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Geschrieben von eylou am 20.12.2006 um 19:42:

  RE: Eva Herman vs. Emanzipation

Zitat:
Original von zulieka
und zum anderen sagt sie Frauen sollen Karriere machen.


Nö, eigentlich sagt sie das nicht, das ist ihr höchstens in der Talkshow rausgerutscht, als sie so in die Defensive geraten ist (hab das Video aber nicht komplett gesehen). Ihre grundsätzliche Aussage ist eigentlich schon sehr deutlich:

Zitat:

Der einzig wahre Platz einer Frau ist also der zu Hause?

Herman: Ja, denn eine Frau ist viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen.




Geschrieben von zulieka am 20.12.2006 um 20:06:

 

Zitat:
Nö, eigentlich sagt sie das nicht

Also ich habe nur das Interview bei Kerner gesehen, und da hat sie genau diese:
Zitat:
Herman: Ja, denn eine Frau ist viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen.

Aussage bestritten. Gut vielleicht hat sie sich einfach nur bedroht gefühlt. Trotzdem fand ich genau dieses Auftreten undurchsichtig. Sie hat quasi mit einer Aussage eine ihrer anderen immer wieder fast komplett aufgehoben... und das hat für mich am Ende gar kein Sinn mehr gegeben. Kurz gesagt: Was will uns Eva Herman mit ihrem Buch und ihrer Promotion eigentlich sagen ?! verwirrt



Geschrieben von boeses-annilein am 20.12.2006 um 20:21:

 

Ich kann eigentlich nur den Kopf schütteln, wenn ich die Aussagen lese, die diese Frau so bringt.
Dass Kinder wegorganisiert werden, weil die Mütter erschöpft und frustriert sind hat doch nichts damit zu tun - schon allein das Wort "wegorganisiert" ist total abwertend - und halte ich für nicht gerechtfertigt.
Denn der Grund ist doch definitiv nicht der, dass die Mütter erschöpft sind, sondern weil a) die Kinder besser aufgehoben werden und in Obhut von pädagogischen Fachkräften sind, mit deren Hilfe und Einfluss einfach eine gesellschaftliche und soziale Gundlage geschaffen wird. b) Ja, die Mütter bzw. Eltern (also beide Elternteile) arbeiten gehen müssen, einfach um eine finzielle Sicherheit zu schaffen.
Das klingt als würden die Kinder abgeschoben in die Kindergärten und zu den Tagesmüttern. Ich für meinen Teil halte Kindergärten und Tagesmütter für sehr vorteilhaft vorallem gegenüber der Kinder. Im Kindergarten werden die Kinder sozial geprägt, lernen schneller und vielmehr als zu Hause, schrieb ich ja bereits. Und wenn die Kinder, die das 3. Lebensjahr noch nicht erreicht haben zu Hause geliebt und getüttelt und verhäschelt werden, dann sind doch die, die in die Kindergrippe gehen keine schlechte, unaufgeschlossenen und verschreckten Kinder. Mag sein, dass die Forschung bewiesen hat, dass die ersten 3 Lebensjahre die prägenden sind, aber es prägt einen doch das ganze Leben oder ?
Ich kann an mir auch nichts Schlechtes finden, was aus der Entscheidung meiner Eltern resultiert, dass ich die Kindergrippe und den Kindergarten in vollen Zügen durchlaufen habe.
Und was bitte ist das für eine Rechtfertigung zu sagen, man hätte ein zuverlässiges Kindermädchen zu Hause, wenn man doch eben noch behauptet hat, die Kinder würden wegorganisiert, hat sie ja mit ihren Eigenen offenbar nicht besser gemacht. Ich würde sie gern fragen, ob sie mit der Entwicklung ihrer Kinder auf sozialer Basis zu frieden ist.
Ich gebe ihr Recht, wenn sie sagt, dass der Spagat zwischen Familie und Beruf nicht zu schaffen ist. Teilweise allerdings. Er ist zu schaffen, das können wir vielleicht alle an unseren eigenen Eltern sehen, denn es ist alles eine Frage der richtigen Organisation. Die bekommen das alle auf die Reihe, und ich für meinen Teil werde das auch mal auf die Reihe bekommen, denn ich weigere mich als Hausfrau und Mutter zu fungieren und damit wäre mein Leben gelaufen. Wieso mache ich dann Abitur, wenn ich mich mit meinem Abi in die Küche verziehe ? Eine Waschmaschine kann ich auch jetzt bedienen, dazu muss ich nicht 12 Jahre zur Schule gehen und Wäsche nach Bunt, Rot und Hell trennen ist genauso einfach wie bügeln.
Im Prinzip ist es doch egal ob wir Mann oder Frau sind, wenn wir uns verwirklichen wollen tun wir das doch soweit es geht. Wenn ich mich in meinem Beruf verwirklichen möchte, dann kann ich das doch tun, aber dann muss ich eben auch Kompromisse finden inwiefern ich mich verwirkliche, wenn ich nebenbei noch min. 1 oder 2 Kinder erziehen möchte (die ja ansich in diesem Fall auch mit zur Selbstverwirklichung gehören).

