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Geschrieben von matschtucraisi am 10.01.2009 um 20:39:

  Gentechnik etc.

Suche hat nichts ausgespuckt...

Alsoo..

Hab gerade den Artikel gefunden:

http://magazine.web.de/de/themen/wissen/mensch/7324218-Kind-mit-auserwaehlten-Genen-geboren.html

Es ist ja allgemein bekannt, dass das menschliche Erbgut schon entschlüsselt ist und es zweifelsohne mal machbar sein wird, Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit für Krankheiten, geringer Lebenserwartung oder Behinderung auszusortieren.

Als ich aber gerade auf den Artikel gestoßen bin, war ich leicht "schockiert", dass es in England schon so weit ist...


Ich finde, es ist ein zweischneidiges Schwert...auf der einen Seite wäre es schwer für die Eltern, in 20, 30 Jahren erklären zu müssen, warum sie ihrem Kind die Möglichkeit genommen zu haben, nicht zu erkranken, auf der anderen Seite macht mir solch eine Selektion auch Angst, obwohl ich sonst eher hmm "nicht-konservativ" bin und für Fortschritt. Doch hier sehe ich eine langweilige Zukunft, denke an Gatacca (habe den Film jedoch nicht gesehen) und an Kinder aus dem Versandhaus ohne Sehschwäche, Allergien, ausgewählt nach Aussehen oder sexueller Neigung, ohne psychische Probleme oder Behinderung.


Wenn ich daran denke, dass meine Eltern mich auch hätten "selektieren" können, und ich dann keine Probleme mit meiner Schilddrüse und Allergien hätte, Mathe verstehen würde großes Grinsen und gut in Sport wäre Zunge raus , wird mir ganz komisch...

Wie steht ihr zu solch einer Anwendung von Gentechnik? Und wie bei der Anwendung bei Pflanzen ("Gen-Mais" etc.)?



Geschrieben von lovebela am 10.01.2009 um 21:47:

 

ich find das befremdlich.
Genau wie oben erwähnt denk ich mir wie es dann in ein paar jahren sein soll?!?Können sich eltern irgentwann dann auch den Musikgeschmack aussuchen??
bei der sache mit brustkrebs ist es ja eigentlich eine positive sache aber wer weiß was man noch verändern kann.
hat man dann irgentwann nicht mehr die möglichkeit sich so zu entwickeln wie man will?!?

ich find das schon fast gruselig...
ich habe grad gedacht was würden meine eltern dann an mir ändern ??



Geschrieben von ophokles am 10.01.2009 um 21:54:

 

Ich find das auch ziemlich erschreckend wenn man dann einfach sachen an jemandem wegrationalisieren kann wie man selber es für gut befindet. Und der das noch nicht einmal merkt oder Einfluss darauf hat...nene schon ziemlich gruselig.



Geschrieben von Nessi91 am 10.01.2009 um 22:55:

 

Das Schlimme an der Sache ist eher die Tatsache, das man den Menschen, die nicht so sind, wie man es sich vorstellt ein Gefühl von Minderwertigkeit gibt.
Die Tatsache, das man gesunde Menschen schaffen will, würde bei mir dafür sorgen, das ich mich als Mensch mit Krankheit oder Behinderung vorkommen würde, wie ein Stück Dreck, das es gibt, das man aber nicht will. Ein fehlerhaftes Produkt und eine Laune der Natur. Eben nicht das, was der Mensch will, sondern was noch natürlich entstanden ist. (wobei manche Schäden sind sicherlich nicht auf natürliche Weise entstanden, gibt ja genug Genveränderndes Zeug)

Natürlich ist nichts verwerfliches daran, dass man Krankheiten ausschließen möchte, denn wer daran erkrankt ist, will gesund sein und leidet sicherlich auch darunter, aber wenn man soweit ist, um direkt schon genetisch Krankheiten auszuschließen, der ist auch gefährdet diese ´Macht´ missbrauchen zu können und da gibt es dann sicherlich genug Spinner, die es auch tun würden.
Finde diese ganze Idee mit den Designerbabys vollkommen bescheuert und alles andere als Gut. Gene haben sich ja nicht umsonst im Laufe der Zeit entwickelt - sicherlich nicht, damit der Mensch jetzt daran herumpfuschen kann.



