Gedichte |
ich
FDJ Punk
Dabei seit: 14.10.2003
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Mein Lieblingsgedicht (in etwas abgewandelter form):
Freundschaft
Wenn es einen Menschen gibt,
einen,
der dich wirklich mag,
der dich nimmt, so wie du bist
und stets fair und ehrlich zu dir ist,
der dich achtet und versteht
und alle Wege mit dir geht,
der auch gerne deine Meinung hört
und den kein Andersdenken stört,
der auf das Gute in dir baut
und dir grenzenlos vertraut,
der,
hast du Kummer zu dir eilt
und deine Sorgen mit dir teilt,
der dich in die Arme nimmt,
bist du traurig und verstimmt,
der ist ein wahrer Freund.
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13.02.2005 21:36 |
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vokuhila
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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Damit der Thread nicht untergeht:
Nie gewusst,
wie es nun geht.
Und nie gefühlt,
wie man es lebt.
Oft gehofft,
schlug leider fehl.
Nicht resigniert,
sondern gesehnt.
Davon gehört,
dass es das gibt.
Sich daran gestört:
Noch nie geliebt!
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28.02.2005 00:41 |
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Sie
Alles, was ich will, ist doch nur, dich zu halten, verstehst du das nicht?
Es ist mir egal, was die anderen sagen, und es ist mir egal, was du darüber denkst.
Mein größter Wunsch ist es, deine Stütze zu sein, dich festzuhalten, und deine Tränen aufzufangen, die du weinst, wenn du alleine bist.
Ist das schon Liebe? Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass es mich glücklich macht, bei dir zu sein und Zeit mit dir zu verbringen.
Ich will dir alles geben, was ich habe, dir meine Welt öffnen, mein Leben mit dir teilen.
Wenn ich den sanften Druck deines Armes spüre, wenn wir uns miteinander einen Film ansehen und dein Arm neben meinem liegt, dann weiß ich, dass dieser Gedanke so abwegig doch nicht sein kann.
Wenn ich deine Blicke spüre, die du mir heimlich zuwirfst, dann wünsche ich mir manchmal, du würdest einfach sagen, was Sache ist, was du darüber denkst.
Über mich. Über die Liebe.
Manchmal wünsche ich mir aber auch, du würdest doch lieber still sein, um mir nicht meine letzte Hoffnung zu rauben, dir irgendwann nahe sein zu können.
So nahe, dass die dünne Maske der Freundschaft uns nicht mehr trennt, dass wir uns nicht mehr wie hinter Papier gesperrt begegnen, sondern uns so sehen können, wie wir sind, mit all den vernarbten und entzündeten Wunden auf unseren Seelen.
Ich möchte wissen, wo du bist, wenn dein Blick gedankenverloren auf der Leinwand hängt und die Szenen an dir vorbeiziehen, wenn du erst wieder durch das Lachen der anderen zu dir kommst.
Ich möchte deine Trauer kennenlernen, die Melancholie, die dich manchmal umgibt, wenn wir uns sehen, wie Elektrizität, die um dich schwirrt.
Ich will deine Freude, deine Ausgelassenheit mit dir teilen können - voll und ganz.
Ohne vorsichtig sein zu müssen.
Ohne die Angst, die mich in deiner Gegenwart befällt, etwas falsch zu machen.
Ich will dich grenzenlos machen, dir zeigen, wie sich die Unendlichkeit anfühlt und wie es ist, darauf zu schweben.
Ich möchte deine Antworten hören auf Fragen über die Dinge, über die wir so oft geredet haben.
Ich möchte wissen, ob du all die kleinen Risse in meinem Leben ausfüllen kannst, von denen ich dir nie erzählt habe.
Quelle
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"I wanna be a sponge"
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Urlauberin: 28.02.2005 20:37.
