Terroranschläge in London |
knuble
René
Dabei seit: 17.07.2004
|
|
Größtenteils stimme ich Elton zu, besonders in Dermaßen instabilen Gebieten wie es London derzeit nunmal ist, besondere vorsicht geboten ist.
Wenn es nötig ist, dann ist es egal wo auf jemanden geschossen wird. Oder würdest du sagen es ist wichtig dass die armen kinder nicht sehen wie der metzelmörder erschossen wird, sie sollen lieber mitlerleben was passiert wenn er den kindergarten stürmt? ich glaube das wäre schlimmer für alle. Schießen ist die letzte alternative für alle, ich glaube nicht dass irgendetwas da durch willkür passiert.
|
|
30.07.2005 22:21 |
|
|
Elton
René
Dabei seit: 08.03.2004
|
|
Ich wollte mit diesen beiden Beiträgen keiner Seite eine Schuld zuweisen, sondern lediglich anhand der bekannten Fakten aufzeigen, wie es sich - meiner Erfahrung nach - vermutlich zugetragen haben wird.
Offensichtlich tragen sowohl die Polizisten als auch der Flüchtende dafür eine gewisse Verantwortung, daß es so gekommen ist.
Ungewöhnliche Ereignisse, gepaart mit Angst, haben auf beiden Seiten zu Fehl- bzw. Überreaktionen geführt.
Es ist so eine Eigendynamik mit fatalem Ausgang entstanden, die jeder der Beteiligten mit Sicherheit gerne wieder rückgängig machen würde.
Ich bin mir sicher, dass dieses Ereignis bei der Londoner Polizei für großes Entsetzen gesorgt hat und dementsprechend gründlich aufbereitet wird um in Zukunft die Möglichkeit solcher Mißverständnisse zu minimieren.
Vielleicht hätten angesichts der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen auch entsprechende Verhaltenshinweise an die Bevölkerung ausgegeben werden sollen.
In Deutschland wurde dieses z.B. zur Zeit der verschärften RAF Rasterfahndungen so gehandhabt.
|
|
30.07.2005 23:08 |
|
|
Elton
René
Dabei seit: 08.03.2004
|
|
Hast Du auch meine Beitragserläuterung im abschließenden Post gelesen, bevor Du meinen ersten Beitrag abgespeichert hast und vermutlich über längere Zeit im Internet nach Informationen gesucht hast, die geeignet sind, eine Notwehrsituation zu wiederlegen ?
Ich habe zum besseren Verständnis ausdrücklich noch darauf hingewiesen, daß ich keine Schuld zuweise, sondern nur anhand der bis dato zusammengetragenen Infos in diesem Thread anhand meiner persönlichen Erfahrungen versucht habe, die Lage aus der Sicht der Polizisten zu skizzieren.
Das selbe könnte ich aus der Sicht des Brasilianers aufschreiben und würde dann auch zu dem Schluß kommen, den ich abschließend festgehalten habe; nämlich das es sich allem Anschein nach um zuspitzende und im Endeffekt fatale Mißverständnisse gehandelt hat.
Ich habe für mich nicht beansprucht, zu wissen, wie es sich tatsächlich zugetragen hat. Dementsprechend ging es mir auch nicht darum, meine Schilderung als richtig darzustellen und somit im Recht zu sein.
Ich finde es aber sehr bezeichnend, dass Du Lehrer, die Deine Klausuren durchstreichen wollten, in ihrem Urteilsvermögen auf ihre, von Deiner eigenen Meinung abweichende Sichtweise reduzierst. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass es bei Klausuren nur in den seltensten Fällen um eine subjektive Bewertung geht, sondern Deine Ergebnisse durchaus rein objektiv als richtig oder falsch eingestuft werden können ?
Wenn nun aber ein Lehrer ( oder in diesem Fall ich ) Deine Klausur hätte durchstreichen wollen, dann natürlich nur, weil er in seiner Sichtweise irrt, obwohl Du im Recht bist. Und ich dachte immer, ich wäre manchmal zu sehr von mir überzeugt, aber wie ich merke, bin ich anscheinend hiergegen ein Waisenknabe.
Darüber hinaus habe ich geschrieben, "müßte" ich Deinen Beitrag als Klausur werten. Natürlich ist es nur ein Beitrag in einem Forum; ist deswegen frei von jedweder rechtlicher Relevanz und deshalb habe ich diese, nicht zur Diskussion beitragende, emotionale Bemerkung auch wieder entfernt.
Das "durchstreichen" bezog sich auch nicht auf Deinen (subjektiven) Eindruck des Hergangs, welcher natürlich geprägt durch eine immer persönliche Sichtweise, Bestandteil Deiner Meinungsäußerung ist, sondern auf einige faktische Fehler, wie das permanente Vermengen von schuldhaften Handlungen und ganz einfach Notwehr.
