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Geschrieben von Sahnie's Gesicht am 26.04.2004 um 22:18:

  Argumente fürs Wahlrecht ab 16

Folgendes habe ich eben beim Surfen entdeckt:
Argumente für das Wahlrecht ab 16

Übersicht:
Jugendliche sind sowieso nicht an Politik interessiert!
Jugendliche würden sicher von ihren Eltern beeinflusst werden!
Jugendliche würden zu radikal wählen!
Es gab schon immer des Wahlrecht ab 18!
Wer noch nicht strafmündig ist, sollte nicht wählen dürfen!
Weitere Informationen und Links


Argument: Jugendliche sind sowieso nicht an Politik interessiert!
Gegenargument: Sicher, es gibt viele Jugendliche, die keine Ahnung von Politik haben und sich leicht beeinflussen lassen. Aber es gibt immer auch welche, die sich interessieren und mit einer Regierung leben müssen, die sie nicht wollen oder vielleicht auch unterstützen wollen. Und denen ist es nicht möglich, sich durch ihre Wählerstimme zu äußern. Sie haben keinen Einfluss daran, welche Parteien und welche Leute dieses Land regieren. Dazu kommt, dass mehr Interesse für Politik bei Jugendlichen da sein würde, wenn sie wüssten, dass sie etwas bewirken könnten, durch Wahlen zum Beispiel. Wieso sollte sich jemand zu einer Wahlkampfdiskussion gehen, wenn er/sie weiß, dass er/sie dem, der ihn/sie am meisten überzeugt hat, doch nicht seine/ihre Stimme geben kann.
Außerdem sind auch die meisten Erwachsenen nicht in Politik interessiert und wählen entweder gar nicht oder die Partei, die sie schon immer gewählt haben oder einfach die, die die beste Werbung hat. Wir glauben nicht, dass Erwachsene unbeeinflussbar sind. Jeder Mensch ist beeinflussbar und das ist ja auch der Grund für die ganze Werbung überall. Vor allem vor den Wahlen sieht mensch überall Parteiwerbungen mit freundlich lächelnden Gesichtern von PolitikerInnen und den besten Versprechungen für die Zukunft. Frieden, Freiheit, Sicherheit, Gerechtigkeit. Immer die gleichen Worthülsen.
Außerdem glauben wir nicht, dass es eine Frage des Alters ist, ob mensch eine (politische) Meinung hat. Es gibt viele Erwachsene in jedem Alter, die keine Meinung haben und immer nur ja sagen. Genauso gibt es viele junge Menschen, die politisch sehr engagiert sind und ihre Meinung öffentlich kund tun und etwas verändern wollen. Wie viele Jugendliche sind in Umweltverbänden, Antifa-Gruppen oder anderen Organisationen aktiv? All diese jungen Menschen sind garantiert politisch aktiver als viele der durchschnittlichen Erwachsene. Wir finden, es ist eine Ungerechtigkeit, dass diese jungen und interessierten Menschen nicht wählen dürfen.

Argument: Jugendliche würden sicher von ihren Eltern beeinflusst werden!
Gegenargument: Wir glauben, dass ist nur bei den Leuten so, die sich nicht für Politik interessieren, denn die, die sich interessieren, bilden sich sicher schnell ihre eigene Meinung. Und die, die sich nicht interessieren, gehen entweder sowieso nicht wählen oder wählen auch später noch so, wie sie von irgendwem beeinflusst wurden. Da kommt es dann aufs Alter nicht an. Ob mensch nun 18 oder 16 Jahre den Einfluss der Eltern aushalten musste, spielt keine Rolle. Zu guter Letzt sind die Wahlen geheim und deshalb können die Eltern ihren Kindern nicht mal mit Strafen drohen, wenn sie gewisse Parteien wählen, denn sie können es ja nicht kontrollieren.

Argument: Jugendliche würden zu radikal wählen!
Gegenargument: Das lässt sich schlicht und einfach widerlegen mit den Ergebnissen der Landtagswahlen 1996 in Schleswig-Holstein, bei der das Wahlalter in einem Modellversuch auf 16 Jahre gesenkt wurde. Das Ergebnis glich sehr dem der Bundestagswahl 1994 und die Wahlbeteiligung war sogar etwas höher. Außerdem kommt diese Neigung zur Radikalität durch die Ausgrenzung beim Wählen. Wenn sie wüssten, dass sie wählen dürften, würden viele ihre Positionen noch mal genau durchdenken.

Argument: Es gab schon immer das Wahlrecht ab 18!
Gegenargument: Auch das ist so nicht richtig. Erst 1970 wurde in Deutschland das Wahlrecht ab 18 Jahren eingeführt, vorher lag es bei 21 Jahren. Heute behauptet keiner mehr, diese Senkung sei der falsche Schritt gewesen, nein, es wird jetzt als Selbstverständlichkeit angesehen.

