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Zum Ende der Seite springen Eva Herman vs. Emanzipation
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eylou
Banane


Dabei seit: 04.01.2005

Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Viele hier kennen wohl Eva Herman, die ehemalige Tagesschau-Sprecherin. Ich wollte mal einen Thread zu ihr aufmachen, weil sie schon seit Monaten mit ihrem neu erschienenen Lebensratgeber "Das Eva-Prinzip - Frauen an den Herd" immer wieder Thema in den Medien ist. Hier mal ein Ausschnitt aus einem Interview, in dem sie einige ihrer Thesen kurz erläutert:

Zitat:

Sie werfen den Frauen vor, viel zu männlich geworden zu sein. Sagen Sie mal ein Beispiel.

Herman: Das drückt sich nicht nur im Job, sondern in ganz alltäglichen Verhaltensweisen aus. Wir reden unseren Männern doch schon rein, wenn sie uns mal überraschen wollen. Bestes Beispiel: Der Mann lädt die Frau in ein Restaurant ein. Die sagt: Ist ja ganz schön, aber warum gehen wir nicht in ein anderes Restaurant? Klar, dass der Mann da enttäuscht ist. Ich finde, wir Frauen sollten öfter einfach mal den Mund halten. Warum müssen wir immer alles mitbestimmen?

Sagen Sie es uns!

Das haben wir unter anderem dem Feminismus zu verdanken. Alice Schwarzer hat uns eingetrichtert: Ihr könnt alles, ihr dürft alles, ihr könnt genau das Gleiche wie die Männer, es gibt gar keine unterschiedlichen Geschlechter.

Zurück zu den Männern. Warum sind sie Ihrer Meinung nach ungeeignet für Hausarbeit?

Männer leiden darunter, wenn sie zu immer mehr Aufgaben gedrängt werden, zu denen sie keine Lust und auch keine besondere Veranlagung haben. Männer haben nur in seltenen Fällen freiwillig Hausarbeiten übernommen oder Kinder aufgezogen. Aufgrund ihrer Veranlagung sind sie dafür auch nicht unbedingt vorgesehen.

Und wenn Frauen die Männer trotzdem in die Pflicht nehmen?

Dann verunsichert man die Männer, sie fühlen sich nicht ernst genommen – das kann zu psychischen Problemen führen. Es gibt in Deutschland übrigens nur fünf bis sieben Prozent Hausmänner. Und in 98 Prozent dieser Fälle gehen die Ehen kaputt.

Der einzig wahre Platz einer Frau ist also der zu Hause?

Ja, denn eine Frau ist viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen.


Das komplette Interview gibt es hier zu lesen (sorry für diese Quelle).

Spricht Eva da aus, was die Frauenwelt insgeheim schon lange empfindet? Bin ich unnormal, weil ich im Nebenfach Pädagogik studiere? Und liegt es in der Natur der Frau, meine Socken zu waschen? Okay, Eva sagt zwar, Frauen sollten auch mal Maul halten können, aber vielleicht will der eine oder die andere ja trotzdem schreiben, ob unsere Gesellschaft eurer Meinung nach sinnvollerweise wieder zu diesen traditionellen Werten zurückfinden sollte...

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 14.09.2006 18:03.

14.09.2006 17:59 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
Thanx_x Thanx_x ist weiblich
Banane


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Dabei seit: 02.03.2004

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ich finde überhaupt nicht, dass man wieder zurück sollte.
der einzige unterschied zwischen männern und frauen ist die erziehung. deshalb denken frauen eben etwas anders als männer, weil die gesellschaft immer noch meint, frauen sind eben besser zuhause und männer sind besser in der arbeit etc. sowas lernt man schon von klein auf.
aber ich finde nicht, dass das stimmt. frauen und männer sollten völlig gleichberechtigt sein. leider ist das noch nicht der fall.

__________________
"Kotz!", sagten die Vegetarier
während der dumme Hannibal L. ein Maultier roch
und dann total böse und voller Angst anguckte.




...glückliche walzistin...
14.09.2006 18:06 Thanx_x ist offline E-Mail an Thanx_x senden Homepage von Thanx_x Beiträge von Thanx_x suchen Nehmen Sie Thanx_x in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Thanx_x in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Thanx_x anzeigen
L'Öö
Banane


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Dabei seit: 30.12.2003

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Bei diesen Aussagen und angesichts des Lebenswandels dieser Frau Herman frage ich mich, wie das zusammenpasst (und darüber hinaus, ob der Dame wer ins Gehirn geschissen hat...). Wie kann man den Rückschritt ins Mittelalter propagieren und das Gegenteil vorleben?
Dieser Mitbestimmungspart ist ja auch eine absolute Frechheit. Gegenfrage: Wieso sollten Männer alles bestimmen dürfen? Weil es "schon immer" so war und es "in der (anerzogenen...) Natur" des Mannes liegt?

Ich als eine Person, die später in jedem Falle unabhängig sein möchte, erachte Eva Hermans Thesen als Unverschämtheit. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Aussagen eh nur jene zu Herzen nehmen, die sowieso unverbesserlich sind.

