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Geschrieben von Susannah am 29.04.2007 um 08:45:

 

Leo Tolstoi - Krieg und Frieden

Es ist ein Epos. Es ist schwere, anspruchsvolle Literatur. Es ist ein Meisterwerk. Und es ist mein neues Lieblingsbuch.
Krieg und Frieden - das lässt schon auf Inhalt schließen. Wir befinden uns am Beginn des 19.Jahrhunderts, zur zeit des napoleonischen Frankreichs. Wir befinden uns im Russland unter Zar Alexander I. Wir befinden uns in einer Zeit, die von Intrigen, Bünden, Hoffnungen und Enttäuschungen - und eben von Krieg und Frieden beherrscht wird. Und eindrucksvoll schildert Tolstoi dieses auf und ab, diese antagonistischen Phasen am Schicksal seiner Protagonisten. Die Familien Bolkonskij, Rostow und Pierre, der uenehliche Sohn eines einflussreichen Grafen, bestimmen die Handlung, sind gleichzeitig ihr Opfer und zeugen der historischen Ereignisse. Liebevoll gestaltet Tolstoi seine Figuren aus - und nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch jeder noch so kleineCharkater, der ins geschehen eingreift, hat sein Gesicht, seine Mimik und Gestik, seine Eigenarten, seine guten und schlechten Seiten. So verleiht der Autor seinen Figuren eine solche Lebendigkeit, dass man nach Ende des Buches das Gefühl hat, lieben Freunden Adieu zu sagen. Liebe, Hass, Freund-und Feindschaft, verrat, Lüge, Hoffnung - alle nur möglichen Gefühle und Epfindungen machen unsere Charaktere durch, und das so´intensiv, dass dem Leser das Herz schwer wird.
Diese fiktiven Charaktere sind nun den historischen Figuren dieser Zeit beigestellt. Napoleon, Zar Alexander, der Militär Kutusow und all die anderen kleinen oder größeren Rädchen im Räderwerk der Geschichte bekommen Gestalt. Kutusow schläft während einer Besprechung ein, Napoleon quält während der Schlacht von Borodino eine Erkältung, und Zar Alexander fühlt sich von den Ehererbietungen peinlich berührt.
Besonders interessant gestaltet Tolstoi die Schlachtszenene aus - allen voran die drei Schlachten von Schöngraben, Austerlitz und Borodino. So erleben wir die Schlacht meist aus den blickwinkeln der kleinen Leute, nur selten stellt Tolstoi den Leser an die Seite der "Großen". Für ihn sind auch Menschen wie Napoleonoder Kutusow nicht mehr als Rädchen in der Geschichte. Nicht sie bestimmen die Geschichte, sondern die Geschichte bestimmt sie.
Und vielleicht liegt darin auch der für mich einzige negative Aspekt der Geschichte. Für mich prägen durch aus historische Personen ihre Zeit. Gut, da bin ich mit TOlstoi nicht einer Meinung. Das ganze wäre auch weitgehend unproblematisch, wenn Tolstoi bei alldem noch eine gewisse Neutralität wahren muss. Aber vielleicht ist das von ihm als Russen seiner Zeit auch zuviel verlangt. Dennoch rollte ich ab und an mit den augen, wenn aus Napoleon nach und nach der Leibhaftige selbst wird, dem nicht die einzige gute Eigenschaft zugeschrieben wird - und im gegenzug aus Zar alexander er Erlöser des russischen Volkes wird. Spätestens, wenn die Figur des Pierre besuchow durch ein Zahlenspiel aus dem Namen "L'empereur Napoleon" die Zahl "666" also die des Teufels, erreichnet, wird das ganze für mich bizarr und etwas überzogen. man kann über historische Figuren sagen und denken, was man will - aber ihnen alles menschliche abzusprechen, stößt für mich doch an die grenze der Geschichtsverfälschung. Wie gesagt, ohne den kleinen Korsen in Schutz nehmen zu wollen - hier wird im mehr Schmutz zugeschoben, als er verdient. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt an diesem Werk, denn ansonsten bemüht sich Tolstoi sehr um völkerfreundliche Neutralität. Gerade die einfachen Soldaten scheint er auf allen Seiten sehr ins Herz zu schließen. Sie, die sie nur Teil des Großen Ganzen sind, können nicht anders, als sich dem zu fügen (was er im Übrigen auch von seinen historischen Persönlichkeiten behauptet - fragt sich, ob es damit getan ist, Zar Alexander jegliches Verständnis für den Krieg und Napoleon jegliches militärisches Können abzusprechen) und das größtenteils garnicht wollen. So vergisst Tolstoi (fast) nie, uns den Menschen hinter all dem sehen zu lassen.

