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--- Sollte digitale Musik kostenlos sein? (https://board.bademeister.com/thread.php?threadid=21954)


Geschrieben von eylou am 15.07.2009 um 00:34:

  Sollte digitale Musik kostenlos sein?

iTunes und Co verkaufen Musik in rein digitaler Form für 99 Cent pro Song. Das ist zwar nicht wirklich viel, aber ich frage mich: Sollten mp3s überhaupt etwas kosten?

Wenn Songs im Internet verbreitet werden, entstehen keine Kosten (bzw. sind sie mittlerweile so extrem niedrig, dass sie kaum ins Gewicht fallen). Der logische und faire Preis für einen digitalen Download wären folglich glatte 0,00 €. Da ist es doch legitim, sich über Pirate Bay und BitTorrent mit Musik einzudecken, oder?

Die beiden beliebten Gegenargumente sind:

1. "Die Songs sind Eigentum der Bands und Musiker. Wer sie kostenlos kopiert, stiehlt!" - aber das ist doch Blödsinn. Niemand macht Künstlern die Eigentumsrechte an ihren Werken streitig. Wenn mp3s kopiert werden, ist das genausowenig Diebstahl wie eine Idee, die sich verbreitet oder eine Kerze, die an einer anderen entzündet wird.

2. "Die Produktion der Musik hat Geld gekostet. Wenn niemand dafür bezahlt, wird es immer weniger gute Musik geben". Klar entstehen Aufnahmekosten (wenngleich heute um ein Vielfaches preiswerter Songs produziert werden können als noch vor 15 Jahren). Dass niemand mehr Musik macht, bewahrheitet sich bisher aber nicht. Es ist dank des Internets mehr und vor allem vielfältigere Musik im Umlauf als jemals zuvor.

Gibt es überhaupt irgendeinen Grund, der es rechtfertigt, für digitale Musik Geld zu verlangen?



Geschrieben von no_name1 am 15.07.2009 um 01:21:

  RE: Sollte digitale Musik kostenlos sein?

nein, sollte nicht.
weil, schreib du erstmal 15 texte für ein album + singles und mach noch musik dazu
das ist schwer (außer man ist talentiert wie farin) und in der zeit, wo bands ihre alben aufnehmen, gehen andere in ihre arbeit und verdienen da ihr geld

ich denke, dass wenn die künstler, um leben zu können, noch in die arbeit gehen müssten, würde es bald keine musik mehr geben
weil nach nem 8h-tag hätte ich keine lust mehr jetzt noch großartig zu texten oder sonstwas zu machen..

und: wenn du nen song fertig hast: würdest du wollen, dass ihn sich jeder kostenlos ausm internet holen kann, obwohl du viel arbeit reingesteck hast?
also ich würde es nicht wollen..

naja, vielleicht is es nur meinung, mal schauen, was die anderen so sagen..



Geschrieben von Line am 15.07.2009 um 01:38:

 

Nein, digitale Musik sollte nicht kostenlos sein!

Ich finde sie zwar zu großen Teilen zu teuer (obwohl das für CDs und LPs m.E. noch viel mehr gilt), aber ganz kostenlos... nein. Ich bin für den Schutz geistigen Eigentums und durchaus bereit, für anderer Leute Arbeit Geld zu zahlen, weil unser Gesellschaftssystem nun einmal über Geld funktioniert, und nicht über Luft und Liebe. Das kann man finden, wie man will, aber eine Tatsache bleibt für mich bestehen: Künstler, insbesondere, wenn sie gut sind und ihre Werke so sehr "ankommen", dass sie oft und gern gehört/gelesen/geguckt/... werden, haben es meiner Meinung nach verdient, von (bzw. eigentlich: trotz!) ihrer Kunst leben zu können. Dabei ist es obendrein völlig egal, ob es um Musik, Fernsehen, Film, Computerspiel oder Buch geht, und ob sie digital oder analog verbreitet wird.

Zu behaupten, dass Dinge, nur weil sie digital (also nicht anfassbar) sind, (geldtechnisch) nichts wert sind, ist doch lächerlich. Das hieße ja auch, dass Dienstleistungen nichts wert sind, schließlich werden da auch keine Waren ausgetauscht.
Soll ich jetzt auch nicht mehr/kaum noch was zahlen, wenn ich zum Frisör gehe, weil dem Frisör de Facto nur die Kosten für seine Schere anfallen? Seit wann ist denn Arbeitszeit und Kreativität nichts mehr wert?

