Pisa II |
weed
FDJ Punk
Dabei seit: 23.06.2004
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ach das wird doch im moment wieder alles auf die schüler geschoben und wer sucht da mal schuld beim lehrer?
__________________ und ich sag: es ist vorbei, das ist doch klar
nimm dein glas und wir tanzen auf den dächern den SKA SKA SKA
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29.11.2004 20:38 |
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bei uns in österreich is noch schlimmer
das war eins der wenigen sachen wo wir unseren großen bruder in den hintern treten haben können
nee aber im ernst ich denke dass das schlechte ergebnis zB im lesen auch damit zusammenhängt dass eben auch schüler die nicht muttersprache deutsch haben teilgenommen haben
is net rassistisch aber dass die net so gut lesen können und eventuell die fragestellung nicht verstehen is ja logisch
lg von meiner unterhose
__________________ ICH MAG DIE FARBE GRÜN UND FIND HÜTTELDORF RECHT NETT ABER EINE SACHE GIBTS DA BIN ICH MEGA VIOLETT
ES KAM ÜBER DIE JAHRE UND JETZT SITZT ES ZIEMLICH FEST SOLANGS UM FUßBALL GEHT; HASS ICH PENZING WIE DIE PEST
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05.12.2004 12:34 |
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DÄmon unregistriert
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Zitat: |
Original von weed
ach das wird doch im moment wieder alles auf die schüler geschoben und wer sucht da mal schuld beim lehrer? |
Die Lehrer können da in den meisten Fällen überhaupt nichts zu - das allgemeine Problem liegt am deutschen Schulsystem, an das sich die Lehrer zu halten haben. Nur eine Überarbeitung oder am besten direkt eine Neufassung unseres Schulsystems würde eine Verbesserung bringen. Es wäre wohl mal angebracht das System nach Vorbild anderer Länder umzustellen.
Es wird nur ständig geklagt wie schlecht Deutschland abschneidet und die Schuld den "faulen" Schülern und Lehrern in die Schuhe geschoben anstatt sich wirklich mal ernsthaft mit der Problematik auseinanderzusetzen - und zwar zusammen mit Leuten, die davon Ahnung haben und nicht bloß mit Theoretikern, die überhaupt nicht wissen wie ein Lehrplan und der Schulalltag in der Praxis funktioniert/ funktionieren sollte.
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05.12.2004 13:14 |
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Clemessy
Biergourmet
Dabei seit: 25.02.2004
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Wie sollen die schüler denn auch was wissen, wenn die Bücher in den Schule zu staub zerfallen.
Bei uns in der 9. Klasse hatte ich ein Geschichtsbuch von 1985. Das war 2000.
Da stand dann nix über den Mauerfall, oder so. Den 2. weltkrieg hatten wir zwei Jahre lang, aber alles andere nicht.
Dreisatz hatten wir in der 8. Klasse ein halbes Jahr lang, dann nie wieder.
Stand halt nicht im Lehrplan. Dfür 1 1/2 Jahre Koordinationen system, was kein Mensch braucht.
__________________ Der Tod kommt von oben.
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05.12.2004 17:40 |
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Lagrima
Biergourmet
Dabei seit: 19.07.2004
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Ich weiß nur, dass sich in meinem Bundesland nichts ändern wird, solange die CDU hier fast allein "herrscht".
In meiner Gegend werden grad extrem viele Grundschulen geschlossen. Für meinen Ort und die 4 Nachbarorte soll ab jetzt eine Grundschule reichen (von ursprünglich 5), weil mehrere Millionen im Saarland an den Schulen gespart werden müssen! Die kleinen gehen wahrscheinlich bald auf eine Gesamtschule => Noch weniger Möglichkeiten für Lehrer auf die Probleme der Schüler einzugehen, "Unterdrückung" der Kleinen usw.
Das Thema kam kurz nach der veröffentlichung von PisaII auf den Tisch... die lernen echt nichts draus...
Und an meiner Schule haben sie vor 2/3Jahren in den Sommerferien die Direktorin abgesetzt (niemand wusste davon, sie durfte nichts sagen, es wurde ihr ausdrücklich verboten). => Demonstrationen => immer die gleiche Antwort : "Nichts wird sich ändern!" Veränderung: Mein Neusprachliches Gymnasium wurde zu einem Sportgymnasium, immer mehr Einsparungen, neue Lehrer (für die Sportklassen), Entlassungen usw...
