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--- Rausschmiss aus Strandbad wegen Tragens eines Ärzte-Shirts (https://board.bademeister.com/thread.php?threadid=21991)


Geschrieben von Tobi-Wan am 24.08.2009 um 18:14:

Achtung Rausschmiss aus Strandbad wegen Tragens eines Ärzte-Shirts

Tach Leute.

Mir ist heute Mittag folgende absurde Geschichte passiert:

Ich war im Freibad Tegeler See (Berlin Reinickendorf) baden und trug am Strand ein Ärzte-Shirt mit der Aufschrift "Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht, tut sie's nicht!". Daraufhin wurde ich vom Geschäftsführer in aggressivem Tonfall aufgefordert, entweder das Shirt umzudrehen, es auszuziehen, oder das Bad zu verlassen. Ich bat ihn höflich, ihm meine - mit dem Shirt metaphorisch ausgedrückte - politische Meinung erklären zu dürfen, aber er ließ sich auf keinerlei Diskussion ein. Angeblich dulde er keine Äußerung einer "extremistischen" Position in seinem Betrieb. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als nach Hause zu fahren. Auf dem Weg in Richtung Ausgang nannte mich der Typ dann noch "dumm" und verabschiedete mich mit den Worten "lass Dich hier nie wieder blicken" (aka Hausverbot).
Um das mal klarzustellen: Ich bin entschiedener Gegner vom Links- und Rechtsextremismus, halte eine scharfe Ablehnung des Rechtsextremismus' aber nicht für extrem, sondern wünsche sie mir als demokratischen Konsens. Der Geschäftsführer des Strandbad Tegel sieht das offenbar anders.



Geschrieben von knuble am 24.08.2009 um 19:04:

 

Ich kann ihn verstehen ich würde auch keine Ärzte Fans in meinem Strandbad wollen. Da kam ihm deine Linksextreme Haltung gerade recht!
Aber gut, dass du das nochmal klargestellt hast!



Geschrieben von 666Eva666 am 24.08.2009 um 19:53:

 

???

@ knuble:
falls das jetzt ironisch gemeint war, hättest du dir den kommentar auch schenken können. falls nicht sowieso.




diese geschichte bedarf ansonsten echt keinem kommentar... noch nie erlebt sowas beschuertes.



Geschrieben von Tobi-Wan am 24.08.2009 um 21:34:

 

Zitat:
Original von 666Eva666
???

@ knuble:
falls das jetzt ironisch gemeint war, hättest du dir den kommentar auch schenken können. falls nicht sowieso.




diese geschichte bedarf ansonsten echt keinem kommentar... noch nie erlebt sowas beschuertes.


Ich bis dato auch nicht. Nen Boykott von diesem Saftladen wird jetzt in jedem Fall organisiert...



Geschrieben von ProZombie am 25.08.2009 um 20:09:

 

Krass, ein Boykott, da wird das Freibad auf jedenfall dran zugrunde gehen. geschockt



Geschrieben von TheMien am 25.08.2009 um 20:59:

 

Vielleicht hat er den Spruch auch einfach missverstanden und das "Wenn's nach mir geht, tut sie's nicht" überlesen bzw. ignoriert und dich in die gegenteilige politische Richtung gerückt. Ist mir auch schon passiert.



Geschrieben von Tobi-Wan am 25.08.2009 um 22:39:

 

Zitat:
Original von TheMien
Vielleicht hat er den Spruch auch einfach missverstanden und das "Wenn's nach mir geht, tut sie's nicht" überlesen bzw. ignoriert und dich in die gegenteilige politische Richtung gerückt. Ist mir auch schon passiert.


Nee, der hat schon kapiert, was durch den Spruch ausgedrückt wird. Er äußerte nämlich mehrmals seine Abneigung gegen Linksextreme. Insofern hat er den Spruch zwar falsch verstanden - denn als linksextrem würde ich die Aussage keineswegs einstufen - aber ganz sicher nicht als Nazi-Parole interpretiert.

@ ProZombie: Wer sagt denn, dass ich das Bad zugrunde richten will?