Finde ich eine gruselige und obendrein undurchdachte Einstellung!


(Dass die Strafen für private "Raubkopierer" trotzdem lächerlich hoch sind, darüber müssen wir hier nicht diskutieren - aber prinzipiell finde ich es trotzdem schwer bedenklich, dass heutzutage de facto scheinbar fast niemand mehr der Meinung ist, dass geistiges Eigentum einen Wert besitzt...)



Geschrieben von Coco1990 am 15.07.2009 um 02:07:

 

Ich denke auch digitale Musik MUSS nicht kostenlos sein. Ich meine, es gibt Künstler, die stellen ihre Songs gerne kostelos zu Verfügung, aber das ist ihr Bier.

Aber ich nehme jetzt mal jemanden wie mich als Beispiel. Ich liebe Musik. ABER, ich habe nur wirklich wenig Bands, von denen ich ein ganzes Album besitze. Es ist einfach so, dass ich so viele verschiedene Genres höre, viele Bands gut finde, aber mir jetzt auf Anhieb nur 7 Bands einfallen, von denen ich mir Alben kaufe. Also CD's meine ich. Wenn ich mir Alben kaufe, dann nur CD's. Warum ist das so? Ich bin wählerisch was Musik angeht und es gibt wenig Bands wo ich wirklich 75% der Songs auf den Alben großartig finde.
Also wie komme ich an die Songs die ich von so vielen anderen bands auch mag? Downloaden. Ja, ich bin auch so geworden, wollte ich nie, aber es ist praktisch. Aber ich mache es legal und gebe dann auch gerne Geld für diese Songs aus. Aber ich gebe auch zu: wenn ich die Songs auch umsonst udn legal kriegen würde, würde ich diesen Weg bevorzugen. Das soll aber jeder Künstler oder besser gesagt die jeweile Plattenfirma für sich entscheiden.

Dann gibt es aber auch natürlich unbekannte, junge Bands, ohne Plattenvertrag oder sonst was (wink mit dem Zaunfall für einen bestimmten User). Die verdienen kaum etwas mit ihren CD's (leider) und sind trotzdem so nett zu ihren Fans und bieten viele Songs trotzdem umsonst zum Download und dann denke ich mir: "Wieso kriegen die großen Plattenfirmen es nicht hin wenigsten AB UND ZU mal einen Song umsonst rauszuhauen?". Weh tun würde es ihnen nicht.
Klar, jetzt sagen wieder viele "Das machen die jungen Bands, damit sich ihre Songs schneller verbreiten". Mag ja sein, aber wie viele von diesen aufstrebenden Bands schaffen diese Verbreitung? Nur ein Bruchteil.

Also ich stehe dieser Sache eher zwiespaltig entgegen. Ich sag nicht, dass alles umsonst sein soll. Aber ab und an mal einen Song, das würde vielen nicht wehtun.



Geschrieben von eylou am 15.07.2009 um 02:19:

  RE: Sollte digitale Musik kostenlos sein?

Zitat:
Original von no_name1
weil, schreib du erstmal 15 texte für ein album + singles und mach noch musik dazu

Äh, wie es der Zufall so will, mach' ich genau das großes Grinsen . Ich bin sozusagen "Betroffener".

Aber ob Bands Geld damit verdienen, dass sie Kunststoffscheiben verkaufen (CDs) oder damit, dass sie Kleidung mit ihrem Namen darauf verkaufen, oder indem sie Konzerte spielen, ist doch völlig egal, oder? (Merchandising- und Konzerteinnahmen gehen seit Jahren kontinuierlich nach oben) Einige wenige Musiker können davon finanziell leben, die allermeisten nicht mal ansatzweise. Das ist heute nicht anders als vor 25 Jahren.

Davon abgesehen hat sich die Situation für Bands in zig Bereichen verbessert. Selbstvermarktung, in Eigenregie aufnehmen, Unabhängigkeit von Labels und deren Auflagen, Publikum finden, gehört werden, Musik verbreiten, alles Errungenschaften des Internets und moderner Technik. Für alle, denen es um die Musik geht, sind das herrliche Zeiten.

Zitat:
Original von Line
Zu behaupten, dass Dinge, nur weil sie digital (also nicht anfassbar) sind, (geldtechnisch) nichts wert sind, ist doch lächerlich.


