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Zum Ende der Seite springen Armutsbericht
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Hans-Wurst Hans-Wurst ist männlich
René


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Armutsbericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wie ihr ja sicherlich in den Medien mitbekommen habt hat die Bundesregierung ihren Armutsbericht vorgestellt. 11 Millionen Menschen sollen in Deutschland unter der Armutsgrenze leben. Jetzt stellt sich für mich die Frage, was überhaupt arm ist. Wo hört Wohlstand auf und fängt Armut an? Ist man schon arm, wenn - wie einige Leute meinen - nichtmehr mindestens einmal jährlich nach Mallorca fliegen kann? Ist arm, wenn man deutlich weniger hat als andere Leute? Oder ist Armut wenn die existenziellen Bedürfnisse nichtmehr befriedigt werden können? Für mich ist Armut das letzte. Auch wenn ihr mich jetzt schlagt, aber in Deutschland gibt es meiner Meinung nach keine richtig armen Leute, es gibt nur Leute, die sich vielleicht kein Auto mehr leisten können oder auch mehrmals in der Woche die gleiche Suppe essen müssen (wie ich gerade in der WDR-Sendung hart aber fair gesehen habe). Aber es geht hier nicht um existenzielle BEdürfnisse. Hier in Deutschland hat jeder, der sich drum kümmert, genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und warme Kleidung. Verglichen mit richtig armen Menschen (z.B. Straßenkinder in den Slums von Afrika oder Südamerika) lebt hier in Deutschland hier in Deutschland jeder Sozialhilfeempfänger in überschwenglichem Luxus mit Fernsehr, Kühlschrank, Waschmaschine und Telefon. Aber nicht daß ihr mich jetzt falsch versteht: Wir haben natürlich in Deutschland schon ein Problem, aber nicht daß es der Wirtschaft schlecht ginge. Das Problem in Deutschland ist, daß die Umverteilung on unten nach oben immer weiter um sich greift. Das kann nicht sein. Die großen Unternehmen vermelden alle Rekordgewine, die (und ihre Manager) könnten ruhig mal was abdrücken.

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Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
09.03.2005 22:10 Hans-Wurst ist offline Homepage von Hans-Wurst Beiträge von Hans-Wurst suchen Nehmen Sie Hans-Wurst in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Hans-Wurst in Ihre Kontaktliste ein
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RE: Armutsbericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Hans-Wurst
Das kann nicht sein. Die großen Unternehmen vermelden alle Rekordgewine, die (und ihre Manager) könnten ruhig mal was abdrücken.


Wenn du das so siehst, wie du hier schreibst, warum hast du dann im Thread zu den Gehältern der Krankenkassenchefs nichts Eindeutigeres gesagt?
Die "Armutsgrenze" in Deutschland ist klar definiert! Und nein, wenn man darunter fällt, steht man nicht automatisch auf der Straße, hat kein Essen etc. Aber bitte? Muss man so weit nach unten fallen, bevor die Leute sehen, dass das so nicht weiter gehen kann mit den ganzen Managergehältern?
Die Armutsgrenze liegt bei 750 € im Monat. Rechne mir bitte mal vor, wie man davon ein Kind und sich selbst ernähren, eine Wohnung, ein Auto oder Öffis, Versicherungen, Steuern, GEZ usw. bezahlen soll? Ich kann gern allein mal meine FESTEN Ausgaben jeden Monat aufschreiben. Da sträuben sich mir noch die Haare. Und wenn ich mir jeden Monat noch gutes (!!) Essen leisten kann, auch mal frische Wurst und Fisch kaufen und auch mal Essen gehen kann, dann lebe ich ja mittlerweile schon fast im Luxus!

Ich finde, man darf momentan auf gar keinen Fall darüber diskutieren, wo Armut anfängt und Wohlstand aufhört! Es ist offensichtlich, dass das Leben in Deutschland immer teurer wird, die Reichen immer reicher werden und die Normal- bis Wenigverdiener immer weniger Geld zur Verfügung haben! Man muss nicht erst völlig arm sein, bis man sich darüber beschweren darf!

Achja: und wer jede Woche 40 Stunden und mehr arbeiten, darf meiner Meinung nach auch schimpfen, wenn er sich nicht mal einmal im Jahr zwei Wochen Urlaub leisten kann!! Denn den braucht man tatsächlich irgendwann mal!
10.03.2005 07:01 Traumfänger ist offline E-Mail an Traumfänger senden Homepage von Traumfänger Beiträge von Traumfänger suchen Nehmen Sie Traumfänger in Ihre Freundesliste auf
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RE: Armutsbericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Hans-Wurst
Wir haben natürlich in Deutschland schon ein Problem, aber nicht daß es der Wirtschaft schlecht ginge. Das Problem in Deutschland ist, daß die Umverteilung on unten nach oben immer weiter um sich greift. Das kann nicht sein. Die großen Unternehmen vermelden alle Rekordgewine, die (und ihre Manager) könnten ruhig mal was abdrücken.


