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Zum Ende der Seite springen die Herrschaft der Banaliltäten
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eylou
Banane


Dabei seit: 04.01.2005

Daumen runter! die Herrschaft der Banaliltäten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Okay. Der Thread zur Rettung der sauren Gurken hat das Fass für mich zum Überlaufen gebracht, es muss jetzt mal raus.....

Sarah Kuttner schreibt ein viel zu erfolgreiches Buch voller Kolumnen über die tiefere Bedeutung von Sonnenbrillen auf der Stirn und Mützen im Winter und Sushi beim Grillen und was für Schokoriegel sie isst und so Scheiß. Das neue W.s.Helden-Album ist auch nicht viel besser, mit seinen 13 inhaltsleeren Songs – wieso gelten die als anspruchsvolle Band, die soziale Probleme thematisiert? Ich hör da nur ein bisschen melancholisches Geplänkel über Nichtigkeiten. Und es geht mir auch völlig am Arsch vorbei, was Amélie empfindet, wenn sie ihre Hand in Getreidesäcke steckt oder Karamelhauben zermanscht. Dann schon lieber stumpfe US-Action-Filme, die sind zwar auch voller Klischees, aber wenigstens wird die Welt gerettet und nicht nur zwei öde Stunden lang den kleinen Dingen des Lebens mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

Angefangen hat das alles mit diesem langweiligen Buch „Crazy“, wo ein paar 16jährige Jugendliche sich neben ihrer Pubertät mit „philosophischen“ Dingen (zB. mit dem Nachthimmel usw.) beschäftigen, ohne dass etwas dabei herauskommt. Seitdem ist es intellektuell und alternativ und modern und mutig, sich ständig auf völlig uninteressantes Zeug zu stürzen, wie das z.B. in 90% aller Internet-Blogs der Fall ist (eigentlich mag ich Internet-Blogs, aber nicht, wenn sie sich damit auseinandersetzen, woran es liegt, dass Frauen und Männer ihre Cola Light auf unterschiedliche Weise trinken.)

Es gibt noch hundert weitere Beispiele, aber ich denke, es ist klar geworden, was ich meine. Vielleicht könnte diesen Trend endlich mal irgend jemand stoppen, das ist ja nicht zum aushalten.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 18.09.2006 16:23.

18.09.2006 16:23 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
Roy Black
unregistriert
RE: die Herrschaft der Banaliltäten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von eylou
woran es liegt, dass Frauen und Männer ihre Cola Light auf unterschiedliche Weise trinken.


Woran liegt es denn? - würd mich jetzt echt mal interessieren.
18.09.2006 16:29
Natollie Natollie ist weiblich
Rechthabegedöns

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RE: die Herrschaft der Banaliltäten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von eylou
Angefangen hat das alles mit diesem langweiligen Buch „Crazy“, wo ein paar 16jährige Jugendliche sich neben ihrer Pubertät mit „philosophischen“ Dingen (zB. mit dem Nachthimmel usw.) beschäftigen, ohne dass etwas dabei herauskommt.


Quatsch. So hat es vielleicht für dich angefangen, weil es das erste Mal war, dass du mit diesem Thema in Berührung gekommen bist, aber Populärphilosophie als Weg, die Menschheit denken zu lassen, dass sie schlauer ist, als sie es in Wirklichkeit ist, hat bestimmt nicht mit diesem Buch ihren Anfang genommen. Guck dir mal an, wie erfolgreich Bücher wie "Sophies Welt" sind, das ist genau der gleiche Quark - aber Tatsache ist nunmal, dass der Mensch es schon immer toll fand, sich einzureden, dass er Dinge versteht, die er nicht versteht.

Genausowenig sehe ich Wir Sind Helden als anspruchsvolle Band, die soziale Probleme thematisiert - ich halte ihre Songs lediglich für sprachlich etwas netter verfasst als das durchschnittliche deutsche Liebeslied. Ach ja: Haben die ein neues Album? Meines Wissen stammt ihr letztes Werk aus dem Jahr 2005.

Des weiteren gilt es meines Erachtens weder als intellektuell und alternativ und mutig, einen Blog zu schreiben, in dem es um alltägliche Beobachtungen geht - was bitte ist ein Blog anderes als ein Online-Tagebuch, und seit wann soll es in Tagebüchern um etwas anderes gehen als um Nabelschau? Ob man exhibitionistisch genug ist, sich im Internet zu offenbaren, muss jeder selbst entscheiden, genau so wie jeder selbst entscheiden kann, welche Webseiten er sich zu Gemüte führt. Klar, modern ist es zugegebenermassen, ein Blog zu haben oder irgendeine drollige Website zu irgendeinem drolligen Thema, aber es ist meines Erachtens selten der Fall, dass mediokre Sites wirklich erfolgreich werden. Naja, abgesehen von Tila Tequila et al. großes Grinsen

Der Thread bzw. die Threads zur Rettung der sauren Gurken hat übrigens nichts mit pseudointellektuellen Mainstreamproduktionen zu tun, das ist schlichtweg dummer Spam ohne Unterhaltungswert und gehört deswegen mitnichten in die gleiche Liga wie die anderen deiner Meinung nach ach so hassenswerten aufgelisteten Produkte.

