Deutsche Leitkultur... |
knuble
René
Dabei seit: 17.07.2004
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Mal n Thread über den neuen Schwachsinn den die Union so ausbrütet.
Demnächst kriegen wir hier Amerikanische Verhältnisse und werden ganz dolle Patriotisch, bei Abiturfeiern wedelt jeder mit deutschen Fläggchen und die Nationalhymne wird gespielt, der Bundeskanzler ist der Anführer des Landes...
Jedenfalls laut Merkel Stoiber und ihren lustigen Gefährten...
Absoluter Schwachsinn imho.
Gut find ich noch dass Emigranten gefördert werden in Erlernung der Sprache, denn das nützt Jedem etwas, aber bei Patriotismus hörts bei mir auf. Ich lebe hier und zahle da ordentlich für, ich will nich dauernd mit unserer nationalhymne bombardiert werden, wollte ich das würd ich nach amerika ziehen.
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06.12.2004 13:55 |
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Du würdest nach Amerika ziehen, wenn du jeden Tag die deutsche Nationalhymne hören wollen würdest?
Naja, zum Punkt: Ich empfinde Patriotismus ebenfalls als ganz großen überflüssigen Schwachsinn, dieses Land ist, genauso wie alle anderen Länder, nichts besonderes, ich bin nicht stolz darauf, hier zu wohnen (was einen Widerspruch darstellen würde), dafür aber dankbar. Dennoch renne ich ganz bestimmt mit keiner Deutschland-Flagge rum, alleine schon deswegen weil Deutschlands Bevölkerung meiner Meinung nach in letzter Zeit immens am Verblöden ist und seine Kultur, das einzige, wofür es sich vielleicht gelohnt hätte zumindest ein bisschen Stolz aufzutreiben, zerfallen lässt. Und was das angeht möchte ich noch Arthur Schopenhauer zitieren:
Zitat: |
"Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, daß ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören." |
__________________ Heut' beißt du in 'ne Wurst und morgen schon in's Gras
Sanitätskasten AG
KilJan-Filmteam
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06.12.2004 14:27 |
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Palme
FDJ Punk
Dabei seit: 01.10.2003
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Stolz und Patriotismus gehören nicht zwangsläufig zusammen.
Patriotismus ist der Äther, der das gesellschaftliche Universum eines Landes zusammenhält - oder besser: um so diverser und heterogener eine Gesellschaft wird, umso mehr braucht sie etwas, das sie verbindet. In den USA ist es so, dass hunderte verschiedener Kulturen zusammenleben, friedlich, und alle schwören auf die Flagge der USA. Dort ist der Patriotismus einer der Kleber, der das Auseinanderfallen der Gesellschaft und damit bürgerkriegsähnliche Unruhen verhindert.
Hierzulande sind ebenso identitätsstiftende Dinge nötig. Anders wird die Gesellschaft hier, die ja auch immer heterogener wird, nicht überstehen.
Hierzu kann ein gesunder Patriotismus dienlich sein. Man sollte aber aufpassen, dass man Patriotismus nicht mit Nationalismus verwechselt. Der Patriot stellt seine Heimat nicht über die der anderen, der Nationalist aber schon.
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06.12.2004 15:43 |
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Jonny
Banane
Dabei seit: 27.06.2004
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lol vllt sollten wir mal die stimmungsmache ein wenig weniger ernst nehmen...
außerdem:
wenn sie die nationalhymne singen wollen auf abifeiern(rofl wir ham nen abigottesdienst..auch nit vieel besser), dann haben sie zwei probleme:
a)kaum einer kann dne text->ergo muss es "offizielle liedblätter" geben...lol
b)ich möchte mir nicht viorstellen, wie das klingen würde, wnen meine stufe zu singen versucht....