Ich glaub auch, dass die Lehrer nur eine sehr geringe Verantwortung für die Ergebnisse tragen, mehr die Politiker, die "rumprobieren" udn an Schulen sparen.
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Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.
Victor Hugo
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05.12.2004 21:36 |
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Heidy
3-Tage-Bart
Dabei seit: 05.12.2004
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Ich muss jetzt ehrlich sagen, dass ich mit dem Problem nicht allzusehr konfrontiert wurde, weil ich auf ein staatl. anerkanntes privates Gymnasium gegangen bin (will heißen, dass der staat nur indirekt was zu sagen hat).
Aber ich sehe das Problem sowohl bei den Lehrern, Politikern, Schülern und Eltern. Wenn die Lehrer den Schülern nicht vermitteln können, dass es ihr eigenes Pech ist, wenn sie sich nicht anstrengen und den Stoff nicht angemessen vermitteln können, sind sie in der hinsicht Schuld. Wichtig ist aber auch der gegenseitige Respekt, von Lehrern und Schülern, wenn der Lehrer die Schüler respektlos und wie unmündige behandelt, wird er entsprechende Reaktionen erfahren.
Andersherum müssen die Schüler die Schule nicht nur als nervende Freizietverschwendung sehen. Natürlich gibt es Lehrer, die man nicht leiden kann, aber bis zu einem gewissem Maß kann man die Person ja tolerieren. Wenn's ganz übel ist, kann man sich ja wohl nach der Stunde oder so über uneinigkeiten -gesittet!- Unterhalten; jedenfalls war das bei uns immer möglich.
Wichtig ist auch, dass die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder ihre Aufgaben erledigen und v.a. bei jüngeren Schülern mit den Lehrern ins Gespräch kommen, wenn's Probleme gibt. Ich find es traurig, dass vor allem bei ausländischen Schülern die Eltern oft nicht rechtzeitig dafür sorgen dass ihr Spross dei Sprache beherrscht. Die verbauen ihren Kindern doch die Zukunft, wenn die nicht dafür sorgen, dass die Kinder deutsch können. Ich glaube, dass die Studie wesentlich besser ausfallen würde, wenn Ausländer -am besten vor Schulbeginn- deutsch lernen und sowohl Deutsche, als auch nicht- deutsche, die die Sprache nicht gut genug beherrschen gefördert werden. Ist doch wohl übel, wenn 16jähriger sich noch mit "ey,alder" oder "ey, Maul?!" anreden.
Die Politiker, die Schulen schließen und Lehrer entlassen, wo doch sowieso schon Lehrermangel herrscht, tun ihr übriges.
__________________ Auf dem Mond geht die totale Party ab- beweist mir doch das Gegenteil!
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07.12.2004 22:29 |
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Fabienne
Biergourmet
Dabei seit: 09.04.2004
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ich geh auf die berufsschule und ich find das total erschrekend, dass bei mir in der klasse so gut wie niemand richtig lesen kann. geschweige denn englisch sprechen kann. ich krieg jedesmal nen brechreiz, wenn die den mund aufmachen.
und die rechtschreibung erst *argh* einer kann nicht mal "wechselschaltung" richtig schreiben und ich finde, als angehender elektriker sollte man das schon schaffen....
und in irgendeiner weise sind auch die lehrer schuld. ich als lehrer würde solche leute gar nicht erst versetzen! und ich als arbeitgeber würde denen nicht einmal einen ausbildungsplatz geben. das find ich nämlich am schlimmsten. solche leute kriegen einen ausbildungsplatz....unfassbar.
