 Schuluniformen |
eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Wenn Schuluniformen hauptsächlich eingeführt werden, um Mobbing und Ausgrenzung zu verhindern, finde ich das sehr problematisch. Damit würde man ja ausdrücken, dass Schüler nur miteinander auskommen können, wenn sie möglichst gleich (gekleidet) sind. So nach dem Motto: "Gegen die Intoleranz gegenüber denen, die nicht mit dem Strom schwimmen, muss oder kann nichts getan werden. Deshalb sind die Unterschiede selbst das Problem, das man beheben muss." Sicher gibt es unter manchen Schülern Mobbing und Markendruck, aber dem sollte man sich doch nicht beugen, indem man nachgibt und einen Konflikt aus der Welt (bzw. aus der Schule) schafft, der eigentlich gar keiner sein dürfte.
Ansonsten denke ich auch, wie andere schon geschrieben haben, dass intolerante Menschen sowieso immer wieder einen neuen Gegenstand für ihre Intoleranz finden, dagegen kommt man auf diese Weise langfristig kaum an. Auf der anderen Seite glaube ich aber, dass Jugendliche im Durchschnitt in vielen Dingen liberaler und toleranter sind als Erwachsene.
Generell halte ich nicht sehr viel davon, Schüler in Uniformen zu stecken. Individuelle Kleidung kann ja auch viele positive Aspekte haben. Zugehörigkeit zu einer (selbst bestimmten) Gruppe, aber auch Abgrenzung, Eigenständigkeit, Rebellion, Provokation, das alles können Jugendliche in der Schule über Kleidung nicht mehr zum Ausdruck bringen, wenn Uniformen eingeführt werden. Ich denke, so bremst man Jugendliche zwangsläufig ein Stück weit auf ihrem Weg zu selbstbestimmten, weltoffenen, kritischen und toleranten Menschen.
Eine Einführung von Schuluniformen auf freiwilliger Basis fände ich eine bessere Lösung. Wenn Schülern freigestellt wäre, entweder die Schuluniform oder ihre eigene Kleidung (oder beides in Kombination) zu tragen, wäre das doch ein guter Kompromiss.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 20.10.2006 14:56.
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20.10.2006 14:51 |
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Line
Elke
Dabei seit: 14.01.2004
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| Zitat: |
Original von eylou
Wenn Schuluniformen hauptsächlich eingeführt werden, um Mobbing und Ausgrenzung zu verhindern, finde ich das sehr problematisch.
(und sonstige Kommentare dieser Art) |
Ich denke an sich auch nicht, dass einheitliche Schulkleidung ein gutes Mittel gegen Mobbing darstellt - aber vielleicht ist sie ja ein Schritt auf dem Weg in Richtung eines weniger oberflächlichen Verhaltens bezüglich Kleidung oder "Status" von sich selbst und anderen Personen. Natürlich muss das dann in der Lehre selbst entsprechend auch angesprochen werden (man könnte z.B. ein kleines Projekt draus machen, mal selber eine Umfrage zum Thema zu entwickeln und durchzuführen o.ä.), sonst bringt das alles nix. Müsste man mal ausprobieren...
Zumal: imho ist es keine Frage des IQ, ob Leute wegen irgendwelcher oberflächlichen Sachen, z.B. Klamotten, gemobbt wurden - die mit dem zweitbesten Abi meiner Stufe war die krasseste Mobberin von allen - es geht mehr um Bewusstmachung und ein "gesunderes" Bild von sich selbst und einer damit verbundenen Akzeptanz andersartiger.
(Sorry, das führt jetzt zu weit weg vom Thema - das kommt von zwei Tagen Berufungskommission allgemeine Soziologie, da bezieht man auf einmal ALLES nur noch auf's Fach *g*)
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"You forget the things you were certain you would always remember, especially the tiny things, and all too often they're the things that matter."
- Neil Gaiman
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20.10.2006 18:10 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Aber vielleicht ist es ja gerade eine sehr wichtige Aufgabe der Schulen, Jugendlichen Statusbewusstsein anzuerziehen?
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20.10.2006 21:15 |
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Line
Elke
Dabei seit: 14.01.2004
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| Zitat: |
Original von eylou
Aber vielleicht ist es ja gerade eine sehr wichtige Aufgabe der Schulen, Jugendlichen Statusbewusstsein anzuerziehen? |
Das wiederum ist mir zu sehr Verschwörungstheorie. 
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"You forget the things you were certain you would always remember, especially the tiny things, and all too often they're the things that matter."
- Neil Gaiman
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20.10.2006 21:26 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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| Zitat: |
Original von Line
| Zitat: |
Original von eylou
Aber vielleicht ist es ja gerade eine sehr wichtige Aufgabe der Schulen, Jugendlichen Statusbewusstsein anzuerziehen? |
Das wiederum ist mir zu sehr Verschwörungstheorie.
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Ach komm, wo ist da die Verschwörungstheorie
? Die Kinder kommen mit 6 Jahren ohne eine Vorstellung von sozialem Status in die Schule und kommen 10 bis 13 Jahre später alle mit ausgeprägtem Statusbewusstsein wieder raus 
An meiner Schule war es z.B. besonders krass, denn dort wurde sogar Leistungsbereitschaft mit Noten bewertet und nach einer Weile gab es ‚gute’ und ‚schlechte’ Schüler. Man durfte sich ja nicht mal gegenseitig helfen, sondern sollte ‚besser’ sein als die anderen, und es kam dann auch zu Konkurrenz um die guten Noten und die Verlierer wurden am Ende des Schuljahres allen ernstes öffentlich eine Klasse zurückgestuft. In einigen Fällen mussten die dann sogar auf eine so genannte „Hauptschule“ für Kinder, die später mal weniger verdienen sollen als wir anderen. Man hat uns dazu – kein Scherz – erklärt, dass das gerecht wäre, weil die es halt nicht so drauf haben. Wir hatten zwar einerseits schon etwas Schiss, dass es uns als nächstes erwischt, aber andererseits fanden wir es mit der Zeit auch ganz chic, nicht zu den Losern zu gehören. Schon ziemlich heftig damals 
Aber okay, ich will mir natürlich nicht anmaßen, die Erfahrungen in meiner Schule auf das ganze Schulsystem zu übertragen. Warum sollte die Schule auch Statusbewusstsein fördern? Dafür gibt es eigentlich sowieso keine Belege… außerdem würde das nix bringen außer einer Stabilisierung der gegenwärtigen Verhältnisse und das will ja keiner, schon gar nicht der Staat, tz tz tz… 
Na gut, jetzt ernsthaft. Das war natürlich einseitig dargestellt. Aber Status- und Prestigedenken werden an Schulen vom ersten Tag an gelehrt, ob nun absichtlich oder nicht, und was Schüler für Kleidung tragen, ändert daran gar nichts. Allein schon aus den Gründen oben finde ich es persönlich auch besser, wenn man Schüler nicht durch Uniformen enger an diese Art von Schule bindet. Außerdem geht von Uniformen wie gesagt auch das Signal aus, es sei positiv, sich an die anderen anzupassen, statt seinen eigenen Weg zu gehen. Gesellschaftskonformes Rollenverhalten wird an Schulen meiner Meinung nach auch so schon viel zu viel gelehrt (s.o.).
Freiwillige Schulkleidung finde ich eine gute Lösung. Es bleibt den Schülern überlassen, ob und wie sie sie verwenden -> da ergeben sich viele Möglichkeiten, auch symbolische Aktionen
. Aus meiner Sicht gibt es nur Vorteile, aber keinen Nachteil gegenüber Uniformierungszwang.
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21.10.2006 03:43 |
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