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Geschrieben von Natollie am 04.03.2008 um 10:54:

  No Country For Old Men

Da der Film ja immerhin ein paar Oscars abgesahnt hat, hege ich die hoffentlich berechtigte Vermutung, dass ihn doch der eine oder die andere gucken geht. Augenzwinkern

Wir waren am Samstag drin (nachdem Sweeney Todd und Michael Clayton schon ausverkauft waren und wir dann doch lieber No Country For Old Men aus der ersten als Unsere Erde aus der zweiten Reihe gucken wollten, jaaa, wir sind halt wählerisch *g*), und ich fand den Film wirklich toll. Kurze Inhaltsangabe:

Ein Vietnamveteran findet in der texanischen Wüste die Reste eines Massakers: Diverse Pickup-Trucks, einige tote Menschen, eine ziemlich grosse Menge Drogen und schliesslich auch eine ziemliche Menge Geld. Das Geld sackt er ein und bringt sich damit in Teufels Küche. Bald wird er von mehreren Leuten gejagt, von denen allerdings vor allem einer zu fürchten ist: Der Killer Anton Chigurh, der Mann mit der Fast-Angela-Merkel-Frisur und dem Bolzenschussgerät als bevorzugte Mordwaffe...

Fazit: Die Marlborowerbung vor dem Film war die perfekte Einstimmung auf das, was folgen sollte. *g* Josh Brolin sieht nämlich wirklich aus, als wäre er gerade dem Marlboro Country entsprungen, und die 70er-Jahre-Nostalgie und Ästhetik dieser Werbespots findet man auch im Look von No Country For Old Men wieder. Mag sein, dass es daran lag, dass wir in der ersten Reihe sassen, aber ich fand den Film trotz fehlendem Score extrem atmosphärisch und stimmig. Klar, die Story ist jetzt nicht die originellste Geschichte der Welt, aber wie schon jemand in einem anderen Filmforum geschrieben hat: Ein Auto hat auch erst mal vier Räder und ein Lenkrad, die Unterschiede sind in der Verarbeitung und den Details. Und gerade die Erzählweise, die Dialoge und die Details machen den Film aus. Ich fand es extrem angenehm und erfrischend, dass die Story eben nicht mit der heutzutage bei thematisch ähnlich gelagerten Filmen gängigen Hektik und den dazugehörigen schnellen Schnitten erzählt wurde, sondern mit der Langsamkeit und Ruhe, die für mein Empfinden auch zu der texanischen Szenerie und vor allem den Texanern passte.

Die Schauspieler empfand ich durchs Band weg als ideal besetzt, Josh Brolin (den ich bisher eigentlich nur als jugendlichen Schönling auf dem Radar hatte, tja, auch der ist älter geworden *g*) zum Beispiel meistert die Tatsache grandios, dass er halt ein Mann weniger Worte ist und folglich seine Gefühlswelt anders zum Ausdruck bringen muss, Tommy Lee Jones wirkt nicht so, als ob er sich gross hätte anstrengen müssen, um den desillusionierten alten Polizisten überzeugend zu geben, Woody Harrelson ist als Grossmaul eh perfekt gewählt und Javier Bardem hat den Oscar for seine Rolle als Anton Chigurh wirklich verdient - auch wenn ich zugegebenermassen keine Vergleichsmöglichkeiten habe, weil ich die anderen Filme der nominierten Nebendarsteller nicht gesehen habe.

Einen Kritikpunkt hatte ich gleich nach dem Ende des Films, den ich allerdings mittlerweile streichen kann: Mir erschien der Schluss etwas zu hin- und herspringend, will sagen: Da kamen einige Szenen, die storytechnisch nicht direkt aus der vorherigen Szene folgten, und nach jeder dieser Szenen hätte eigentlich Schluss sein können. War es aber nicht. Und dann war plötzlich Schluss, als ich schon dachte, jetzt kommt bestimmt noch was hinterher. Das hat mich zuerst etwas verwirrt, inzwischen erscheint es mir aber als durchaus stimmig.

So, bla, blubb, Fazit: Toller Film. smile Und ja, es fliesst auch einiges an Blut, aber vermutlich nicht genug und nicht oft genug, um die Splatterfraktion zu befriedigen. Zunge raus



Geschrieben von Punk_nr_00 am 04.03.2008 um 12:40:

 

Ich hab ihn mir am Sonntag angesehn und war schlichtweg begeistert.
Klar, die Story ist nicht sonderlich außergewöhnlich, aber das ganze drumherum war wikrlich klasse.
Grandiose Dialoge (vorallem, wenn der Killer Anton Chigurh beteiligt war großes Grinsen ), tolle Landschaftsbilder, die wirklich sehr an die Marlboro-Werbung erinnert haben (ich mag sowas), und die Schauspieler - allen vorran Javier Bardem - haben für einen tollen Film gesorgt.
Die Schauspielerische Leistung von Herrn Bardem war wirklich bemerkenswert. Vollkommen zurecht hat er hierfür den Oscar bekommen.
Ich kann den Film wirklich nur empfehlen!