Das habe ich mit keinem Wort behauptet. Der Preis für einen Download sagt doch nichts über den Wert eines Songs aus. Oder findest Du "1 Euro" ist der "Wert" eines großartigen Songs? Nicht der Song ist mit einem Euro überbezahlt, sondern die Erlaubnis, eine digitale Kopie davon anfertigen zu dürfen.



Geschrieben von ThE PeTzE am 15.07.2009 um 02:33:

 

xx



Geschrieben von eylou am 15.07.2009 um 02:52:

 

Nur am Rande: Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem Friseurbesuch und einem digitalen Download: Der Friseur investiert eine halbe Stunde seiner Zeit in Deine Haare und will dafür bezahlt werden. Der Ladenbesitzer zahlt Mietgebühr. Es entstehen Stromkosten.

Wenn dagegen ein mp3 aus dem Internet runtergeladen/kopiert wird, entstehen allenfalls Kosten von winzigen Bruchteilen eines Cents. Niemandem entsteht Arbeitszeit und niemand muss kreativ sein, wenn Herr XYZ einen Song kopiert. (Okay, abgesehen von den Strafverfolgungsbehörden, aber das ist ja selbstauferlegte Arbeit großes Grinsen )



Geschrieben von dunkleNacht am 15.07.2009 um 03:13:

 

Für mich würde es keine Rolle spielen, ob mp3 Songs gratis zum Download zur Verfügung stehen, oder eben nicht, da ich einen derartigen Service nicht nützen würde... (oder nur in seltenen Ausnahmen)

Trotzdem denke ich, dass es für Künstler eher von Vorteil wäre, wenn man zumindest manche Songs gratis herunterladen könnte, da dies für manche Künstler bestimmt gute Werbung wäre und man somit das Geld mit Merchandise, Konzerten etc. wieder herein holen könnte.
(Und vielleicht sogar noch mehr verdienen als ohne gratis- Download, da mehr Leute von einer Band/ einem neuen Künstler erfahren würden)

"Eingefleischten" Bands würde ein gratis Download wahrscheinlich wenig bis nichts bringen- außer Verluste... Die Fans würden sich zwar das Album weiterhin kaufen, aber manche Leute... (die Trittbretthörer Augenzwinkern ) würden sich somit den Kauf des Albums ersparen... Da bereits etablierte Bands auch durch "Fanpropaganda" etc. neue Fans bekommen, würde sich also ein gratis - Download nicht wirklich lohnen.

Mein Fazit ist:
Für die "Newcomer" wäre es bestimmt genauso gewinnträchtig wie für "neue Fans" mit wenig Lust auf Geldausgaben, die sich dann doch nicht lohnen....



Geschrieben von änother dingsbums am 15.07.2009 um 12:01:

  RE: Sollte digitale Musik kostenlos sein?

das soll letztendlich jeder künstler selbstentscheiden.

die künstler haben ja teilweise unterschiedliche ziele:

1. einige verdienen sich den lebensunterhalt, spielen in einer mittelmäßig bekannten band, und machen daher mit merchandising-produkten kaum gewinne.

2. andere musiker haben das ziel, menschen zu erreichen, um z.b. politische botschaften zu verbreiten.
jene müssen nicht zwingend geld verlangen, vorrausgesetzt, sie machen das als art hobby oder nebenprojekt.

3. andere spielen in einer populären rockband, die ein t-shirt nach dem anderen verkauft und haben daher genug geld um zu überleben.

allg. würde ich sagen, das regelt der markt von selbst:
musik von künstlern wie in fall 1 wird nicht unbedingt so häufig illegal gedownloaded, weil diese meist auch einen sehr hohen künstlerischen wert hat und die "konsumenten" dieser musiker diesen wert zu schätzen weiß (ich denke da vorallendingen an hörer und fans klassischer musik oder jazz-musik [u.A.]).
in fall 2 sind solche lieder in der regel sowieso längt kostenlos downloadbar, siehe "KBAN" von bela.
in fall 3 wird sowieso schon soviel illegal gedownloaded, dass man sagen kann, dass hier die "unsichtbare hand des freien marktes" wirkt.

nach diesen tatsachen würde ich sagen, es wäre in ordnung, wenn die digitale musik kostenlos wäre, nur bringe das probleme mit dem urheberrecht mitsich. denn auch wenn die musik kostenlos ist, das einstellen der musik in die tauschbörsen ist ja ein urheberrechtsbruch.

und beim urheberrecht bin ich der meinung, dass es bestehen bleiben soll, damit jeder künstler die rechte an seiner musik hat, die ja, auch wenn sie digital ist, sein eigentum ist.

deswegen bin ich dafür, wir belassen es so, wie es jetzt ist. der markt wird es irgendwie von selbst regeln, denn wenn die illegalen downloads eklatant zunehmen, werden die labels die musik bald sowieso gratis zu verfügung stellen.
zumindest die musik von "mainstream"-stars.



