Horst Köhler |
Bratwurst mit Senf unregistriert
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ich hatte von Rau auch nicht viel gehört, bis er Präsident wurde... |
Der war vorher aber 20 Jahre Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, dem einwohnermäßig immerhin größten Bundesland
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Was ist denn daran so schlimm, dass Köhler angeblich bisher unbekannt war?! |
Ganz einfach: Von jemand, den man nicht kennt, möchte man sich auch nicht vertreten lassen, oder?
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und nirgendwo steht geschrieben das ein präsident neutral zu sein hat, |
Doch, der soll nämlich der Präsident aller Deutscher sein und sich nicht auf eine Seite schlagen
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und was is daran unneutral eine diskussion ohne tabus zu führen? |
Der Bundespräsident hat sich in eine solche Diskussion nicht einzumischen, das ist einzig und allein Sache der verhandelnden Parteien. In solchen Äußereungen kommt eindeutig zum Vorschein, daß Köhler ein Wirtschaftsmann ist.
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19.07.2004 00:06 |
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er mischt sich doch net ein wenn er um eine tabulose diskussion bittet und vorallem schlägt er sich net auf eine seite damit es is keine äußerung in irgendeine richtung und das bei diesem thema eine offene tabulose diskussion geführt wird ist ja voll dirgend erforderlich
ebenso is es nicht aufgabe der gewerkschaft bundespolitik zu kommentieren oder zu bewerten war es nie, sollte es nie sein. und trotzdem tut sie und keinen scherrts.
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19.07.2004 00:30 |
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Bratwurst mit Senf unregistriert
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Original von Frauenarzt Dr. Dose
er mischt sich doch net ein wenn er um eine tabulose diskussion bittet und vorallem schlägt er sich net auf eine seite damit es is keine äußerung in irgendeine richtung und das bei diesem thema eine offene tabulose diskussion geführt wird ist ja voll dirgend erforderlich
ebenso is es nicht aufgabe der gewerkschaft bundespolitik zu kommentieren oder zu bewerten war es nie, sollte es nie sein. und trotzdem tut sie und keinen scherrts. |
Solange es in der Bundespolitik um die Arbeitnehmer geht ist es wohl ihre Aufgabe. Außerdem weiß ich nicht, was das mit dem Bundespräsidenten zu tun hat.
Und er schlägt sich wohl in eine Richtung. Denn eine Diskussion ohne Tabus heißt nichts anderes als daß Arbeitszeiten wieder verlängert werden, Löhne gekürzt und Sozialleistungen gestrichen werden sollen.
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19.07.2004 19:36 |
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Horst Köhler war mir zwar auch unbekannt, nach lesen seiner Biographie find ich ihn allerdings besser als die anderen Kandidaten, die im Gespräch waren (Schäuble, Stoiber und Co - Gesine Schwan hatte ja nie eine Chance).
Wenn man bedenkt, das der IWF früher hauptsächlich von den Industrienationen dazu missbraucht wurde, Schulden aus den Ländern der ehem. 2. Welt und der 3. Welt einzutreiben, dann hat er doch einiges dort ändern können.
Außerdem klingt seine Bio auch in anderen Teilen sehr gut:
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Orginal von http://www.ftd.de/db/mu/1084269311977.html?nv=se
Ebenso tadelte Köhler die Reformunfähigkeit Deutschlands ("Verspielt seinen Wohlstand"; FAS, 16.2.2003) bei den Sozialsystemen, bezeichnete im Herbst 2003 aber Schröders Agenda 2010 als mutig und guten Anfang. Allgemein warf Köhler den Industriestaaten verschiedentlich vor, bei ihren Reformforderungen in Schwellenländern und "zu Hause" unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. |
Zur politischen Unabhängigkeit:
Hat er doch klar bewiesen, die Agenda 2010 geht für ihn in eine gute Richtung, er wurde von Gerhard Schröder und den damaligen EU-Staatsoberhäuptern als Präsident des IWF vorgeschlagen und war Mitglied in der CDU...