Insofern: Wo bitte ist der Trend? War schon immer so. Und ausserdem ist es auch eine Frage des Geschmacks. Ich zum Beispiel halte das Buch Der Fänger im Roggen für unerträgliches Gewäsch der Sorte, wie du sie beschreibst, und dieses Werk ist mitnichten neu. Wieder andere sind der Meinung, dass Beatnik-Poesie absoluter Ramsch ist, und auch die stammt von anno dazumal. Populärkultur ist nunmal mehr populär als Kultur. Der Grund dafür dürfte auf der Hand liegen: Weil mehr Menschen sich mit dem Gefühl, das man beim Genuss eines bestimmten Schokoriegels empfindet, identifizieren können als mit dem Gefühl, wenn man eine neue Theorie zur Schwerkraft entwickelt oder ein Medikament gegen Krebs entwickelt. Oder welche Alternativen zur Nichtigkeit des Daseins schlägst du vor? In welche Trendrichtung möchtest du die Menschheit gerne schicken?

Edit: @Roy Black: Keine Ahnung, aber es scheint ein Problem zu sein, immerhin ist die Coca Cola-Company so weit gegangen, eine Cola Light-Form für Männer zu entwickeln - sie nennt sich Coke Zero großes Grinsen

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Last year, a band broke my heart. This year, a band almost broke my spirit.

18.09.2006 16:38 Natollie ist offline E-Mail an Natollie senden Homepage von Natollie Beiträge von Natollie suchen Nehmen Sie Natollie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Natollie in Ihre Kontaktliste ein
baguette baguette ist weiblich
Elke


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Muss denn alles, was man macht/mag einen tieferen Sinn haben? Mal ehrlich, ich find deinen Eingangspost irgendwie doof.
Erstens gilt ja wie immer, dass man nicht gezwungenermaßen Amélie gucken, Wir sind Helden hören oder 'Crazy' lesen muss. Wem's nicht gefällt, der solls halt lassen. Und zweitens kann ja nicht immer alles politisch korrekt und wichtig und weltbewegend sein. Wenn man sich den ganzen Tag mit weltpolitischen Problemen auseinandersetzt, wie soll man da je Spaß haben oder ein glücklicher Mensch werden? Manchmal SIND es eben die Kleinigkeiten, die das Leben schön, und mir ist jeder Film, der sich mit solchen vielleicht sinnlosen Sachen beschäftigt lieber, als irgendein totaaaal puerto-ricanisches, sozialkritisches Drama mit Untertiteln. Bin ich jetzt banal?

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JOHN!

18.09.2006 16:38 baguette ist offline Beiträge von baguette suchen Nehmen Sie baguette in Ihre Freundesliste auf
eylou
Banane


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Themenstarter Thema begonnen von eylou
RE: die Herrschaft der Banaliltäten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

( @ Natollie - ich habe gerade gemerkt, dass ich in den Fettnapf getreten bin, was meinen Kommentar zu Blogs angeht. Ich wusste nicht, dass du auch gerade ein neues hast großes Grinsen . Von daher war das nicht auf dich bezogen, zumal du ja sinnvolle Sachen schreibst )

@ baguette - das hier ist das Hate-Board. Und wenn ich nach zwei Jahren mal einen Thread im Hate-Board erstelle, dann schreibe ich da nicht rein, dass ja nicht jeder mitmachen muss und Toleranz und locker bleiben und den ganzen Kram.

Und ansonsten. Bei dem Thema ist es mir völlig schnurz, wenn ich mit der Meinung alleine dastehe. Aber Sofies Welt ist für mich eine andere Kategorie, das ist einfach der unglückliche Versuch, einen Haufen Philosophen in jugendgerechter Form in einer blöden Geschichte abzuhandeln. Ist daneben gegangen, aber die Philosophie der letzten Jahrhunderte ist ein gehaltvolleres Thema als die Bahnen, die Regentropfen auf Autoscheiben zurücklegen. Okay, es gab so was auch schon vor "Crazy", hat durch das Buch aber einen ziemlichen Schub bekommen - wenn ich falsch liege, auch egal, es geht hier um den Hass, nicht um die Ursachen. Fänger im Roggen hab ich mir bisher erspart. Dass das Helden-Album aus dem letzten Jahr kommt, tut nun echt nichs zur Sache.