Ich lege dieses Buch jedem ans Herz, der sich mit der Zeit Napoleons ein wenig besser auskennt, mehr über sie erfahren möchte und sich nicht vor den 1600 Seiten erschreckt. Liebevoll gezeichnete Charkatere, epischer Erzählstil, der lebendig und anspruchsvoll zugleich ist, eine (fast) fehlerlose historische Darstellung, die das Wissen bereichert und diese aufregende Zeit wieder auferstehen lässt - all das macht Tolstois "Krieg und Frieden" zu meinem persönlichen Highlight.



Geschrieben von Susannah am 05.05.2007 um 16:19:

 

Ken Follet - Der Schlüssel zu Rebecca

Inhalt: Sommer 1942. Rommels Armee rückt auf Kairo vor. Die Strategie des Wüstenfuchses scheint unschlagbar. Seine Geheimwaffe: der Meisterspion Wolff in Kairo. Wolffs Auftrag: Die Pläne der Engländer auszukundschaften und sie Rommel verschlüsselt zu übermitteln. Als Schlüssel dient ihm Daphne du Mauriers weltberühmter Roman "Rebecca". Doch die andere Seite ist nicht untätig. Während die deutschen Truppen unaufhaltsam vorstoßen, beginnt in den nächtlichen Straßen Kairos eine tödliche Verfolgungsjagd. Erst in der gnadenlosen Glut der Sahara entscheiden sich das Schicksal der beiden Gegenspieler und Sieg und Untergang der Armeen, für die sie kämpfen.

Meinung: Wir erhalten eine spannende Katz-und-Maus-Jagd. Auf der einen Seite die „Katze“, William Vandam, britischer Offizier und dafür zuständig, dass deutsche Spione nicht den krieg mitentscheiden. Vandam erscheint zunächst als äußerlich kühler, beherrschter und zielstrebiger Militär, offenbart im Verlaufe des Buches aber immer mehr menschliche Schwächen: Er zweifelt an sich und seinen Fähigkeiten, kommt mit seinen Gefühlen gegenüber der Damenwelt nicht klar und hat noch immer an einer Schuld zu knabbern, die auf ihm lastet.

Auf der anderen Seite haben wir Alex alias Achmed Wolff. Der Deutsch-Ägypter erscheint uns als kaltschnäuzig, berechnend, gefühllos und rücksichtslos. In jedem Menschen sieht er nur zweierlei: Eine mögliche Quelle, die er ausnutzen kann, oder einen Feind, der ihm gefährlich werden könnte und den er besänftigen oder beseitigen muss. Mit Hilfe des Romans „Rebecca“ von Daphne du Maurier versendet er Botschaften direkt zur deutschen Führung in Nordafrika und verhilft Rommel so zu entscheidenden Siegen. Nur eine Schwäche hat Alex. Er fürchtet das Gefängnis und die damit verbundene Tortur mehr als alles andere.

Ergänzt werden die beiden männlichen Protagonisten von zwei Frauen: Elene und Sonja. Elene, an der Seite von Vandam, unterstützt diesen bei der Jagd nach Wolff und stellt sich sogar als Lockvogel zur Verfügung. Doch wie sooft, bleibt die Beziehung zwischen Vandam und Elene nicht lange rein beruflicher Natur.
Auf der anderen Seite Sonja. Die hübsche Bauchtänzerin mit bewegter Vergangenheit hasst die Britten bis aufs Blut, und ihr ist kein Mittel zu schade, um sie aus Ägypten zu vertreiben. Sie unterstützt Wolff – der gleichzeitig ihr Geliebter ist – aber auch diese Verbindung ist eine reine Zweckmäßigkeit.

Mir persönliche gefallen Follets Historienwerke besser als seine Thriller, aber das sind persönliche Vorlieben. Follet überzeugt erneut durch einen flüssigen, aber nicht platten Lesestil und durch vielschichtige Charaktere. Bei ihm verbinden sich, wie bereits der Klappentext feststellt, „brilliante Erzählkunst“ mit „fundierter Sachkenntnis“. Da verzeiht man Follet auch die alten Klischees, die er ab und an aufwärmt (die Frauen scheinen in diesem Roman nur dazu da zu sein, ihrer Körper einzusetzen um Männern zu helfen) und die mich ab und an mit den Augen rollen lassen.



Geschrieben von strangmaus am 04.06.2007 um 15:07:

 

Fuck Forever. Der Tod des Indie-Rock



Geschrieben von hicsuntleones am 05.06.2007 um 19:36:

 

Zitat:
Original von Kad
Freud, Tolkien, Ed Greenwood, H.P. Lovecraft, Niel Gainman, Edgar Allan Poe, Lord Byron, Ann Rice, Michael Strunge usw.



und nicht zu vergessen: A. Bierce und der geschätzte, kluge herr Eliade!!!



