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Geschrieben von Tenebris am 09.04.2007 um 18:17:

  "Unter Wasser" - Interpretation

Auf solche Ideen kommt man auch nur bei Schlaflosigkeit... Aber ich habe mir Mühe gegeben, es dennoch durchweg möglichst plausibel klingen zu lassen.


Vorab: Ich will mich damit nicht über Leute lustig machen, die tatsächlich darunter zu leiden haben!



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UNTER WASSER – EIN SONG ÜBER BETTNÄSSER?



„Komm, lass dich von mir entführen
In meinen Traum von letzter Nacht
Gib mir die Hand, ich muss dich spüren“


Der Traum des lyrischen Ichs ist so tief, dass es sich vergewissern muss, ob sein Ansprechpartner noch immer anwesend ist. Zudem, da das lyrische Ich in den Traum entführen in der Lage zu sein scheint, zeigt es damit, dass sein Traum äußerst wirklich gewesen sein muss, das Ergebnis dürfte sogar auf der Matratze noch ersichtlich sein, womit das Einführen in den Traum bzw. in dessen Hinterlassenschaft keinesfalls unmöglich ist.

„Fast wär’ ich nicht mehr aufgewacht
Es war so klar
Ein Traum und doch wahr“


Diese Zeilen verdeutlichen noch einmal, wie real der Traum gewirkt haben muss und wie nah Schein (Das Wasser im Traum) und die Realität (Das tatsächliche Urinieren) beieinander liegen, sogar miteinander verknüpft sind.

„In meinem Traum steh ich am Meer
Mit dem Gefühl, als ob es gleich zu Ende wär’“


Hier beschreibt das lyrische Ich den Augenblick des Traums, in dem es kurz davor steht, seine Blase zu entleeren und das damit einhergehende befremdliche Gefühl von etwas kurz Bevorstehendem.

„Ich seh’ mich um, ich bin allein“

Ein Problem wird hier angedeutet, mit dem viele Männer zu kämpfen haben. Wie soll man nur pinkeln, wenn jemand zusieht? Offenbar leidet auch das lyrische Ich darunter und muss sich vor dem entscheidenden Moment im Traum versichern, ob auch wirklich niemand außer ihm selbst anwesend ist.

„Ich nehme Anlauf und dann springe ich hinein“

Der entscheidende Augenblick des Traums, kurz vor dessen Höhepunkt. Der Anlauf steht hier ganz eindeutig für die letzte Hemmschwelle des lyrischen Ich, wenngleich im Zustand des Schlafes, seinem Blaseninhalt freien Lauf zu lassen (im wahrsten Sinne des Wortes), bevor dies geschehen kann.

„Als hätt’ es nur auf mich gewartet
Als ob das Meer ein Raubtier wär’“


Wie es scheint ist die nächtliche Harninkontinenz ein Problem, unter dem das lyrische Ich schon länger zu kämpfen hat. Er betrachtet es unterbewusst als ein Ungeheuer, dass ihm auflauert, sobald es einschläft, um dann sofort zuschlagen zu können. Ganz klar leidet es darunter, weshalb die Beschreibung gefährlich und bedrohlich wirkt.

„Ich hab’s geseh’n“

Tatsächlich ist die Harninkontinenz so chronisch, dass das lyrische Ich sie bereits kommen gesehen hat, bevor es überhaupt dazu kam.

„grausam und doch schön“

Hier wird eine Widersprüchlichkeit aufgeführt zwischen dem angenehmen „Laufen lassen“ während des Urinierens im Traum und der grausamen Realität, dass dies eigentlich im Bett geschieht.

„In meinem Traum steh ich am Meer
Mit dem Gefühl, als ob es gleich zu Ende wär
Ich seh mich um, ich bin allein
Ich nehme Anlauf und dann springe ich hinein“


Erneut wird Bezug genommen auf das eigentliche Problem, daher bestimmt dieses auch den Refrain.

„Und gehe unter wie ein Stein“

Tatsächlich leidet das lyrische Ich so sehr unter der Harninkontinenz, dass es darin unterzugehen droht, in eine Tiefe, der es nicht mehr zu entrinnen vermag.

„Doch unter Wasser kann man nicht schreien“

Eine weitere Heimtücke: das lyrische Ich schämt sich, offen über sein Problem zu sprechen, sieht sich nicht in der Lage, noch Hilfe erlangen zu können: Die Bettnässerei bestimmt sein Leben, unterdrückt es und schwächt es psychisch mehr und mehr.

„Ich wollte jeden Tag so leben, als ob’s der letzte wär’
Die Welt aus ihren Angeln heben - jetzt ertrinke ich im Meer“


So sehr sogar, dass es sich in sämtlichen Lebensbereichen eingeschränkt sieht. Wo früher Träume und Ziele waren, verdrängen nun die Furcht und das Problem des lyrischen Ichs alles, woran dieses jemals glaubte und was es erreichen wollte.