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11.12.2004 18:19 |
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zippo
Banane
Dabei seit: 07.11.2003
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die österreichische bildungsministerin hat gesagt, der test sei wegen ausländern schlecht ausgefallen
...
das bildunssystem ist nicht schuld, die lehrer sind nicht schuld, nein, nichtmal die österreichischen schüler sind schuld..
es sind die ausländer
__________________ So let it out and let it in, Hey Jude, begin, bow down to the plasticine bananas
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11.12.2004 18:47 |
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Palme
FDJ Punk
Dabei seit: 01.10.2003
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Zitat: |
Original von Das Floh
2. Das Schulsystem an sich (dreigliedrig). Ganztags Schulen sind erwiesener Maßen besser. Integrierte Schulen erzielen bessere Ergebnisse. |
Das ist falsch!
Erstens kann man nicht "Ganztagsschulen vs Dreigliedriges System" sagen. Man kann schließlich auch eine Realschule ganztags anbieten....
Du meintest wohl die Einheitsschule.
Es ist aber im Test so gewesen, dass alle Länder mit Einheitsschulen idR SCHLECHTER abgeschlossen haben.
Zudem kann man nicht sagen, dass Einheitsschule = Einheitsschule ist: Wenn in Schweden die Klassen so klein sind, dass wirklich jeder individuell betreut werden kann, dann hat das nichts mit der Einheitsschule zu tun. Zudem ist es in Flächenländern schlicht nicht rentabel, drei verschiedene Schulen aufzuziehen - da macht man eben einfach eine!
Zudem ist es bewiesen, dass es das Leistungsniveau insgesamt verschlechtert, wenn alle einheitlich gefördert werden. Ist doch auch logisch:
Die "Guten" werden nicht gefördert, da sie auf die Schlechten Rücksicht nehmen müssen. Die Schlechten wiederrum können nicht unterstützt werden, weil man ja auch Rücksicht auf die Besseren nehmen muss.
Einen sehr guten Artikel habe ich dort gefunden, unbedingt lesen:
http://www.faz.net/s/Rub6BFE3B22C90E4788...n~Scontent.html
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11.12.2004 19:10 |
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Palme
FDJ Punk
Dabei seit: 01.10.2003
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Ein weiterer Artikel, auf den ich verweisen möchte, stammt aus "Das Parlament", der Wochenzeitung des Bundestages:
http://www.das-parlament.de/2004/50-51/j...dialog/002.html
Darin wird deutlich, dass nicht das deutsche Bildungssystem an sich schlecht ist - es liegt ganz einfach daran, wie man es managt. Oder warum sind die Schüler in Baden-Württemberg und Bayern international(!) top, die Schüler in Bremen aber richtig schlecht?
Die Antwort ist ganz einfach: weil in manchen Ländern falschen idealen nachgehängt wurde. So gibt es in vielen Ländern noch immer kein Zentralabitur - dabei ist es doch logisch und leicht ersichtlich, dass ein Zentralabitur (das also nocht vom Lehrer selbst gestellt wird) nur Vorteile hat.
Zudem kann man in manchen (den schlechten) Ländern mit Fächern wie Kunst und Sport das Abi machen, dafür Mathe oder Physik abwählen. Wo soll da der Sinn sein? Sowas war in den Ländern, die die Spitzenplätze belegen, noch nie möglich.
Einige Passagen aus dem Artikel:
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Die deutschen Spitzenreiter Bayern und Baden-Württemberg hingegen halten auch international Kurs. Sie liegen zwar hinter den Vorzeigenationen Finnland und Kanada, aber nur knapp. Warum? Die süddeutschen Länder haben, ebenso wie die beiden ostdeutschen Länder Thüringen und Sachsen, die ihnen auf Platz drei und vier folgen, mehr Geld als andere in Schulen und Universitäten gesteckt. Sie verstehen Bildung als volkswirtschaftlichen Mehrwert. Doch das ist nicht ihr ausschließliches Erfolgsgeheimnis. Denn die "Top Four" geben nicht einfach nur mehr Geld für Bildung aus, sie investieren auch an den richtigen Stellen. "In keinem anderen Bundesland schaffen so viele Auszubildende neben ihrer Lehre auch noch das Abitur wie in Baden-Württemberg. Die duale Ausbildung wird dort besonders stark gefördert", berichtet Plünnecke. Auch bei den Spitzenakademikern macht das "Musterländle" seinem Ruf alle Ehre. Im Hochschulbereich liegt es auf Platz Eins. Doktoranden und Habilitanden finden ein besonders gutes Forschungsumfeld. Der Grund dafür, so der Bildungsmonitor, sei die clevere Drittmittelpolitik. Die baden-württembergischen Universitäten haben fast 15.000 Euro mehr pro Professor eingeworben als der Bundesdurchschnitt.