Das er die Gewerkschaften krisiert ist meiner Meinung nach auch nicht das schlechteste, denn dieser Verein schläft langsam ein - die hätten manchmal wohl am liebsten ein teilkommunistisches System - als der "Ausbildungspakt" zwichen Vertretern von Arbeitgebern un der Regierung beschlossen wurde hieß es sofort, das solle man doch in Gesetzesform bringen - absoluter Humbug, so eine Meinung - der Staat soll regulieren und nicht alles regeln!!!
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19.07.2004 22:34 |
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Bratwurst mit Senf unregistriert
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Zitat: |
...was langfristig auch der einzige Weg ist, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu erhalten und somit Arbeitsplätze zu erhalten!!! |
Und der Kapitalismus hat doch gesiegt
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20.07.2004 17:17 |
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Original von ave ardiente
Wenn man bedenkt, das der IWF früher hauptsächlich von den Industrienationen dazu missbraucht wurde, Schulden aus den Ländern der ehem. 2. Welt und der 3. Welt einzutreiben, dann hat er doch einiges dort ändern können. |
Mag sein, dass der IWF zur Zeit der Asienkrise (unter der Leitung Michel Camdessus Ende der 90er) der noch größere Verbrecherverein(*) war. Dennoch: Die Schulden der Entwicklungsländer sind in der Amtszeit Köhler immens weitergewachsen und bei der Rückforderung der Gelder hat unser derzeitiger Bundespräsident offenbar wenig Gnade bewiesen.
Auch wenn ich den Link selbst ins Spiel gebracht habe: Die Darstellung Köhlers in der FTD stammt aus wohlwollender Feder, das sollte man beim Lesen nicht vergessen (By the way: Schröders Wunsch-Kandidat für den IWF war eigentlich nicht Köhler, sondern Caio Koch-Weser, den man gegenüber den USA aber nicht durchsetzen konnte).
Darum also auch noch ein paar Links von "der anderen Seite". Mit Sicherheit sollte man diese genauso kritisch prüfen, wie den bereits genannten, aber sie liefern noch mal eine andere Sicht auf die Dinge.
Das sagt Attac...
Eine Seite von weed (ebenfalls NGO)
Zu Gesine Schwan: der knappe Wahlausgang zeigt meiner Meinung nach, dass sie durchaus eine Chance hatte.
(*)Ja, ja, auch darüber kann man streiten.
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Und dann schlägt Dein Herz
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20.07.2004 20:30 |
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Original von Bratwurst mit Senf
Zitat: |
...was langfristig auch der einzige Weg ist, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu erhalten und somit Arbeitsplätze zu erhalten!!! |
Und der Kapitalismus hat doch gesiegt |
Ja das hat er - aber nicht erst seit heute! Das ist schon Jahrzehnte her, und sollte endlich eingesehen werden... Auch von den Gewerkschaften!
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20.07.2004 21:48 |
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Mac
3-Tage-Bart
Dabei seit: 05.10.2003
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Ich finde Horst Köhler ziemlich unsymphatisch - zumindest sein bisheriges Erscheinungsbild, seit der Kandidatendiskussion. Bei seiner Antrittsrede muss er Sätze wie „Ich danke allen die mich unterstützt haben“ vorbereitet vom Zettel ablesen und rattert seine Rede ohne irgendeinen Ausdruck runter. Sein Buch („Offen will ich sein - und notfalls unbequem“) über die Pläne in seiner Amtszeit erscheint gleich ein paar Tage nach der Wahl. Ich frag mich, ob das Buch auch erschienen wäre, wenn Gesine Schwan doch gewonnen hätte. Diese Sicherheit des eigenen Wahlsieges macht in mir auch irgendwie suspekt. Schließlich gibt es bei der Bundesversammlung kein Fraktionenzwang. Vielleicht bin ich aber auch immer noch ein wenig enttäuscht, dass Johannes Rau nicht noch 5 Jahre weiter machen konnte. Der war, meiner Meinung nach, ein fast idealer Bundespräsident!
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20.07.2004 21:55 |
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Bratwurst mit Senf unregistriert
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Zitat: |
Ja das hat er - aber nicht erst seit heute! Das ist schon Jahrzehnte her, und sollte endlich eingesehen werden... Auch von den Gewerkschaften! |
Das ist falsch. Gerade deswegen müssen die Gewerkschaften weiterkämpfen, sonst habe wir hier irgendwann wieder Verhältnisse wie noch im 18. Jahrhundert. Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der weiß wie dreckig es den Arbeitnehmern ging als es die Gewerkschaften noch nicht gab.
