zusammenhang reißen, die dann stellvertretend für alle Linken stehen, anstatt differenziert zu betrachten, was genau "links" bedeutet (und dabei festzustellen, dass dieser Begriff sehr weit gestreut ist und verschiedene Dimensionen hat, nämlich gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische, die einander je nach Ausprägung direkt widerpsrechen, tja, gar nicht so einfach).

Zum ersten Zitat: es geht um Großunternehmen, deren Macht reguliert werden soll "... so sie dem Gemeinwohl widerspricht". Das ist noch lange keine Erklärung, alles zu verstaatlichen, man sollte sich da mal die damit zusammenhängenden Stellen genau anschaun (was du hier weggelassen hast, Absicht?), vllt. gehts auch nur beispielsweise um Strohmunternehmen oder Krankenhäuser o.ä., bei denen es durchaus ihrem eigentlichen Zweck widersprechen kann, wenn sie gewinnorientiert handeln (Menschen können sich Strohm oder medizinische Versorgung nicht mehr leisten).

Zu den nächsten beiden: ungenaues aussageloses blabla, dass noch ncihtmal direkt aus Zitaten sondern nur aus Berichten dritter stammt, damit willst du die intrinsiche Boshaftigkeit der linken Politik zeigen? Ne oder?

Und hättest du dich mal genau mit "linker" Politik auseinadner gesetzt, wüsstest du, dass sich da sicherlich net alle einig darüber sind, wie mit "linken Helden" wie z.B. Ché umzugehen ist.

Zu dem Spruch mit der Demokratisierung der Medien: da steht nun wirklcih nix konkretes drin, auch nicht was Enteignung o.ä. angeht, vllt. strebt er auch nur ein Kontrollsystem der MEdien an, vllt. auch nur eine Verstärkung der öffentlich rechtlichen oder was auch immer.



Geschrieben von änother dingsbums am 15.08.2008 um 13:32:

 

Zitat:
Original von eylou


Solche weit verbreiteten Schulbuch-Weisheiten sind leider der Grund dafür, dass die CDU unter ihren Parteinamen nur den Zusatz "die Mitte" klatschen muss, um sich zusätzlicher Wählerstimmen sicher zu sein (hat die SPD allerdings auch schon gemacht). Wenn man "die Mitte" wählt, kann man ja nicht falsch liegen, oder? Dabei ist das nur ein Schlagwort, das man sich zu eigen machen kann, das aber politisch rein gar nichts aussagt, denn "die Mitte" ist ein noch schwammigerer Begriff als "links oder "rechts".
[...]
Vorangetrieben wird das von "bürgerlichen" Parteien (in erster Linie CDU/CSU und dem rechten Flügel der SPD), während die "bürgerliche", "unpolitische" oder "normale" Bevölkerung dieses Vorgehen mehrheitlich begrüßt und nur wenig Protest entgegenbringt.


"mitte" bedeute in aller erster linie kein geld ausgeben, dass man nicht hat!
die SPD hat unter schröder verpennt, den leuten zu sagen, dass sie von ihrem hohen lebensstandard runterkommen muss! man konnte bei dem wirtschaftsabschwung nach 2001 den "hohen" lebensstandard der 90er nicht weiter führen, ohne das sich ein schuldenberg ansammelt.
um wählerstimmen zu gewinnen hat das schröder-lafontaine duo das eine periode lang ignorier, als es nicht mehr zu ignorieren ging, lief lafontaine zur linkspartei (wo er jene geldprobleme bis heute weiter ignorieren kann) und schröder musste die hartz-reformen durchsetzen, um den haushalt wieder in griff zu bekommen!
die wirtschaft ist seit 2001 nicht in dem maße gestiegen, dass man sich große ausgaben leisten kann. man müsst eigtl. konsequent weiter sparen und der wirtschaft ermöglichen günstig arbeitsplätze zu schaffen, sowie günstige preise durch mehr wettbewerb im rohstoff und lebensmittel bereich zu provozieren (z b das fast-monopol von edeka brechen, stromnetze den energieriesen wegnehmen usw.).
danach kann man daran denken, den leuten wieder mehr geld in die tasche zu stecken, wo bei ich denke, das arbeitslose nicht "gratis" geld bekommen sollten, sondern etwas engagement zeigen sollten, sei es durch öffentliche arbeit , 1€ jobs oder fortbildung!