Geschrieben von ProZombie am 26.08.2009 um 12:27:

 

Ja du oder nicht? Du klingst zumindest mal so aufbrausend. Fakt ist: Ein Boykott bringt jetzt nicht so viel, denn man wird dich dort wahrscheinlich nicht vermissen. Obwohl bringt dann doch was, ist ja für beide Seiten gut. Boykottier mal ruhig.



Geschrieben von Tobi-Wan am 26.08.2009 um 12:51:

 

Zitat:
Original von ProZombie
Ja du oder nicht? Du klingst zumindest mal so aufbrausend. Fakt ist: Ein Boykott bringt jetzt nicht so viel, denn man wird dich dort wahrscheinlich nicht vermissen. Obwohl bringt dann doch was, ist ja für beide Seiten gut. Boykottier mal ruhig.


Ich wäre damit zufrieden, wenn sich der Geschäftsführer entschuldigt (unwahrscheinlich) oder aber möglichst viele Leute das Bad boykottieren. Mit letzterem möchte ich bestenfalls einen Betreiberwechsel erreichen. Ja, ist illusorisch, ich weiß.



Geschrieben von N 48.3 am 26.08.2009 um 19:13:

 

Zitat:
Original von Tobi-Wan
Ich wäre damit zufrieden, wenn sich der Geschäftsführer entschuldigt (unwahrscheinlich) oder aber möglichst viele Leute das Bad boykottieren. Mit letzterem möchte ich bestenfalls einen Betreiberwechsel erreichen. Ja, ist illusorisch, ich weiß.

Bisschen zu unrealistisch, deine Pläne.
Warum nicht einfach das lächerliche Verhalten von dem Mann belächeln und die Sache hinter sich lassen?
Die Welt (und du bestimmt auch, nehme ich an. Augenzwinkern ) hat genug andere Sorgen.
Ich finde man sollte sich über sowas nich unnötig aufregen, meiner Ansicht nach.



Geschrieben von Tobi-Wan am 26.08.2009 um 21:38:

 

Zitat:
Original von N 48.3
Zitat:
Original von Tobi-Wan
Ich wäre damit zufrieden, wenn sich der Geschäftsführer entschuldigt (unwahrscheinlich) oder aber möglichst viele Leute das Bad boykottieren. Mit letzterem möchte ich bestenfalls einen Betreiberwechsel erreichen. Ja, ist illusorisch, ich weiß.

Bisschen zu unrealistisch, deine Pläne.
Warum nicht einfach das lächerliche Verhalten von dem Mann belächeln und die Sache hinter sich lassen?
Die Welt (und du bestimmt auch, nehme ich an. Augenzwinkern ) hat genug andere Sorgen.
Ich finde man sollte sich über sowas nich unnötig aufregen, meiner Ansicht nach.


Keine Sorge, ich weiß, dass es viele schlimmere Dinge auf der Welt gibt...Augenzwinkern
Als überzeugter Demokrat sehe ich es aber als meine Pflicht an, die Öffentlichkeit zumindest ein wenig über das Verhalten des Bad-Betreibers zu informieren. Nicht, um mich in den Vordergrund zu rücken, sondern um ein paar Leute davor zu bewahren, ihr Geld einem Typen mit antidemokratischer Einstellung in den Rachen zu werfen.
"Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."



Geschrieben von Bernd-das-Brot am 27.08.2009 um 01:22:

 

Zitat:
Original von Tobi-Wan
[quote]Original von N 48.3
[quote]Original von Tobi-Wan
Als überzeugter Demokrat sehe ich es aber als meine Pflicht an, die Öffentlichkeit zumindest ein wenig über das Verhalten des Bad-Betreibers zu informieren. Nicht, um mich in den Vordergrund zu rücken, sondern um ein paar Leute davor zu bewahren, ihr Geld einem Typen mit antidemokratischer Einstellung in den Rachen zu werfen.


Meinungsfreiheit hat nichts mit Demokratie zu tun. Demokratie ist die Volksherrschaft. D.h. daß das Volk sich selbst direkt oder durch gewählte Vertreter regiert, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Meinungsfreiheit ist ein rechtsstaatliches Prinzip, insofern bist du kein überzeugter Demokrat, sondern ein überzeugter Vertreter des Rechtsstaats. Sorry, aber das mußte mal gesagt werden. ich kann es nicht leiden, wenn Leute mit Begriffen um sich schmeißen, deren genaue Bedeutung sie offensichtlich nicht kennen.