Edit: By the way, ich fand des Ende spitze cool



Geschrieben von Vampiro am 04.03.2008 um 22:28:

 

Also auf jeden Fall ein sehr sehr guter Film, der auch an den richtigen Stellen schön brutal war. Besonders Javier Bardem fand ich verdammt stark, es hat einfach Spaß gemacht seine Scnene zu sehen. Das Josh Brolin in seiner Rolle wieder so überzeugen kann, dachte ich auch nicht. War echt sehr gut und der Film war wie ich finde keinen Moment langweilig. Nur das Ende, dass ist eben naja...aber so schlimm fand ich das auch nicht. Auf jeden Fall hatte der Film zurecht so viele Oscar Nominierungen.



Geschrieben von Rapp Scallion am 07.03.2008 um 15:04:

 

Der mit Abstand beste Film, den ich in den letzten vier Jahren im Kino gesehen habe!

Die Dialoge (z.B. zwischen Carson Wells und seinem Auftaggeber oder Sheriff Bell und seinem Deputy) waren einfach nur köstlich und haben der Handlung noch eine Prise schwarzen Humors verliehen. Ich habe mir den Film allerdings in der Originalfassung angeschaut. Von daher weiß ich jetzt nicht, wie dieser Wortwitz jetzt ins deutsche übertragen wurde. Augenzwinkern

Ansonsten hat mir die Erzählweise des Films ebenso wie Natollie extrem gut gefallen. Man muss sich allerdings schon ein wenig konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren und vor lauter Schreck zu vergessen, in welcher Beziehung die Protagonisten zueinander stehen. Aber obwohl auch am Ende noch so einige Fragen offen bleiben, ist der Film ungeachtet dessen von der Dramaturgie, der schauspielerischen Leistung und dem Setting her einfach nur ein Genuss.

Warum sich dann einige Leute ausgerechnet bei diesem Film noch über die angeblich "unoriginelle" Story monieren, ist mir allerdings schleierhaft, vor allem da sicherlich 95% von dem, was das Mainstream-Kino hergibt, wesentlich einfallsloser ist.



Geschrieben von Freakadoiz am 09.03.2008 um 23:46:

  möglicherweise ein klitzekleiner Spoiler enthalten!

No Country For Old Man

Javier Bardem als Anton Sugar Chigurh ist schlicht eine Wucht. dagegen verblassen eigentlich alle anderen Darsteller, die ja eigentlich auch hervorragend spielen (Lee Jones, Harrelson im speziellen). die Bilder sind entrückend, die Gewalt schockierend, der (seltene) Humor beissend. das Ende ist stimmig, auch wenn ich der Meinung bin, dass der Wilderer zu abrupt ausscheidet. aber die Performance von Bardem rettet das Ganze über die Zeit. nicht der beste Coen-Film ever, überduchschnittlich ist er gleichwohl.
9,5/10



Geschrieben von mia1986 am 10.03.2008 um 00:35:

 

ich hab ihn heute gesehen und muss sagen, dass ich fasziniert war, weil die sehr guten dialoge ja eher rar waren und viel mehr "aktion" im vordergrund stand.
(ich bezweifle gerade, dass jemand versteht, was ich meine... ^^)
jetzt nicht auf die art "schlechter hollywood-action-film" sondern eher, "wenig dialoge mit mehr sinn und schwarzem humor"
außerdem fand ich alle schauspieler sehr gut gewählt, obwohl ich mir alan rickman in der rolle von "anton chigurh" hätte vorstellen können, fragt mich nicht, warum großes Grinsen



Geschrieben von Freakadoiz am 10.03.2008 um 22:47:

 

Zitat:
Original von mia1986
ich hab ihn heute gesehen und muss sagen, dass ich fasziniert war, weil die sehr guten dialoge ja eher rar waren und viel mehr "aktion" im vordergrund stand.
(...)


Llewelyn Moss: If I don't come back, tell mother I love her.
Carla Jean Moss: Your mother's dead, Llewelyn.
Llewelyn Moss: Well then I'll tell her myself.


denn hätte ich gerne selber geschrieben...grossartig!



Geschrieben von FIM am 25.05.2008 um 18:06:

 

Da bekomm ich ja richtig Lust auf den Film :-)
Naja... spätestens auf DVD...


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