wenn ich mir mal die linke oder den linken flügel der SPD angucke, die in zeiten des wirtschaftsabschwungs auf die idee kamen/kommen!


sauber, einfach mal ein paar Zitate aus dem Zusammenhang reißen, die dann stellvertretend für alle Linken stehen, anstatt differenziert zu betrachten, was genau "links" bedeutet (und dabei festzustellen, dass dieser Begriff sehr weit gestreut ist und verschiedene Dimensionen hat, nämlich gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische, die einander je nach Ausprägung direkt widerpsrechen, tja, gar nicht so einfach).


Zitat:
Original von hape
sauber, einfach mal ein paar Zitate aus dem Zusammenhang reißen, die dann stellvertretend für alle Linken stehen, anstatt differenziert zu betrachten, was genau "links" bedeutet (und dabei festzustellen, dass dieser Begriff sehr weit gestreut ist und verschiedene Dimensionen hat, nämlich gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische, die einander je nach Ausprägung direkt widerpsrechen, tja, gar nicht so einfach).


das stimmt so nicht!
wirtschaftliche und politische dimensionen sind ähnlich.
man kann hierbei pauschal sagen, je weiter man nach links geht, umso größer wird der einfluss des staates auf die wirtschaft.
gesellschaftlich gesehen ähnlich, je weiter man nach links geht, umso "gleicher" behandelt man die menschen, bzw. "gleicht" sie aneinander an (was jegliches leistungorientiertes arbeiten unterbinden wird.)


Zitat:
Original von hape
Soso, Demokratie vernichten. und warum kommen die meisten Bedenken bzgl. Erhalt und Schutz der Bürgerrechte (die ja die Basis der Demokratie darstellen) von Seiten eher linker Parteien?


sind damit Grüne und SPD gemeint?
bei den linken, die ja neben demokraten, sozialdemokraten, demokratischen sozialisten auch kommunisten in ihren reihen haben, kann ich mir da keine einheitliche meinung vorstellen...

Zitat:
Original von hape
[...] wobei gerade im gesellschaftlichen Bereich die linke Position eher die der Freiheit und Menschenrechet ist, während Rechte/Konservative hier stets einschränken wollen, entsprehcend ihrem Wertegerüst?


in dem fall ist aber die FDP ganz links ;-)

Rechte/Konservative, ich denke mal du meinst CDU, wollen diese grundsätzlich nicht einschränken, sondern schützen, wobei sie aber gewisse einschränkungen in kauf nehmen. davon kann man halten was man will, aber wenn man die präsenz der polizei erhöht, deutet das doch eher auf VERTEIDIGUNG der freiheit und menschrechte hin, anstelle auf einschränkung...



Geschrieben von eylou am 15.08.2008 um 14:02:

 

Dein erster Absatz stützt sich auf einen ganzen Haufen Behauptungen zur ökonomischen Situation in Deutschland, die Du wie zufällig aufgeschnappt einfach in den Raum stellst, ohne sie zu belegen oder wenigstens zu begründen. Er hat auch nicht viel mit dem Beitrag von mir zu tun, den Du dazu zitiert hast, mit dem Threadthema schon gar nicht. Wenn Du mit mir tatsächlich darüber diskutieren willst, dann bitte nur auf einem sachlichen Niveau und in einem passenden Thread.