Aber ich finde das jetzt auch nicht so schlimm, daß man andere Badbesucher darüber "informieren" muß. Und wer weiß, vielleicht hat der Badbetreiber mit sowas auch schon schlechte Erfahrung gemacht. Wenn dann eben zufällig ein paar Nazis im Bad waren und denjenigen vermöbelt haben. Ich kann es verstehen wenn er sagt, daß er in seinem Bad keine politischen Aussagen gleich welcher Art haben will.



Geschrieben von ProZombie am 27.08.2009 um 02:41:

 

Eben, also ist mal genug jetzt hier mit dem "überzeugten Demokraten"-Theater, dass ich nicht lache.



Geschrieben von Line am 27.08.2009 um 04:10:

 

Was geht denn hier ab?
In 'nem Ärzte-Forum wird jemand geradezu niedergemacht, weil er sich (indirekt) laut gegen Nazis engagiert und sich aufregt, weil er deswegen irgendwo rausfliegt?
Lasst ihn doch, ich wär auch ziemlich angepisst, um so mehr, weil in Politik und Gesellschaft doch ständig über mangelnde Zivilcourage gegenüber Neonazis gejammert wird.
Und, da das hier ein Ärzte-Forum ist, ist es ja durchaus ein relevantes Thema - auch wenn davon natürlich nicht gleich die deutsche Demokratie als Ganzes zusammenbrechen wird. Aber wie heißt es so schön, man soll bei den kleinen Dingen anfangen. Wenns euch nervt... genießt halt die letzten schönen Sommertage bzw. -nächte. Zunge raus

Bernd-das-Brot, wenn wir schon beim Haare spalten sind: freie Meinungsäußerung ist keineswegs ein Teil von Rechtsstaatlichkeit (die politikwissenschaftlich gesehen in Deutschland hauptsächlich die Gültigkeit und unbevorurteilte Anwendbarkeit von Gesetzen, die Gewaltenteilung - und damit die Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit, sowie das Recht auf professionelle, ebenfalls unabhängige Strafverteidigung festlegt), sondern wird durch diese - weil sie Teil des deutschen Grundgesetzes ist - garantiert.



Geschrieben von unhiphopbar am 27.08.2009 um 08:27:

 

Hehe, dazu fällt mir ein lustiger Schwank aus meiner Jugend ein. Augenzwinkern
Als ich in meiner Teeniezeit vor gut 15Jahren Anschluss an die örtliche Punkszene gesucht habe, bin ich nur von den 'ach so coolen' und (pseudo-)crediblen Punks blöde angemacht und weggescheucht worden, weil ich an einem Tag ein Oasis-T-Shirt getragen habe, so nach dem Motto: Britpop ist totaler unpunkiger Kommerz und Plastikmüll, etc..
Fand ich damals (und auch heute noch) total scheiße von denen - selbsterklärte 'Szenepolizei' halt... Hätte ich jetzt deswegen nach dieser Erfahrung Punk im Allgemeinen bzw. Szeneanhänger aus meiner Stadt boykottieren sollen?!



Geschrieben von knuble am 27.08.2009 um 08:30:

 

Ich hatte mal n Oasis Tshirt an in Dublin und bin nicht in n Club gekommen weil die angenommen haben ob des Tshirts ich sei zu besoffen.
Voll undemokratisch!
Und vor der Zivilcourage ein DÄ Shirt anzuziehen - Line, der Eindruck soll nicht falsch rüberkommen - hab ich auch großen Respekt!



Geschrieben von Chewbacca am 27.08.2009 um 10:59:

 

Zitat:
Original von Line
In 'nem Ärzte-Forum wird jemand geradezu niedergemacht, weil er sich (indirekt) laut gegen Nazis engagiert und sich aufregt, weil er deswegen irgendwo rausfliegt?

Nicht falsch verstehen, aber zwischen sich (wenn auch nur indirekt) gegen Nazis engagieren und ein ärzte-shirt anziehen gibts schon einen Unterschied...