__________________
I'd rather my flame burn bright than be some puny little pilot light

Meine Ergüsse jetzt hier
14.09.2006 18:34 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
ut4you ut4you ist männlich
Biergourmet


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Dabei seit: 26.03.2004

RE: Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Tja also auf der einen Seite kann ich Fr. Hermann schon verstehen, wenn sie darauf hinweißt, dass von einigen Feministinnen immer wieder gesagt wird, Frauen und Männer seien absolut gleich und sie meint, dass das nicht stimmt. Dieser Ansicht bin ich auch, Frauen und Männer sind zwar gleichwertig aber eben nicht gleich, sprich manche Dinge können Frauen nunmal besser als Männer und anders rum und man sollte nicht unbedingt versuchen, das auf Krampf zu ändern.

Andererseits kann ich nicht nachvollziehen, warum Frauen nun zurück an den herd sollten oder die Hausarbeit wieder komplett zu übernehmen. Ich denke das ist eine ziemlich konservative Einstellungen die nicht mehr zeitgemäß ist.

Was ich allerdings absolut beschissen finde ist, wenn nun die Verfechter der Emanzipation beleidigend werden. Z.b. Gestern oder Vorgestern bei "Hart aber fair" auf WDR gesehen, wo eine Email der "Emma" gezeigt wurde die vor Beleidigungen gegenüber Fr.Hermann nur so strotzte. Ich denke wir leben in einer Gesellschaft, wo jeder das Recht hat seine Meinung zu sagen ohne dafür beleidigt zu werden. Man kann sein unverständnis mit diesen Ansichten auch anders, zivilisierter, ausdrücken.

__________________

14.09.2006 18:43 ut4you ist offline E-Mail an ut4you senden Beiträge von ut4you suchen Nehmen Sie ut4you in Ihre Freundesliste auf
baguette baguette ist weiblich
Elke


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Dabei seit: 23.05.2004

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Ich kann eigentlich L'Öös Post unterschreiben. Eva Herman hat zwar in einigen Dingen recht (z.B. wenn sie sagt, dass ''Karrierefrauen'' ihre Kinder nicht vernachlässigen sollten und mit 3 Monaten in ne Krippe geben sollten [das gleiche gilt aber meiner Meinung nach auch für Männer, die ja auch zuhause bleiben könnten]), aber größtenteils finde ich, dass ihre Aussagen eine reine Frechheit und dreist gegenüber allen Frauen sind, die Karriere machen, oder Kinder UND Beruf wollen. Eigentlich redet sie diesen Frauen ja ein schlechtes Gewissen ein, wenn sie sagt, dass man seine Kinder nicht vernünftig erziehen kann, wenn man einen Job hat. Andererseits: SIE kann sich vielleicht leisten, zuhause zu bleiben und nicht zu arbeiten, der meiste Teil der Mütter jedoch nicht.

Und das mit "das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen." ist ja wohl der größte Hohn.

__________________
Das versaute Teigkompetenzteam supportet:
the skidrunking jumping team


to the beating of my automatic heart you sing a song of life

JOHN!

14.09.2006 18:58 baguette ist offline Beiträge von baguette suchen Nehmen Sie baguette in Ihre Freundesliste auf
Glen Glen ist weiblich
Elke


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Dabei seit: 03.09.2004

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Zitat:
Original von baguette
Und das mit "das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen." ist ja wohl der größte Hohn.


Genau das habe ich auch gedacht Augen rollen Ich meine wie kommt man erst darauf so was zu sagen...?!

__________________
Ich bin bis an die Zähne bewaffnet mit Angst.

14.09.2006 19:20 Glen ist offline Beiträge von Glen suchen Nehmen Sie Glen in Ihre Freundesliste auf
corazón corazón ist weiblich
Elke


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Dabei seit: 29.10.2003

RE: Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von eylou
Zitat:

Männer leiden darunter, wenn sie zu immer mehr Aufgaben gedrängt werden, zu denen sie keine Lust und auch keine besondere Veranlagung haben. Männer haben nur in seltenen Fällen freiwillig Hausarbeiten übernommen oder Kinder aufgezogen. Aufgrund ihrer Veranlagung sind sie dafür auch nicht unbedingt vorgesehen.


Eigentlich impliziert eine solche Aussage, dass ich, weil ich eine Frau bin, automatisch Lust auf Bügeln, Fensterputzen und Windelwechseln habe. Und wenn ich darauf keinen Bock habe, ist das auch wurscht, weil ich einen Mann ja zu nix zwingen darf, worauf er keine Lust hat. Hääää? Gehts der Frau noch gut, oder was? Augen rollen
Zu meiner Erleichterung muss ich sagen, dass sogar die beinhärtesten Kerls bei mir auf Arbeit der Meinung sind, dass die Frau einen an der Waffel hat.

__________________
when I feel the warmth of your very soul
I forget I'm cold and crying
when your lips touch mine and I lose control
I forget I'm old and dying

14.09.2006 19:41 corazón ist offline E-Mail an corazón senden Homepage von corazón Beiträge von corazón suchen Nehmen Sie corazón in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie corazón in Ihre Kontaktliste ein
kurtl
Banane


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Dabei seit: 21.11.2003

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Es war ganz offensichtlich ein Versuch Geld zu machen und
keine neue, wichtige Weltanschauung, die sie veröffentlichen wollte.

