Urteil: Berufsverbot für linken Lehrer |
zulieka
3-Tage-Bart
Dabei seit: 30.06.2005
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Ich denke dieses Urteil ist absolut legitim. Ein Lehrer hat meiner Meinung absolut neutral zu sein und sich im Unterricht in keinster Weise politisch zu äußern. Der Schüler ist in der Schule um zu lernen, dabei soll er die Möglichkeit haben sich ein eigenes Bild machen zu dürfen, gibt ein Lehrer aber schon eine gewisse Richtung an, dann ist das nicht mehr möglich. Wäre der Herr Realschullehre in der rechtsradikalen Szene gewesen hätte sich hier niemand aufgeregt. Beide Formen sind aber, aus der Sicht unserer Verfassung, ein Extrem. Mir persönlich ist eigentlich egal was ein Lehrer privat macht, in der Schule hat er aber die Klappe zu halten.
__________________ lemontree....
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21.03.2006 17:07 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Aber wie kommst du zu der Vermutung, dass ein Lehrer, der überzeugter Antifa-Aktivist und Systemkritiker ist, im Unterricht parteiischer wäre, als ein Lehrer, der z.B. sein Leben lang CDU gewählt hat?
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21.03.2006 20:00 |
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Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann war dieser Mensch noch nie Lehrer. Dh ihr könnt überhaupt nicht sagen, wei er im Unterricht war. Ich frage mich auch, weiso er parteiischer sein soltle, als irgendjemand anders sein soll?
Es geht nämlich nicht darum, dass er überhaupt parteiisch (mit 2 "i"?) ist, sondern dass er angeblich eine Anti-fdGo Haltung verbreiten könnte. Im Unkehrschluss ist es ihnen sozusagen scheißegal, wenn ein Lehrer seine Schüler mit CDU Meinung beeinflusst. Fazit: Das ist totaler Bulshit, der Staat möchte keine Leute die Nachdenken, keine Querschläger.
P.S.: Ich finde übrigens auch, dass ein Lehrer seine Meinung zwar nicht für sich behalten muss, aber doch die Schüler nicht beeinflusst. Aber um das zu verhindern soltle man nicht nur bestimmte pol. Gruppen vom Lehramt ausschließen, sondern entweder alle, oder sich eine andere Möglichkeit einfallen lassen. BTW: Wenn jeder Lehrer seien eigene Politische Meinung den Schülern aufdrängt, müssen diese sich auch ein differenzierteres Bild machen.
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23.03.2006 22:27 |
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zulieka
3-Tage-Bart
Dabei seit: 30.06.2005
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Zitat: |
Aber wie kommst du zu der Vermutung, dass ein Lehrer, der überzeugter Antifa-Aktivist und Systemkritiker ist, im Unterricht parteiischer wäre, als ein Lehrer, der z.B. sein Leben lang CDU gewählt hat? |
Zu dem Schluss bin ich auch schon gekommen, und es stimmt natürlich, vielleicht wäre er auch ganz unparteiisch gewesen. Die Gefahr für das Bundesland war aber, dass er es vielleicht nicht ist und ein parteiischer Antifa - Aktivist Lehrer ist in unserem Staat wesentlich Verfassungwidriger als ein parteiischer "CDU-Lehrer". Außerdem finde ich das Löö vollkommen Recht hat. Ein Mensch der gegen den Staat ist, arbeitet doch nicht für ihn, außer natürlich um sich ein Sprachrohr o. ä. zu verschaffen um gegen diesen vorzugehen und dann ist es doch verständlich, das sich der Staat dagegen schützen möchte (verständlich?).
__________________ lemontree....
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24.03.2006 06:28 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Allerdings ist es in Deutschland ja erlaubt, gegen die Verfassung gerichtete Äußerungen zu machen, lediglich ein verbeamteter Lehrer muss sich aufgrund seiner "Vorbildfunktion" zurückhalten, genauso, wie er sich z.B. nicht ständig betrunken in der Öffentlichkeit blicken lassen darf.
