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bin ich schon nazi? |
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habe gestern einen interressanten artikel im aktuellen spiesser gelesen:
bin ich schon nazi?
auf der seite gibt es übrigens noch andere interressant links....
__________________ "du wusstest nie wie ich bin ,adieu, ich gehe und lasse dich zurück"
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14.09.2006 23:07 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Von der Grundintention stimme ich zu und finde es gut, dass einmal „versteckte“ rassistische Tendenzen im Alltag thematisiert werden. „Wir“ sind in den Köpfen eben eine echte Multikulti-Gesellschaft: „Dort ist eure Kultur und hier ist unsere, und weil wir so extrem weltoffen sind, tolerieren wir gerne eure Andersartigkeit und kosten sogar etwas von euren exotischen Speisen.“ So ein gönnerhafter Rassismus wird gerne gesehen in good ol’ Germany, ganz schlimm, auch in bürgerlichen, alternativen und linken Kreisen.
Aber es gibt auch Stellen im Artikel, die ich ärgerlich finde -
Die Geschichte des Rassismus reicht weit zurück: Experten benennen seinen Ursprung mit Bildung der Kastengesellschaft in Indien
Wie, die Inder haben den Rassismus erfunden? Ich weiß ja nicht, welche „Experten“ sich das ausgedacht haben, aber rassistisches Denken ist leider quer durch die Geschichte immer wieder in menschlichen Gesellschaften aufgetreten. Nach dem 2. WK hat sich der Begriff „Rassismus“ entwickelt, während man versucht hat, zu verstehen, was in Deutschland (nicht Indien) los war. Der Begriff selbst ist übrigens erstmals in den 30ern von einem im Exil lebenden deutschen, rassistischen, schwulen Sexualwissenschaftler verwendet worden...
…Hunde könne man ja schließlich auch (in Rassen) einteilen, warum dann nicht die beste Freundin?
Wäre es nicht rassistisch, dumm und intolerant, müsste man Menschen, die solche Vergleiche aufstellen, tatsächlich mit Tieren – mit wilden Tieren – gleich stellen. Und sie in Käfige stecken oder jagen.
1. Warum müsste man solche Menschen mit wilden Tieren gleichstellen? Und wer hat hier behauptet, man müsse wilde Tiere in Käfige stecken oder jagen?
2. Der Artikel spart sich die Begründung, warum man Menschen nicht in Rassen einteilen kann: Biologisch gesehen spricht man von verschiedenen Rassen, wenn innerhalb einer Art genetische Unterschiede auftreten. Da Menschen weltweit – anders als Hunde - genetisch nahezu identisch sind, gibt es keine unterschiedlichen „Menschenrassen“.
Allerdings baut sich eine starke Persönlichkeit auf Leistung, Charakter und Vernunft auf. Je größer die eigenen Schwächen, desto mehr braucht man andere, Schwache, die man ausgrenzen kann. Der absolute Höhepunkt ist Radikalität. Egal ob von links oder rechts.
1. Nach dieser Definition müssten z.B. kleine Kinder und geistig Behinderte überdurchschnittlich viele Menschen ausgrenzen – aber das Gegenteil ist der Fall.
2. Das ist eigentlich kurtls Statement – aber „radikal“ bedeutet, ein Problem grundlegend anzugehen, es an der Wurzel zu packen (radix= Wurzel, Ursprung). Radikalität hat von daher nichts damit zu tun, eigene Schwächen durch die Ausgrenzung Anderer zu kompensieren.
3. Ob links oder rechts ist auch in diesem Fall (Ausgrenzung) nicht egal. Wer hat generell wohl ein größeres Problem mit Ausländern, Muslimen, Juden, Frauen, Homosexuellen, Eingebürgerten, Dunkelhäutigen, Behinderten, Punks, Hippies, Sozialhilfeempfängern, Obdachlosen usw… die linke oder die rechte Szene?
Sorry wegen Überlangem Post.
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15.09.2006 05:14 |
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Zitat: |
Original von eylou
Aber es gibt auch Stellen im Artikel, die ich ärgerlich finde -
Die Geschichte des Rassismus reicht weit zurück: Experten benennen seinen Ursprung mit Bildung der Kastengesellschaft in Indien
Wie, die Inder haben den Rassismus erfunden? Ich weiß ja nicht, welche „Experten“ sich das ausgedacht haben, aber rassistisches Denken ist leider quer durch die Geschichte immer wieder in menschlichen Gesellschaften aufgetreten. Nach dem 2. WK hat sich der Begriff „Rassismus“ entwickelt, während man versucht hat, zu verstehen, was in Deutschland (nicht Indien) los war. Der Begriff selbst ist übrigens erstmals in den 30ern von einem im Exil lebenden deutschen, rassistischen, schwulen Sexualwissenschaftler verwendet worden...
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Das finde ich auch seltsam an dem Artikel. Faschistisches Denken und Wille zur Ausgrenzung sind in jedem von uns vorhanden. Ich empfehle dazu mal "Die Welle" von Morthon Rue zu lesen.
Ansonsten kann ich was mich betrifft nur das, was eylou geschrieben hat bestätigen (ich zitiere jetzt nicht den ganzen Post).
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and it's peaceful in the deep
cathedral where you cannot breathe
no need to pray, no need to speak
OSSI!
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15.09.2006 11:54 |
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Isi123
Biergourmet
Dabei seit: 18.01.2006
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Zitat: |
Zwei Freundinnen schlendern durch die Stadt. Ihnen kommt eine dunkelhäutige Frau mit ihrem Kind entgegen. „Ach, schwarze Kinder sind immer so niedlich“, schwärmt die eine. Ihre Freundin blafft sie entsetzt an: „Nur weil es vielleicht positiv klingt, brauchst du nicht zu denken, dass das kein Rassismus ist.“ |
Das find ich dann doch etwas übertrieben, an der Aussage war doch nichts "böses"?
Es ist doch schließlich Tatsache, dass schwarze und weiße Menschen gibt...???
__________________ "You don't burn out from going too fast. You burn out from going too slow and getting bored." (Cliff Burton)
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15.09.2006 18:50 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Das Eingangsbeispiel aus dem Text finde ich sehr schlecht gewählt. Schwarze Kinder niedlich zu finden hat für mich nichts rassistisches an sich. Man kann z.B. auch zierliche Frauen anziehend oder stark behaarte Männer als unangenehm empfinden, oder was weiß ich. Das sind nur äußerliche Vorlieben, mehr nicht.
Rassismus ist der Irrtum, von Geburt und/oder Aussehen eines Menschen könne man auf verschiedene positive und negative Merkmale schließen und Menschen dadurch in ihrem Wert unterscheiden. Ich denke, man sollte das auch nicht verwässern, denn wenn der Vorwurf "Rassismus" zu einer bei jeder Gelegenheit verwendeten Floskel wird, verharmlost man dadurch auf Dauer tatsächlichen Rassismus.
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15.09.2006 19:41 |
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TheBini
Banane
Dabei seit: 10.05.2005
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Ich weiß auch nicht, aber in meinem Familienkreis gibt es halt auch so Experten, die eine "Och-guck-mal-das-arme-arme-süße-schwarze-Kind"-Mentalität verfechten und sich unglaublich tolerant fühlen, weil sie Mitleid für was auch immer heucheln
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Das heißt aber natürlich nicht, dass alle Menschen so sind.
__________________ no romance. no sexiness. but a star filled night.
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16.09.2006 15:04 |
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