Zitat:
Muss denn alles, was man macht/mag einen tieferen Sinn haben?


Das ist nicht der Punkt. Ich liebe allen möglichen Scheiß. Ich hab vor allem etwas gegen die selbstgefällige Sorte Scheiß, die immer so tut, als sei sie ziemlich intelligent Die Gilmore Girls sind z.B. auch völlig belanglos, bilden sich aber auch nichts darauf ein. Ich könnte die Frage auch umdrehen: Muss denn alles, was man macht/mag keinen tieferen Sinn haben?

Zitat:
Original von Roy Black
Zitat:
Original von eylou
woran es liegt, dass Frauen und Männer ihre Cola Light auf unterschiedliche Weise trinken.


Woran liegt es denn? - würd mich jetzt echt mal interessieren.


Um zu skizzieren, wie ich dazu denke, müsste ich jetzt viel zu weit ausholen - vielleicht irgendwann, wenn ich viel Zeit habe.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 22.09.2006 17:12.

18.09.2006 19:19 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
Natollie Natollie ist weiblich
Rechthabegedöns

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RE: die Herrschaft der Banaliltäten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von eylou
( @ Natollie - ich habe gerade gemerkt, dass ich in den Fettnapf getreten bin, was meinen Kommentar zu Blogs angeht. Ich wusste nicht, dass du auch gerade ein neues hast großes Grinsen . Von daher war das nicht auf dich bezogen, zumal du ja sinnvolle Sachen schreibst )

Mein Posting hier hat mit meinem Blog nix zu tun, dass meine Sachen toll sind, weiss ich selbst großes Grinsen Mir geht es eher darum, dass gerade das Internet doch das Medium ist, das uns am wenigsten automatisch beschallt, und dass man gerade beim Bloglesen oftmals selbst schuld ist, da einen ja keiner dazu zwingt, in die Abgründe bzw. Untiefen anderer Seelen zu gucken Augenzwinkern

Zitat:
Okay, es gab so was auch schon vor "Crazy", hat durch das Buch aber einen ziemlichen Schub bekommen - wenn ich falsch liege, auch egal, es geht hier um den Hass, nicht um die Ursachen. Fänger im Roggen hab ich mir bisher erspart. Dass das Helden-Album aus dem letzten Jahr kommt, tut nun echt nichs zur Sache.

Wenn es dir um deinen persönlichen Hass und nicht die Ursachen geht, dann hat aber auch deine Beschwörung "Vielleicht könnte diesen Trend endlich mal irgend jemand stoppen, das ist ja nicht zum aushalten" wenig Sinn - denn dann sollte eigentlich klar sein, wer dieser Jemand sein sollte, nämlich der Jemand, der sich daran stört. Die Antwort auf die Frage, wer das ist, kennst du bereits.

Zitat:
Das ist nicht der Punkt. Ich liebe allen möglichen Scheiß. Ich hab nur was gegen die selbstgefällige Sorte Scheiß, die immer so tut, als sei sie ziemlich intelligent. Die Gilmore Girls sind z.B. auch völlig belanglos, aber das ist egal, weil sich nix drauf einbilden.

Ich habe nicht den Eindruck, dass sich irgendeins deiner Beispiele für besonders intelligent hält. Das wird vielmehr vom Publikum auf die entsprechenden Personen und Werke projiziert - eben aus dem Grund, weil das Publikum sich selbst gerne klasse findet, weil es dem Irrglauben unterliegt, etwas zu gucken, das nicht so belanglos ist.

Grundsätzlich gilt nämlich: Das Leben ist banal. Sorry, wenn ich irgendjemandem damit irgendwelche Illusionen raube. großes Grinsen

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18.09.2006 19:37 Natollie ist offline E-Mail an Natollie senden Homepage von Natollie Beiträge von Natollie suchen Nehmen Sie Natollie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Natollie in Ihre Kontaktliste ein
North North ist männlich
Mann


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Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass ich es manchmal ja irgendwie mag Contrapositionen einzunehmen, einfach um mal ein kleines bisschen zu provozieren und eine Argumentation voranzubringen. Der Informationsfluss, wie es zu jeweiligen Meinungen gekommen ist, ist einfach wesentlich geringer, wenn sich alle einig sind. Und ja, es ist mir in einer Argumentation tatsächlich deutlich wichtiger herauszufinden, auf welcher Basis mein gegenüber seine Meinung gebildet hat, als ihn von meiner Meinung zu überzeugen. Nicht immer muss man am Ende einer Diskussion wirklich der gleichen Meinung sind. Bei gebildeten Mensch mit fundierter Meinung wird das wahrscheinlich sogar in den wenigsten Fällen überhaupt passieren. Und um es mit den Worten unseres regierenden Bürgermeisters zu sagen: "Das ist auch gut so".