Zitat: |
Vielleicht bin ich aber auch immer noch ein wenig enttäuscht, dass Johannes Rau nicht noch 5 Jahre weiter machen konnte. Der war, meiner Meinung nach, ein fast idealer Bundespräsident! |
Sehe ich genauso. ich fand Johannes Rau wirklich gut als Bundespräsident. Schade daß er nichtmehr kanidiert hat, aber er man muß es verstehen, wenn er sich mit über 70 auch mal zur Ruhe setzen will.
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21.07.2004 18:07 |
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Original von Bratwurst mit Senf
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Ja das hat er - aber nicht erst seit heute! Das ist schon Jahrzehnte her, und sollte endlich eingesehen werden... Auch von den Gewerkschaften! |
Das ist falsch. Gerade deswegen müssen die Gewerkschaften weiterkämpfen, sonst habe wir hier irgendwann wieder Verhältnisse wie noch im 18. Jahrhundert. Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der weiß wie dreckig es den Arbeitnehmern ging als es die Gewerkschaften noch nicht gab. |
Aber arbeitslos sein, ist total super, oder wie?! Was ist denn an einer 40-Stundenwoche so verkehrt? Ich verstehe echt nicht, warum sich da soviele aufregen - in anderen Ländern sind die Arbeitszeiten noch viel länger (nein, ich rede hier nicht nur von Dritte-Welt-Ländern!) Noch vor 50 Jahren lage die Wochenarbeitszeit bei 48 Stunden!!! Kein Wunder, dass die Deutsche Wirtschaft lahmt, wenn man die Arbeitszeiten (Wochen-/Jahres/Lebens-) immer weiter runter schraubt. Langesam muss man gegenlenken! Und es ist jawohl vollkommen irrsinnig, wenn man eine 40-Stunden-Woche mit den unmenschlichen Verhältnissen während der Industrialisiernung vergleicht...
Das könnte echt von Bsirske, Peters & Co kommen.
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22.07.2004 14:00 |
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Badetuch unregistriert
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wieder typisch, das er als neuer präsi, erstma auf kosten der steuerzahler durch die ganzen länder reisen muss... *grml*
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22.07.2004 17:29 |
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Mac
3-Tage-Bart
Dabei seit: 05.10.2003
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Original von Punkverraeter
Aber arbeitslos sein, ist total super, oder wie?! Was ist denn an einer 40-Stundenwoche so verkehrt? |
Problem ist, dass bei einer Verlängerung der Arbeitszeit leider in der Praxis die vorhandene Arbeit erstmal auf noch weniger Köpfe verteilt wird und das die Arbeitslosigkeit dadurch nicht sinkt. Das ist doch keine Art und Weise Aufschwung zu signalisieren...
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22.07.2004 17:51 |
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Bratwurst mit Senf unregistriert
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Zitat: |
Original von Mac
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Original von Punkverraeter
Aber arbeitslos sein, ist total super, oder wie?! Was ist denn an einer 40-Stundenwoche so verkehrt? |
Problem ist, dass bei einer Verlängerung der Arbeitszeit leider in der Praxis die vorhandene Arbeit erstmal auf noch weniger Köpfe verteilt wird und das die Arbeitslosigkeit dadurch nicht sinkt. Das ist doch keine Art und Weise Aufschwung zu signalisieren... |
Genau das wollte ich auch gerade einwenden.
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22.07.2004 19:19 |
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Ich sammel keine Parolen - ich habe Sozialwissenschaften als Leistungskurs... Es ist statistisch erwiesen, dass es in Ländern, in denen die Wochen-, Jahres- und Lebensarbeitszeit länger ist, auch weniger Arbeitslose gibt! D.h. dass da, wo mehr alte Menschen arbeiten auch mehr Junge arbeiten und, dass da, wo in der Woche länger gearbeitet wird, die Wirtschaft konkurrenzfähiger ist und deshalb Arbeitslosigkeit abgebaut wird!