Geschrieben von Leere Worthülse am 07.06.2007 um 09:03:

 

also mein absoluter Büchertip

Clive Barker:

Bücher des Blutes I - IV
Imagica (mein Favorit)
Gyre


Irvine Welsh:

Trainspotting (auch ein geiler Film)
Porno (Trainspotting 2 endlich)
Acid House

naja und dann gibts da noch ein Buch das heisst Nancy von Bunker
auch sehr gut ist halt ne biographie über eine drogensüchtige halt Christiane F. nur heute sehr interresant und wirklich zu empfehlen...

ich sag nur da tun sich abgründe auf



Geschrieben von $n@k€ am 09.06.2007 um 13:00:

 

Ich kann "Round Ireland with a fridge" von Tony Hawks (nicht der Skateboardfahrer) empfehlen. Ist zwar nicht sehr anspruchvoll, dafür aber sehr lustig großes Grinsen



Geschrieben von Susannah am 13.06.2007 um 17:13:

 

Robert Merle - Die gute Stadt Paris

Inhalt: 1572 - ein Jahr, das in Frankreich für ein grausames Blutvergießen steht. In eben diesem Jahr treffen wir den jungen hugenottischen Baronssohn Pierre de Siorac wieder, der soeben Doktor der Medizin geworden ist und seine Heimreise antritt. Doch das Glück scheint dem jungen Mann nicht hold, als er in ein Duell verwickelt wird, seinen Angreifer tötet, und ob seines Glaubens plötzlich vom Galgen bedroht wird. So muss, zusammen mit seinem Bruder Samson und seinem Freund Giacomo, nach Paris, um dort die Gnade Karls IX. zu erflehen. Kein leichtes Unterfangen, bedenkt man, dass derKönig katholischen Glaubens ist und Pierre zu den "Ketzern" gehört. Und sofort beeindruckt ihn diese Stadt Paris, die so anders ist als die anderen Städte. Leider auch grausamer,wie er sieht, denn an allen Ecken und Enden wird das Feuer des Hasses geschürt und die Flamme des Zorns angefacht. Hetzerische Reden und nicht zuletzt Intrigen am Hofe machen die Pariser scharf wie Bluthunde, die nur darauf warten, ein Massaker abzuhalten. Nach der Vermählung der Schwester des Königs mit dem hugenottischen König von Navarra ist es soweit. In der Nacht zum Feiertag des Heiligen Bartholomäus leuten die Glocken, und ganz Paris macht sich zu einem schlachten auf, dessen Opfer die Seine nahezu verstopft. Und mitten in dieser Bartholomäusnacht hängt Pierres Leben mehr als einmal am seidenen Faden ...

Meinung: Der dritte Teil der langen Reihe, mit Sicherheit der bisher dramatischste. WIr lernen zum ersten Mal die mächtigen Frankreichs kennen: Karl IX.,der leidenschaftlich gerne Trompete und Ball spielt und sich rasch erzürnt, seine Mutter, Katharina von Medici, die immer schwarz trägt und den Teufel im Herzen, wie man meinen könnte. Wieder haucht Merle jenen Figuren diese wundervolle Lebendigkeit ein, wie man sie nur selten findet. Sein Gespür für historischen Humor ist ebenso beeindruckend wie seine Liebe zum (historischen) Detail, ohne dabei den Leser zu ermüden. Gerade die Darstellungen der Bartholomäusnacht sind ergreifen und schockieren den Leser, der nicht glauben will, wie eine ganze Stadt sich so im Blut ertränken konnte.

Freunde französischer Geschichte - in Robert Merle habt ihr einen eurer Meister gefunden!



Geschrieben von Biene_Maja am 13.06.2007 um 18:16:

 

Ich habe gerade das Buch "Vollidiot" von Tommy Jaud gelesen und kann es nur empfehlen. Ich muss dazu sagen, dass ich den Film mit Oliver Pocher noch nicht gesehen habe und wahrscheinlich auch nicht sehen werde...
Das Buch ist urkomisch und ich werde mir das Neue von Tommy Jaud wahrscheinlich auch kaufen.



Geschrieben von Squiddy am 22.06.2007 um 15:02:

 

@ Biene_Maja:
Ich hab das zweite Buch von Tommy Jaud gelesen und kanns dir nur empfehlen. Ich finds sogar noch besser als Vollidiot. Hab mich echt weggeschmissen vor lachen.