Das belegt auch ihr Verhalten in der Sendung bei Herrn Kerner im ZDF.
Anzusehen ist das hier: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/7/...77479-0,00.html

__________________
BY THE LiGHT OF THE BURNiNG FLAG
WE HAVE TO RAiSE OUR CHiLDREN

14.09.2006 20:11 kurtl ist offline Homepage von kurtl Beiträge von kurtl suchen Nehmen Sie kurtl in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von kurtl: DENK SELBST, NARR! YIM-Name von kurtl: DENK SELBST, NARR! MSN Passport-Profil von kurtl anzeigen
eylou
Banane


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Themenstarter Thema begonnen von eylou
RE: Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von ut4you
Tja also auf der einen Seite kann ich Fr. Hermann schon verstehen, wenn sie darauf hinweißt, dass von einigen Feministinnen immer wieder gesagt wird, Frauen und Männer seien absolut gleich und sie meint, dass das nicht stimmt. Dieser Ansicht bin ich auch, Frauen und Männer sind zwar gleichwertig aber eben nicht gleich, sprich manche Dinge können Frauen nunmal besser als Männer und anders rum und man sollte nicht unbedingt versuchen, das auf Krampf zu ändern.


Die meisten Feministinnen und Feministen sagen ja nicht, dass kein (anerzogener?) Unterschied zwischen Männern und Frauen besteht. Nur entwirft der Feminismus kein Klischee von „den Männern“ und „den Frauen“, um damit dann die Unterordnung von Frauen unter ihre Männer als „naturgegeben“ zu rechtfertigen. Aber Eva Herman tut genau das.

Zu den Beleidigungen – Alice Schwarzer und die Emma sind bekannt dafür, nicht zimperlich zu sein, wenn sie für ihre Sache eintreten. Wie weit man in welchem Fall gehen darf, bleibt immer Ansichtssache, aber man sollte auch folgendes bedenken – Eva Herman hat nicht einfach ihre Meinung geäußert, sondern bei der Tagesschau eine Pause eingelegt, um monatelang von einer Sendung und Talkshow zur nächsten zu tingeln und ihr Buch und ihre Message zu propagieren. Sie hat die Konfrontation gesucht oder zumindest in Kauf genommen jetzt eben auch eine ganze Ladung davon bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Frauen ihre Aussagen ebenfalls als Beleidigung auffassen. E.H. sagt ja nicht, dass sie das alles so empfindet, sondern nimmt für sich in Anspruch, für die wahre Bedürfnisse aller Frauen zu sprechen.

Ich finde, dass einige ihrer Aussagen aus dem Interview einen wahren Kern haben - z.B., dass Kinder nicht hauptsächlich in irgendwelchen Tagesstätten aufwachsen sollten – wie baguette schon geschrieben hat. Kind + Karriere ist auch meiner Meinung nach eine Idee, die - unabhängig vom Geschlecht - oft nicht aufgehen. Und wenn E.H. im Interview von materiellem Verzicht spricht, würde ich ihr da auch zustimmen, wenn der Kontext ein anderer wäre.
14.09.2006 20:11 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
ut4you ut4you ist männlich
Biergourmet


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Dabei seit: 26.03.2004

RE: Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von eylou
Die meisten Feministinnen und Feministen sagen ja nicht, dass kein (anerzogener?) Unterschied zwischen Männern und Frauen besteht. Nur entwirft der Feminismus kein Klischee von „den Männern“ und „den Frauen“, um damit dann die Unterordnung von Frauen unter ihre Männer als „naturgegeben“ zu rechtfertigen. Aber Eva Herman tut genau das.


Sicherlich ist es klischeehaft zu sagen, Frauen sollen zurück an den Herd o.ä. nur weil sie eben Frauen sind. Allerdings denk ich schon, dass Frauen z.B. "geeigneter" sind Kinder groß zu ziehen als Männer, da sie schon von Natur aus eine engere Bindung aneinander haben, also Kind und Mutter. Außerdem sind Frauen nun mal oftmals einfühlsamer und sensibler vor allem wenn es um zwischenmenschliches geht. Ich finde nicht, dass sich Frauen dadurch Männern unterordnen.

Zitat:

Zu den Beleidigungen – Alice Schwarzer und die Emma sind bekannt dafür, nicht zimperlich zu sein, wenn sie für ihre Sache eintreten. Wie weit man in welchem Fall gehen darf, bleibt immer Ansichtssache, aber man sollte auch folgendes bedenken – Eva Herman hat nicht einfach ihre Meinung geäußert, sondern bei der Tagesschau eine Pause eingelegt, um monatelang von einer Sendung und Talkshow zur nächsten zu tingeln und ihr Buch und ihre Message zu propagieren. Sie hat die Konfrontation gesucht oder zumindest in Kauf genommen jetzt eben auch eine ganze Ladung davon bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Frauen ihre Aussagen ebenfalls als Beleidigung auffassen. E.H. sagt ja nicht, dass sie das alles so empfindet, sondern nimmt für sich in Anspruch, für die wahre Bedürfnisse aller Frauen zu sprechen.