Aber von diesen FAKTEN will ein Gewerkschafter nichts wissen, geschweige denn jemand, der bei sich zuhause einen "Altar des Sozialstaats" aufgebaut hat und dieses täglich anbetet, wie es hier einige zu tun scheinen.
€dit: Was mir grad noch einfällt - es wäre in Deutschland auch mal an der Zeit, dass sich nicht alle Menschen von anderen abhängig machten (dann würden auch nicht alle heulen!), sondern wieder mehr selbstständige Firmen gegründet würden. Das würde der Deutschen Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt extrem gut tun... Es ist nämlich so, dass Deutschland auch bei dieser Entwicklung hinterher hinkt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Punkverraeter: 23.07.2004 11:00.
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23.07.2004 10:56 |
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Bratwurst mit Senf unregistriert
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Zitat: |
Original von frafl
nenn mal n paar länder.... aber vielleicht innem neuen thread
back to topic:
es gibt so einige "experten", die meinen das oberhaupt unseres staates (als amt an sich) hat zu wenig glanz bzw. ist zu wenig identität für die bev. im gegensatz zu monarchischen sytemen in einigen unserer nachbarländer. was denkt ihr dazu ? |
Also ich finde es eigentlich ganz gut, wenn unser Bundespräsidentnicht so ein Strahlemann ist und auftritt als wäre er der tollste Mensch und die Deutschen das tollste Volk auf der ganzen Erde. Von der Sorte hatten wir im letzten jahrundert "hochringigen" Politiker, und das reicht vorläufig.
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23.07.2004 16:12 |
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Devter
3-Tage-Bart
Dabei seit: 25.10.2003
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Original von Punkverraeter
Und wenn ich ganz ehrlich bin - ich liebe den Köhler für seine etwas radikalere Art!!! Endlich haben wir mal wieder einen Präsidenten, der nicht immer nur redet, sondern auch mal was bewegen will. Außerdem kann es für Deutschland wirklich nix besseres geben, als wenn den Gewerkschaften mal n bisschen Feuer unterm Hintern gemacht wird. Dank denen ist Deutschland nämlich völlig eingeschlafen und wirtschaftlich am Ende! Da soll es mir nur recht sein, wenn da mal was bewegt wird. Ich will nämlich später nicht in einem bankrotten Land leben, indem Renten und Pflegeversicherung ein Fremdwort sind. In diese Richtung sind wir nämlich dank des DGB bis jetzt gesteuert. Wird echt Zeit, dass man gegenlenkt. Und genau das hat köhler endlich erkannt... |
Dem stimme ich voll und ganz zu. Herr Köhler wirkt schon dadurch sympathisch, dass er sich als erster Bundespräsident durch seien neuen Job finanziell wesentlich schlechter stellt als mit seiner vorherigen Beschäftigung. Das zeigt, dass er wirklich etwas bewegen will. Auch stimme ich vollkommen mit dir überein, dass die Gewerkschaften diesem Land schaden. In Zeiten von wirtschaftlicher Stagnation zu streiken und 5% mehr Lohn zu fordern hat für mich schon einen leichten Touch von Gestörtheit.
Herrn Köhler dafür zu kritisieren, dass er von Angela Merkel ins Gespräch gebracht wurde, ist auch nicht richtig. Gleich in seiner Antrittsrede hat er die CDU scharf für ihre Blockadehaltung kritisiert und endlich vernünftige Reformen gefordert.
__________________ Einfach kann jeder...
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28.07.2004 13:28 |
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Hey, cool - wir ja doch n gemeinsamen Standpunkt *g*
Aber es ist echt traurig, welchen Einfluss die Gewerkschaften in unserem Land haben... Zeigt sich doch wieder zu deutlich durch die negative Resonanz, die der Herr Köhler z.Z. von der Bevölkerung bekommt. Klar, dass wieder nur auf die (zugegebenermaßen hohen) Rentenbezüge eines Bundespräsidenten hingewiesen wird (20.000€ monatlich bis ans Lebensende!), darüber hinaus aber vergessen wird, dass sein momentanes Einkommen unter dem liegt, was er vorher verdient hat. Außerdem ist sein neuer Job mit Sicherheit stressiger, als sein alter...
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28.07.2004 17:09 |
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