Aber was genau weiß man denn über die politische Einstellung des Mannes? Ich kenne nur den Artikel, und der ist für mich alles andere als eindeutig. Antifa-Engagement ist im Normalfall überhaupt nicht gegen die Verfasssung gerichtet, und diese Zitate sind nicht eindeutig. Er schreibt, dass sich auf parlamentarischem Weg die grundsätzlichen Machtverhältnisse nicht ändern werden und Militanz, wenn sie zielgerichtet und selbstreflektiert ist, nicht grundsätzlich abzulehnen ist. Zudem hat er sich noch einmal gegen Gewalt gegen Menschen ausgesprochen. Er hat weder beschrieben, welche militanten Mittel er für legitim hät, noch hat er geschrieben, dass er Gewalt gegen "das System" einsetzen will, dieser Zusammenhang ist nur herausgelesen worden.
Nur, um das mal mit der Militanz zu relativieren - wenn die NPD irgendwo einen Infostand aufstellt und von einer Gruppe überfallen wird, die den Stand auseinandernimmt und das Infomaterial in Müllsäcken abtransportiert, gilt das bereits als militantes Verhalten. Das ist so die Ebene, auf der sich die Militanz in Autonomen-Gruppen meistens abspielt. Je nach politischer Einstellung werden in einem Geschäft Tierpelze mit Farbe besprüht, Sextouristen schikaniert und mit Lebensmitteln beworfen, es kommt mal zu Sachbeschädigung gegen Einbürgerungsbehörden, oder vielleicht wird ein Grünen-Parteitag zum Thema Castor-Transporte "gestürmt", bis die Polizei dann alle wieder rausträgt, zeitweise werden leerstehende Häuser besetzt und dann treten Teile der Autonomen eben in den berüchtigten Schwarzen Blöcken auf Demos auf, werfen dann aber nicht regelmäßig mit Flaschen und Steinen, auch wenn das gerne so hingestellt wird.
Und ich denke, die wenigsten Lehrer begreifen sich als Diener des Staates. Neben denen, die einfach auf einen bequemen, unkündbaren Job mit guter Bezahlung scharf sind, gibt es auch Lehrer, die ihren Beruf mögen und versuchen, ihren Schülern ein paar Dinge beizubringen, die über Fleißarbeiten und Faktenwissen hinausgehen. Ich bin froh, dass ich wenigstens ein paar Lehrer von dieser Sorte hatte. Und ein Staat, mit dem man nicht zufrieden ist, lässt sich durch die Besetzung der richtigen Posten besser umstrukturieren oder zumindest im Kleinen ändern, als wenn man sich einfach überall raushält, weil man ja dagegen ist. Soll nicht heißen, das wäre das Motiv des abgelehnten Lehrers gewesen, vielleicht wollte der einfach nur unterrichten.
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24.03.2006 15:30 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Okay, das stimmt wahrscheinlich. Ich hab nicht viel Kontakt zu diesen Kreisen, aber auf eher friedlichen Demonstrationen auffällig schwarz vermummt und mit Gasmasken im Gepäck anzukommen, ist meistens wirklich nicht besonders geschickt, zumal diese Bilder dann wieder die sind, die man in den entsprechenden negativen Fernsehberichten zu sehen bekommt. Vermutlich geht es oftmals wirklich mehr um das Erlebnis.
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24.03.2006 16:28 |
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Nochmal zu diesem "Staatsdienst":
eylou hat das schon ganz gut erkannt. Wenn man Lehrer werden will, macht man das meistens um anderen Leuten wissen zu vermitteln und mit Jugendlichen zu tun zu haben, denke ich.
Jemand der meint nicht Lehrer werden zu wollen, weil das eine Staatliche Instutition ist, der ist einfach nur bescheuert, weil Bildung schonmal eine Grundvorraussetzung dafür ist, bestehendes zu ändern. (Außer natürlich man unterrichtet an einer privaten Schule)
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02.04.2006 18:49 |
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