Das rechtfertigt aber trotzdem keine Beleidigungen ihr gegenüber, nach dem Motto "Die hat doch angefangen". Augenzwinkern

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14.09.2006 20:21 ut4you ist offline E-Mail an ut4you senden Beiträge von ut4you suchen Nehmen Sie ut4you in Ihre Freundesliste auf
eylou
Banane


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RE: Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von ut4you

Sicherlich ist es klischeehaft zu sagen, Frauen sollen zurück an den Herd o.ä. nur weil sie eben Frauen sind. Allerdings denk ich schon, dass Frauen z.B. "geeigneter" sind Kinder groß zu ziehen als Männer, da sie schon von Natur aus eine engere Bindung aneinander haben, also Kind und Mutter. Außerdem sind Frauen nun mal oftmals einfühlsamer und sensibler vor allem wenn es um zwischenmenschliches geht. Ich finde nicht, dass sich Frauen dadurch Männern unterordnen.


Zugegeben weiß ich nicht, was in der Natur von Frauen liegt, aber ich halte das in dem Zusammenhang für eine Ausrede von Männern, um sich aus der Verantwortung zu stehlen. Was hat die Natur - falls es so was gibt - schon noch mit unserem Leben zu tun? Nach meiner Natur müsste ich den ganzen Tag durch die Gegend rennen, Rehe jagen und Wurzeln fressen. Wäre auf Dauer kein sehr befriedigendes Leben (obwohl wir hier bei Frankfurt den größten Stadtwald Deutschlands haben...)
Entscheidender ist doch, dass die allermeisten jungen Frauen am Berufsleben teilnehmen und ökonomisch nicht von ihren Männern abhängig sein oder ihnen ein nettes Heim herrichten wollen. Und viele von ihnen möchten auch Kinder, aber das alles funktioniert nur, wenn sich dann auch beide Partner kümmern - gleiche Rechte und gleiche Verantwortung für beide, das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, und nicht so eine rückständige Effi-Briest-Nummer, mit der E.H. jetzt auf einmal wieder ankommt. Na klar können sich auch Männer wunderbar um Kinder kümmern. Und die, die sich dazu nicht in der Lage fühlen, sollten besser gar nicht erst welche in die Welt setzen und die Frau dann damit allein lassen (und Achtung, hier schreibt ein Scheidungskind großes Grinsen )

€ - ach so, in der Kerner-Sendung klingen ihre Behauptungen ja nicht gerade fundiert (hab mir jetzt allerdings nicht alles angetan). Wobei sie sich da scheinbar noch zurückgehalten hat, weil sie so stark in der Defensive war. Klar geht es um Geld. Das Buch wird sich sicher auch besser verkaufen als ihre anderen Ratgeber "vom Glück des Stillens" und "mein Kind schläft durch" Augen rollen

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 14.09.2006 23:02.

14.09.2006 22:51 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
roman roman ist männlich
3-Tage-Bart


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Dabei seit: 29.06.2006

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Ob dieses Buch nun gut ist oder nicht: keine Ahnung, habs nicht gelesen und werds auch nicht lesen.

Wenn ich mich mit Freundinnen mal so über Zukunftspläne unterhalte, bemerke ich schon sehr deutlich einen inneren Konflikt. Einerseits wollen sie nach dem Studium Karriere machen, erfolgreich und finanziell unabhängig vom Partner sein. Zum anderen wollen sie aber auch möglichst viele Kinder und Familie. Auch die Vorstellung Hausfrau zu sein ist für viele kein Tabu. Sie stellen sich halt die Frage, wie sie das alles unter einen Hut bringen sollen - zu recht wie ich finde. Ob Unterschiede zw. Mann u. Frau nun anerzogen sind oder nicht, eins können nunmal nur Frauen: schwanger werden und Kinder zur Welt bringen.

Das ganze ist wie gesagt nur ein subjektiver Eindruck aus meinem Freundeskreis. Würde mich halt interessieren, obs bei anderen auch so ist.

Zum Thema Kindertagesstätten: Ich bin in der DDR aufgewachsen, in der ja bekanntlich ein sehr ausgeprägtes System von Kindergärten/grippen/horten vorhanden war. Ich war vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr durchweg in Kinderbetreuung und mir hat das nicht wirklich geschadet. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist super und nen Sozialkrüppel bin ich auch nicht. Ich glaube nicht, dass es in der Hinsicht einen richtigen Weg gibt, allen Forschungsergebnissen zum Trotz. Eltern sollten selber entscheiden, wie ihr Kind aufwachsen soll. Dazu sind sie da und wer weiß schon besser was gut fürs Kind ist wenn nicht die Eltern?
15.09.2006 10:40 roman ist offline E-Mail an roman senden Beiträge von roman suchen Nehmen Sie roman in Ihre Freundesliste auf
Gürtelschnalle Gürtelschnalle ist weiblich
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Ich finde die Frau unerträglich. Ich habe neulich "hart aber fair" gesehn ( rotes Gesicht großes Grinsen ) und da war sie auch da. Sie behauptet, man müsse mit dem Arbeiten aufhören, wenn man ein Kind bekommt. Was hat sie getan? Sie hat ein Jahr Auszeit gemacht und dann weitergearbeitet.
Außerdem frage ich mich, was sie sich einbildet, wenn sie sagt, die Frauen sollten ihre Karriere für die Familie aufgeben. Mal angenommen, man macht das. Danach wird man verlassen. Und dann hat man weder Geld, noch Zeit, denn eine Frau die Jahrelang gearbeitet hat wird einer, die ihren Job wegen ihrer Familie aufgegeben hat, mit Sicherheit vorgezogen.
Eva Herman denkt anscheinend, das könnte funktionieren, weil sie selber Geld wie Heu hat und es nicht mehr nötig hat, arbeiten zu gehen.