Ich bin im Osten Deutschlands aufgewachsen und bekomme bis heute die Unterschiede zwischen Ost und West mit, insbesondere in den Punkten Erziehung und Bildung. Diese Frau entspricht einem weitverbreiteten Klischee des "Westens", denn die Unterschiede waren bis vor etwa 10 Jahre doch noch sehr unterschiedlich.
Ich werde eigentlich recht aggressiv, wenn mir jmd. mit dieser Ost-West-Trennung kommt, die man eigentlich mal vergessen sollte, aber hier liegt diese tiefverwurzelte konservative Ansicht zur Emanzipation der Frau in Deutschland vor und mit dieser Ansicht kann und will ich nichts anfangen, weil sie genauso vorschreibt wer und was eine Frau zu sein hat, was sie ja - wie ich das verstanden habe - unter dem Wort "Selbstverwirklichung" laufen lässt. Für wen das Selbstverwirklichung ist, der soll sich selbstverwirklichen, für mich wäre das nichts.



Geschrieben von wonderwoman am 20.12.2006 um 20:48:

 

Zitat:
Original von zulieka
Was will uns Eva Herman mit ihrem Buch und ihrer Promotion eigentlich sagen ?! verwirrt



eva herman will uns vermutlich mitteilen: kauft mein buch!
(eigentlich simples prinzip: provokation=> aufregung=> medienrpäsenz=> erfolg. - zumindest versucht sies, ich weiß nicht, wie gut sich das "werk" letztendlich verkauft)

aber wenn sie wirklich meint, die frauen sollten "doch mal den mund halten", könnte sie ja mit gutem beispiel vorangehen. -.-



Geschrieben von Punkrockgirl666 am 22.01.2007 um 16:08:

 

Diese Frau Herman hat jawohl den Arsch auf.Frauen sollten mit den Männern gleichberechtigt sein.Wir sind immerhin alle Menschen.Das wäre fast genauso als würde diese Tussy sagen Weiße wären besser als Schwarze und das ist auch völliger Quatsch!!!!!!!!!!!!! Ich will mit dieser Frau nichts am Hut haben.



Geschrieben von toaster am 04.02.2007 um 14:18:

 

Zitat:
Original von wonderwoman
Zitat:
Original von zulieka
Was will uns Eva Herman mit ihrem Buch und ihrer Promotion eigentlich sagen ?! verwirrt



eva herman will uns vermutlich mitteilen: kauft mein buch!
(eigentlich simples prinzip: provokation=> aufregung=> medienrpäsenz=> erfolg. - zumindest versucht sies, ich weiß nicht, wie gut sich das "werk" letztendlich verkauft)

aber wenn sie wirklich meint, die frauen sollten "doch mal den mund halten", könnte sie ja mit gutem beispiel vorangehen. -.-


genau so sehe ich das auch. meiner meinung nach möchte sie einfach ihr wunderbares buch verkaufen, egal mit welchen mitteln... läuft doch auch alles ganz gut soweit, das buch ist bis heute regelmäßig im gespräch. egal ob positiv oder negativ, sie bekommt die resonanz, die man für den verkauf eines buches/einer cd/... so braucht...



