Merry Christmas - oder der Verlust der dt. Sprache |
ameise
Biergourmet
Dabei seit: 19.10.2003
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am schlimmsten ist es wenn man sich auch noch selbst dabei ertappt... mir fällt grad kein beispiel ein, aber es ist mir schon ein paar mal passiert daß ich mitten im satz nochmal überlegt habe ob man das nicht auch auf deutsch sagen könnte... der mediengehirnwäsche entgeht halt keiner so ganz...
__________________ ich trete mir die füße ab bevor ich mutti trete
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07.09.2006 19:28 |
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Die Schilder wurden zur WM aufgestellt, soweit ich das mitgekriegt habe, und da war es wohl beabsichtigt, daß die auf Englisch sind.
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26.09.2006 18:05 |
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Eben nicht Denglisch - "autobahn" ist im Englischen ein gebräuchliches Wort für deutsche Autobahnen.
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26.09.2006 20:31 |
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Almut
Banane
Dabei seit: 08.07.2004
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Das Gegenteil ist doch auch irgendwie interessant...
"autobahn" "leitmotif" "kindergarten" "angst"
Ob es da wohl Leute gibt, die sich darüber aufregen?
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29.09.2006 22:53 |
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Zenal
3-Tage-Bart
Dabei seit: 24.08.2004
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Nunja, wie hier glaub ich auch schon gesagt wurde, solange man es nicht im Übertriebenen Maße macht (und nicht so, wie es Pro7 & co tun), finde ich es eigentlich nicht schlimm, englische, französische oder was weiß ich welche Anglizismen, herzunehmen. Aber ich glaub, das Thema hat sich hier sowieso schon erldigt
^^
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07.10.2006 13:10 |
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L'Öö
Banane
Dabei seit: 30.12.2003
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Zitat: |
Original von Zenal
englische, französische oder was weiß ich welche Anglizismen, herzunehmen. |
Ein frz. Ausdruck im dt. ist aber kein Anglizismus
__________________ I'd rather my flame burn bright than be some puny little pilot light
Meine Ergüsse jetzt hier
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07.10.2006 13:17 |
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offizieller unregistriert
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Zitat: |
Original von Zenal
englische, französische oder was weiß ich welche Anglizismen, herzunehmen. |
"Französische Anglizismen"(
) nehmen doch eher ab als zu...
Ich muss da nur an diese ekelhafte Michelin Werbung denken in der Michelin eingedeutscht ausgesprochen wird.
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08.10.2006 12:27 |
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Sich über Anglizismen aufzuregen ist mE ziemlich lächerlich.
Sprachen beeinflussen sich gegenseitig und verändern sich ständig, das war schon immer so und wird auch immer so blieben. Vlt ist euch ja mal aufgefallen, dass das Hochdeutsch vor 300 Jahren ziemlich wenig mit dem heutigen Hochdeutsch zu tun hat? Und von nem Althochdeutschen Text würdet ihr wahrscheinlich kein Wort verstehen.
Es gibt immer eine Modesprache, die andere Sprachen beeinflusst. Aber wie das Wort schon sagt, geht diese Mode auch iwann wieder vorbei. Noch vor 100 Jahren war Französisch angesagt und hat der deutschen Sprache zig Französismen beschehrt, als italienisch Mode war, haben sich die Deutschen dort bedient (Adresse, Kasse, etc..), und zur Hansezeit haben vor allem die skandinavischen Länder eben aus dem Deutschen eine ganze Menge Lehnwörter übernommen.
Und verglichen mit dem Einfluss des Lateinischen auf das Germanische, ist der des Englischen heute sowieso lächerlich. DIE HÄLFTE aller deutschen Wörter gehen nicht auf das Germanische, sondern das Lateinische zurück!
Trotzdem kommt wohl keiner auf die Idee, Wörter wie "Nase" (von nasus) oder "Fenster" (von fenestra) als Fremdwörter zu bezeichnen, oder? Warum? Weil wir damit aufgewachsen sind! Neue Lehnwörter erscheinen immer nur der Generation als störend, die den Übergang miterlebt.
"Keks" ist ein ganz, ganz schlimmer Anglizismus! (von "cakes"). Aber wir sind eben mit dem Wort aufgewachsen, also akzeptieren wir es auch als "deutsches" Wort. Und wenn ein Wort erstmal im allgemeinen Sprachgebraucht akzeptiert ist, braucht es nicht mehr lange, bis es auch im Duden steht.
Die deutsche Sprache geht nicht verloren, sie verändert sich nur, weil sie von anderen Sprachen beeinflusst wird. Und das wurde sie schon immer, wie jede andere Sprache auch. Es gibt in anderen Sprachen ja auch diverse Germanizismen.
Und dass es im Moment das Englische ist, das die Sprachen so sehr beeinflusst, ist wie gesagt wie immer nur eine Art. Modeerscheinung.
In 50 Jahren werden wir in der Schule dann wahrscheinlich alle Mandarin lernen müssen, weil China die Weltwirtschaft dominiert, und an den Stammtischen regen sich die Leute über die furchtbaren "Chinazismen" auf, während "Shopping Mall" ein ganz normales deutsches Wort ist.