Dieses Problem ergibt sich "automatisch" aus den Mechanismen des Kapitalismus.
Ich hatte die Ehre für SoWi einen Text über das Thema, ob Unternehmen, wie die Deutsche Bank ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht nachkommen...
Ist aber leider 2 1/2 Seiten lang und das ist so schon relativ kurz gefasst.

Aber ich kann den Text verlinken...

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10.03.2005 08:43 Zombiespediteur ist offline Homepage von Zombiespediteur Beiträge von Zombiespediteur suchen Nehmen Sie Zombiespediteur in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von Zombiespediteur: Keine Macht für niemand YIM-Name von Zombiespediteur: Scheiß M$ Windows MSN Passport-Profil von Zombiespediteur anzeigen
Hans-Wurst Hans-Wurst ist männlich
René


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Zitat:
Wenn du das so siehst, wie du hier schreibst, warum hast du dann im Thread zu den Gehältern der Krankenkassenchefs nichts Eindeutigeres gesagt?


Könntest du bitte zitieren, was ich da gesagt habe?

Daß die Armutsgrenze in Deutschland klar definiert ist weiß ich auch, aber wer hat das Recht zu bestimmen wo die Armutsgrenze liegt? Was für die Bundesregierung arm ist muß ich noch lange nicht so sehen. Ich finde, daß wir hier in Deutschland auf sehr hohem Niveau jammern. Beispiel Urlaub: Was soll denn bitte die Nachkriegsgeneration sagen, die etwa 20 Jahre oder länger nicht in Urlaub gefahren ist? Und die haben zum großen Teil deutlich mehr gearbeitet als 40 Stunden in der Woche. Die lachen sich doch über unsere Diskussion heute kaputt. Und an ein Auto war damals schon garnicht zu denken, und ich glaube auch nicht daß es zu den lebensnotwendigen Dingen gehört. Was ich sagen will ist, daß es in Deutschland große soziale Unterschiede gibt, aber daß es denen, die hier in Deutschland von Sozialhilfe leben, immernoch sehr viel besser geht als vielen anderen Menschen auf der Welt.

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10.03.2005 18:53 Hans-Wurst ist offline Homepage von Hans-Wurst Beiträge von Hans-Wurst suchen Nehmen Sie Hans-Wurst in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Hans-Wurst in Ihre Kontaktliste ein
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Zitat:
Original von Hans-Wurst
Zitat:
Wenn du das so siehst, wie du hier schreibst, warum hast du dann im Thread zu den Gehältern der Krankenkassenchefs nichts Eindeutigeres gesagt?


Könntest du bitte zitieren, was ich da gesagt habe?

Daß die Armutsgrenze in Deutschland klar definiert ist weiß ich auch, aber wer hat das Recht zu bestimmen wo die Armutsgrenze liegt? Was für die Bundesregierung arm ist muß ich noch lange nicht so sehen. Ich finde, daß wir hier in Deutschland auf sehr hohem Niveau jammern. Beispiel Urlaub: Was soll denn bitte die Nachkriegsgeneration sagen, die etwa 20 Jahre oder länger nicht in Urlaub gefahren ist? Und die haben zum großen Teil deutlich mehr gearbeitet als 40 Stunden in der Woche. Die lachen sich doch über unsere Diskussion heute kaputt. Und an ein Auto war damals schon garnicht zu denken, und ich glaube auch nicht daß es zu den lebensnotwendigen Dingen gehört. Was ich sagen will ist, daß es in Deutschland große soziale Unterschiede gibt, aber daß es denen, die hier in Deutschland von Sozialhilfe leben, immernoch sehr viel besser geht als vielen anderen Menschen auf der Welt.


Ich versteh nicht, worauf du hinauswillst? Was ist denn letzten Endes Ziel deiner Aussage? Was willst du damit implizieren? Ich versteh auch nicht, was du mit der Aussage a la "die Nachkriegsgeneration hatte es viel schlechter und hat auch nicht gemeckert...." erreichen willst. Die Tatsache, dass es irgendwann mal keine Demokratie gab ist noch kein Argument, die Demokratie abzuschaffen[Achtung, Vergleich!]
Die Armut in Deutschland (Und das hat nichts mit Urlaub zu tun, sondern sich irgendwie finanziell von einer Woche in die nächste zu schleppen [meine Mutter als Sozialarbeiterin hat täglich mit dem Problem zu tun]) hat dieselbe Hauptursache wie die Armut in der sogenannten "dritten Welt". Es macht keinen Sinn, die Armen zu betrachten und die Reichen in der Betrachtung auszuschließen und damit zu vernachlässigen, welche Rolle sie bei der Armut spielen.
Und du solltest dir auch mal überlegen, was es bedeutet Arm zu sein, in einer Welt, wo immer weiter dereguliert wird und der Sozialabbau voranschreitet. Dann wird die reine Existenz einer Person prekär.