__________________
and it's peaceful in the deep
cathedral where you cannot breathe
no need to pray, no need to speak


OSSI!

15.09.2006 11:41 Gürtelschnalle ist offline Homepage von Gürtelschnalle Beiträge von Gürtelschnalle suchen Nehmen Sie Gürtelschnalle in Ihre Freundesliste auf
Chulia Chulia ist weiblich
Frau


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Dabei seit: 15.01.2006

RE: Eva Herman vs. Emanzipation Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:

Zurück zu den Männern. Warum sind sie Ihrer Meinung nach ungeeignet für Hausarbeit?

Männer leiden darunter, wenn sie zu immer mehr Aufgaben gedrängt werden, zu denen sie keine Lust und auch keine besondere Veranlagung haben. Männer haben nur in seltenen Fällen freiwillig Hausarbeiten übernommen oder Kinder aufgezogen. Aufgrund ihrer Veranlagung sind sie dafür auch nicht unbedingt vorgesehen.


Jaaaa. ... Und wer sagt das Frauen nicht unter den ihnen auferlegten Aufgaben leiden? Ich persönlich HASSE es zu putzen, zu waschen oder zu bügeln, ich liege auch liebe faul vor dem Fenseher oder mit einem Buch in der Ecke, und Kochen kann ich im zarten Alter von 19 Jahren auch nicht (solange man die Zubereitung von TK-Pizzen und Tütensuppen nicht zu Kochen zählt). Ich finde Kinder nervig und kann mich kaum mit ihnen beschäftigen, Muttergefühle für irgendwas oder irgendwen kamen bei mir noch nie auf.
Wozu habe ich Abitur gemacht und werde in einem halben Jahr mein Studium beginnen, wenn ich, statt nach hoffentlich erfolgreichem Abschluss in die Berufswelt einzutreten, ein Kind nach dem anderen werfe und zuhause für meinen Mann koche und putze? Das würde mich psychisch absolut kaputt machen, und ich applaudiere jeder Frau, die es schafft, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Unmöglich ist das auf keinen Fall.


Zitat:
Der einzig wahre Platz einer Frau ist also der zu Hause?

Ja, denn eine Frau ist viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen.



Wozu? Jeder Depp kann ein Haus/eine Wohnung für sich gemütlich einrichten, wenn er denn nur will. Und den Mann will ich sehen, der sich ernsthaft über Blumen und Duftkerzen freut, es sei denn der Abend führt in die Horizontale. Apfelkuchen, ok, das klingt gut. Aber meine Apfelkuchenversuche würde ich niemandem antun wollen. großes Grinsen

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Chulia: 15.09.2006 12:44.

15.09.2006 12:41 Chulia ist offline Beiträge von Chulia suchen Nehmen Sie Chulia in Ihre Freundesliste auf
Natollie Natollie ist weiblich
Rechthabegedöns

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Ach ja. Frau Herman. Ich hatte mir auch schon überlegt, einen Thread zum Thema zu eröffnen, aber der wäre dann vermutlich im Hate-Board gelandet. großes Grinsen

Ich hab sie neulich bei Kerner gesehen und musste mich extrem bemühen, den Fernseher nicht laut anzubrüllen, weil ich sonst meinen Mann geweckt hätte. *g*

Es ist mal wieder das alte Lied von jemandem, der ein tatsächlich existentes Problem erkennt und daraus vollkommen falsche Lösungsansätze fordert.

Eva Herman hat z.B. ansatzweise recht, wenn sie meint, dass heutzutage in einer Beziehung beide Partner arbeiten müssen, wenn sie den Lebensstandard erreichen wollen, der als allgemein erstrebenswert gilt, also Haus-Kinder-zwei Autos-und so weiter. Andererseits sehe ich gerade in meinem Umfeld (meine Eltern, meine Schwiegereltern, meine eigene Beziehung, Freunde von mir), dass man durchaus auch ohne doppeltes Einkommen anständig leben kann. Die Frage ist halt, was man sich gönnt und was nicht. Es geht also auch ohne die laut Frau Herman so unsägliche Doppelbelastung.

Ein weiterer Punkt, bei dem ich Frau Herman zustimme, ist die Tatsache, dass Beruf und Karriere zwei unterschiedliche Dinge sind. Wenn ich nur einen Job will, bei dem ich Geld verdiene, und der mich ansonsten nicht weiter beschäftigt, ist es einfacher, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Wer hingegen wirklich Karriere machen will, der muss bereit sein, einen grösseren zeitlichen Aufwand zu leisten - und da wird es zugegebenermassen schwieriger (aber nicht unmöglich), auch noch eine Familie zu haben. Warum aber ausgerechnet die Frau zurückstecken soll, will mir ja mal gar nicht in den Kopf.