Natürlich, wenn mir das passiert wäre, würde ich mich auch ärgern, aber einen Boykott finde ich persönlich ziemlich lächerlich...



Geschrieben von Line am 27.08.2009 um 11:31:

 

Na klar ist es nicht dasselbe, sich zwischen ein paar kloppende Neonazis zu schmeißen oder ein Ärzte-Shirt anzuhaben. Mir ist an und für sich auch egal, ob das ein DÄ-Shirt, eins von Kein Bock auf Nazis, eins von Nix-Gut mit nem zerschlagenen Hakenkreuz (naaa, erinnert sich noch wer an die Urteile dazu?) oder meinetwegen eins von Tokio Hotel war. Ich finde es einfach übel, wegen sowas irgendwo rauszufliegen, insbesondere aus nem Strandbad, wo man jawohl damit rechnen kann, dass es keinerlei Door-Policy gibt. Von daher hat es imho durchaus seine Berechtigung, dass Tobi-Wan sich drüber aufregt, finde ich.

Und "Boykott" kann ja viel heißen, muss ja nicht gleich ein Riesending sein. Ich boykottier auch Coca Cola, Müller und noch so ein paar, aber stell mich doch deswegen auch nicht vor das Kühlregal und forder alle Leute auf, das Zeugs nicht zu kaufen. Augenzwinkern

So, a propos Strandbad, ich fahr jetzt zum Badeschiff. Cheers. cool



Geschrieben von Pounzer am 27.08.2009 um 12:04:

 

@Tobi-Wan: Wie wärs denn, wenn du einfach erstmal den direkten Dialog zu dem Geschäftsführer suchst, bevor du einen großangelegten Protest starten willst? Vielleicht gab es ja wirklich nur ein Missverständnis, das sich mit gesitteten Mitteln aus dem Weg schaffen lässt? Ein ernsthaft geführtes Gespräch wird sicherlich ausreichen (wenn der Typ kein Nazi ist), um ihn davon zu überzeugen, dass ein Anti-Nazi-Shirt kein Indiz dafür ist, dass du ihm das Bad auseinandernehmen willst.



Geschrieben von Tobi-Wan am 27.08.2009 um 12:25:

 

Zitat:
Original von Pounzer
@Tobi-Wan: Wie wärs denn, wenn du einfach erstmal den direkten Dialog zu dem Geschäftsführer suchst, bevor du einen großangelegten Protest starten willst? Vielleicht gab es ja wirklich nur ein Missverständnis, das sich mit gesitteten Mitteln aus dem Weg schaffen lässt? Ein ernsthaft geführtes Gespräch wird sicherlich ausreichen (wenn der Typ kein Nazi ist), um ihn davon zu überzeugen, dass ein Anti-Nazi-Shirt kein Indiz dafür ist, dass du ihm das Bad auseinandernehmen willst.


Genau das habe ich nach dem Vorfall versucht, aber auf mein Gesprächsangebot wurde nicht eingegangen. Hätte der Typ sich entschuldigt, wäre die Sache geklärt gewesen.

@Bernd das Brot: Ich gebe Dir dahingehend Recht, dass man sich über die Begriffe, die man benutzt, im Klaren seien sollte. Mit "Demokratie" meinte ich die deutsche Demokratie bzw. jede Demokratie, welche Meinungsfreiheit garantiert. Ich studiere Politikwissenschaft und habe noch von keiner modernen Demokratie gehört, die das nicht tut.

Jetzt gibt es ja hier einige, die mich offenbar belächeln, weil ich mich als großer Anti-Nazi-Kämpfer inszenieren würde. Das war nie meine Absicht. Mir ist klar, dass wesentlich mehr Zivilcourage dazugehört, sich in so einem Shirt auf nen NPD-Treffen zu wagen. Ich will lediglich mit friedlichen, bescheidenen Mitteln gegen ein undemokratisches Verhalten vorgehen (Line hat mich verstanden) und rufe hier nicht zu einer Revolution auf. Finde es nur bedenklich, wenn man sich gegen das öffentliche Äußern einer anti-rechtsextremen Meinung stellt. Dachte, dass ich damit in einem Ärzte-Forum auf mehr Verständnis stoßen würde. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen toleranten und sonnigen Rest-Sommer.


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