Geschrieben von unhiphopbar am 15.07.2009 um 18:55:

 

Zitat:
Original von Line
Nein, digitale Musik sollte nicht kostenlos sein!

Ich finde sie zwar zu großen Teilen zu teuer (obwohl das für CDs und LPs m.E. noch viel mehr gilt), aber ganz kostenlos... nein. Ich bin für den Schutz geistigen Eigentums und durchaus bereit, für anderer Leute Arbeit Geld zu zahlen, weil unser Gesellschaftssystem nun einmal über Geld funktioniert, und nicht über Luft und Liebe. Das kann man finden, wie man will, aber eine Tatsache bleibt für mich bestehen: Künstler, insbesondere, wenn sie gut sind und ihre Werke so sehr "ankommen", dass sie oft und gern gehört/gelesen/geguckt/... werden, haben es meiner Meinung nach verdient, von (bzw. eigentlich: trotz!) ihrer Kunst leben zu können. Dabei ist es obendrein völlig egal, ob es um Musik, Fernsehen, Film, Computerspiel oder Buch geht, und ob sie digital oder analog verbreitet wird.

Zu behaupten, dass Dinge, nur weil sie digital (also nicht anfassbar) sind, (geldtechnisch) nichts wert sind, ist doch lächerlich. Das hieße ja auch, dass Dienstleistungen nichts wert sind, schließlich werden da auch keine Waren ausgetauscht.
Soll ich jetzt auch nicht mehr/kaum noch was zahlen, wenn ich zum Frisör gehe, weil dem Frisör de Facto nur die Kosten für seine Schere anfallen? Seit wann ist denn Arbeitszeit und Kreativität nichts mehr wert?

Finde ich eine gruselige und obendrein undurchdachte Einstellung!


(Dass die Strafen für private "Raubkopierer" trotzdem lächerlich hoch sind, darüber müssen wir hier nicht diskutieren - aber prinzipiell finde ich es trotzdem schwer bedenklich, dass heutzutage de facto scheinbar fast niemand mehr der Meinung ist, dass geistiges Eigentum einen Wert besitzt...)


Das spiegelt meine Meinung 1:1 wider - besser könnte ich's nicht formulieren.



Geschrieben von Melvin am 15.07.2009 um 20:42:

 

Wer der Meinung ist, der Katalog der Band X sollte gratis und legal runterzuladen sein, kann der Band oder ihrer Plattenfirma ja schreiben und sie drum bitten.

Alleine schon die Kosten für Studioaufnahmen rechtfertigen den Preis der Musik (nicht den zugegebenermaßen überzogenen Preis für neue CDs, aber die generelle Idee für die Musik Geld zu verlangen). Wenn eine Band entscheidet, dass sie auch so zurecht kommt und ihre Songs umsonst verteilt ist das super. Aber wenn eine andere Kapelle erkennt dass man allein von hoffnungsvollen Idealen nicht satt wird, sollte man das auch respektieren.

Klar gibt es noch einige andere Gründe, aber mit Dingen wie "Respekt vor der Kunst/dem Künstler" muss ich wohl garnicht erst ankommen da die meisten Konsumenten heutzutage ohnehin von vornherein der Meinung sind, dass es ihr gutes Recht ist, für Musik nichts zu bezahlen, und Musik durch das Massenhafte illegale runterladen sowieso immer beliebiger wird.



Geschrieben von LittleMicha am 15.07.2009 um 21:33:

 

Musik sollte man digital gar nicht anbieten, außer die Künstler selber stellen es kostenlos rein. Wenn man die Musik haben möchte, muss man sie eben im Laden kaufen. Dann hat man auch was in der Hand und nicht nurn nen Link



Geschrieben von ThE PeTzE am 15.07.2009 um 22:59:

 

xx



Geschrieben von eylou am 16.07.2009 um 00:02:

 

Zitat:
Original von LittleMicha
Musik sollte man digital gar nicht anbieten, außer die Künstler selber stellen es kostenlos rein. Wenn man die Musik haben möchte, muss man sie eben im Laden kaufen. Dann hat man auch was in der Hand und nicht nurn nen Link


Zu spät. Der Zug ist abgefahren, seit die Musikindustrie sich entschieden hat, Vinyl (analog) durch CDs (digital) zu ersetzen.

