 Thema: Zeitschriften in denen DÄ erscheinen |
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Rammstein oder Die Hosen kommen ja auch aus dem Indie- Bereich. Wie sind so die Verhältnisse untereinander? Gibt es Rivalitäten?
Na, die Rivalität findet eigentlich immer eher außen statt. Also, wir – und Die Hosen wahrscheinlich auch – kriegen selber davon gar nichts mit. Es ist dann eher so, dass die Presse sich ein Thema sucht, irgendeinen Kontrast, damit man darüber schreiben kann und es für den Leser interessant wird. Wir kennen uns und treffen uns manchmal auf Parties oder ihren/unseren Konzerten. Wir sind jetzt nicht die Jeden- Tag- Saufkumpels von denen, aber wir kommen persönlich sehr gut mit ihnen klar, ebenso mit Rammstein. Die Hosen und Ärzte- Rivalität ist höchstens eine sportliche im Sinne von „was haben die von der letzten Platte verkauft?“ oder „ wie viele Zuschauer hatten die?“ Vom Publikum her gibt es auch eine Deckungsgleichheit. Also, wir haben bei uns im Publikum auch Leute, die ein Hosen- Shirt anhaben und umgekehrt. Aber wir sehen das jetzt nicht so krass, dass wir sagen, Ärzte- Fans hassen Hosen- Fans oder so einen Quatsch.
Der elektronische Anteil ist auch in der Rock ’n’ Roll Musik gestiegen, auch auf eurem Album hört man elektrische Sounds. Wie kam es dazu?
Ja, die Hörgewohnheiten ändern sich. Wenn man Produktionen hört, die auf einmal mehr Elektronik in sich haben, fließt das auch so ein bisschen dabei mit ein, wie man Stücke schreibt oder seine Stücke hören will. Genauso wie die Sympathie für tiefe, harte Gitarren im Nu- Metal, die ja auch viele Bands kicken. Das sind einfach Hörgewohnheiten gar keine Berechnungen oder so. Die einzige Berechnung, die es bei den Ärzten vielleicht mal gab so vom Gedanklichen her, war die Rock & Roll Übermensch- Single. Da wollten wir halt vom Prinzip aus irgendwie was machen, was völlig dem entgegen geht, was man von den Ärzten erwarten würde. Eine nette Elektronummer mit nem geilen Text und bizarren Sounds, und dazu eben die Aktion, auch noch verschiedene Maxis zu machen, mit verschiedenen Remixen von richtig coolen Dub- (Al- Haca), Techno- (Bash Records), Breakbeat- (Circiut Breaker) und House- DJs. Und siehe da: Unsere Rock & Roll Übermensch- Single ist sogar in die Dance- Charts gegangen. Wir haben natürlich nicht eine Platte mehr verkauft. Es geht einfach nur darum, zu sagen: Hey! Siehst du! Die Ärzte waren sogar in den Dance- Charts! Das spricht einfach für die beste Band der Welt.
Rod, vielen Dank für das Inetrview.
Text: AM
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Was wäre denn dein Rat an die Industrie? Also angenommen, die Industrie wäre jetzt nur noch eine Person, die hier am Tisch sitzt: Was würdest du ihr erzählen? Was würdest du ihr sagen?
Ich würde der Person Industrie auf jeden Fall erzählen, dass sie sich erstmal überlegen sollte, die Platten günstiger zu machen. Damit ist vielleicht auch die Möglichkeit gegeben, dass Leute eher Lust haben, für gute Musik auch angemessen zu bezahlen. Sie bezahlen ja nix, wenn sie’s aus dem Internet per P2P runtersaugen. Bestimmt wären mindestens 80% dieser Sauger beriet, sich die Platten zu kaufen - vorausgesetzt, sie finden die Musik richtig gut - wenn sie wüssten, dass sie mit den hohen Preisen diesen Marketing- und Kopierschutzscheiß nicht mitbezahlen. Die Leute wissen doch, wie billig Rohlinge sind. Was die Industrie auch wirklich schmerzhaft verpasst hat: Das Internet.