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11.12.2004 19:17 |
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Natollie
Rechthabegedöns
Dabei seit: 28.09.2003
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Zitat: |
Original von zippo
die österreichische bildungsministerin hat gesagt, der test sei wegen ausländern schlecht ausgefallen
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das bildunssystem ist nicht schuld, die lehrer sind nicht schuld, nein, nichtmal die österreichischen schüler sind schuld..
es sind die ausländer
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Sorry, aber es ist nunmal so dass es sicher sowohl für die Klasse wie auch den Lehrer schwieriger ist voranzukommen, wenn ein Teil der Schüler den Unterrichtsinhalt rein sprachlich nicht versteht. Und nein, einen Lösungsansatz habe ich dafür auch nicht.
[eigentlich OT]Übrigens überrascht mich das Pisa-Ergebnis überhaupt nicht, wenn ich mir das Board hier so angucke (und das Board ist bekanntlich die Welt
) - ich lese hier selten Positives über Schulerlebnisse, von Lerneifer ist nichts zu spüren, und Lehrer scheinen prinzipiell einfach mal alles andere als Autoritätspersonen zu sein. Das ist sicherlich auch die Schuld der einzelnen Lehrer, der Schule etc. Aber was ich z.B. zum Teil in dem einen Lehrer-Hassthread im Hateboard lese, ist wirklich erschreckend - das geht nur unter die Gürtellinie und hat mit Kritik per se nichts mehr zu tun, mir wäre es nie im Leben eingefallen, so über eine Lehrperson zu sprechen auch wenn ich sie noch so wenig leiden konnte. Ich weiss, das liegt sicher daran dass hier alle ganz doll rebellisch und gegen das System sind, aber trotzdem - wenn ich mir vorstelle dass ich vor einer Klasse stehen müsste, die potenziell solche Dinge wie diese plant oder denkt, wird mir blümerant.
Zitat: |
Letztes Jahr hatten wir in Deutsch ne Referendarin und die hatte kein bisschen Autorität!Wir ham die voll fertig gemacht und ham Laola-Wellen gemacht und ham mit Wasserpistolen im Unterricht "den Unterricht systematisch gestört".Die konnte sich kein bisschen durchsetzen und der Unterricht war sehr langweilig.... |
Zitat: |
Dat is ja ma ne tolle Möglichkeit mich ma über meine alte Deutschlehrerin auszukotzen. Erst ma sieht die voll scheiße aus, weil die meint jeden Tag unter den Asitoaster gehen zu müssen (hab ja nichts dagegen, wenn man da hin geht, aber so oft muss ja nich sein, die Haut von der sieht nämlich aus wie Leder). Die Frau meinte irgentwie immer die komplette Schulstunde "kopieren" zu gehen. Außerdem hat die noch ein Heft und drei oder vier Arbeiten von mir. Hab sie dann immer gefragt, ob ich die ma wiederhabn könnte. Da meinte sie immer, sie hät sie vergessen. Irgentwann meinte sie dann sie hätt sie weggeschmissen, weil ich ja nich nach gefragt hab, da hab ich die nur ausgelacht. Dann meinte sie auch noch am Ende des Jahres, sie wolle mir ne 3 in Deutsch geben (hab nur 2en geschriebn), damit ich nich aufs Gymi gehen könne. Dat hat die mir echt so gesagt, hat sie dann aber nich gemacht und habs sowieso nich aufs Gymi geschafft. Aber egal. Die Frau is ma richtig scheiße und ich hasse sie immer noch, obwohl ich nichts mehr mit der zu tun hab. |
Naja. Ich bin wahrscheinlich zu alt, um Mitleid mit den Schülern zu haben, da sympathisiere ich halt eher mit den Lehrern
[/eigentlich OT]
__________________
Last year, a band broke my heart. This year, a band almost broke my spirit.