Es gibt übrigens wertvollere Bezahlung als Geld. In einer Welt, in der Millionen von Songs zur freien Verfügung stehen, bezahlt jeder Hörer mit seiner Aufmerksamkeit. Ich könnte jeden Song hören, aber ich höre den von Band XY. Ich tue ihr damit einen Gefallen, denn meine Aufmerksamkeit (als Musikkonsument) ist ein knappes Gut und eine Band, die keine Aufmerksamkeit bekommt, kann nie erfolgreich werden, egal, wie viele Songs sie zu welchem Preis anbietet. Und wem schenke ich wohl eher meine Aufmerksamkeit: Der Band, deren Songs ich gratis anhören kann oder der anderen, die Geld dafür haben will?



Geschrieben von Line am 16.07.2009 um 01:56:

 

Man kann das aber auch andersrum sehen: wenn man für Musik bezahlt hat, schenkt man ihr automatisch mehr Aufmerksamkeit, weil sie eben Geld gekostet hat, hört viel intensiver zu und ist viel mehr bereit dazu, ein einzelnes Stück in all seinen Ebenen wertzuschätzen, gar zu lieben.

Wenn es alles einfach nur umsonst gibt, wird es viel schneller zu gefühlt wertlosem Hintergrundgeplänkel als vorher. Siehe einzelne Musikstücke - aber auch Filme, Alben, Bücher, Fernsehen, Computerspiele - sogar Kunstfotografie oder Malerei... ich habe den Eindruck, dass "früher" (argh, ich hasse so unscharfe Begriffe, aber irgendwie kann ich es grad nicht besser einengen) so etwas einfach viel mehr zelebriert und wertgeschätzt wurde, wenn man es gekauft hatte, als heute, wo es von allen Seiten auf einen einprasselt, des Öfteren auch kostenlos und ob man will oder nicht. Das führt zu gruselig kurzen Aufmerksamkeitsspannen von Seiten des Publikums - und zu einer Attitüde, in der alles immer nur umsonst und jetzt gleich verfügbar sein soll.

Finde ich persönlich, obwohl ich mich selbst davon nicht ganz freisprechen kann (wer kann das schon?), sehr schade - und bedenklich.
Und ja, grade deswegen zahle ich immer noch gerne Geld für Musik - psychologisch gesehen hat sie einen um so größeren Wert für mich, wenn ich (obendrein noch gerne, bei so einigen Alben die ich besitze zumindest) dafür bezahlt habe.



Geschrieben von LilliP. am 16.07.2009 um 06:41:

 

Zitat:
Original von Line
Finde ich persönlich, obwohl ich mich selbst davon nicht ganz freisprechen kann (wer kann das schon?), sehr schade - und bedenklich.
Und ja, grade deswegen zahle ich immer noch gerne Geld für Musik - psychologisch gesehen hat sie einen um so größeren Wert für mich, wenn ich (obendrein noch gerne, bei so einigen Alben die ich besitze zumindest) dafür bezahlt habe.


Dito.

Frag mich übrigens grad, wie so einige hier denken würden, wenn sie selbst in der Lage eines Musikers wären, der eher mittelmäßig bis überhaupt keine CD´s verkauft und der dann auch noch auf das Geld für Downloads verzichten soll ...



Geschrieben von Bernd-das-Brot am 16.07.2009 um 11:22:

 

Ob die Musik im Netz kostenlos angeboten wird sollte die Entscheidung des Künstlers sein. Schließlich wollen die davon leben. Und sie haben auch ihre Unkosten. Der Künstler hat die Musik geschrieben und aufgenommen, hat darin Zeit und Geld investiert. Sie sollte aber günstiger sein als CDs oder Vinyls, da die Kosten für Vervielfälitgung und Distribution entfallen. Wenn der Künstler meint es sich leisten zu können, soll er sie ruhig kostenlos anbieten. Vielen kann das mit Sicherheit auch zu einem größeren Bekanntheitsgrad verhelfen, wodurch vielleicht mehr Leute zu Konzerten kommen oder sich die CD vielleicht doch noch im Original kaufen. Aber pauschal zu sagen, Musik im Netz mü0te kostenlos sein, finde ich falsch.