Geschrieben von DramaBoy am 05.02.2007 um 00:47:

 

Zitat:
Original von Gürtelschnalle
Ich finde die Frau unerträglich. Ich habe neulich "hart aber fair" gesehn ( rotes Gesicht großes Grinsen ) und da war sie auch da. Sie behauptet, man müsse mit dem Arbeiten aufhören, wenn man ein Kind bekommt. Was hat sie getan? Sie hat ein Jahr Auszeit gemacht und dann weitergearbeitet.
Außerdem frage ich mich, was sie sich einbildet, wenn sie sagt, die Frauen sollten ihre Karriere für die Familie aufgeben. Mal angenommen, man macht das. Danach wird man verlassen. Und dann hat man weder Geld, noch Zeit, denn eine Frau die Jahrelang gearbeitet hat wird einer, die ihren Job wegen ihrer Familie aufgegeben hat, mit Sicherheit vorgezogen.
Eva Herman denkt anscheinend, das könnte funktionieren, weil sie selber Geld wie Heu hat und es nicht mehr nötig hat, arbeiten zu gehen.



also,..."karriere" ist bei den meisten frauen doch ziemlich hochgegriffen...wieviele frauen machen den richtig karriere? und damit meine ich nicht irgendeine tippse oder aktenschlichterin...

meiner meinung nach hat EH in einigen punkten recht...sie provoziert bewusst, das hat wohl marketingtechnische gründe...aber sie hat recht, wenn sie sagt, dass arbeit und familie schwer machbar ist...wie heißts so schön, "früher war alles besser"...die mama daheim, die sich um das kind kümmert und der papa der am nachmittag von der arbeit kommt und sich auf die familie freut...natürlich...ein 0815 klischee, aber so wars früher, und ich bin froh, dass meine mutter eine hausfrau war...

die ganzen schlechten noten, das stetig wachsende aggressive verhalten der kinder, die ebenso steigende scheidungsrate ist meiner meinung nach ganz klar schuld der emanzipation. frau findet es sexistisch, als hausfrau bezeichnet zu werden, steckt die kinder in einem kindergarten, wo sich halbschlaue "pädagoginnen" um die erziehung der kinder kümmern...


vielleicht sollte man nicht alles, was frau hermann sagt in eine waagschale werfen, aber der gedankengang ist, wie ich finde richtig...und nicht diskriminierend oder sexistisch...dieser aufschrei geht mir selbst auf die nerven...denn das ist den "hausfrauen", die mehr leisten, als die durchschnitts"karriee"frau, absolut nicht fair gegeüber...

und jetzt dürfts über mich herfallen



Geschrieben von eylou am 05.02.2007 um 11:01:

 

Zitat:
Original von DramaBoy
aber sie hat recht, wenn sie sagt, dass arbeit und familie schwer machbar ist...wie heißts so schön, "früher war alles besser"...die mama daheim, die sich um das kind kümmert und der papa der am nachmittag von der arbeit kommt und sich auf die familie freut...natürlich...ein 0815 klischee, aber so wars früher, und ich bin froh, dass meine mutter eine hausfrau war...


Das war früher nur dann "besser", wenn sowohl die Frau als auch der Mann genau dieses Leben gerne führen wollten. Dann gab es keine langen Diskussionen und die Frau hat halt Apfelkuchen gebacken, während der Mann im Büro gearbeitet hat. Haben schließlich alle so gemacht.

ABER sobald ein Mann oder vor allem eine Frau lieber einen anderen Lebensweg gehen wollte, gab es früher kaum Möglichkeiten, die machbar oder gesellschaftlich akzeptiert waren. Heute haben wir zum ersten Mal eine Situation, in der Frauen - und übrigens auch Männern - alle Türen offen stehen. Es gibt viele Alternativen zu dem klassischen Familienmodell und damit auch weniger Ordnung, mehr Scheidungen usw. Du nennst es "die Schuld", ich würde es "den Verdienst der Emanzipation" nennen.
Denkst du, dass Menschen, die eine Ehe scheiden lassen, in dieser Ehe glücklich geworden wären? Wo liegt das Problem, sich von jemandem zu trennen, wenn das Zusammenleben nicht mehr funktioniert? Und glaubst du wirklich, Kinder wären weniger agressiv und hätten mehr Erfolg in der Schule, wenn ihre Mütter in einer miserablen Ehe gefangen sind?

Wenn sowohl Mann als auch Frau gerne wie vor 50 Jahren leben wollen, hindert sie auch heute nichts daran. Aber es gibt Alternativen.