Was mich zu einem weiteren Eva Herman-Argument bringt: Die Frau soll zuhause bleiben, weil es für sie natürlicher ist als für den Mann. Rückbesinnung auf die alten Werte. Und da stimme ich ihr nun gar nicht zu. Allein schon die Idee, dass sich ein gemütliches, warmes Zuhause über Kerzen, Blumen und Apfelkuchen definiert, finde ich zum Kotzen. Genau, Hauptsache der schöne Schein des Klischees wird gewarnt. Ein Zuhause ist da, wo man sich wohlfühlt. Und das sieht äusserlich für jeden anders aus, innerlich ist es aber vermutlich für alle gleich: Wenn man durch die Tür tritt und sich gut fühlt, ist es ein Zuhause. Ob da jetzt ne Kerze oder ne Bernd-das-Brot-Lampe steht, ob es klinisch sauber ist oder überall Hundehaare rumliegen.
Ausserdem fände ich es dermassen heuchlerisch von mir, wenn ich einer allfälligen Tochter verklickern würde, dass sie gefälligst das Heimchen am Herd zu mimen hat, weil es sich für Frauen so gehört, und sie mich dann fragt, was ich in meinem Leben alles so gemacht habe. Nee nee nee. Könnte ich nicht bringen.

Aber ja, zugegeben: Die Leute kriegen weniger Kinder. Und es ist ungünstig, sein Kind quasi direkt nach der Geburt abzuschieben. Aber meiner Meinung nach liegt die Problematik nicht bei den Müttern, die gerne irgendwann wieder arbeiten wollen, sondern bei der Tatsache, dass der berufliche Wiedereinstieg oft schwerer ist, als man glaubt. Und vielleicht sollte man bei der Problemlösung da ansetzen: Junge Mütter sollten das Recht haben, erst mal Mutter zu sein, aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, wieder in den Beruf einzusteigen, wenn ihrer Meinung nach die Zeit gekommen ist. Wer ein krankes Kind zuhause hat und trotzdem arbeiten gehen muss, der kommt in einen Gewissenskonflikt, da hat Eva Herman wiederum recht. Aber da muss es doch auch andere Lösungen geben statt nur der einen, dass die Frau halt notgedrungen zuhause bleibt. Es ist nunmal mittlerweile auch ein Bedürfnis der Frauen, ihre Ausbildung konkret einzusetzen und ihre erlernten Fähigkeiten zu nutzen - und wenn sie durch ihr Mutterdasein daran gehindert werden, kann das kaum zum Familienglück beitragen. (Und nein, ich weiss auch nicht, wie man dieses Problem lösen kann. Ich weiss dass wir als Kinder oftmals von einer Gemeindepflegerin betreut wurden, wenn meine Mutter mal wieder ins Krankenhaus musste. Es sollte doch wohl auch eine Möglichkeit geben, dass man jemanden finden kann, der sich um ein Kind mit Grippe kümmert, damit die Mutter wenigstens einigermassen beruhigt zur Arbeit fahren kann...)

Es gäbe noch einige weitere Punkte, aber das hier ist eh schon zu lang geworden. Nur eins: Wenn Eva Herman so sehr aus ihren Fehlern gelernt hat und vieles anders machen würde - warum ist sie dann jetzt a) immer noch beim Fernsehen tätig und b) auf Promotour für ihr Buch? Warum sitzt sie nicht zuhause und backt Apfelkuchen?

Und vor allem: Wenn Frauen auch mal die Klappe halten sollen - warum geht sie nicht mit gutem Beispiel voran? großes Grinsen

__________________
Last year, a band broke my heart. This year, a band almost broke my spirit.

15.09.2006 13:18 Natollie ist offline E-Mail an Natollie senden Homepage von Natollie Beiträge von Natollie suchen Nehmen Sie Natollie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Natollie in Ihre Kontaktliste ein
eylou
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Zitat:
Original von Natollie
Wenn Eva Herman so sehr aus ihren Fehlern gelernt hat und vieles anders machen würde - warum ist sie dann jetzt a) immer noch beim Fernsehen tätig und b) auf Promotour für ihr Buch? Warum sitzt sie nicht zuhause und backt Apfelkuchen?


Sie hat in ihrem Leben Fehler gemacht und opfert ihre weiblichen Grundbedürfnisse jetzt, um Frauen auf den rechten Weg zurückzuführen. Nur warum sagt sie dann, ich als Mann hätte keine Veranlagung dazu, Kinder mit zu erziehen oder Hausarbeiten zu erledigen – oder auch nur Kuchen zu backen Teufel ? Wenn ich es doch versuche, könnte ich bald psychische Probleme bekommen und würde wahrscheinlich meine Ehe zerstören (also, wenn ich verheiratet wäre).
Soll heißen, abgesehen von ihrem seltsamen Frauenbild hält E.H. Männer offensichtlich für recht gefühlsleere Flaschen, die zu einer Familie außer Geld nicht besonders viel beisteuern können. Im Grunde sagt sie damit doch, die Emanzipation sei nicht an den Frauen gescheitert, sondern daran, dass Er es zu Hause nicht auf die Reihe bekommt und Sie deshalb doppelt so viel zu tun hat, sobald sie neben Kind und Haushalt noch einen Beruf ergreift. Sie ist also auch noch männerfeindlich großes Grinsen


Zitat:
Original von Gürtelschnalle
Außerdem frage ich mich, was sie sich einbildet, wenn sie sagt, die Frauen sollten ihre Karriere für die Familie aufgeben.