Argument: Wer noch nicht strafmündig ist, sollte nicht wählen dürfen!
Gegenargument: Als 1970 das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt wurde (siehe oben) lag die Grenze zur Strafmündigkeit trotzdem bei 21 Jahren. Erst fünf Jahre später wurde es auf 18 Jahren gesenkt. Und was soll Strafmündigkeit überhaupt mit Wahlen zu tun haben? Zum Glück kann niemand für seine Stimme haftbar gemacht werden.

Was haltet ihr davon?Seid ihr auch generell der Meinung man könne die Altersbeschränkung fürs Wählen senken?

Besonders das vorletzte Argument spricht mir persöhnlich aus der Seele.
Außerdem gibt es sehr viele Jugendliche in meinem näheren Umfeld die sich durchaus für Politik interessieren.(Mich eingeschlossen Augenzwinkern )



Geschrieben von retard am 26.04.2004 um 22:31:

 

kurz und knapp:
ich halte nich viel davon ein wahlrecht ab 16 einzuführen. es gibt einfach zu viele, die mit 16 noch nich die "reife" haben (was sich auch bis 18 nich zwangsläufig ändert). und das ist dann auch der punkt mit der strafmündigkeit: wenn man sagt, das die leute noch nich reif sind, noch nich absehen können, was ihre taten für folgen haben, kann man ihnen auch nich das recht zugestehen wählen zu können. sicherlich gibt es auch 16jährige, die "reif" sind wählen zu gehen, doch die müssen unter der dummheit der masse leiden und einfach noch die zwei jahre warten...



Geschrieben von °Schnick-Schnack° am 26.04.2004 um 23:17:

 

Mhm, ja... kein einfaches Thema.

Grundsätzlich bin ich dafür.
Es gibt ja auch genug Personen unter 18, die schon Geld verdienen (und Steuern zahlen). Es wäre nur fair, wenn auch diese mitbestimmen dürfen, wer die Fäden in der Hand hat.



Geschrieben von Studentenmaedchen am 27.04.2004 um 21:30:

 

Zitat:
Original von °Schnick-Schnack°
Es gibt ja auch genug Personen unter 18, die schon Geld verdienen (und Steuern zahlen). Es wäre nur fair, wenn auch diese mitbestimmen dürfen, wer die Fäden in der Hand hat.

Stimmt eigentlich, so habe ich das noch gar nicht gesehen.
Bin aber dennoch der Meinung, dass es ab 18 sinnvoller ist, weil viele 16jährige wahrscheinlich einfach das wählen würden, was alle anderen wählen. Finde allerdings auch 18 zu jung, aber bin sowieso ein Mensch der für Volljährigkeit ab 21 ist. Aber das is ja jetzt ein anderes Thema...



Geschrieben von retard am 28.04.2004 um 14:32:

 

Zitat:
Original von Studentenmaedchen
[quote]Original von °Schnick-Schnack°
... Finde allerdings auch 18 zu jung, aber bin sowieso ein Mensch der für Volljährigkeit ab 21 ist. Aber das is ja jetzt ein anderes Thema...

das seh ich im großen und ganzen auch so.



Geschrieben von der_bademeister am 28.04.2004 um 15:33:

 

Wahlrecht ab 16 find ich auf jeden fall sinnvoll. Zj einen wegen dem Aspekt, den °Schnick-Schnack° angesprochen hat. Außerdem glaube ich, dass die Jugendlichen die keine Ahnung von Politik haben, da kein Interesse eh nicht zur Wahl gehen würden.

Zitat:
Jugendliche würden sicher von ihren Eltern beeinflusst werden!


Das Argument find ich besonders schwachsinnig, da bis auf ein paar sehr konservativ erzogenen Ausnahmen so ziemlich alle Jugendlichen "gegen" die Interessen der älteren generationen sind.



Geschrieben von Jule B. am 28.04.2004 um 16:10:

 

Ich bin für das Wahlrecht ab 16 Jahre, weil wahrscheinlich sowieso nur politisch interessierte Jugendliche zur Wahl gehen. großes Grinsen
Die Jugendlichen, die wählen gehen, werden schon wissen wen sie warum wählen - oder eben nicht wählen. Die Beeinflussung von Familie halte ich für relativ gering, der Einfluss von Freunden würde ich da als stärker deuten. In der Schule gibt es Politikunterricht, da kann dann aktuell auf das jeweilige Wahlprogramm eingeangen werden.
Warum sollte 16 Jährigen weniger Verantwortungsbewusstsein zugetraut werden als 18 Jährigen? Ich habe mich sehr geärgert, dass ich nicht mit 16 wählen durft, denn ich wollte!