Des weiteren hätte es in einer Klausur für Deine Darstellung der Gefahr nach den dato zusammengetragenen Erkenntnissen null Punkte gegeben.
Selbst nach Deinen neu eingebrachten "“Fakten" ( die ich zugegebenermaßen nicht berücksichtigt habe, weil ich sie nicht kannte ) bestätigt sich nur die ständig wachsende Gefahr aus Sicht der Polizisten, denn wäre sie z.B. beim Besteigen des Busses schon ausreichend gewesen, wäre bereits hier der Zugriff erfolgt.
Da es hier aber nicht zum Zugriff kam, läßt das den Schluß zu, dass die Gefahr ( analog zum Verdacht ) hinsichtlich eines eventuell mitgeführtem Sprengsatzes noch überhaupt nicht vorhanden war. Oder glaubst Du allen ernstes, die Polizisten hätten jemanden in einen Bus einsteigen lassen, von dem sie annehmen würden, er trüge einen Sprengsatz ?
Du erweckst laufend und ganz gezielt den Eindruck, als wäre der Brasilianer wegen des Verdachts auf eine bevorstehende Straftat, der er sich schuldig machen könnte, praktisch standrechtlich exekutiert worden und sprichst fortwährend von einer vermuteten Schuld.
Im Gegenzug sprichst Du den Beamten eine Notwehrsituation fast gänzlich ab und stellst sie als sozusagen als berechnende Mörder dar.
Ich hingegen kann mir anhand der bekannten Fakten sehr wohl eine ( vermutete ) Notwehr - / Nothilfesituation vorstellen.
Willst Du wirklich behaupten, die Polizisten hätten geschossen, obwohl sie wussten, dass eine Notwehrsituation nicht in Frage käme ? Immerhin reden wir noch von der Londoner Polizei und nicht von irgendwelchen kolumbianischen Hinterhofmilizen.
Mich wundert u.a. die Vielzahl der Schüsse auch etwas, aber auf der anderen Seite kann sie auch durchaus plausibel sein. Wie so vieles kannst Du es auch hier nach Belieben drehen und wenden und zur Begründung Deiner eigenen Sichtweise verwenden. Deine Ausführungen zur Unschuldsvermutung sind ja nicht verkehrt, nur warum läßt Du sie dann nicht auch gleichermaßen für die Polizisten gelten ?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Elton: 31.07.2005 17:34.
|
|
31.07.2005 17:32 |
|
|
|
Zitat: |
Original von Elton
Weißt Du außerdem, wie viele Beamten geschossen haben ? |
ja, einer! und soll ich noch was erzählen? er hat mit de facto aufgedrückter waffe geschossen... ach ja, ist ja notwehr, jmd mit 8 schüssen hinzurichten
und noch was: dieser ist nun auch "beurlaubt"... ein perveres wort in diesem zusammenhang!
Zitat: |
Der Mann wurde zu Boden gebracht, war also fluchtunfähig, aber bestimmt noch in der Lage einen kleinen Knopf zu drücken. Dieser Auslöser befindet sich meist an der Körpervorderseite und der Mann lag mit dem Bauch auf dem Boden. |
ja und genau DAS ist es ja:
Allem anschein nach ist die Londoner Polizei nicht in der Lage gewesen, ihn RICHTIG zu fixieren! Und da ist es dem Terroristen doch egal, ob er jetzt zündet oder noch 2 meter weiterrennt bzw. versucht zu rennen und in den Knast kommt. Die Tatsache, dass er in diesem Moment nicht gezündet hat, widerlegt deine Notwehrtheorie meiner Meinung nach.
|
|
31.07.2005 17:41 |
|
|
|
Zitat: |
Original von jellyPUNK
ja, einer! und soll ich noch was erzählen? er hat mit de facto aufgedrückter waffe geschossen... ach ja, ist ja notwehr, jmd mit 8 schüssen hinzurichten
|
Hast Du mal gerade den Link zum Obduktionsbericht zur Hand?
__________________ ... jedes gute Wildschwein riecht nach Maggi
|
|
31.07.2005 17:44 |
|
|
knuble
René
Dabei seit: 17.07.2004
|
|
Zitat: |
Original von jellyPUNK
und noch was: dieser ist nun auch "beurlaubt"... ein perveres wort in diesem zusammenhang!
|
Wie willst dus denn sonst nennen? Zwangsurlaub? So unter dem motto geh in die ecke und denk darüber nach was du getan hast? Ich denke dann würde man es gefängnisaufenthalt nennen.
|
|
31.07.2005 17:45 |
|
|
Elton
René
Dabei seit: 08.03.2004
|
|
Zitat: |
Original von jellyPUNK
Zitat: |
Original von Elton
Weißt Du außerdem, wie viele Beamten geschossen haben ? |
ja, einer! und soll ich noch was erzählen? er hat mit de facto aufgedrückter waffe geschossen... |
Ja, und welche Rolle spielt jetzt die Schußentferung ?