Weil jetzt das Schlagwort Karriere noch öfters gefallen ist, dazu möchte ich noch was sagen.

Zum einen kann doch nicht jeder Karriere machen, der das gerne möchte, es sei denn, man zählt auch einen Aufstieg vom Kassierer zum Abteilungsleiter der Schreibwarenwelt bei Karstadt als Karriere. Es klingt hier manchmal so, als wäre beruflicher Aufstieg nur eine Frage von Organisation und Fleiß. Karriere für alle ist einfach nicht drin, auch nicht mit einser-Abitur und Studium.
Und dann noch ein anderer Punkt dazu. Wieso glauben viele, "Karrieremenschen" müssten sich viel mehr dahinter klemmen und mehr arbeiten als "normale" Berufstätige? In manchen Fällen mag das zutreffen, in anderen überhaupt nicht. Ich hab in meiner Familie auch einen klassischen Karrierevater, und der macht sich nicht gerade tot für seine derzeit knapp 10.000 Euro im Monat. Wer dagegen irgendwo am Fließband steht, arbeitet doppelt so hart für einen Bruchteil des Geldes. Die Frage lautet für die meisten Menschen gar nicht "Kind und Karriere?", sondern "woher auch noch das Geld und die Zeit für Kinder nehmen?"
- Dass Eva Herman den Feminismus als Ursache für diese Situation sieht, ist allerdings wirklich lächerlich Augen rollen

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Natollie Natollie ist weiblich
Rechthabegedöns

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Zitat:
Original von eylou
Ich hab in meiner Familie auch einen klassischen Karrierevater, und der macht sich nicht gerade tot für seine derzeit knapp 10.000 Euro im Monat. Wer dagegen irgendwo am Fließband steht, arbeitet doppelt so hart für einen Bruchteil des Geldes. Die Frage lautet für die meisten Menschen gar nicht "Kind und Karriere?", sondern "woher auch noch das Geld und die Zeit für Kinder nehmen?"


Naja, dann hat der Herr in deiner Familie entweder Glück gehabt oder hart gearbeitet, bis er diesen Level erreicht hat - denn klar, wer mal oben angekommen ist und je nachdem den richtigen Beruf hat, der muss sich vermutlich weniger anstrengen als jemand, der eines der kleinen Rädchen im Betrieb ist. Allerdings bin ich dennoch der Meinung, dass ein wirklicher beruflicher Aufstieg (sprich: An die Spitze eines Unternehmens - nicht dass Schreibwarenabteilungsleiter keine verantwortungsvolle Position ist, aber ich spreche halt jetzt schon eher von Jobs in der Kaderebene) oftmals einiges nicht nur an zeitlicher, sondern eben auch örtlicher Mobilität verlangt - und das lässt sich nicht so einfach mit einer Familie vereinbaren, deren Wünsche man ja auch berücksichtigen sollte.

(Nicht ganz ernst gemeintes OT am Rande: Ich weiss nicht, ob Geld- und Zeitmangel wirklich für so viele Leute ein Grund ist, keine Kinder zu kriegen. Wenn man Sendungen wie Die Supernanny, Frauentausch o.ä. guckt, kriegt man nicht den Eindruck großes Grinsen )

Wobei ich persönlich überhaupt nichts Schlimmes daran sehe, wenn eine Frau sich dafür entscheidet, dass sie ihre Zeit und Energie in den Beruf investieren will und deswegen auf Kinder oder sogar auf einen Partner verzichtet. Das ist doch wirklich jedem selbst überlassen, genauso wie der Zeitpunkt des Kinderkriegens (zumindest bis man die Menopause erreicht hat. 60-jährige frischgebackene Mütter müssen meiner Meinung nach wirklich nicht sein).

Was ich erschreckend an den Thesen von Eva Herman finde, ist einerseits das von eylou angesprochene Missvertrauen in die Männer - es sollte mittlerweile bekannt sein, dass nicht nur die Frauenrolle sich in den letzten Jahrzehnten geändert hat, sondern auch die Rolle der Männer und wie sie sich selbst sehen. Gut, andererseits, wer bereits zum vierten Mal verheiratet ist, hat wohl kein so glückliches Händchen bei der Partnerwahl, insofern ist ihr Misstrauen verständlich großes Grinsen Aber das bringt mich gerade zum andererseits: Diese unglaubliche Arroganz, von sich auf andere zu schliessen und zu behaupten, die Therapie, die bei ihr gewirkt habe, sei das Allheilmittel für die Gesellschaft - das finde ich wirklich zum Kotzen.

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Last year, a band broke my heart. This year, a band almost broke my spirit.