Jetzt kommen sie immer noch mit so merkwürdigen DRM-Modellen um die Ecke, die eigentlich alle überhaupt nicht so richtig Sinn machen, weil sie einfach sehr teuer sind und der Konsument sich diesem System wahrscheinlich auch verweigern wird, weil er keinen Bock hat, sich ne Flatrate zu leisten, irgendwie zwei Euro für ein Stück zu bezahlen, das er sich auf seinem Player anhören und noch nicht mal auf eine CD brennen kann.
Ihr habt jetzt gerade den Stinkefinger auf dem Album. Von wegen: Kopierschutz…
KILL EM ALL!
Ja! Genau! Ist das Mut?
Wir haben sehr viel Applaus dafür bekommen von Seiten der Musiker. Mann, seid ihr mutig, kriegt ihr denn keinen Ärger? Und so. Aber das hat nicht viel mit Mut zu tun, weil wir sind ja Indie. Wir haben unser eigenes Label, Hot Action Records, wir bestimmen unser eigenes Konzept. Die Industrie darf das dann vertreiben und daran mitverdienen.
Aber ins Netz stellen wollt ihr das Album nicht?
Wir haben in Interviews immer wieder erklärt, wie wir das meinen. Wir fordern die Leute jetzt nicht dazu auf, sich eine CD von uns zu kaufen und die 300mal zu brennen. Wir wollen eigentlich denjenigen, der sich eine Platte kauft, damit belohnen, dass er sie genau so gut als Sicherheitskopie brennen und dann im Autoradio hören kann, weil er keinen Bock hat, dass die Original-CD im Auto schmilzt oder verloren geht. Das ist sein Recht. Und damit belohnen wir ihn einfach, indem wir diesen fucking Kopierschutz, der auch noch Geld kostet und sowieso knackbar ist, nicht auf so eine Platte drauf zu machen. Des Weiteren erhalten die Käufer einer Platte einen Code, mit dem sie einen persönlichen auf sehr spezielle Inhalte (MP3 und Media-Zeugs) erhalten. Hinzu kommt natürlich, dass wir auch noch extrem schöne Verpackungen und Extras beilegen und unsere Musik unglaublich gut ist. Das sind einfach bessere Argumente, eine Platte von uns zu kaufen, vielleicht auch nachdem man sie sich aus dem Netz in miserabler Qualität runtergeladen hat. Außerdem planen wir auch die Zusammenarbeit mit einem Indie- Internet- Provider, wo man sich unsere Alben auch kostenpflichtig runterladen kann, und das zu fairen DRM- Konditionen.
Was würdet ihr Indies raten, die heute dort sind, wo ihr vor 20 Jahren wart?
Auf jeden Fall von den Fehlern der Majors zu lernen. So Ende der 80er war bei den Indies auch so eine leichte Goldgräberstimmung, weil die Majors sich auf einmal Indie- Labels gekrallt haben und sie die Aufbauarbeit, die A&R- Arbeit machen ließen. Während sich große Plattenfirmen nur noch um Marketing und Vertrieb kümmern, haben die Indies doch eigentlich das Status- Repertoire zusammengestellt. In den 80er war das wirklich eine Unart, finde ich, dass viele Indies damit praktisch von den Majors losgeschickt wurden: „Komm jetzt! Mach mal ein paar Signings klar!“ Da wurden dann sozusagen unter dem Indie- Deckmantel Bands gekascht, die nachher doch majorsmäßig vertrieben und auch majorsmäßig verheizt wurden. Also der Indie als Tentakel der Industrie. Das wird auch nicht ausbleiben, denke ich.
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also im "aktuellen" Berliner "Szene"- Magazin AUTUMNLOVE vom September irgendwann (is noch n Bericht über die POPKOMM drin) gibts n Interview mit Rod. Hab das mal abgetippt (muss eh Zehn- Finger- schreiben üben...)
DIE ÄRZTE
Allen geht’s schlecht und euch geht’s prima… „Uns geht’s prima…“
AUTUMNLOVE im Gespräch mit Rod
Alle kotzen, alle heulen. Wie steht ihr dazu oder wie macht ihr das?