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11.12.2004 19:27 |
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DÄmon unregistriert
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Zitat: |
Original von Natollie
Naja. Ich bin wahrscheinlich zu alt, um Mitleid mit den Schülern zu haben, da sympathisiere ich halt eher mit den Lehrern
[/eigentlich OT] |
Auch wenn's wirklich OT ist aber ich finde Natollie hat da einen sehr wichtigen Aspekt auf den Punkt gebracht.
Welchen "Ruf" haben Lehrer denn in der heutigen Gesellschaft?! Autoritätspersonen bei Schülern und Eltern sind sie in vielen Fällen nicht mehr (wie Natollie in einigen Bespielpostings gezeigt hat). Man hat das Gefühl, dass den Lehrern, gerade hier in Deutschland, kaum noch Respekt entgegengebracht wird. Hört man dagegen mal Lehrer aus anderen Ländern merkt man schon, dass es da etwas anders und "geregelter" abläuft, was sicher sehr viel mit unserem verkorkstem Schulsystem zu tun hat.
Der Beruf Lehrer (und eigentlich auch alle anderen pädagogischen Berufe) wird hier einfach zu wenig Beachtung geschenkt. Es heißt immer die Lehrer seien faul (von Gerhard Schröder wurden Lehrer mal als "faule Säcke" (!) bezeichnet) und das obwohl sie doch von allen Berufgruppen die meisten Urlaubstage haben. Was aber tun Lehrer in ihrem Urlaub? - Da gibt es noch etwas mehr zu tun als nur faul rum zu sitzen. Arbeiten müssen auch in dieser freien Zeit korrigiert werden, Unterrichtsstunden vorbereitet werden und sonstige Planungen erledigen sich auch nicht von alleine. Übrigens müssen viele Lehrer schon eine Woche früher aus den Ferien zurück sein, weil in dieser Zeit schon wieder Schulkonferenzen stattfinden.
Als Tochter eines Schulleiters und einer Lehrerin kann und möchte ich wirklich sagen, dass dieser Beruf nicht einfach ist. Mein Vater kam (ich schreibe in der Vergangenheit, weil er seit November im Ruhestand ist) selten vor 19:00 Uhr nach Hause, weil einfach noch zu viele Dinge in der Schule erledigt werden mussten. Zu Hause war die "Schulzeit" aber auch noch nicht beendet denn dann galt es noch eine Menge für den nächsten Unterrichtstag vorzubereiten.
Kurz gesagt: Lehrer sind garantiert keine "faulen Säcke" (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel), sondern haben meiner Meinung nach wesentlich mehr zu tun als Leute in anderen Berufen und als einige sich hier überhaupt vorstellen können.
Sorry, wenn das alles hier nicht mehr richtig zum Thema gehört aber ich finde, dass es sehr wichtig ist auch mal die Sicht eines Lehrers zu beachten. Ich habe von meinen Eltern sehr viele "Anekdoten" von Eltern und Schülern gehört bei denen ich manchmal einfach hätte heulen können, weil vieles wirklich unter aller Sau war, was das Sozialverhalten angeht.
In den Köpfen der Gesellschaft muss sich grundlegend das Ansehen des Lehrerberufes und allgemein gegenüber sozialer Berufsgruppen ändern. Mit immer mehr Tests und Studien wird man da nicht weiter kommen, sondern nur mit einem sinnvollen Schul- und Bildungssytem.
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12.12.2004 11:13 |
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Palme
FDJ Punk
Dabei seit: 01.10.2003
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Du hast so Recht, absolut!
Wenn man betrachtet, wie sich das Verhalten ggü. den Lehrern geändert hat, lässt sich folgendes feststellen:
1. Die Lehrer selbst sind seit Anfang der 70er Jahren zunehmend weniger autoritär
2. Seit der gleichen Zeit hat der Stellenwert der Familie abgenommen - bedingt durch eine hohe Scheidungsrate, der Notwendigkeit dass beide Eltern Geld verdienen usw.
3. Die Erziehung der Eltern ist sehr viel weniger wertorientiert geworden. Es herrscht vorwiegend "anti autoriäte" laisez-faire-Erziehung.