Ja, das war jetzt sehr arrogant. Wer einen riesigen Beitrag schreibt, der inhaltlich der Bildzeitung entsprungen sein könnte, hat es ausm meiner Sicht auch nicht anders verdient. Um solche Unterstützer kann man die bürgerlichen Parteien nun wirklich nicht beneiden großes Grinsen Augen rollen



Geschrieben von Frauenarzt Dr. Dose am 15.08.2008 um 14:18:

 

„Die Demokratisierung der Wirtschaft erfordert, die Verfügungsgewalt über alle Formen des Eigentums sozialen Maßstäben unterzuordnen."

Lieber hape, wenn man sagt die Verfügungsgewalt über _alle Formen des Eigentums_ usw. kann ich dir leider nur sagen dass das Wort alle auch meist alle bedeutet.


>>vllt. gehts auch nur beispielsweise um Strohmunternehmen oder Krankenhäuser o.ä., bei denen es durchaus ihrem eigentlichen Zweck widersprechen kann, wenn sie gewinnorientiert handeln (Menschen können sich Strohm oder medizinische Versorgung nicht mehr leisten).

Ich denke du sprichst von Strom und nicht von Stroh oder? Du möchtes also wieder Staatlich subventionierte Stromversorung, woher soll das denn Subventioniert werden? Steuern? Du willst also an einer Stelle weniger bezahlen um an anderer wieder mehr zu zahlen?

>>Zu dem Spruch mit der Demokratisierung der Medien: da steht nun wirklcih nix konkretes drin, auch nicht was Enteignung o.ä. angeht, vllt. strebt er auch nur ein Kontrollsystem der MEdien an, vllt. auch nur eine Verstärkung der öffentlich rechtlichen oder was auch immer.


Ich bitte dich, schließt du deine Augen absichtlich vor dem was da gesagt wurde?
Die Überführung der Privatsender in öffentlich-rechtliche Trägerschaft wäre mein Herzenswunsch. [...]Ein Fortschritt wäre schon eine Regulierung dergestalt, dass der Gesetzgeber fernsehfreie Tage einführt.“

Privatsender in öffentlich-rechtliche Trägerschaft ist einfach gleichzusetzen mit einer Staatlichen Kontrolle was gesendet wird und was nicht. Frensehfreie Tage sollen bitte was bringen? Das gewisse Dinge an gewissen Tagen geschehen können und keiner der nicht direkt dabei war kriegt es mit? Und zum schluss dann noch "Und eine freie Presse kann nicht in der Hand der Wirtschaft sein." Bitte? Gehts noch?


>>Zu den nächsten beiden: ungenaues aussageloses blabla, dass noch ncihtmal direkt aus Zitaten sondern nur aus Berichten dritter stammt, damit willst du die intrinsiche Boshaftigkeit der linken Politik zeigen? Ne oder?



Das ist schon fast Witzig... aber nur fast. Sorry aber mir fällt dazu nicht viel ein aber die Quellen sind seriös, so leid es mir tut.


>>Und hättest du dich mal genau mit "linker" Politik auseinadner gesetzt, wüsstest du, dass sich da sicherlich net alle einig darüber sind, wie mit "linken Helden" wie z.B. Ché umzugehen ist.

Aber alle sind sich einig wer die Partei vertreten darf.



Geschrieben von änother dingsbums am 17.08.2008 um 18:14:

 

Zitat:
Original von eylou
Er hat auch nicht viel mit dem Beitrag von mir zu tun, den Du dazu zitiert hast, mit dem Threadthema schon gar nicht.


ich wollt (dir) nur kurz die "politische mitte" näher bringen, weil ich fand, die wurde hier etwas ins "negative licht" gezogen (ich wollte nicht darüber diskutieren). dass daraus ein etwas längerer absatz wurde konnt ich ja nicht ahnen.

nein, ich lese keine bild-zeitung, sondern süddeutsche.
(es wäre mir neu, wenn die bild-zeitung auf einmal gegen lafontaine wäre)

und die stellen, was ich von "hape" zitiert habe, hat meiner meinung nach schon was mit dem thread-thema zu tun...
und der teil war eigentlich auch der grund für den post.

edit: das du mich mit der bild verglichen hast, nehm ich dir übel...


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