Aber diesmal machst du es mir tatsächlich relativ einfach eine Gegenposition einzunehmen. Tatsächlich sind mir Leute, die sich um Banalitäten kümmern oft lieber, als Leute die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und alles Übel an der Wurzel anpacken wollen. Gutes Beispiel: Die Weltverbesserer. Es ist beliebt von großem Umweltschutz zu sprechen, das Ozonloch zu schließen, die Wirtschaft zu diskreditieren, den Hunger in der Welt stillen zu wollen und den Weltfrieden anzustreben. Alles gute Ziele. Aber unrealistisch. Eine Utopie muss nicht zwangsläufig etwas gutes sein. Mir ist es tatsächlich lieber, wenn Frank Schmidt aus B. bei H. einen Krötentunnel unter seiner Einfahrt durchbaut, als wenn er mit Greenpeace ein Transparent gegen Walfang ausrollt und ein Schild hochhält.

Ich mag Populärphilosophie. Auch wenn sich fast jeder Mensch naturgemäß für intelligent und gebildet hält, heißt das noch lange nicht, dass jeder Mensch das auch wirklich ist. Wie viel Prozent der Weltbevölkerung sind wirklich in der Lage Kant und Aristoteles zu verstehen? Und haben diejenigen, die das nicht können, nicht auch ein Recht eine ganz persönliche Antwort auf Ihre Fragen zu suchen? Auch der 16jährige Maurerlehrling mit abgebrochener Hauptschule fragt sich in warmen Sommernächten, wenn er zu den Sternen aufschaut, nach dem Sinn des Lebens. Die Antwort kennt doch sowieso keiner von uns wirklich. Also lass ihn doch versuchen, sich im Rahmen seiner Bildung und seiner geistigen Fähigkeiten eine Antwort zu finden. Und wenn es Menschen gibt, die es schaffen in die Texte von "Wir sind Helden" etwas hinenzuinterpretieren, dass ihnen Antwort auf ihre Fragen oder Milderung ihres Seelenschmerzes verspricht, dann ist das doch schön. Auch wenn es für andere vielleicht nur pseudosinnvolles BlaBla ist.

Ein Bekannter hat mir früher immer versucht zu erzählen, was für ein geiler MC Ferris doch sei. Der hat so tiefgehende Aussagen, die einen ganz tief berühren. Der war in U-Haft, der kennt den Staat Der weiß was wirklich so abgeht. Der hat den Durchblick. Na wenn er meint. Meinetwegen. Für mich rappt Ferris MC nur leer Phrasen, die man so ähnlich schon tausend Male gehört hat. Mein Problem. Nicht seines. Aber deshalb höre ich auch lieber Blumentopf, deren Texte ich wiederum sehr tiefsinnig finde und mit denen du vielleicht wiederum nichts anfangen kannst. Dein Problem, nicht meines. Es gibt diese furchtbar schlechte Gothic-Band. ASP. Die singen nicht grade wahnsinnig intelligente Text. Halt das Üblich. Schmerz, Blut, Dunkle Götter, Tod, Schwarze Schmetterlinge etc pp. Aber sie haben ein Lied, das wie perfekt auf mich und meine ehemalige Beziehung gepasst hat. Der Text ist stumpf und belanglos. Aber er hat mir geholfen, dass ich mich besser fühle. So what ?

Zum Schluss oute ich mich auch noch als ein großer Freund der Populärwissenschaft. Ich interessiere mich wirklich brennend für höhere Physik. Aber mein mathematischer IQ reicht nun mal nicht aus, um die Chaostheorie oder die Stringtheorie verstehen zu können. Sorry. Aber Stephen Hawking hat es mit seinen stark vereinfachten Büchern geschafft, die Sachen so zu vereinfachen, dass ich sie erfassen und begreifen kann. Ein Physikstudent schlägt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen. Aber das hat ja nichts mit mir zu tun, oder?

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Mit dem Schmerz in ihrer Seele haben sich zu viele profiliert
18.09.2006 20:34 North ist offline E-Mail an North senden Homepage von North Beiträge von North suchen Nehmen Sie North in Ihre Freundesliste auf
eylou
Banane


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Zitat:
Original von Natollie
Grundsätzlich gilt nämlich: Das Leben ist banal.


Kann gar nicht sein - wenn das Leben banal wäre, dann würden es die meisten Menschen ja problemlos auf die Reihe kriegen.
18.09.2006 23:31 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
Alien_Bug Alien_Bug ist weiblich
Elke


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Zitat:
Original von eylou
Zitat:
Original von Natollie
Grundsätzlich gilt nämlich: Das Leben ist banal.