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06.12.2004 16:20 |
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den text kennen doch noch weniger
ich finde, das gerede um deutsch leitkultur hin oder her, einfach nur... na ja, n bissl dünn!
ich mein, was erzählen sie? das is typisches oppositionsgelabber durchmischt mit parteimeinung, wo im endefekt effektiv nix bei raus kommt: keine konkreten vorschläge, wie man es machen sollte, aber rumnörgeln.
zum thema patriotismus:
wenn leute sagen, sie sind froh, hier zu wohnen, sind sie danns chon patrioten?
ich finde patriotismus nicht verwerflich,a cuh wenn ich nich patriotisch bin - mir is es schlicht weg und einfach egal, dass ich hier geboren wurde. wäre ich woanders geboren, würde ich anders leben - was solls!? man kann es sich ncih aussuchen, wie ich finde - also kann ich auch schwer auf dt. stolz sein bzw. froh sein, hier geboren wurden zu sein.
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06.12.2004 21:44 |
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Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach lasst und alle streben, brüderlich mit Herz und Hand. Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand! (oder so!)
Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland!
Unsere 13, die ernsthaft und konzentriert dieses Lied singt -das wär ein Anblick für die Götter! Würd ich so gerne mal erleben! Obwohl es natürlich voll Schwachsinn ist.
Aber bin trotzdem froh, dass ich in Deutschland geboren bin und nicht zum Beispiel irgendwo verarmt in Afrika.
Ihr müsst euch mal klar machen, dass es was ganz besonderes ist, dass hier keiner Hungern muss! Dafür bin ich Deutschland dankbar!
__________________ Ob ich mich als Held meiner eigenen Lebensgeschichte herausstelle oder ob jemand anderem diese Rolle zukommt wird sich noch zeigen müssen...
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23.12.2004 23:34 |
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kurtl
Banane
Dabei seit: 21.11.2003
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24.12.2004 14:29 |
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also ich muss jetzt mal so sagen das ich mein deutschland mag. ich lebe zur zeit im ausland und man findet so viele dinge die man vermisst und vorher einfach hingenommen hat....
ich weiss nicht ob ich wirklich stolz auf deutsdchland bin, aber wenn mir hier miese sachen drueber erzaehlt werden, dann bringt mich das schon sehr auf die palme und ich setzte mich dann acuh eindeutig fuer deutschland ein!
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24.12.2004 17:14 |
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Palme
FDJ Punk
Dabei seit: 01.10.2003
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Ist doch Quatsch. Einige Leute haben schlicht nicht kapiert, worum es bei der Debatte geht:
Patriotismus bedeutet nicht, seinem Land zu huldigen. Ich - und wohl auch die Recken der Union - verstehen diesen gesunden Patriotismus als Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.
Er ist das, warum sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Weil ihnen an ihrem Umfeld(!) und an ihrer Heimat etwas liegt.
Stichwort Umfeld: Was ist denn Deutschland? Deutschland lässt sich nicht reduzieren - das Deutschland bei mir in BaWü, bei mir im Ort, ist ein ganz anderes als das in bspws. Essen.
Doch gerade den Respekt für die Mitmenschen im Umfeld, das Wohlbekannte, das, wo man sich heimisch fühlt, das, wohin man heimweh hat -> Das ist Basis des Gesunden Patriotismus.
Und nicht stumpfes Nationalgetue, wie es so mancher in diesem Thread zu meinen scheint.
Wer den PISA-Thread (und vieles andere hier im Forum) verfolgt, wird feststellen, dass es offensichtlich ist, dass viele Probleme unserer Gesellschaft daher rühren, dass wir uns nicht mehr auf bewährte Werte und Traditionen (wie bspws. Disziplin) berufen. Heute gibt es kein "zusammen" mehr - jeder nur noch für sich, egoistisch und kalt. DA kann der gesunde Patriotismus der Kitt sein, der das innerste zusammen hält...
Jedenfalls hat das ganze überhaupt nichts mit "brauner Suppe" zu tun - und wer das behauptet, dem scheinen wohl keine vernünftigen Argumente einzufallen.
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24.12.2004 19:43 |
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Freiheit
FDJ Punk
Dabei seit: 22.05.2004
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Zitat: |
Original von Palme
Ist doch Quatsch. Einige Leute haben schlicht nicht kapiert, worum es bei der Debatte geht:
Patriotismus bedeutet nicht, seinem Land zu huldigen. Ich - und wohl auch die Recken der Union - verstehen diesen gesunden Patriotismus als Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.