Herzlich willkommen in einer Welt, die vom Geld bestimmt ist. Aber auch du wirst daraus keine neuen Erkenntnisse ziehen, wie der Großteil der restlichen Bevölkerung. Jedes Jahr dasselbe SPiel. Große Empörung un weitermachen wie bisher Augen rollen

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10.03.2005 19:36 Zombiespediteur ist offline Homepage von Zombiespediteur Beiträge von Zombiespediteur suchen Nehmen Sie Zombiespediteur in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von Zombiespediteur: Keine Macht für niemand YIM-Name von Zombiespediteur: Scheiß M$ Windows MSN Passport-Profil von Zombiespediteur anzeigen
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Ich wollte eigentlich nur mal eine Diskussion anstoßen, ob wir in Deutschland nichtmal langsam von unserem hohen Roß herunterkommen sollten und uns nicht gleich aufregen, wenn wir nicht wenigstens einmal im Jahr nach Grand Canaria fliegen können. Ich weiß selbst, daß es in Deutschland Leute gibt, die jeden Cent dreimal rumdrehen müssen. Aber diesen Leuten geht es immernoch sehr gut im Vergleich zu anderen Menschen im Rest der Welt. Dort wären die Leute froh, wenn sie einen Pullover hätten, hier hat eder Sozialhilfeempfänger mehrere im Schrank. Sind halt nur nicht von Hugo Boss (übertrieben gesagt)

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10.03.2005 20:16 Hans-Wurst ist offline Homepage von Hans-Wurst Beiträge von Hans-Wurst suchen Nehmen Sie Hans-Wurst in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Hans-Wurst in Ihre Kontaktliste ein
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Zitat:
Original von Hans-Wurst
Ich wollte eigentlich nur mal eine Diskussion anstoßen, ob wir in Deutschland nichtmal langsam von unserem hohen Roß herunterkommen sollten und uns nicht gleich aufregen, wenn wir nicht wenigstens einmal im Jahr nach Grand Canaria fliegen können. Ich weiß selbst, daß es in Deutschland Leute gibt, die jeden Cent dreimal rumdrehen müssen. Aber diesen Leuten geht es immernoch sehr gut im Vergleich zu anderen Menschen im Rest der Welt. Dort wären die Leute froh, wenn sie einen Pullover hätten, hier hat eder Sozialhilfeempfänger mehrere im Schrank. Sind halt nur nicht von Hugo Boss (übertrieben gesagt)


Du gehts von einem funktioierenden Sozialsystem aus... es ist aber furchtbar in Mode, dieses immer weiter abzubauen...

Und ist das wirklich alles was du zu diesem Thema zu sagen hast? "Die sollen sich nicht so anstellen, die sollen von ihrem hohen Ross runterkommen?" Wenn wir von Armut sprechen, reden wir von keinem hohen Ross. Die sind bereits unten. Es hat nichts mit armut zu tun, wenn man mal nicht in den Urlaub fahren kann, und das musst du verstehen. Ich versteh nicht, waru du darauf rumreitest...
Sollen die Menschen erst verrecken, bis man was daran ändern soll??

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10.03.2005 20:34 Zombiespediteur ist offline Homepage von Zombiespediteur Beiträge von Zombiespediteur suchen Nehmen Sie Zombiespediteur in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von Zombiespediteur: Keine Macht für niemand YIM-Name von Zombiespediteur: Scheiß M$ Windows MSN Passport-Profil von Zombiespediteur anzeigen
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Zitat:
Es hat nichts mit armut zu tun, wenn man mal nicht in den Urlaub fahren kann, und das musst du verstehen.


Genau das sage ich doch und kritisiere gleichzeitig, daß viele Leute aber so denken. Und genau das meine ich auch mit hohem Ross.

Zitat:
Du gehts von einem funktioierenden Sozialsystem aus... es ist aber furchtbar in Mode, dieses immer weiter abzubauen...
Aber bis die Leutenix mehr zu essen haben und kein Dach über dem Kopf dauert es noch etwas. Ich sage ja auch garnicht, daß diese Leute weinger bekommen sollen oder so - so ein Quatsch. Ich sage nur, daß (richtige) Armut für mich was anderes ist. Und da braucht man garnicht nur in die dritte Welt zu gucken, da reicht oft schon ein Blick über die Landesgrenzen gen Osten. Selbst da geht es den Leuten im Schnitt schon wesentlich schlechter als dem durchschnittlichen Deutschen, und die Leute leben immernoch!

Zitat:
Sollen die Menschen erst verrecken, bis man was daran ändern soll??


Das hast du gesagt.