Geschrieben von Dante am 10.01.2009 um 23:03:

 

ich finde, dass die sache mit der krebsselektion bereits zu weit geht. ich meine ok, wenn man abtreibt, weil das kind eine schwere krankheit von geburt an hat und nie ein "normales" leben führen kann, kann ich die hintergründe der eltern in gewissem maße nachvollziehen.
in diesem fall geht es aber ja darum, dass die embryonen unter umständen vielleicht irgendwann erkranken. nur weil sie den risikofaktor tragen gleich zu selektieren, finde ich absolut falsch. vor allem, weil damit die hemmschwelle andere vermeintliche fehler zu korrigieren sinken wird.

da ich im moment facharbeit über embryonale Stammzellen schreibe, bin ich auch relativ gut über gentechnik im allgemeinen informiert und finde den von dir erwähnten genmais eigentlich gut, es kommt eben darauf an, wie weit die wissenschaftler gehen. aber an sich finde ich es vollkommen in ordnung mit hilfe der gentechnik gemüse oder getreide zu züchten das robuster ist um beispielsweise den hunger in der welt zu stillen. das problem ist einfach, dass sich die leute zu wenig mit dem thema auskennen. das war bei mir auch nicht anders, bis ich mich notgedrungen genauer damit befassen musste. ich war auch de rmeinung, dass genmais gar nicht geht udn etwas total schreckliches ist, aber jetzt wo ich weiß wie er produziert wird und vor allem auch seine vorteile kenne, stehe ich ihm positiv gegenüber.

Allgemein kann ich sagen, dass das problem an der gentechnik ist, dass die forscher nie stoppen werden, sondern immer wieder einen schritt weiter gehen. deshalb will ich mir gar nicht ausmalen, wohin die ganze forschung einmal führen wird. ( ich weiß nicht, ob ihr das bild von dieser maus kennt, der ein menschliches ohr auf dem rücken gewachsen ist?)



Geschrieben von Nessi91 am 10.01.2009 um 23:25:

 

Ich meine damit gar nicht den Genmais oder genveränderndes Gemüse, wenn ich gegen sowas wäre, dann würde ich meinem Pferd kein genverändertes Soja zu fressen geben Augenzwinkern Das man Nahrungsmittelpflanzen so verändert, das sie Größer und reichlicher wachsen ist ja auch eine gute Sache.

Mit genveränderndes Zeug meinte ich Dinge, die bei uns Menschen die Gene verändern, sodass Mutationen hervorgerufen werden (oder Krankheiten)
Und ein Organismus kann ja auf die verschiedensten Dinge so reagieren, das die Gene in eine falsche Richtung mutieren.

Die Frage ist eben nur, ab wann ist ein Leben normal und wirklich lebenswert? Und genau die Frage kann man eigentlich nicht beantworten. Deswegen finde ich eine Aussage: "Es ist zum Wohle des Kindes" sehr unpassend. Man weiß ja nicht, wie dieser Mensch damit umgegangen wäre. Es ist dann nur eine Entscheidung, die man als Eltern für sich selbst treffen konnte. Ob diese im Sinne des eigentlichen Kindes gestanden ist, das ist dann wieder eine vollkommen andere Sache.



Geschrieben von dunkleNacht am 10.01.2009 um 23:38:

 

Bei gewissen Krankheiten, die man ja auch früh erkennen kann, finde ich es in Ordnung wenn Kinder abgetrieben werden.

Aber ein Kind nur deshalb zu selektieren, weil es möglicherweise Brustkrebs haben könnte, finde ich nicht ganz in Ordnung.
Immerhin ist 50%-85% ja noch nicht 100%.

Ich finde man sollte sich nicht zu sehr an menschlichen Genen in der Forschung vergreifen... Es gibt so viel besseres an dem man forschen könnte.

Zum Beispiel hätte man vorher erforschen sollen, welche Gefahr atomare- Energie bringt.

Aber das ist alles typisch Menschheit. Wir wissen noch nicht, ob es Gefahren oder Risiken birgt, Kinder im Reagenzglas zu manchen ("züchten"), tuns aber trotzdem. Spätestens, wenn wieder irgendwo ein "Unfall" passiert (z. B. Das eins dieser Kinder dann unfruchtbar ist, oder so) , dann stellen sich die Leute Fragen....



Geschrieben von matschtucraisi am 10.01.2009 um 23:42:

 

Eben, mir macht diese Perfektion Angst. Ich habe auch aufgrund meiner Familie das Risiko, später mal Diabetes zu bekommen oder halt vllt ein erhöhtes Risiko für Krankheiten. Ich weiß nicht, ob ich mal 80, 50 oder 30 Jahre alt werde und will es auch gar nicht wissen.
Und eben durch solche "Designer"-Babys fühlt man sich dann als Mensch zweiter Klasse.
Kennt jmd wie gesagt den Film "Gatacca"? Ich will denn soo sehr mal sehen Augenzwinkern


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