Kann gar nicht sein - wenn das Leben banal wäre, dann würden es die meisten Menschen ja problemlos auf die Reihe kriegen.

Die meisten Menschen machen es sich selbst schwer,deshalb kriegen sie es nicht auf die Reihe.

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eine Reise lohnt sich

18.09.2006 23:52 Alien_Bug ist offline Homepage von Alien_Bug Beiträge von Alien_Bug suchen Nehmen Sie Alien_Bug in Ihre Freundesliste auf
Natollie Natollie ist weiblich
Rechthabegedöns

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Zitat:
Original von Alien_Bug
Zitat:
Original von eylou
Zitat:
Original von Natollie
Grundsätzlich gilt nämlich: Das Leben ist banal.


Kann gar nicht sein - wenn das Leben banal wäre, dann würden es die meisten Menschen ja problemlos auf die Reihe kriegen.

Die meisten Menschen machen es sich selbst schwer,deshalb kriegen sie es nicht auf die Reihe.


Erstens das, und zweitens hab ich ja nicht behauptet, dass die Menschen nicht banal sind. Das gleicht sich dann mit der Banalität des Lebens aus, und sobald ein Mensch banaler ist als sein Leben, hat er Probleme. großes Grinsen (Mal abgesehen davon, dass es an jedem Einzelnen liegt, ein interessantes Leben zu führen - und die meisten scheinen darauf nunmal keinen Bock zu haben.)

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19.09.2006 00:19 Natollie ist offline E-Mail an Natollie senden Homepage von Natollie Beiträge von Natollie suchen Nehmen Sie Natollie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Natollie in Ihre Kontaktliste ein
eylou
Banane


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Und ich würde sagen, Menschen machen sich das Leben schwer, weil sie nicht wirklich wissen, wie es besser funktionieren würde. Und deshalb ist es nicht banal. "Banal" heißt ja auch "Selbstverständlich", etwas, das eigentlich jedem geläufig und daher kaum der Rede Wert sind.

@ North - ich hab deinen Beitrag gelesen, nur eben nicht geantwortet, vor allem weil ich mich dazu nicht kurz fassen könnte. Nur dass nicht der Eindruck entsteht, ich hätte den Text jetzt ignoriert.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 19.09.2006 00:30.

19.09.2006 00:28 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
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René


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Warum muss ein Wir sind Helden Album intellektuell sein? Finde ich nicht, dass es das muss. Ich finde das Album von 2005 sehr gut, es muss ja nicht alles immer sozialkritisch sein. Für mich kann ich da Bedeutung reininterpretieren, und , ach ja, die musik ist auch melodiös.

Aber bei Crazy gebe ich dir recht - das war das schlechteste buch das ich je las. Vor allem die Schreibweise des Autors hat mich SEHR aufgeregt, nach jedem dritten Wort ein Punkt, und so weiter.
Naja, der hype von "jungen wilden" beschränkt sich halt nicht auf Musik.
19.09.2006 00:35 knuble ist offline E-Mail an knuble senden Beiträge von knuble suchen Nehmen Sie knuble in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie knuble in Ihre Kontaktliste ein
eylou
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Zugegeben sind die Helden kein ideales Beispiel. Ich mag sie meistens gern und manchmal gehen sie mir auch auf den Nerv, aber sie singen nicht darüber, ob Fahrradfahrer größere Freidenker als Fußgänger sind und kommen sich dabei clever vor. War vielleicht auch der Versuch, mehr Protestantworten zu provozieren... Allerdings gelten WsH als Stimme und Teil einer alternativen Jugendbewegung, und wenn sie diese Rolle durch ständiges rumsülzen erreicht haben, finde ich das doch bedenklich.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 21.09.2006 14:05.

19.09.2006 00:50 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
Natollie Natollie ist weiblich
Rechthabegedöns

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Zitat:
Original von eylou
Und ich würde sagen, Menschen machen sich das Leben schwer, weil sie nicht wirklich wissen, wie es besser funktionieren würde. Und deshalb ist es nicht banal. "Banal" heißt ja auch "Selbstverständlich", etwas, das eigentlich jedem geläufig und daher kaum der Rede Wert sind.