Bitte nicht gleich wieder aufregen, das ist eine ganz sachliche Frage, die ich mir hier stelle.
Zitat: |
ach ja, ist ja notwehr, jmd mit 8 schüssen hinzurichten
|
Ja ---->KLICK
Zitat: |
und noch was: dieser ist nun auch "beurlaubt"... ein perveres wort in diesem zusammenhang! |
Das Wort ist auch falsch. Der Polizist ist bis zur Klärung vom Dienst suspendiert worden.
Zitat: |
ja und genau DAS ist es ja:
Allem anschein nach ist die Londoner Polizei nicht in der Lage gewesen, ihn RICHTIG zu fixieren! |
Ja, war sie anscheinend nicht und das ist sehr bedauerlich, kann aber vorkommen. Ändert das was ?
|
|
31.07.2005 17:50 |
|
|
|
Sicherlich ändert das nichts daran, aber es schien mir, als würdest du diese tatsache irgendwie immer vergessen und um jeden preis die ehre der polizei hoch halten wollen.
ich will im übrigen hier nciht die gesamte polizei in england und irgendwo verurteilen, ich verurteile lediglich diese aktion aufs schärfste!
für mich spielt die schussentfernung in der art und weise eine rolle, dass es moralisch noch verwerflicher ist, einem am boden liegenden direkt in den kopf zu schießen... ja, es sind lediglich moralische gründe
okay, dann hab ich mir das mit dem beurlaubt falsch gemerkt.
|
|
31.07.2005 17:59 |
|
|
knuble
René
Dabei seit: 17.07.2004
|
|
Wenn es jemanden interessieren sollte - Lagebericht aus London:
Unheimlich viel Polizei, UEBERALL. An jeder Ubahn Station ein team von mindestens 20 (einige bewachen den Eingang, jede Rolltreppe und die Bahnsteige, diese bleiben an ihren Positionen, und noch einige die in dreiergruppen ueber die gaenge wandern und rolltreppe fahren). Die Tragen ihre Waffen zwar gut sichtbar mit sich herum, sind aber sehr freundlich und beantworten auch Fragen nach Wegen.
Allerdings merkt man dass London Vorsichtig ist: immer wenn die Ubahn etwas zu heftig aneckt oder das licht ein kurz ausgeht erschreckte Gesichter und umhergucken, man hoert auch schonmal ein verstoertes "whats this??" obwohl sowas eigentlich an der Tagesordnung ist. Der Brand in einem Bus der sich heute in London zugetragen hat wurde auf den Abendzeitungen als weiterer Anschlag verkauft, als ich hier eben auf der n24 seite nachgelesen habe hab ich die Nichtigkeit der Sache erkannt. Ueberhaupt haben die Zeitungen kein anderes Thema.
Wir haben heute eine Rundfahrt ueber die Themse gemacht und davor wurde die Cafeteria des Wartestegs evakuiert und von Sprengstoffspuerhunden ueberprueft - wegen einer vergessenen Kulturbeutelgrossen handtasche (als der Polizist dann dem Hund einen Koeder legte damit dieser ein Erfolgserlebnis hatte verliessen einige fluchtartig den pier als der hund anschlug).
Naja, Vorsicht ist besser als Nachsicht.
|
|
02.08.2005 21:42 |
|
|
Elton
René
Dabei seit: 08.03.2004
|
|
@eylou:
Inzwischen zeigen die Medieninformationen tatsächlich einen anderen Ablauf des Geschehens um den erschossenen Brasilianer an.
1. Der Verdächtige trug nicht wie anfangs berichtet einen dicken und langen Wintermantel, sondern eine Jeansjacke.
2. Er ist nicht gerannt, sondern hat sich ganz normal in der U-Bahnstation bewegt und hat seinen Fahrschein an der Absperrung entwertet. Erst auf den letzten Metern ist er gerannt, um die U-Bahn noch zu erwischen.
3. Er saß bereits in der Bahn, als er von Beamten auf den Boden gerissen und getötet wurde.
4. Die Öffentlichkeit sollte anscheinend gezielt über den Ablauf getäuscht werden.
So wie`s aussieht, wird dann wohl wegen Totschlag ermittelt werden.
Mit Notwehr wird unter diesen Voraussetzungen wohl keiner mehr weit kommen.
|
|
20.08.2005 00:47 |
|
|
|
|
|
|