Diese drei Punkte zusammen genommen (da gibts aber sicherlich noch viel mehr Tendenzen und Einflüsse), haben dazu geführt, dass
1. die Schüler kaum noch Respekt vor sog. "Respektspersonen" haben, weil ihnen schlicht die entsprechenden Umgangsformen nie vorgelebt oder beigebracht wurden
und
2. das die Lehrer selbst diese Defizite aus dem Elternhaus nicht mehr aufholen können oder - wie ich es mir vornehmlich vorstelle - diese auch nicht mehr aufholen wollen, da sie selbst ein prinzipiell antiautoritätes Erziehungsbild haben.
Wohin das führt, sieht man in den Schulen....
Eine Lösung habe ich auch nicht.
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12.12.2004 12:37 |
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DÄmon unregistriert
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@Palme
Da hast du mit deinen Aussagen wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn man sich das alles so betrachtet ist es schon ziemlich traurig, dass sowas in der heutigen Zeit stattfindet und das Berufs- vor dem Familienleben zu stehen scheint.
Ich bin schon ziemlich froh keine Schülerin mehr zu sein übe aber auch einen pädagogischen Beruf aus, in dem ich immer mehr mit Problemen solcher Art und der viel diskutierten Bildungspolitik konfrontiert werde. Ich frage mich wo das alles hinführen soll und was pädagogische Fachkräfte noch alles leisten sollen - und es werden schon jetzt immer mehr die Aufgaben von "uns" übernommen die eigentlich den Eltern vorenthalten sein müssten.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von DÄmon: 12.12.2004 17:03.
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12.12.2004 17:02 |
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ich finde es schrecklich, dass unsere frau wolff nichts unternimmt...nein, stattdessen streicht sie unsere lehrer und wir haben mehr als großen lehrermangel an der shcule aber dürfen dnak ihr auch kaumm welche einstellen....
wie sollen die kinder denn dann was lernen????
__________________ 29.05.04 Alsfeld
16.07.04 Darmstadt
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12.12.2004 22:13 |
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retard
Biergourmet
Dabei seit: 26.10.2003
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ein sehr ernst zu nehmendes problem ist das negative bild von schule in den medien. am we habe ich im fernsehen (ich glaube es war auch rtl) einen beitrag gesehen, wo prominenten einfachste fragen zur allgemeinbildung gestellt wurden wie z.b. wan war der zweite weltkrieg oder wieviel ist 2*8+3 (nein nicht 22, 19!). viele lagen natürlich falsch und am ende wurde so sinngemäß gesagt: "es gibt also doch noch hoffnung für pisa-geplagte kinder, denn aus diesen leuten ist ja auch etwas geworden."
genau das ist das problem. den schülern wird ein negatives bild von schule vermittelt. das führt dann dazu dass keiner mehr "bock" darauf hat. bildung ist derzeit für jugendliche leider ziemlich uncool, cooler ist doch wie viel alkohol man vertragen kann.
__________________ ihr seid nicht frei ihr glaubt nur dran
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14.12.2004 20:31 |
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Clemessy
Biergourmet
Dabei seit: 25.02.2004
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Zitat: |
Original von retard
ein sehr ernst zu nehmendes problem ist das negative bild von schule in den medien. am we habe ich im fernsehen (ich glaube es war auch rtl) einen beitrag gesehen, wo prominenten einfachste fragen zur allgemeinbildung gestellt wurden wie z.b. wan war der zweite weltkrieg oder wieviel ist 2*8+3 (nein nicht 22, 19!). viele lagen natürlich falsch und am ende wurde so sinngemäß gesagt: "es gibt also doch noch hoffnung für pisa-geplagte kinder, denn aus diesen leuten ist ja auch etwas geworden."
genau das ist das problem. den schülern wird ein negatives bild von schule vermittelt. das führt dann dazu dass keiner mehr "bock" darauf hat. bildung ist derzeit für jugendliche leider ziemlich uncool, cooler ist doch wie viel alkohol man vertragen kann. |
das hab ich auch gesehen, und da war ich echt geschockt.
Ich meine, diese Menschen sind doch Vorbilder (
), natürlich kann man nicht alles wissen, aber wann der zweite weltkrieg angefangen hat, muss man doch wissen.
__________________ Der Tod kommt von oben.
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15.12.2004 17:17 |
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