Welche Erwartung haben die Menschen an ihr Leben? Birth School Work Death, wie es die Godfathers anno dazumal sangen. Mit etwas Glück noch Love und Kids. Mit viel Glück noch House. Ich bitte dich, was ist an diesen Wünschen nicht banal? Das muss ja nicht mal etwas Negatives sein, es ist halt einfach simpel, aber deswegen nicht weniger nachvollziehbar. Und schon gar nicht "kaum der Rede Wert" - überhaupt, was ist das bitte für eine Schlussfolgerung? Jeder kennt es, also muss man nicht darüber sprechen? Jeder weiss, dass Frieden besser als Krieg ist. Also hey, reden wir nicht mehr darüber. Es ist auch den meisten klar, dass wir hier unfair mehr Geld haben als die Leute einen Erdteil weiter südlich. Aber ja doch, wissen wir alle, keine Erwähnung mehr nötig.
(Ja, die Überspitzung war Absicht, aber bitte: Die zitierte Formulierung hat es nicht anders verdient.)

Gerade wenn etwas selbstverständlich ist, muss es immer wieder erwähnt werden - damit man es eben ab und zu doch wieder wahrnimmt. Soll man keine Lieder über die Liebe mehr schreiben, weil es schon jemand gemacht hat? Sind Liebeslieder nur erlaubt, wenn sie nicht die simple Phrase "Ich liebe dich" enthalten, sondern sich in hoch durchgeistigten Metaphern verlieren?

Ich habe in meiner ersten Antwort bereits erwähnt, dass sich die Leute gerne schlauer vorkommen, als sie es sind, und deswegen nach Dingen greifen, die philosophisch daherkommen, aber eigentlich auch nichts Neues erzählen. Mittlerweile möchte ich hier noch die Frage anfügen: Und was ist so schlimm daran?

(Und auf die obige Stelle mit den banalen Wünschen der Menschen bezogen: Es ist auch überhaupt nichts falsch daran, "nur" das sogenannte kleine Glück zu wollen. Vermutlich sind diejenigen, die sich mit etwas zufrieden geben, eh die glücklicheren Menschen als die Suchenden. Wer nur Erreichbares will, der weiss nicht, was ihm entgeht.)

Achja: Ich klink mich hier aus, da wir eh nie auf den selben Nenner kommen werden und eh nur um einander herum reden. Augenzwinkern Und ausserdem tu ich das auch in Verweigerung weiterer provozierter Protestantworten. großes Grinsen

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19.09.2006 08:43 Natollie ist offline E-Mail an Natollie senden Homepage von Natollie Beiträge von Natollie suchen Nehmen Sie Natollie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Natollie in Ihre Kontaktliste ein
biggest treasure biggest treasure ist weiblich
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Ich finde es schön, sich mit den kleinen Dingen des Lebens zu befassen. Wenn man den Fernseher einschaltet oder die Zeitung aufschlägt, gewinnt man den Eindruck, alles drehe sich immer nur um Geld, Macht und Ruhm, davon hat man mit der Zeit die Nase voll. Gerade der Film "Die zauberhafte Welt der Amélie" ist da so eine Art Gegenbewegung, er macht einem bewusst, dass es kleine Dinge gibt, die man genießen kann. es ist doch schön, wenn man sich mit kleinen Dingen zufrieden geben kann, das macht das Leben um vieles leichter. Ich freu mich auch gern an Kleinigkeiten und bin dafür ein sehr positiver Mensch und kann mich halt auch viel öfter freuen. Ich neige auch nicht so sehr zu Neid wie andere Menschen und ich denke, dass es davon kommt.
Was die Wissenschaft angeht, warum muss man nur die ganz großen Phänomene interessant finden, wenn es doch noch Sachen gibt, die viel enger mit unserem Alltag zusammenhängen?
Wie die anderen hier schon gesagt haben, ist das natürlich wirklich alles Ansichtssache, aber wem's zu banal ist, der muss sich nicht damit befassen.
Zugegeben, Crazy ist wirklich schlecht, aber das hängt meiner Meinung nach mehr damit zusammen, dass es die Unwahrheit sagt. All die erwachsenen Lektoren, Literaturspezialisten und Kritiker sind der Meinung, dass dieses Buch wirklich die Gedanken und Gefühle Jugendlicher ausdrückt und das ist in meinen Augen einfach nicht der Fall. Ich empfand es beim Lesen als Lüge und konnte mich einfach mit niemandem identifizieren. Das liegt aber wohl am meisten an mir. Ob das Buch nichtssagend war oder nicht, kann ich jetzt nicht mehr so genau sagen, dazu ist es einfach zu lange her, dass ich es gelesen habe. Allerdings kann ich die Freude an einem schönen Sternenhimmel nachempfinden.
Ich möcht noch mal kurz etwas dazu sagen, ob das Leben banal ist: Ich kann nur für mein eigenes Leben sprechen, aber das ist definitiv banal. Wenn ich im Nachhinein betrachte, wie irgendein Beziehungsstress ablief oder wie ein Streit mit Freunden zustande kam, fühle ich mich oftmals hineinversetzt in die schlimmste Seifenoper oder in einen schlechten Kitschroman. Ich finde das manchmal auch schrecklich, aber es lässt sich nicht ändern, das ist nunmal menschlich.