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Weißt du, was Stoiber gesagt hat? "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!" - sowas höre ich sonst immer von irgendwelchen scheiß Naziwichsern.
Desweiteren unterscheidet sich das Parteiprogramm von der Volkspartei Deutschland kein Stück!
nachzulesen auf: http://www.volkspartei-deutschlands.de
Was bitte soll denn Patriotismus bringen? Die Menschen sollen sich endlich ihrer Heimat Deutschland zugehörig fühlen und es lieben? Wenn du der Meinung bist, dass dieses Gefühl keine Fremdenfeindlichkeit schafft, dann bist du der naivste Mensch, den ich kenne.
Palme, wenn du deinen Adolf Stoiber ja so toll findest, dann geh in ein scheiß CSU Forum, aber bitte beleidige hier keine Menschen, die nichts von irgendwelchem National bzw. Patriotismusgefühl halten!
Edit: Ich glaube wohl eher, DU hast nicht verstanden um was es der CDU/CSU bei dieser Debatte geht...
Patriotismus heißt VATERLANDSLIEBE nichts anderes. im DUDEN steht: verhüllter Nationalismus!
So einen Dreck braucht ein Mensch mit genug Selbstbewusstsein nicht. Auf so einen Scheiß müssen die Menschen zurückgreifen, die nichts anderes mehr haben. "Oh, zum Glück bin ich ja Deutscher! ..."
Gott, so ein Scheiß...
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Nazis angreifen!
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Freiheit: 24.12.2004 20:59.
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24.12.2004 20:55 |
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Elton
René
Dabei seit: 08.03.2004
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Zitat: |
Original von Freiheit
Weißt du, was Stoiber gesagt hat? "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!" |
Wann, wo und in welchem Zusammenhang soll Stoiber diesen Satz gebraucht haben ? Bitte um genaue Quelle.
Zitat: |
Patriotismus heißt VATERLANDSLIEBE nichts anderes. im DUDEN steht: verhüllter Nationalismus! |
Wo hast Du denn diese Definition ausgegraben ? In der "Duden-für-Linke" Ausgabe ?
Es gibt einen grundlegenden Unterschied, der von Johannes Rau mal auf eine griffige Formel gebracht wurde:
"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet."
Eine patriotische Einstellung wird von Kritikern gerne mit arrogantem Nationalismus gleichgesetzt, andererseits ist es verlockend, seine nationalistischen Ansichten als Patriotismus zu tarnen.
Beide Begriffsbestimmungen in einen Topf zu werfen finde ich schon ziemlich billig.
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24.12.2004 22:21 |
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Lagrima
Biergourmet
Dabei seit: 19.07.2004
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Ich bin hier zufrieden. Ich hab Essen, Trinken, ein Dach überm Kopf und kann ziemlich sorglos und frei leben. Das ist deutlich mehr als viele andere haben und dafür bin ich ernsthaft dankbar, aber wie kann man ein Land lieben? Ich mein, ich kann meine Mutter und andere Menschen lieben, aber ein Land? Dasselbe mit dem Stolz. Wie kann ich denn bitte stolz auf ein Land sein? Auf einzelne Personen, oder auch auf Personengruppen, das Land mach da garnichts. Dem ist das scheißegal.
Und wenn mans doch so sieht, dass man auf ein Land stolz sein kann, dann wär Deutschland ja wohl mit Abstand das Letzte(auf meiner Skala jedenfalls. Ich ärger mich zwar halb tot, wenn ich im Ausland auf das Wort "Deutschland" "Germany" "l'Allemagne" immer als erstes "Nazi" hör, aber ich find man kann die Vergangenheit da nicht ausschließen. Mit Patriotismus verbinde ich, dass man darauf stolz ist, was auf dem Boden des Landes alles verrichtet wurde).
Patriotismus ist die Überzeugung, dass unser Vaterland allen anderen Ländern überlegen ist, weil wir darin geboren wurden. (G.B. Shaw)
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Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.
Victor Hugo
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26.12.2004 01:06 |
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