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Traumfänger Traumfänger ist weiblich
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Zitat:
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Ich wollte eigentlich nur mal eine Diskussion anstoßen, ob wir in Deutschland nichtmal langsam von unserem hohen Roß herunterkommen sollten und uns nicht gleich aufregen, wenn wir nicht wenigstens einmal im Jahr nach Grand Canaria fliegen können. Ich weiß selbst, daß es in Deutschland Leute gibt, die jeden Cent dreimal rumdrehen müssen. Aber diesen Leuten geht es immernoch sehr gut im Vergleich zu anderen Menschen im Rest der Welt. Dort wären die Leute froh, wenn sie einen Pullover hätten, hier hat eder Sozialhilfeempfänger mehrere im Schrank. Sind halt nur nicht von Hugo Boss (übertrieben gesagt)


Nur weil es anderen Leuten noch schlechter geht als uns, darf es uns bzw. den Betroffenen bitte trotzdem noch besser gehen! Du kannst die Lebensverhältnisse in der 3. Welt (so schlimm sie auch sind!) einfach nicht mit den unseren vergleichen und in ein Verhältnis setzen! Das geht einfach nicht!
11.03.2005 06:52 Traumfänger ist offline E-Mail an Traumfänger senden Homepage von Traumfänger Beiträge von Traumfänger suchen Nehmen Sie Traumfänger in Ihre Freundesliste auf
Totti85
FDJ Punk


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Nagut, Hans-Wurst will aussagen, dass die, die hier in Armut leben noch besser leben, als Leute in andern Ländern mit Durchschnittseinkommen. Gut.. was das bringen soll, weiß ich auch nicht. Man findet zu fast allem noch schlechtere Beispiele. Man könnte dann auch noch totale armut gutreden.. In der Steinzeit hatten die nur ein Messer aus Stein...
Dass es andern Leuten schlechter geht, ändert nichts an der Situation, dass auch hier Leute Probleme haben über die Runden zu kommen. Und wie Zombiespediteur schon gesagt hat, ist der Grund für die Armut von Leuten in andern Ländern der gleiche, wie die Armut hier.

Horst Köhler hat vor nicht langer Zeit das gleiche gesagt wie du hier. Die Deutschen sollen von ihrem Anspruchsdenken wegkommen. Achso, wenn sie plötzlich denken, dass es normal ist, kein Auto zu haben, geht es ihnen besser? dann reden sie sich ihre Situation vielleicht schön, an mobilität mangelts ihnen dann trotzdem noch.

Vergleiche bringen also überhaupt nichts. Wer sowas macht, hat sich schon mit den neuen Umständen abgefunden und redet sie gut, ändern will er auf jeden Fall nichts daran.

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11.03.2005 08:42 Totti85 ist offline Beiträge von Totti85 suchen Nehmen Sie Totti85 in Ihre Freundesliste auf
köpsch
Banane


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Dabei seit: 30.09.2003

RE: Armutsbericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Hans-Wurst
Oder ist Armut wenn die existenziellen Bedürfnisse nichtmehr befriedigt werden können? Für mich ist Armut das letzte.
Zitat:
uns nicht gleich aufregen, wenn wir nicht wenigstens einmal im Jahr nach Grand Canaria fliegen können.


Meiner Meinung nach widersprichst du dir hiermit. Erholung gehört nämlich sehrgut zu den Grundbedürfnissen eines Menschen. Eigentlich reichen noch nichtmal 2 Wochen am Stück aus, der Körper fängt erst nach 3 Wochen an sich richtig zu erholen. Kann sein, dass du Urlaub in Balkonien entspannend findest, andere können eben erst in Grand Canaria richtig ausspannen!
Und Erholung kurbelt das weitere Arbeiten wieder an...

Ansonsten bin ich derselben Meinung wie Traumfänger & Co.

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"Now, when I myself hear that somebody is dead, I simply shrug
and say what the Tralfamadorians say about dead people, which is
'So it goes'.''

11.03.2005 16:53 köpsch ist offline E-Mail an köpsch senden Beiträge von köpsch suchen Nehmen Sie köpsch in Ihre Freundesliste auf
steffiiiii steffiiiii ist weiblich
Elke


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ich denk auch nicht, dass man armut in den dritten welt ländern, mit der in den industrieländern vergleichen kann. hier spricht man ja deshalb auch von relativer armut, die am einkommensdurchschnitt bemessen wird. in ländern der dritten welt dagegen von absoluter armut, die eine lebensbedrohliche situation beschreibt. die form von armut ist in den industrieländern seltener geworden. aber wie hier auch schon oft gesagt vergleichen kann man die beiden formen trotzdem nicht, da armut immer bitter für die betroffenen ist.

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na klar kann ich fremde menschen leiden / solang sie fremde menschen bleiben / und bleiben.