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28.02.2005 18:00 |
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rebeccaaa unregistriert
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Der Panther - Rilke
sein blick ist vom vorübergehn der Stäbe
so müd geworden
dass er nichts mehr hält
ihm ist
als ob es tausend stäbe gäbe
und hinter tausend stäben keine welt.
der weiche gang geschmeidig starker schritte
der sich im allerkleinsten kreise dreht
ist wie ein tanz von kraft
um eine mitte
in der betäubt ein großer wille steht
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein
geht durch der glieder angespannte stille
und hört im herzen auf zu sein
*hustenanfallvomstaub* tja, etwas älter aber trotzdem super.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von rebeccaaa: 03.03.2005 15:44.
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03.03.2005 15:40 |
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Erstmal @ DoctorSatan: das Gedicht von Goethe haben wir mal in der Schule als Arbeit geschrieben. ich finds auch sehr schön, aber dadurch wurde mir das auch ein bisschen vermiest.
ich find das hier ganz schön, ist aber nicht mein absolutes Lieblingsgedicht, find sachen von Schiller besser, der wahr viel kuhler, also:
Neue Liebe neues Leben von Johann Wolfgang von Goethe:
Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes neues Leben!
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles, was du liebtest,
Weg, warum du dich betrübtest,
Weg dein Fleiß und deine Ruh-
Ach, wie kamst du nur dazu!
Fesselt dich die Jugendblüte,
Diese liebliche Gestalt,
Dieser Blick voll Treu und Güte,
mit unendlicher Gewalt?
Will ich rasch mich ihr entziehen,
Mich ermannen, ihr entfliehen,
Führet mich im Augenblick,
Ach, mein Weg zu ihr zurück.
Und an diesem Zauberfädchen,
Das sich nicht zerreißen lässt,
Hält das liebe, lose Mädchen
Mich so wider Willen fest;
Muss in ihrem Zauberkreise
Leben nun auf ihre Weise.
Die Verändrung, ach, wie groß!"
Liebe, Liebe , lass mich los!
__________________ Das Leben ist hart - es ist eins der Härtesten
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04.03.2005 17:50 |
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Mein Lieblingsdichter istr Erich Fried:
Man beachte die Doppeldeutigkeit von herrschen im Sinne von vorhanden sein und regieren
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HERRSCHAFTSFREIHEIT
Zu sagen
"Hier
herrscht Freiheit"
ist immer
ein Irrtum
oder auch
eine Lüge:
Freiheit
herrscht nicht
STATUS QUO
Wer will
dass die Welt
so bleibt
wie sie ist
der will nicht
dass sie bleibt
HUMORLOS
Die Jungen
werfen
zum Spaß
mit Steinen
nach Fröschen
Die Frösche
sterben
im Ernst
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Bankraub ist eine Unternehmung von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.
Bertolt Brecht
NIE WIEDER LEITKULTUR!
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05.03.2005 13:34 |
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vokuhila
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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Zitat: |
Mein Lieblingsdichter istr Erich Fried |
meiner auch :-)
es wurden zwar schon einige gedichte von ihm gepostet, aber davon kann man auch nicht genug posten ;-)
Kleines Beispiel
Auch ungelebtes Leben
geht zu Ende
zwar vielleicht langsamer
wie eine Batterie
in einer Taschenlampe
die keiner benutzt
Aber das hilft nicht viel:
Wenn man
(sagen wir einmal)
diese Taschenlampe
nach so- und sovielen Jahren
anknipsen will
kommt kein Atemzug Licht mehr heraus
und wenn du sie aufmachst
findest du nur deine Knochen
und falls du Pech hast
auch diese
schon ganz zerfressen
Da hättest du
genau so gut
leuchten könnenl
Erschwerung
Dich nur einmal sehen und dann nie wieder
muß leichter sein, als Dich noch einmal
und dann nie wieder sehen.
Dich noch einmal sehen und dann nie wieder
muß leichter sein, als Dich noch zweimal
und dann nie wieder sehen.
Dich noch zweimal sehen und dann nie wieder
muß leichter sein, als Dich noch dreimal
und dann nie wieder sehen.
Aber ich bin dumm und
will Dich noch viele Male sehen,
bevor ich Dich nie wieder sehen kann.