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Zunge raus Wenn bei den Hosen kein Platz mehr ist, kommen die Ärzte nach Karl-Marx-Stadt! Zunge raus

19.09.2006 11:26 biggest treasure ist offline E-Mail an biggest treasure senden Beiträge von biggest treasure suchen Nehmen Sie biggest treasure in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von biggest treasure: biggest treasure
Isi123 Isi123 ist weiblich
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Original von eylou
Es gibt noch hundert weitere Beispiele, aber ich denke, es ist klar geworden, was ich meine. Vielleicht könnte diesen Trend endlich mal irgend jemand stoppen, das ist ja nicht zum aushalten.


Warum schreibt die Kuttner so'n komisches Buch, was eh keinen interessiert (mich jedenfalls nicht) und bekommt dafür ganz viel Geld und ich nicht, immerhin kann ich auch sinnloses Zeugs schreiben.
Nur es interessiert keinen was für Schokoriegel ich ess, scheiße.

Und warum sind Tokio Hotel so berühmt, obwohl es 1000 Mal bessere und unbekannte Bands gibt, die den Ruhm verdient hätten?

Wieso muss ich jetzt noch Hausaufgabem machen, während der Typ von den Killerpilzen wahrscheinlich grade vorm Fernsehr sitzt und Chips essen kann?


Nicht, dass mir das alles entwas ausmachen würde, ich geh jetzt nur n Bisschen weinen.......

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20.09.2006 21:37 Isi123 ist offline E-Mail an Isi123 senden Beiträge von Isi123 suchen Nehmen Sie Isi123 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Isi123 in Ihre Kontaktliste ein
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Sicher hat Kuttner ihr Buch auch mit ihrem Namen verkauft, aber das kann nicht der einzige Grund sein, sie ist viel zu unbekannt, als dass der Promi-Faktor da wirklich ausschlaggebend sein kann. Zumal ihre Kolumnen in der Süddeutschen Zeitung bestimmt nicht gerade von Viva-Fans gelesen wurden…

Zitat:
Original von biggest treasure
Gerade der Film "Die zauberhafte Welt der Amélie" ist da so eine Art Gegenbewegung, er macht einem bewusst, dass es kleine Dinge gibt, die man genießen kann. es ist doch schön, wenn man sich mit kleinen Dingen zufrieden geben kann, das macht das Leben um vieles leichter. Ich freu mich auch gern an Kleinigkeiten und bin dafür ein sehr positiver Mensch und kann mich halt auch viel öfter freuen. Ich neige auch nicht so sehr zu Neid wie andere Menschen und ich denke, dass es davon kommt.


Da hast du noch einmal sehr gut auf den Punkt gebracht, wogegen ich mich hier die ganze Zeit sträube. Also sorry, aber was du beschreibst, ist in diesem Zusammenhang reine Biedermeier-Mentalität. "Flucht in die Banalität" wäre vielleicht auch ein guter Threadtitel gewesen. Angesichts einer Realität, der sich niemand stellen will, rettet man sich in die kleinen Freuden des Lebens und schafft sich sein eigenes einfaches Idyll. Ich sage nicht, dass du das tust, aber diese Entwicklung besteht und zumindest nach meinem Empfinden nimmt sie die letzten Jahre weiter zu.

Zitat:
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Ich finde es schön, sich mit den kleinen Dingen des Lebens zu befassen. Wenn man den Fernseher einschaltet oder die Zeitung aufschlägt, gewinnt man den Eindruck, alles drehe sich immer nur um Geld, Macht und Ruhm, davon hat man mit der Zeit die Nase voll.


Da möchte ich widersprechen. Das Fernsehen und z.T. auch Zeitungen berieseln die Zuschauer/Leser doch die meiste Zeit ebenfalls mit völlig trivialer Unterhaltung. Das ist auch schon immer so gewesen und der Quote sehr zuträglich. Von daher sind Amélie und jetzt.de usw. keine Gegenbewegung (auch wenn ihnen das oft zugeschrieben wird), weil sie auf einer anderen Ebene auch nur in die selbe Kerbe hauen. Und das ist definitiv nicht schon immer so gewesen, es hat auch immer wieder echteGegenbewegungen gegen die einschläfernde Mainstreamkultur und -Gesellschaft gegeben. Wenn man heute eine aufstrebende Gegenbewegung sucht, wird man hierzulande nur noch bei der rechten Skinhead-Szene und dem Islamismus fündig - das ham wir jetzt davon.