Geschrieben von Gurke92 am 16.07.2009 um 12:40:

 

Ich fande das ist so ein typischer Jein Fall.

Auf der einen Seite sollte das schon was kosten. Der Künstler lebt nicht von Applaus allein, das macht nämlich weniger satt Augenzwinkern

Aber dadurch, dass es die Möglichkeit gäbe kostenlos an Musik heranzukommen, kann sich der die Musik saugt, in diese reinhören ohne dass er Angst haben muss, nen Fehlgriff gemacht zu haben, denn es hat nix gekostet und die mp3's kann man auch wieder löschen. Und wenn ihm sein Download gefällt, kauft er die CD vielleicht doch noch im Original (sieht einfach besser aus als so ne Datei), kauft Merch, besucht Konzerte, etc. Damit hätte der Musiker wieder Brot das satt macht (im übertragenden Sinne zumindest) Augenzwinkern

Und davon abgesehen, glaube ich nicht, dass die legalen Downloads wirklich so unglaublich großartig ins Gewicht fallen. Also finanziell gesehen ...

Aber wie auch immer. Ich finde auch, dass es Sache des Musikers ist, das zu entscheiden. Wenn er Geld für seine Downloads will, soll er welches dafür nehmen. Dass er dann trotzdem (oder gerade deshaln?) mit illegalen Downloads rechnen muss, sollte klar sein.

Zitat:
Original von LilliP.
Frag mich übrigens grad, wie so einige hier denken würden, wenn sie selbst in der Lage eines Musikers wären, der eher mittelmäßig bis überhaupt keine CD´s verkauft und der dann auch noch auf das Geld für Downloads verzichten soll ...

Also wenn ich Musiker wäre (also richtiger Musiker großes Grinsen ), würde ich Musik in erster Linie machen, weil es mir a.) Spaß macht und b.) um evtl. andere Menschen damit zu berühren. Musik auf rein kommerzieller Ebene zu sehen finde ich absoluten Schwachsinn. Sicher ist es bestimmt toll davon leben zu können, aber Musik nur um des Geldes Willen zu machen, na ich weiß nicht ... (damit meine ich von Anfang an darauf aus zu sein, mit seiner Musik die große Kohle machen ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn sich das nach und nach einbürgert und sich als gutes Einkommen herraustellt ist das wieder was anderes, natürlich nur wenn der Musiker dabei seinen Prinzipien treu bleibt und nicht nachträglich doch noch anfängt zum Kommerzschwein zu werden Augenzwinkern )



Geschrieben von ThE PeTzE am 16.07.2009 um 12:53:

 

xx



Geschrieben von eylou am 16.07.2009 um 19:46:

 

Zitat:
Original von Bernd-das-Brot
Ob die Musik im Netz kostenlos angeboten wird sollte die Entscheidung des Künstlers sein. Schließlich wollen die davon leben.


Die können aber auch von etwas anderem leben. Merchandise und Konzerteinnahmen zum Beispiel. So ein typisches Band-Shirt, das je nach Band mit bis zu 20 Euro zu Buche schlägt, kostet in der Produktion ca. 2.50 bis 3 Euro. Und Konzerte werden mehr denn je besucht. Bands können besondere Premium-Inhalte für Fans bieten. Persönlichen Kontakt, Mitgliedschaft in faninternen Clubs usw. Und sich auf freiwilliger Basis für Downloads bezahlen lassen (wie Radiohead das sehr erfolgreich vorgemacht haben).

Musiker und Bands haben durch kostenlose Downloads und Piraterie kein Problem. Es gibt drei Berufsgruppen, für die die momentane Entwicklung wirklich existenzbedrohend ist: Reine Songwriter (die nicht selbst auftreten), kleine Labels und Plattenläden. Letztere werden allerdings oft auch von großen Ketten und durch die unsinnige Politik der Major-Labels verdrängt (EMI will z.B. keine CDs mehr an Indie-Plattenläden liefern).

Aber so ist das in jedem Industriezweig. Nur, weil etwas gestern rentabel war, muss es heute keineswegs immernoch rentabel sein. Das kann man gut oder schlecht finden, es ist einfach so.


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