Geschrieben von Devter am 28.04.2004 um 18:16:

 

Ich finde wählen ab 16 auch nicht in Ordnung. Hier meine Argumente:

1.: Ich durfte es auch nicht ;-)
2.: Die Einflussnahme von Eltern oder auch Lehrern (ich hatte ne grüne in Gemeinschaftskunde, hat aber eher das Gegenteil bewirkt) ist in dem Alter immer noch Enorm. Auch die Politik kann da mit ziemlich schlechten Argumenten einen großen Einfluss ausüben (indem sie z.B. Gummibärchen verteilen). Eine Altersgrenze von min. 18 ist auf jeden Fall sinnvoll, besser wäre eine Raufsetzung auf 21. Es gibt sicherlich einige, die mit 16 schon genügend politischen Sachverstand haben, um an einer Wahl teilzunehmen, aber das sind nur die wenigsten (meist radikal links, oder extrem dumm und radikal rechts (hier fehlt allerdings der politische Sachverstand :-))).
4.: Es muss doch auch noch irgendwas übrigbleiben. Die kleinen fangen mit 8 an zu Saufen, mit 10 an zu rauchen und mit 12 wird gepoppt. Dann kommt bald der Führerschein mit 14 und das Wählen mit 16. Und was kommt dann (mal abgesehen von der Altersbeschränkung in Casinos)? Dann hab ich alles schon gesehen und mein Leben liegt noch vor mir....



Geschrieben von Pro-Zombie am 28.04.2004 um 19:16:

 

Wenn man vor den Wahlen im Fernsehn die Jugendlichen, die schon 18 sind, sieht, und wie wenig Ahnung die schon haben, dann wäre es bestimmt nicht gut, schon 16 jährige wählen zu lassen. Immerhin geht es um den Bundeskanzler (Beispiel). Und dass die Jugendlcihen von ihren Eltern beeinflusst werden, das ist zum Teil wahr. 21 wäre eigentlich perfekt. Man ist größtenteils auf sich selbst verantwortlich und hat auch schon ein bisschen mehr Ahnung vom Leben und der Politik....



Geschrieben von verbluteter_patient am 28.04.2004 um 22:22:

 

Menschen entwickeln sich nachweislich schneller und sind damit mit 16 heutzutage schon reifer als früher (durch das computergezocke allerdings vielleicht weniger Erfahren in Alltagsdingen, aber egal).

Sonst sehe ich keinen Grund, das Wahlrecht auf 16 zu senken, ne höhere Wahlbeteiligung ist sicher kaum zu bemerken.
Klar, daß ein gebildeter 17 - Jähriger nicht wählen darf, ist durchaus undemokratisch. Aber man kann eben nicht alles absolut demokratisieren.

Außerdem: wenn wahlen ab 16 sind, wählt ja trotzdem nur jeder vierte mit 16 Jahren das erste mal. Heute kommt es vor, daß man mit 21 oder gar 22 das erste mal wählen darf (Bundestagswahlen alle 4 Jahre), und das ist doch wirklich etwas überholt, würde ich sagen.

Schlußfolgerung: In etwa 10 -15 Jahren wäre für Durchsetzung vom Wahlrecht ab 16, jetzt ists noch bißchen zu früh, denk ich.


Ich mein, trottelige Wähler, die eigentlich keinen schimmer von Politik haben, wirds immer geben, und da erhöht sich die Quote bei Herabsetzung des Wahlrechts wohl kaum.



Geschrieben von DirtyHarry am 28.04.2004 um 22:56:

 

also ich halte das für keine gute idee mit dem Wahlrecht ab 16, also ich hatte zum beispiel in dem Alter die komische Meinung das das Wahlprogramm der FDP doch super wäre. das hat sich im nachhinein als falsch erwiesen.

Ich hatte mich von schlechten Argumenten und Thesen täuschen lassen.



Geschrieben von putzfrau1799 am 30.04.2004 um 18:04:

 

auch n gutes Beispiel: ein kumpel von mir hat gedacht, er würde cdu wählen, wenn er dann darf. dann hat er im internet nen test gemacht (NICHT wahlomat!) und dann kam pds raus. zeigt gut, dass jugendliche eben noch nicht das interesse für politik zeigen, um ausreichend über die einzelnen wahlprogramme bescheid zu wissen.
sicher gibts ausnahmen, aber die gibts immer. man kann ja nicht erst bei jedem testen, ob er denn auch gut genug bescheid weiß.