Und falls ihr das völlig absurd findet, ist das nur mehr als gerecht, denn umgekehrt geht es mir genauso
21.09.2006 14:08 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Das Fernsehen und z.T. auch Zeitungen berieseln die Zuschauer/Leser doch die meiste Zeit ebenfalls mit völlig trivialer Unterhaltung.

... über Stars die Geld Macht und Ruhm haben.

Zu deinen Bemerkungen über die "Biedermeiermenthalität" muss ich sagen, nicht jeder, der sich auch mal mit den kleinen Dingen des Lebens befasst und auch an ihnen Spaß findet, beschäftigt sich nicht mit anscheinend wichtigeren und weltbewegenderen Sachen.
Mir sind Leute lieber, die sich an Kleinigkeiten freuen als solche, die ständig unzufrieden sind und meckern, weil sie nur die großen Missstände vor Augen haben und übersehen, dass das Leben auch noch aus anderem besteht. Ich sage damit nicht, dass du so bist, dazu hätte ich gar kein Recht.
Ich kann die Freude am scheinbar Banalen nicht verteufeln, weil es für mich etwas mit einer positiven Lebenseinstellung und einer gewissen Bescheidenheit zu tun hat. Bei uns gibt's genug Leute, die den ganzen Tag nur auf den Staat etc. schimpfen, mit ihrem Leben unzufrieden sind und nicht merken, wie gut es ihnen eigentlich geht.

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21.09.2006 14:44 biggest treasure ist offline E-Mail an biggest treasure senden Beiträge von biggest treasure suchen Nehmen Sie biggest treasure in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von biggest treasure: biggest treasure
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Zitat:
Original von biggest treasure
Zitat:
Das Fernsehen und z.T. auch Zeitungen berieseln die Zuschauer/Leser doch die meiste Zeit ebenfalls mit völlig trivialer Unterhaltung.

... über Stars die Geld Macht und Ruhm haben.


Aber was sind denn die Themen? Brad Pitt hat Probleme mit dem wunden Po seines Sohnes, Pete Dohertys Bude ist ein Saustall, Eva Herman sehnt sich nach häuslichem Glück, Campino hat sich zu wenig um seine Freundin gekümmert und Boris Beckers Ex kuschelt neuerdings mit Affen. Es sind die kleinen Dinge des Lebens, von denen der Promi-Klatsch lebt. Wenn es denn noch die kleinen Dinge sind. Vielleicht ist das mittlerweile unser Leben. Aber gerade deshalb sollte es ein Gegengewicht dazu geben, anstatt dass der ganze Quatsch auch noch abseits des Mainstreams idealisiert wird.
21.09.2006 17:52 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Aber was sind denn die Themen? Brad Pitt hat Probleme mit dem wunden Po seines Sohnes...

Klar, aber es würde nicht kommen, wenn sie keine Promis wären. Ich interessiere mich für den Scheiß auch nicht, die können das den ganzen Tag bringen, ich weiß über Promis wirklich nie Bescheid und wenn irgendwer in meiner Umgebung mal davon reden will, heißt es nach zwei Sätzen: "Waaas? Das weißt du nicht?!"

Abgesehen davon, dass das nicht das einzige ist, was an Promi-News kommt, kann ich trotzdem nichts daran finden, wenn jemand nen Sternenhimmel toll findet, beim nem Spaziergang kurz nach nem Sommerregen genießt, wie toll die Luft ist und erforscht, warum Männer und Frauen unterschiedlich Cola trinken.

Und gerade Kuttners Buch würde ich als ironisch betrachten. Sie macht sich doch sicher über die ganze "Tendenz" lustig, das würde doch sonst nicht zu ihr passen.

Das einzige, was wieder mal total nervt, ist die Beliebigkeit, die entsheht, weil alle sich mit dem gleichen Thema beschäftigt (findet man in einer Zeitschrift nen Artikel über das Unterbewusstsein, steht ein ähnlicher garantiert auch bald in allen anderen usw.), das ist aber ein allgemeines Problem der Medien, weil jeder ein Stück vom Kuchen abhaben möchte und hat nichts mit dem Inhalt zu tun.

Wenn du die Herrschaft der Banalitäten ablehnst, wie stehst du dann zu diversen Kunstformen? Gefällt dir das auch nur, wenn Gesellschaftskritik dabei eine Rolle spielt?
Und wo fängt die Banalität an? Ist es dir auch zu banal, deine Umgebung geschmackvoll einzurichten? Würdest du dir nie Haustiere halten, weil du es zu banal findest, sie zu beobachten oder dich mit ihnen zu beschäftigen?

Langsam hat sich das aber auch zu ner Zweierunterhaltung entwickelt. Nicht dass wir noch ärger bekommen, wenn du Interesse hast, können wir die Diskussion ja mit Hilfe von PN weiterführen.

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