Und noch zu Kindergärten - der Kindergarten ist der Ort, an dem viele Kinder zum ersten Mal Zeit ohne die Eltern und mit Gleichaltrigen verbringen. Ebenso wie in Kitas, im Hort oder in Kindertagesstätten lernen Kinder hier den sozialen Umgang mit anderen, wie er im Elternhaus nie vermittelt werden könnte. Pädagogisch sind Kindergärten fast unersetzbar und wirklich jedes Kind sollte einen besuchen. Wie qualifiziert Kindergärtnerinnen sind, kann man pauschal nicht beantworten, aber wer über Jahre hinweg mit Kindern arbeitet ist allein durch seine Erfahrung zumindest qualifizierter als die meisten Eltern.



Geschrieben von powerbook am 06.02.2007 um 23:06:

 

Das ist natürlich alles supi und emanzipativ toll und so. Brauchen wir nicht drüber zu reden, das Problem liegt in einer ganz anderen Ecke begraben.

Es gibt da schlicht eine Entwicklung, die zwar an allen Ecken begrüßt, aber an gewissen Punkten komplett ignoriert wird. Nimm nur mal die Lohnsteuerklassen, die sind noch auf dem Stand von 1950 oder so, als es normal war Single oder Mann mit Arbeit und Frau mit Haushalt/Kind zu sein.

Es gehen immer mehr Frauen in den Job, was auch super ist, aber der Rest drumrum dümpelt noch auf altem Level rum. Das passt vorne und hinten nicht zusammen. Die Frauen, die vor dreissig Jahren ausserhalb der "klassischen Frauenberufe" aktiv waren kannste an ein paar Händen abzahlen. Wieviel Frauen standen 1977 an der Schüppe, am Fließband oder als Sanitärmeisterin in Deiner Bude um das Leck im Scheisshaus zu richten? Das war recht übersichtlich.

Insofern ist mit der Wunsch/das Streben nach der, ich nenn es mal "klassischen Familie" durchaus nachvollziehbar. Funktioniert nur heute so nicht mehr.

Da müsste an anderer Ecke gedreht werden, um das transparenter zu machen, derzeit ist eigentlich nur noch die kinderlose Ehe das finanzielle Nonplusultra, aller andere wird zum Harakiri, falls man nicht gerade im Lotto gewonnen hat.

Der Befangene Augenzwinkern



Geschrieben von Lunita am 08.10.2007 um 14:09:

 

Zitat:
Original von powerbookEs gehen immer mehr Frauen in den Job, was auch super ist, aber der Rest drumrum dümpelt noch auf altem Level rum. Das passt vorne und hinten nicht zusammen.
[...]
Da müsste an anderer Ecke gedreht werden, um das transparenter zu machen, derzeit ist eigentlich nur noch die kinderlose Ehe das finanzielle Nonplusultra, aller andere wird zum Harakiri, falls man nicht gerade im Lotto gewonnen hat.


In der Tat. Es fehlt einerseits eine *gute* und bezahlbare Infrastruktur für die Kinderbetreuung, und andererseits auch die Einstellung in der Politik, Bevölkerung und insbes. bei Arbeitgebern. Vor allem: zu wenige qualifizierte Teilzeitstellen.

Meine Kommentare zu Frau Herrmann:

1. Seit einem ultra-ekligen Auftritt vor Jahren bei "Zimmer frei!" hasse ich die Frau ohnehin schon.
2. Die soll sich mal lieber zuhause um ihr Kind kümmern und Duftkerzen verteilen, statt andauernd auf Promotion-Tour zu sein. Die vernachlässigt ihre Pflichten als Frau und Mutter!
3. Am besten sollte sie mit Herrn Mixa eine Selbsterfahrungsgruppe aufmachen. Da können sie sich dann gegenseitig ihr Leid klagen, anstatt die Öffentlichkeit damit zu behelligen.

PS: Hat jemand vor einigen Wochen das Doppel-Interview mit Frau von der Leyen und der Frau von Oskar Lafontaine gelesen? Oskars Frau ist wohl familienpolitische Sprecherin der Linken, hat aber solche extremen CSU-Positionen vertreten, dass sich in der folgenden Ausgabe eine Linke-Politikerin davon ausdrücklich distanziert hat. Und Frau von der Leyen hat wie eine Grüne argumentiert. Einfach köstlich! Oskars Frau könnte in die Selbsterfahrungsgruppe von Mixa und Herrmann einsteigen.


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