12.03.2005 18:25 steffiiiii ist offline E-Mail an steffiiiii senden Beiträge von steffiiiii suchen Nehmen Sie steffiiiii in Ihre Freundesliste auf
hape hape ist männlich
René


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Hans-Wurst, ich wüsste gerne, in welchen Verhältnissen du lebst, und ob du einen Eindruck davon hast, wie Menschen, die nach deutschen Verhältnissen arm sind, leben. Das sind Menschen, die überdurchschnittlich oft Depressionen haben, unterdurchschnittlich gebildet sind, weniger soziale Kontakte haben, weniger Aufstiegsmöglichkeiten, im Schnitt ungesunder leben, meist in sozial schwachen Gegenden mit höherer Kriminalitätsrate leben, wo das Leben nicht so schön und sicher ist wie in der Reihenhaussiedlung in der Kleinstadt. Auch wenn gewisse materielle Bedürfnisse in unserer Gesellschaft auch bei armen Menschen befriedigt sind, die Lebensqualität eines Menschen muss man an der Gesellschaft messen, in der er lebt. Was nützt es mir schon, wenn ich in Rumänien ein Auto und fünf Häuser kaufen könnte, wenn ich das hier nicht kann. Ich bin selber einer der angesprochenen 11 Millionen, mir ist das aber ziemlich egal, weil ich von den meisten Dingen, die ich oben angesprochen hab, nicht betroffen bin, und seh mich überhaupt nicht als armen Menschen, weil ich gute Aussichten hab, nen guten Job zu finden, und weil ich sowas wie ein Schichtdenken gar nicht nachvollempfinden kann, sowas wie sozial schwache Gegenden gibt es bei uns aufm Land auch nicht. Und ich sag meinen Eltern auch öfters mal, sie solln sich doch freuen, in Ruanda hätten die Menschen nicht mal was zu essen, aber trotzdem haben meine Eltern große Sorgen, über die Runden zu kommen, und das kann einen dann ganz schön fertig machen.

Armut ist ein sehr komplexes Thema und es ist nicht so, dass arme Menschen einfach nur Menschen mit nem Moped statt nem Mercedes und ner 80qm-Wohnung statt nem Eigenheim sind, da sind viel komplexere Mechanismen am Werk, die die Lebensqualität stark beeinflussen und denen zu entkommen sehr schwer ist (sprich: Kinder armer Familien sind überdruchschnittlich oft ebenfalls arm und haben die gleichen Probleme).

Was das mit dem Jammern auf hohem Niveau angeht, da vermischst du meiner Meinung nach 2 Sachen, die so nicht zusammengehören. Auch ich bin der Meinung, dass hier oft und gerne gemeckert wird und hohe Ansprüche gestellt werden, sozialer Neid ist stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. Aber gerade die sozial schwächeren sind es wohl nicht, die auf hohem Niveau jammern, wie denn auch.


In diesem Zusammenhang sehr interessant ist die Reportage "Arm würd ich nicht sagen", ne vierteilige Reportage von einem Reporter, der über einen Zeitraum von 30 Jahren alle 10 Jahre einen Dokumentarfilm über die aktuellen Verhältnisse der Familie Bronnmann aus Köln Chorweiler gemacht hat und so zeigen wollte, wie sie leben und wie sie sich entwickeln. Da bekommt man einen kleinen Eindruck von deren Leben(squalität).

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So langweilig ist mir nicht mehr, aber Ferien könnt ich jez schon vertragen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von hape: 13.03.2005 23:42.

13.03.2005 23:39 hape ist offline Homepage von hape Beiträge von hape suchen Nehmen Sie hape in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie hape in Ihre Kontaktliste ein
Tim7 Tim7 ist männlich
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Eines sollten wir nicht verleugnen: Es gibt diese Menschen, die sich nicht selber aus der Sch**** heraus ziehen können, weil ihnen die Arme zu kurz gewachsen sind. Dann gibt es wiederum Menschen, die damit überhaupt nichts zu tun haben und trotzdem meckern. Es ist schwer nachvollziehbar, wer da am meisten meckert.
Zum Thema: Die Armutsgrenze so festzulegen, wie es dir BR getan hat halte ich für absoluten Mist. Ob jemand arm ist, muss er selber entscheiden. Ich finde, dass damit den Leuten ein Stempel aufgedrückt wird, den sie vielleicht gar nicht verdienen.
Hier viel auch schon der Vergleich mit Ländern der dritten Welt. Wenn man sich die Armut dort anschaut, ist und war sie nichts im Vergleich zu unserem Land.
Zum Abschluss: Der Begriff Armut ist ein relativischer. Auch ein Armer kann reich sein - in gewissen anderen Dingen - aber das nur nebenbei!