„Ich kämpfte wie ein kleiner Junge und dann habe ich gelacht
Wasser füllte meine Lunge, davon bin ich schließlich aufgewacht“


Hier wird nun die Herkunft der Harninkontinenz beim Namen genannt: Es liegt in der Kindheit und wurde durch ein Trauma verursacht. Man könnte aus diesen Zeilen schließen, dass das lyrische Ich in seiner frühen Kindheit einmal zu ertrinken drohte – seitdem wurde diese Erinnerung verdrängt und die Bettnässerei trat an ihre Stelle.

(Ist ein wenig zu lang, die Fortsetzung poste ich so bald wie möglich hinterher...)



Geschrieben von deMilan am 09.04.2007 um 18:44:

 

fast so seh ich dass alles auch
aber wie kannst du sowas machen???? ich ver steh sowas nicht naja wie du sagtst: Schlaflosigkeit. und ich meine da ist auch ein klein bisschen langeweile dabei^^



Geschrieben von Tenebris am 09.04.2007 um 18:48:

 

„In meinem Traum steh ich am Meer
Mit dem Gefühl, als ob es gleich zu Ende wär’
Ich seh’ mich um, ich bin allein“


Bis hierhin bestimmt noch immer die Inkontinenz das Leben des lyrischen Ichs, doch offenbar zum letzten Mal...

„Ich nehme Abschied und dann springe ich hinein“

Das lyrische Ich hat den Ursprung seines Problems erkannt und nimmt Abschied davon. Freimütig springt er ein letztes Mal ins Meer, doch nicht, um erneut Wasser zu lassen, nein – es ist nun bereit, offen damit umzugehen und es zu besiegen.

„Zum letzte Mal seh’ ich das Meer
Es sieht so aus, als ob es nie zu Ende wär’“


Hier wird es nun deutlich gesagt: Das Problem ist besiegt. So endlos es zuvor auch erscheinen mochte, das lyrische Ich konnte den angesammelten Ozean von Ängsten überwinden.

„Das Meer ist tief, das Meer ist groß
Und der Himmel ist für immer wolkenlos“


Hier verdeutlicht das lyrische Ich, dass sein Problem zwar immer noch existiert, jedoch nur noch in der Vergangenheit und in seiner Erinnerung. Hier scheint das Meer also mehr eine große Lücke und eine tiefe Narbe zu symbolisieren, welche die Harninkontinenz in seinem Leben hinterlassen hat – jedoch hat es nie wieder darunter zu leiden, der Weg ist frei und seine Zukunft erscheint ihm klarer als je zuvor. Das lyrische Ich hat gesiegt und kann nun all seine Träume verwirklichen...


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Zur Langeweile: Ich weigere mich ja nicht, einzuschlafen, und solche Ideen kommen mir ab und zu einfach. Mit Langeweile hat das für mich wenig zu tun Augenzwinkern



Geschrieben von Vinchristin am 13.04.2007 um 20:47:

 

Ihr könnt reden, was ihr wollt: Das Lied ist klasse - mein Lieblingslied auf der CD und live ein absoluter Genuß!

Vielleicht muß man erst studiert haben und über 30 sein, um den wahren Inhalt zu begreifen?! Augenzwinkern



Geschrieben von Analyzer Smith am 14.04.2007 um 11:45:

 

Zitat:
Original von Vinchristin
Ihr könnt reden, was ihr wollt: Das Lied ist klasse - mein Lieblingslied auf der CD und live ein absoluter Genuß!

Vielleicht muß man erst studiert haben und über 30 sein, um den wahren Inhalt zu begreifen?! Augenzwinkern



Ich gehe mal schwer davon aus, dass Tenebris das mehr aus Spaß an der Freude mal in die Richtung interpretiert hat, sie aber mit Sicherheit nicht ernsthaft der Meinung ist, dass es darum in dem Lied geht...



Geschrieben von Gwendoline_Stef am 14.04.2007 um 18:22:

 

Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass es im diesem Song um Harninkontinenz geht?! verwirrt



Geschrieben von faLafeL am 14.04.2007 um 19:06:

 

Zitat:
Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass es im diesem Song um Harninkontinenz geht?! verwirrt


siehe einen beitrag über deinem.. Augen rollen großes Grinsen



Geschrieben von Tenebris am 14.04.2007 um 21:29:

 

Zitat:
Original von Gwendoline_Stef
Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass es im diesem Song um Harninkontinenz geht?! verwirrt


Tu ich nicht großes Grinsen Analyzer Smith hat da richtig vermutet und faLafeL hat es korrekt bekräftigt...

Im Übrigen gefällt mir das Lied auch sehr gut und es war WIRKLICH nicht ernst gemeint. Ernst gemeinte Interpretationen würden mich aber trotzdem interessieren, da hat doch bestimmt jeder so seine Idee beim Anhören?


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