Geschrieben von Nerus am 02.08.2007 um 08:11:

 

Also mein Tip ist "Eine Teufelstat"
Netter Roman zum zwischendurch lesen. Thema: Vampire und etwas anderes Augenzwinkern
Irgendwie ne Mischung aus Abenteuer, Vamoirstory und gesucht-gefunden...



Geschrieben von Punk_nr_00 am 07.08.2007 um 15:41:

 

Hab mich gerade ein bisschen in dem Thread umgeschaut, aber nichts gefunden.
Hat jemand Fleisch ist mein Gemüse von Heinz Strunk gelesen?
Ist das zu empfehlen?



Geschrieben von Ansie* am 07.08.2007 um 16:14:

 

Zitat:
Original von Punk_nr_00
Hab mich gerade ein bisschen in dem Thread umgeschaut, aber nichts gefunden.
Hat jemand Fleisch ist mein Gemüse von Heinz Strunk gelesen?
Ist das zu empfehlen?


Auf jeden Fall ist das zu empfehlen. Es gibt zu dem Buch auch einen extra Thread, da kannst du einiges nachlesen.



Geschrieben von Punk_nr_00 am 09.08.2007 um 13:48:

 

Sicher? Entweder ich stell mich echt blöd an, oder den Threat gibts nicht mehr Augenzwinkern



Geschrieben von Natollie am 09.08.2007 um 13:51:

 

Möglich dass sich der bei der Hackerattacke von Anno dazumal irgendwann verabschiedet hat, gelöscht hab ich den nicht. Augenzwinkern



Geschrieben von Ansie* am 09.08.2007 um 14:09:

 

Oh, tatsächlich.

Aber auf jeden Fall GABS ihn mal. 100%ig sicher Augenzwinkern


Das Buch ist übrigens richtig richtig klasse. Kann gar nicht viel dazu sagen. Einfach lesen, lachen, Spaß haben Augenzwinkern



Geschrieben von Rapp Scallion am 10.09.2007 um 16:45:

 

Ich lese gerade "The World According To Garp" von John Irving. Keine Ahnung, wie der deutsche Titel lautet, aber der Schreibstil und die Geschichte an sich sind in jedem Falle großartig. Wer auf eigenwillige Charaktere steht, wird's mögen.

Ansonsten empfehle ich dringend "Die Blechtrommel" von Günter Grass sowie "Stiller" von Max Frisch. In beiden Büchern wird meiner Meinung nach meisterhaft mit dem Wechsel von Erzählperspektiven gespielt, was einen interessanten Blickwinkel auf die Protagonisten erlaubt. Inhaltlich kann man die Werke aber kaum miteinander vergleichen.

Wenn man einfach nur mal abschalten und eine träumerische Welt abtauchen will, dann kann ich euch "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón schwer ans Herz legen. Und wer es noch trivialer mag - "Faserland" von Christian Kracht lesen und andere Popliteratur-Waschlappen wie Stuckrad-Barre links liegen lassen.



Geschrieben von MariaMagdalena am 10.09.2007 um 17:06:

 

Kann mir jemand skandinavische Krimiautoren empfehlen?
Steh ich ultra drauf, und Mankell und Nesser kenn ich schon alle!
Danke!!



Geschrieben von Glen am 10.09.2007 um 17:25:

 

Zitat:
Original von Rapp Scallion
Ich lese gerade "The World According To Garp" von John Irving. Keine Ahnung, wie der deutsche Titel lautet, aber der Schreibstil und die Geschichte an sich sind in jedem Falle großartig. Wer auf eigenwillige Charaktere steht, wird's mögen.


Auf deutsch ist es 'Garp und wie er die Welt sah', und Irving Bücher kann ich nur empfehlen. Der Mann ist ein Genie, er ist unglaublich! Seine Schreibstil ist so interessant und spannend und IMMER WIEDER überraschend. Mein Gott was liebe ich diesen Mann und seine Bücher Freude



Geschrieben von Rock'n' Roll Übermensch am 10.09.2007 um 18:58:

 

diese Bücher kann ich echt empfehlen:

Jean-Christophe Grangé:
+ Der Flug der Störche
+ Die Purpurnen Flüsse
+ Das Imperium der Wölfe

Dan Brown:
+ Sakrileg
+ Illuminati
+ Meteor

John Grisham:
+ Der Klient



Geschrieben von >Manu< am 21.09.2007 um 18:45:

 

von P.J. Tracy das Debüt "Spiel unter Freunden" ist echt genial, es ist spannend, aber auch lustig und das Ende ist sehr unerwartet und der Schreibstil ist auch genial. Wem das gefällt sollte dann die folgenden Bücher (Der Köder, Mortifer und Memento) lesen, die Hauptfiguren sind wiederkehrend


Forensoftware: Burning Board 2.3.4, entwickelt von WoltLab GmbH