MfG Tim7

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Schlage Eisen und ernte Funken!
Schlage einen Menschen und ernte Zorn!
29.03.2005 14:00 Tim7 ist offline Homepage von Tim7 Beiträge von Tim7 suchen Nehmen Sie Tim7 in Ihre Freundesliste auf
Hans-Wurst Hans-Wurst ist männlich
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Zitat:
Original von Tim7
Eines sollten wir nicht verleugnen: Es gibt diese Menschen, die sich nicht selber aus der Sch**** heraus ziehen können, weil ihnen die Arme zu kurz gewachsen sind. Dann gibt es wiederum Menschen, die damit überhaupt nichts zu tun haben und trotzdem meckern. Es ist schwer nachvollziehbar, wer da am meisten meckert.
Zum Thema: Die Armutsgrenze so festzulegen, wie es dir BR getan hat halte ich für absoluten Mist. Ob jemand arm ist, muss er selber entscheiden. Ich finde, dass damit den Leuten ein Stempel aufgedrückt wird, den sie vielleicht gar nicht verdienen.
Hier viel auch schon der Vergleich mit Ländern der dritten Welt. Wenn man sich die Armut dort anschaut, ist und war sie nichts im Vergleich zu unserem Land.
Zum Abschluss: Der Begriff Armut ist ein relativischer. Auch ein Armer kann reich sein - in gewissen anderen Dingen - aber das nur nebenbei!

MfG Tim7


Danke! Endlich mal jemand, der mich versteht!

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Original von Tim7

Zum Abschluss: Der Begriff Armut ist ein relativischer. Auch ein Armer kann reich sein - in gewissen anderen Dingen - aber das nur nebenbei!

MfG Tim7


kann, aber oft ist es nicht so, arme Menschen sind laut Statistik depressiver, weniger gesund, haben eine kürzere Lebenserwartung und eine schlechtere Bildung.

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Was mich an der ganzen Diskussion sehr stört ist, dass im Großen und Ganzen immer die reichen Menschen (viele nennen sie auch gerne "Bonzen", obwohl dieses Wort lediglich die gehobene Mittelschicht beschreibt) in irgendwelchen Machtpositionen als die Hauptverantwortlichen für die wachsende soziale Ungleichheit (denn über nix anderes reden wir hier) herangezogen werden. Dass dabei aber auch noch ne ganze Menge anderer Faktoren eine Rolle spielen, wird gerne übersehen. Ich will jetzt garnicht anfangen, die Auswirkungen der demographischen Entwicklung in der BRD näher zu erläutern, oder in sonstige sozialwissenschaftlichen Fachgebiete einzusteigen, aber ich will mal "kurz" an einem einfachen Beispiel erklären, warum eben nicht nur die Mächtigen in diesem Staat für die Misere verantwortlich sind:
Die Transferleistungen wie das Arbeitslosengeld, etc. werden ja vom Staat und damit indirekt durch den Steuerzahler (Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Selbstständige und Unternehmen) bezahlt. Soweit so gut - entspricht ja auch alles dem Sozialstaatsgebot aus unserem deutschen Grundgesetz. Wenn alle Menschen sich nach ihren Möglichkeiten verhalten würden, wäre das ganze evtl. auch leichter und erfolgreicher durchzusetzen, als es bisher der Fall ist. Leider gibt es aber auch genug Menschen (ich weiß, dass es nicht alle sind, aber eben doch in der Summe sehr viele), die auf sich auf Kosten des Staates auf die faule Haut legen, obwohl sie durchaus in der Lage wären, zu arbeiten und mit dem nötigen Engagement auch Arbeit finden würden. Diese Menschen belasten die öffentlichen Kassen doppelt, da sie auf der Steuerzahlerseite fehlen und stattdessen vom Staat noch Geld erhalten. Dass die Summe des ALG2 und ähnlichem im Einzelfall nicht sehr groß ist, ist richtig, allerdings stellen diese "Arbeitsverweigerer" (so nenn ich sie jetzt mal...) in der Summe eine riesige Belastung dar! Die vom Staat unnötig ausgegebene Summe muss also irgendwie wieder eingeholt werden. Ein Staat kann auf zwei Arten seinen Haushalt konsolidieren - entweder er spart, oder aber er erhöht die Steuern (ich weiß, dass jetzt viele sagen werden: "juhu, lass und den Reichen in die Tasche greifen und die Steuern erhöhen - ist ja nix dabei!", aber...) Leider führt beides letztendlich zu einer Verschlimmerung der sozialen Ungleichheit, da für den Fall, dass der Staat spart, u.a. die Transferleistungen gekürzt werden müssen, sprich, die, die ohnehin schon wenig Geld haben, bekämen künftig noch weniger, oder aber z.B. an der Bildung gespart würde, was zu mehr Jugendlichen mit schlechtem oder keinem Schulabschluss und damit geringer Zukunftschance führt. Die andere Möglichkeit, also eine Steuererhöhung/ Anhebung des Spitzensteuersatzes kommt deshalb eher nicht in Frage, weil die Steuern und Lohnnebenkosten in Deutschland eh schon überdurchschnittlich hoch sind, weshalb der Wirtschaftsstandort bereits heute unattraktiv ist und Investoren abgeschreckt bzw. ansässige Unternehmen zum Abwandern verleitet/gezwungen werden, wollen sie konkurrenzfähig bleiben (was durch die EU-Osterweiterung noch deutlich erschwert wurde!). Jetzt werden sicherlich viele meckern, dass die Unternehmen halt nicht so gewinnsüchtig sein sollten und eben auch mal an die "Armen" denken müssten. In der Theorie sicher richtig, in der Praxis aber leider leichter gesagt als getan. Viele Unternehmen haben derzeit ja selber nix (die deutsche Bank ist da eher ne Ausnahme) und verlagern ihre Standorte nur deshalb teilweise ins Ausland, um die Existenz des Unternehmens zu sichern und so viele Arbeitsplätze wie möglich in Deutschland zu sichern 8was häufig leider nicht ohne einige Entlassungen machbar ist...) Würden also die Steuern steigen und die Lohnnebenkosten den Standort Deutschland weiter unattraktiv machen, würden viele Unternehmen nicht nur teilweise, sondern komplett abwandern und tausende Arbeitslose zurücklassen. (Bereits heute werden mehr als 1000 Arbeitsplätze pro tag abgebaut.) Folge: Die soziale Ungleichheit würde nur noch größer! Und was war bei dieser Überlegung der Ausgangspunkt: richtig - es waren nicht die Reichen und Mächtigen, sondern die "Arbeitsverweigerer", die aber selber mit in diese Statistikern einfließen, die dann eine Panik auslösen, weil die Armut und Ungleichheit mal wieder größer geworden ist... böse
31.03.2005 20:46 Punkverraeter ist offline Beiträge von Punkverraeter suchen Nehmen Sie Punkverraeter in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Punkverraeter in Ihre Kontaktliste ein
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@Punkverraeter:

Untersuchungen zeigen nämlich eindeutig, dass der Anteil "Sozialschmarotzer" überhaupt nicht so hoch liegt, wie gerne in Medien dargestellt wird. (Christoph Butterwegge »Krise, Umbau und Zukunft des Sozialstaates«) Es ist natürlich sehr einfach, gegen diejenigen zu schimpfen, welche nicht arbeiten, oder nicht arbeiten wollen. Da liegt aber nicht das Problem, denn bei über 5 mill. Arbeitslosen finden sich schon genug "arbeitswillige".
Die Zahl der Arbeitslosen steigt stetig an. Wirtschaftswachstum vermag zwar die Anzahl der Arbeitslosen temporär zu vermindern, aber insgesamt steigen die Arbeitslosen weiterhin. Ich habe ganz am Anfang einen Text von mir verlinkt, den ich mal für den Sozialwissenschaftskurs geschrieben hab. Ein häufig benutzes Muster ist auch, die Opfer einer bröckelnden Wirtschaft als Täter ("Sozialschmarotzer") darzustellen. Wenn du von "Arbeitsverweigerern" redest, dann implizierst du gleichzeitig, dass es nicht nur einen Zwang zur Arbeit gibt, der daraus entsteht, dass man sich selbst ernähren muss, sondern Zwang zur Arbeit als Pflicht gegenüber dem Standort D(eutschland).
Du sagst, dass eine Steuererhöhung für Deutschland nicht in Frage käme, »weil die Steuern und Lohnnebenkosten in Deutschland eh schon überdurchschnittlich hoch« seien. Das mag stimmen. Aber die Produktivität ist in Deutschland auch wesentlich höher. Zum Vergleich der Konkurrenzfähigkeit darfst du nicht die Höhe der Lohnnebenkosten heranziehen, sondern du musst die Lohnstückkosten vergleichen. Und diese sind auf Grund der hohen Produktivität in Deutschland relativ niedrig. Nicht umsonst war Deutschland im Jahre 2004 wortwörtlich "Exportweltmeister". Das ist kein Zeichen dafür, dassl die Produktion in Deutschland so uneffektiv ist. So schreibt Dr. Christine Morgenstern in ihrer Lehrveranstaltung zu »Migration und Globalisierung«: "Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi gehen in der Bundesrepublik jährlich durch Produktionsverlagerung bis zu 50.000 Arbeitspltze verloren. Das sind 0,1 Prozent aller Arbeitspltze in der BRD. [...] Deutsche Arbeitnehmer verdienen viermal so viel, wie ihre polnischen Kollegen. Dafür produzieren bundesdeutsche Arbeitskräfte mehr als viermal so viel, wie ihre polnischen Kollegen. Grund sind neuere Maschinen und bessere Arbeitsbedingungen. Die Produktivität liegt in der BRD auch deutlich höher als in den USA." Gleichzeitig werde auch neue Arbeitsplätz geschaffen. Durch aussagen wie "Täglich werden 1000 Arbeitsplätze in Ausland verlagert" wird der Druck auf die Arbeitnehmer erhöht, wodurch diese Angst um ihren Arbeitsplatz bekommen und bereitwillig Mehrarbeit gegen Lohnkürzungen in Kauf nehmen.
Prof. Christoph Butterwegge beschreibt auch in »Krise, Umbau und Zukunft des Sozialstaates« die gängigen Deutungsmuster für die Krise des Sozialstaates:

1.)bertriebene Grozgigkeit/Generositt
2.)Massenhafter Leistungsmissbrauch
3.)Demografischer Wandel
4.)Globalisierungsprozess und Standortschwäche

Zu 1.) »Die empirische Wohlfahrtsstaatsforschung hat nachgewiesen, dass die Bundesrepublik entgegen den hierzulande dominierenden Medienbildern wie dem davon geprägten Massenbewusstsein keineswegs den "großzügigsten" europäischen Sozialstaat besitzt, sondern hinsichtlich der Leistungsgewährung im Vergleich mit den übrigen 14 EU-Staaten seit der Weltwirtschaftskrise 1974/76 und vor allem nach dem Regierungswechsel Schmidt/Kohl im Herbst 1982 weit zurückgefallen ist und heute höchstens noch im unteren Mittelfeld (Platz 8 oder 9) rangiert.«

Zu 2.) »Alle seriösen Studien gelangen zu dem Schluss, dass es sich bei dem beklagten Leistungsmissbrauch weder um ein Massenphänomen handelt noch der Sozialstaat dadurch finanziell ausgezehrt wird. Vielmehr lenkt man dadurch von einem extensiveren Missbrauch in anderen Bereichen (Einkommensteuererklrungen von Besserverdienenden und Kapitaleigentmern; Subventionsschwindel) ab.«

Zu 3.) Es fehlen nicht die Babys, sonder die Beitragszahler. Erst langfristig fehlt es an Babys. Man sollte sich aber überlegen, wie man die längerfristigen Veränderungen in der Altersstruktur solidarisch lösen kann.

Zu 4.) Hier werden oft Sozialkürzungen vorangetrieben. »Leistungskürzungen sind keine Sozialreform, sondern sind ein Rückfall ins vorletzte Jahrhundert, als die Gesellschaft ihre Mitglieder nicht vor allgemeinen Lebensrisiken aufgrund fehlender Ressourcen zu schützen vermochte. Heute ist sie so reich wie nie und der Wohlfahrtsstaat für die Gesellschaft insgesamt und erst recht für sozial Benachteiligte unverzichtbar. Gerade die Bundesrepublik, deren exportorientierte Wirtschaft zu den Hauptgewinner(inne)n des Globalisierungsprozesses zählt, kann sich einen entwickelten Sozialstaat aufgrund ihres kontinuierlich wachsenden Wohlstandes, der allerdings immer ungleicher verteilt ist, nicht nur weiterhin leisten [...]«

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Nur kurz (bin wegen Zeitdrucks jetzt nicht mehr in der Lage, auf alles noch heute abend einzugehen... -> werde das ggf in den nächsten Tagen nachholen.):

Mir ging es wirklich nicht darum, auf den Arbeitslosen herumzuhacken und sie als "Sozialschmarotzer" zu generalisieren! Ich habe doch extra geschrieben, dass es nicht alle sind. Dass die Zahl im Verhältnis zu den unfreiwillig Arbeitslosen ebenfalls gering ist, ist mir durchaus bewusst. Trotzdem ist die Anzahl derer, die dem Staat (in meinen Augen zu Unrecht) auf der Tasche liegen grundsätzlich relativ hoch. Sie sollte meiner Meinung nach garnicht existieren...
Mir ging es nur darum, dass man nicht immer AUSSCHLIEßLICH die Reichen und Mächtigen verantwortlich macht! Sicherlich liegt bei ihnen auch ein Teil der "Schuld", wenn man eine bestimmte Weltanschauung, in dem Fall den Kapitalismus oder die freie Marktwirtschaft, als solche bezeichnen will, trotzdem muss man denke ich differenzieren.
Wie ich bereits in meinem Beitrag oben angedeutet (aber nicht weiter ausgeführt) habe, gibt es neben allen Schuldigen und Nicht-Schuldigen schließlich auch noch andere soziale Prozesse, wie die Schrumpfung und Alterung der Gesellschaft, die die Menschen verarmen lässt >>> Renten MÜSSEN sinken, bzw. die Menschen müssen selbstständig vorsorgen und des Rentensystem muss grundlegend reformiert werden (meiner Meinung nach weg vom Umlage- und hin zum Kapitaldeckungsverfahren, auch wenn das wieder einen gewisses Maß an Ungleichheit mit sich bringt, was aber angesichts der größeren Nachhaltigkeit akzeptabel erscheint.)
Naja, aber im Grunde müsste man das Thema "Armut" ohnehin unterteilen, da es als Ganzes einfach zu komplex erscheint und man falscher weise beginnt, zu pauschalisieren...

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