Also, grundsätzlich finden wir es schlimm, wenn Leute heulen oder es ihnen schlecht geht. Grundsätzlich finden wir aber genauso scheiße, wenn Krokodilstränen geweint werden, in diesem Fall von der Industrie. Die Plattenindustrie hatte wirklich die 70er und die kompletten 80er Zeit, fett ab-zusahnen, speziell Ende der 80er mit der Einführung der der CD. Da konnten sie für den alten Scheiß, gepresst auf einem kleinen Stück Plastik, noch mal das doppelte Geld nehmen, obwohl das in der Herstellung nach kurzer Zeit schon viel, viel billiger war als Vinyl. Die heulen jetzt natürlich am lautesten und das find ich eigentlich ziemlich eklig. Aber heulen tun natürlich auch neue Bands, die immer weniger Chancen haben, bei den Majors unterzukommen. Um die tut’s mir halt am meisten leid, weil ihre Zukunft aufgrund von heutigen Schrumpfmodellen mit gestrichen wurde.
Glaubst du denn, die Majors werden so weitermachen und immer noch glauben, dass sie mit ihrem Konzept weiterzukommen oder glaubst du, es kommt dann doch irgendwann der Tag, an dem sie in die Knie gehen werden?
Also die Majors sind ja immer sehr veränderungswillig. Und jetzt müssen sie sich verkleinern, damit der Shareholder Value am Ende Sinn macht, wie z.B. bei der Fusion von BMG und Sony, wo dann 2500 Leute gehen müssen und so weiter. Und ich denke mal, die werden so dermaßen zusammen-schrumpfen, dass sie irgendwann nur noch die Größe eines Indies haben und dann wirklich nur noch Kataloge verwalten. Wie so eine Bank, oder ein Verlag, der eigentlich auch nur administriert mit einer angeschlossenen Rechtsabteilung. Im Endeffekt werden nur noch Rechte vertickt und dafür kassiert.
Was würde das dann für die Indies bedeuten, gerade für die kleinen Bands?
Für Indies ist es deswegen gut, weil ja jetzt die Karten neu gemischt sind oder neu gemischt werden. Das heißt, jetzt sind die Majors so ziemlich am Boden und scheinen meiner Meinung nach auch etwas orientierungslos. Du brauchst heutzutage keine Mega-Marketingbudgets mehr, weil diese sich in den Verkaufszahlen nur noch marginal widerspiegeln. Die Single wurde auch von der Industrie gekillt, mit einer Überschwemme an Scheiß-Produkten. Wer soll den ganzen Mist kaufen?
Jetzt, find ich, ist die Zeit gekommen, wo der Kunde entschieden hat: Ich gebe mein Geld lieber für was anderes aus. Es wird nicht mehr alles gefressen, was die Medien ausspucken, was die Industrie ausspuckt, was die „Zielgruppe“ sozusagen kaufen soll. Und das ist der Moment, in dem die Indies auf den Plan treten, weil sie in der Regel für eine sehr viel sorgfältigere Auswahl ihres Repertoires bekannt sind und auch wirklich Aufbauarbeit betreiben. Also das heißt, die schmeißen eine Band nicht einer Single oder EP gleich raus, weil sie nicht mindestens 40.000 Stück verkauft hat oder nicht Top 20 ge-gangen ist. Die bauen so ein Ding ja relativ langfristig auf, sie kalkulieren seit Jahren schon mit viel kleineren Stückzahlen, um ihren Break Eaven zu schaffen. Sie betreiben eben Aufbauarbeit. Wenn der Indie es dann geschafft hat, richtig viel zu verkaufen, kauft die Industrie es ihm gleich wieder weg.
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| Thema: Tiefere Bedeutung eurer "Chucks" |
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auf meinen ham so viele leute was drauf geschrieben, dass sie ein totales unikat sind... steht sogar n halbes gedicht drauf (naja drei zeilen 
... muss das nur ständig nachschreiben sonst kann mans ja net mehr lesen 
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 Thema: Lieblingslied? |
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Mysteryland,
Ich ess Blumen,
die klügsten Männer der Welt,
Ignorama,
und natürlich der Graf (unplugged)
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