15.09.2006 15:03 Natollie ist offline E-Mail an Natollie senden Homepage von Natollie Beiträge von Natollie suchen Nehmen Sie Natollie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Natollie in Ihre Kontaktliste ein
Bäckerin Bäckerin ist weiblich
Elke


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Als sie bei Kerner war, haben meine Mutter und ich auch die ganze Zeit den Fernseher angeschrien *g*

Das Schlimme an dieser ganzen Diskussion ist einfach der Punkt, dass sie alles verallgemeinert. Alle Frauen und alle Männer denken so, leben so, sollten so denken und sollten so leben. Woher nimmt sie sich das Recht sowas behaupten zu können?
Und wieviele E-Mails sie bekommt, in denen ihr verzweifelte Frauen schreiben, wie richtig sie doch mit ihrem Buch liegt und überhaupt. Und wieviele E-Mails bekommt sie von Frauen, die ihre Denkweise zum Kotzen finden? Klar, ist ja schlechte Publicity.

Ich bin nun überhaupt nicht die Alice-Schwarzer-Verfechterin. Was sie aber dazu bei emma.de geschrieben hat, find ich sehr richtig.

"Der trockene Kommentar meines Tankwarts zu der Schlagzeile ”Frauen sollen öfter den Mund halten” lautete: ”Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben...”".

und

"Irgendjemand hat ihnen erzählt, sie könnten ”alles” haben und zwar sofort: Karriere, Kinder und ewige Kleidergröße 38." Das stimme nicht. Frauen müssten Kompromisse machen. Schwarzer: "Feministinnen finden nur: Frauen sollten diese Kompromisse nicht länger alleine, sondern zusammen mit den Männern machen."

Quelle: emma.de

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16.09.2006 12:49 Bäckerin ist offline Beiträge von Bäckerin suchen Nehmen Sie Bäckerin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bäckerin in Ihre Kontaktliste ein
Angel87 Angel87 ist weiblich
Biergourmet


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Ich hab mir auch als erstes gedacht: wie kann die sowas sagen, wo die selber nicht zuhause ist. Da hab ich mal in irgendein Interview gehört, dass sie meinte, sie würde zwar arbeiten, aber das würde ja alles nicht so viel Zeit einnehmen. Ja nee, is klar...

Ich finde, man kann zwar sagen, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben, aber wir sind und bleiben verschieden. Ich mags aber gar nicht, alles zu verallgemeinern. Es gibt durchaus Frauen, die für Männer üblichen Berufe oder Tätigkeiten geschaffen sind, genauso auch umgekehrt.

Ich finde, jeder sollte da für sich selbst heraus suchen, wie ers haben will. Und wenn jemand Hausfrau/mann ist, heißt es ja nicht, dass er zu alles ja und amen sagen muss... Ich persönliche hätte es gerne ausglichen verteilt. Beide gehen arbeiten, beide machen den Haushalt und von mir aus kann auch der Mann den Erziehungsurlaub haben oder sich mit mir die Elternzeit teilen.

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Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur deine schuld, wenn sie so bleibt!
16.09.2006 15:58 Angel87 ist offline E-Mail an Angel87 senden Homepage von Angel87 Beiträge von Angel87 suchen Nehmen Sie Angel87 in Ihre Freundesliste auf
zulieka zulieka ist weiblich
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Ich fand Eva Herman bei Kerner absolut nichtssagend, das Buch habe ich nicht gelesen. Zum einem sagt sie Frauen sollen ihrem Mann einen schönen häuslichen Empfang bereiten und zum anderen sagt sie Frauen sollen Karriere machen. Wo ist dann der Punkt den sie machen möchte, ich hasse solche wischie waschie Aussagen.
Und dann der Punkt "alle sollen wieder in ihre weibliche/mänliche Rolle zurückschlüpfen"(oder so). Es gibt keine weibliche oder männliche Rolle. Das ist ein gesellschaftliches Problem und eigentlich sind wir gerade dabei diese zu beseitigen, und dann kommt eine Frau da her, die absolut von der Emanzipitaion profitiert hat, und möchte alles wieder wie früher. Sie verlangt ein "früher" was sie selber weder richtig erlebt hat noch selber gelebt hat... .
Die Erziehung von Kindern ist nicht nur die Aufgabe der Frau, demnach kann doch auch durchaus der Mann Erziehungsurlaub nehmen.
Das einzige was ich gut finde, das nun auch einmal "Vollblutshausfrauen" eine Art Lobby bekommen. Denn oftmals wird deren Aufgabenbereich kaum anerkannt, deswegen aber gleich alle Frauen in den Haushalt zurückzuschicken halte ich für total unbegründet dämlich.
In einem Punkt stimme ich ihr aus meiner Sicht zu. Ich sehe im Mann auch meinen Beschützer in gewisser Weise und genieße es auch beschützt zu werden. Auch finde ich es sehr schön wenn man mir die Tür aufhält und ähnliche Dinge. Freude
Im Großen und Ganzen kann ich aber sagen, dass ich dieses Buch nicht lesen werde, da es einfach keinen wirklichen Inhalt hat.

__________________
lemontree....

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20.12.2006 19:13 zulieka ist offline Beiträge von zulieka suchen Nehmen Sie zulieka in Ihre Freundesliste auf
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