Geschrieben von Sahnie's Gesicht am 30.04.2004 um 20:35:

 

Hmm wer hat denn gesagt dass man gleich für Bundestagswahlen das Wahlalter auf 16 senken muss?
Ich meine man könnte ja zumindest für Bürgermeister-,Kommunal- oder Regionalwahlen es nicht so streng handhaben.



Geschrieben von Josh am 30.04.2004 um 21:34:

  RE: Argumente fürs Wahlrecht ab 16

Zitat:
Original von Sahnie's Gesicht


Übersicht:

Es gab schon immer des Wahlrecht ab 18!



Ja genau und das 3.Reich muss auch wieder her,oder wie?Nur weil das immer so war heißt das doch noch lange nicht das man den Mist deshalb nicht ändern soll.Wir würden Heute noch mit Faustkeilen arbeiten wenn irgendwelche Deppen die Macht gehabt hätten und gesagt hätten nix is mit Bohrmaschine und so!



Geschrieben von mööp am 30.04.2004 um 22:15:

 

Ich denke mal bevor 16 jährige wählen sollten,sollte es mehr Politikunterricht in der schule geben,da die meisten noch nich ma wissen wer überhaupt unser bundeskanzler(was ich sehr traurig find) ist.Und wenn es je ma dazukommen sollte,weiß ich jetzt schon das zu wahlzeiten die schulen von Politikern nur wimmeln werden um die schüler zu beeinflussen.Es kommen jetzt schon zu viele ach so tolle Politiker an meine schule,die dann durch aus neven können.(die finden sich ja ganz toll wenn sie autogramme*lach* an 5klässer geben dürfen,weil die kleinen überhaupt nicht wissen worum es geht hauptsachen ein autogramm!!!!Und das ist dann ausnutzen an minderjährige,also jetzt schon beeinflussung auf die klenen.(damit sie später denken ah ja da hab ich noch ne gute erinnerung,die wähl ich ma !!!)und überhaupt bin ich der meinung man sollte erst später wählen, da es auch viele gibt die sagen,ich bin jetzt 18 jetzt darf ich wählen auch wenn sie nicht wissen wen,aber einfach wählen.Schlimm kann ich nur sagen!!!1



Geschrieben von verbluteter_patient am 01.05.2004 um 12:33:

 

Zitat:
Original von DirtyHarry
also ich halte das für keine gute idee mit dem Wahlrecht ab 16, also ich hatte zum beispiel in dem Alter die komische Meinung das das Wahlprogramm der FDP doch super wäre. das hat sich im nachhinein als falsch erwiesen.

Ich hatte mich von schlechten Argumenten und Thesen täuschen lassen.

Ohja, diese Kampagne der FDP zur Wahl war schon zum Heulen komisch und affig, vor allem, wenn Wetserwelle mit schmalzgesicht dahstand, uns zwar beide Daume hochhaltend und eine dicke Weste an, wo gaanz groß und dick 18% draufsteht....

PS: An nen paar stellen kleben hier immernoch diese gelben "18" - Aufkleber rum. großes Grinsen
das war schon spaßig



Geschrieben von putzfrau1799 am 01.05.2004 um 18:20:

 

@sahnies gesicht: dann würden sich auch wieder alle aufregen. "wenn man das für kommunalwahlen macht, warum dann nicht auch für bundestagswahl? ist voll unfair!!" das kann ich mir schon lebhaft vorstellen...



Geschrieben von superpunk am 20.05.2004 um 19:12:

  RE: Argumente fürs Wahlrecht ab 16

ich bin dafür auch wenn nicht alle wählen gehen würden könnten wenigstens die die wählen gehen würden mitentscheiden wie ihr leben mehr oder weniger beeinflusst wird !!!!!!



Geschrieben von NeonRatte am 21.05.2004 um 11:33:

 

beeinflusst werden, kann man auch mit 30 noch
das kommt doch alles auf die einzelne person drauf an...
finde det sowieso schwachsinnig...
jugentliche interessieren sich mehr für politiok als ältere menschen



Geschrieben von yavie am 23.05.2004 um 16:12:

 

Ich bin dafür. Die sich nicht dafür interessieren, gehen auch nicht. Aber die, die sich dafür interessieren erhalten eine Faire Chance. Und das mit dem Beeinflussen und Reif sein und so. Das sind manche mit 30 noch nicht und beeinflusst werden kann man auch später noch.
Ausserdem müssen 16jährige sich genauso an die Gesetze halten und manche müssen auch (wie oben gesagt) Steuern zahlen und deswegen ist es nur fair, wenn sie auch die Chance haben zu wählen. Und wir müssen in der Schule Gemeinschaftskunde haben, dürfen das Wissen, was wir da bekommen aber nicht anwenden, sehr sinnvoll.


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