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06.03.2005 00:19 |
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PaulaBademeisterin unregistriert
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Blauer Sand
Einsame Fragen
Über dem Schatten der Nacht
nach dem Regen blieben
nur Tränen
zerflossen
in den Bildern
der Vergangenheit
Wehrlos ausgeliefert
in sich gefangen
Blauer Sand
im Getriebe
der Träume
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07.03.2005 14:26 |
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Jorge Luis Borges
Momente
Wenn ich das Leben erneut leben könnte,
im nächsten würde ich versuchen, mehr
Irrtümer zu begehen.
ich würde nicht versuchen, so perfekt zu
sein,
ich würde mich mehr entspannen.
ich würde verrückter sein als ich es
tatsächlich gewesen bin.
Ich würde sehr wenige Dinge ernst
nehmen.
Ich würde weniger hygienisch sein,
ich würde mehr Risiken eingehen.
ich würde mehr Reisen unternehmen,
ich würde mehr Sonnenuntergänge betrachten.
ich würde mehr Berge besteigen,
ich würde in mehr Flüssen schwimmen.
ich würde mehr Eis essen und weniger Bohnen.
ich würde mehr echte Probleme haben
und weniger eingebildete.
Ich war eine jener Personen, die vernünftig und fruchtbar jede Minute ihres Lebens lebte.
Klar, dass ich Momente der Freude hatte,
aber wenn ich zurück könnte,
ich würde versuchen, nur gute Momente zu haben.
Falls ihr es nicht wisst, daraus ist das Leben gemacht, nur aus Momenten.
Vergiss nicht das Jetzt.
Ich war einer jener, die nirgendwo hin gingen
ohne ein Thermometer, eine Wärmflasche, einen Schirm oder einen Fallschirm.
Wenn ich wieder leben könnte, würde ich leichtsinniger reisen.
Wenn ich wieder leben könnte,
würde ich damit beginnen barfuss zu laufen bei Beginn des Frühjahrs
und würde damit fortfahren, bis der Herbst zu Ende geht.
Ich würde Kreise drehen auf dem Karussell.
Ich würde mehr Sonnenaufgänge betrachten
und würde mit mehr Kindern spielen.
Wenn ich noch einmal das Leben vor mir hätte...
aber Du siehst, ich bin 85 Jahre alt
und ich weiß, dass ich gerade sterbe.
Erich Kästner 1932
Marschliedchen
Ihr und die Dummheit zieht in Viererreihen
In die Kasernen der Vergangenheit
Glaubt nicht, dass wir uns wundern, wenn ihr schreit
Denn was ihr denkt und tut, das ist zum Schreien
Ihr kommt daher und lasst die Seele kochen
Die Seele kocht und die Vernunft erfriert
Ihr liebt das Leben erst, wenn ihr marschiert
Weil dann gesungen wird und nicht gesprochen
Marschiert vor Prinzen, die erschüttert weinen:
Ihr findet doch nur als Parade statt!
Es heißt ja: Was man nicht im Kopfe hat,
Hat man gerechterweise in den Beinen
Ihr liebt den Hass und wollt die Welt dran messen
Ihr werft dem Tier im Menschen Futter hin
Damit es wächst, das Tier tief in euch!
Das Tier im Menschen soll den Menschen fressen
Ihr möchtet auf den Trümmern Rüben bauen
Und Kirchen und Kasernen wie noch nie
Ihr sehnt euch heim zur alten Dynastie
Und möchtet Fideikommissbrot kauen
Ihr wollt die Uhrenzeiger rückwärts drehen
Und glaubt, das ändere der Zeiten Lauf
Dreht an der Uhr! Die Zeit hält niemand auf!
Nur eure Uhr wird nicht mehr richtig gehen
Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nie erwachen
Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt
Die Zeit wird kommen, da man sich erzählt:
Mit diesen Leuten war kein Staat zu machen!
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07.03.2005 14:52 |
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vokuhila
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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Zitat: |
Jorge Luis Borges
Momente |
etwas lang, aber dennoch schön.
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08.03.2005 00:34 |
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