Also, aufhören zu heulen und einsehen, dass sich Sprache nunmal verändert und zwar STÄNDIG!
Amen.
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21.07.2010 15:02 |
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ich bin ja der meinung, englisch würde es ohne bayrisch gar nicht geben, jou!
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*wer erkennt die ironie
__________________ Früher war alles besser,
früher war alles gut.
Da hielten alle noch zusammen,
die Bewegung hatte noch Wut.
Früher, hör auf mit früher!
Ich will es nicht mehr hörn.
Denn damals war es auch nicht anders,
mich kann das alles nicht störn.
-DTH-
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21.07.2010 15:30 |
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louni
Elke
Dabei seit: 27.08.2004
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das seh ich ähnlich. sprachen beeinflussen sich gegenseitig & verändern sich dadurch.
aber teilweise habe ich das gefühl, dass die sprache immer einfacher (oder dümmer?) wird: der genitiv stirbt aus. stattdessen wird immer häufiger der dativ verwendet; "weil" leitet immer häufiger hauptsätze ein; artikel etc. werden ausgelässen. (bsp: "ey, gehste morgen schule?")...
__________________ tiki taki
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21.07.2010 19:02 |
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Zitat: |
Original von louni
artikel etc. werden ausgelässen. (bsp: "ey, gehste morgen schule?")... |
das gerücht hab ich schon desöfteren gehört, aber noch nie jemanden gehört der so spricht... naja, ich bin wahrscheinlich mit der jugendsprache nicht (mehr) so vertraut und mit der heutigen sowieso nicht wirklich. wenn ich viele teenies reden höre, stellt sich bei mir jedes einzelne haar auf. ich hasse es wie die pest wenn sie "isch, disch", etc. sagen. viele kinder nehmen auch diese assisprache an, weil ihre eltern selbst einen niedrigen bildungsstand haben und nicht richtig deutsch können. da denkt man dann, as kind sei vom ausland, weil es so gebrochen spricht wie z.b. ein türke. und nein ich habe nichts gegen ausländer, aber warum um alles in der welt kann man nicht anständig sprechen wenn man kein ausländer ist????? ich komme vom thema ab. fakt ist, die deutsche sprache stumpft ab, man sehe sich die heutige jugend doch einmal an...
__________________ Früher war alles besser,
früher war alles gut.
Da hielten alle noch zusammen,
die Bewegung hatte noch Wut.
Früher, hör auf mit früher!
Ich will es nicht mehr hörn.
Denn damals war es auch nicht anders,
mich kann das alles nicht störn.
-DTH-
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21.07.2010 19:18 |
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Zitat: |
Original von louni
das seh ich ähnlich. sprachen beeinflussen sich gegenseitig & verändern sich dadurch.
aber teilweise habe ich das gefühl, dass die sprache immer einfacher (oder dümmer?) wird: der genitiv stirbt aus. stattdessen wird immer häufiger der dativ verwendet; "weil" leitet immer häufiger hauptsätze ein; artikel etc. werden ausgelässen. (bsp: "ey, gehste morgen schule?")... |
Auch das ist ganz natürlich. Eine Sprache wird immer so einfach wie möglich gehalten und vereinfacht sich dadurch im Laufe der Zeit. Ist doch logisch, warum kompliziert sprechen, wenns auch einfach geht?
Noch vor 80 Jahren hat man im Dativ ein -e an das Wort angehängt, zB "Das Buch liegt auf dem Tische", oder "Ich stehe vor dem Tore.". Macht heute kein Mensch mehr. Weil es unnötig ist, man weiß auch ohne das -e, was gemeint ist, also warum die Zeit nicht sparen? Und, wie in meinem letzten Post schon geschrieben, sobald sich etwas in der gesprochenen Sprache durchgesetzt hat, geht es auch recht schnell in die Schriftsprache über.
Gleiches gilt zB für die Beugung. Vor 100 Jahren hieß es noch "bellen - bill - gebillt". Aber "bellen - bellte - gebellt" ist einfach leichter.
Die Konjunktive sind ebenfalls dabei, zu verschwinden. Kein Mensch sagt heute noch "Ich stürbe vor Glück, wenn ich im Lotto gewönne!". Noch 20 Jahre, und auch in wissenschaftlichen Texten schreibt man einfach "Ich würde sterben....", wetten?
So ist das nunmal. Der Mensch tendiert dazu, sich so einfach und schnell wie möglich mitzuteilen. Als nächstes ist eben der Genitiv dran, der nunmal auch einfach unnötig ist! Die Dativkonstruktion hört sich für uns halt noch etwas stumpf an, aber auch das hab ich ja im letzten Post schon erklärt, die Generation nach uns wird das als normal akzeptieren.
Gleiches gilt natürlich auch für andere Sprachen. Im Englischen verschwinden zB langsam die unregelmäßigen Kompositionen, man sagt zB eher "more fast" statt "faster". NOCH ist das Umgangssprache, aber in 30 Jahren sicher nicht mehr.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Master Shake: 21.07.2010 19:40.
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21.07.2010 19:38 |
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Sorry
aber freut mich dass ich jemanden damit erheitern konnte
Das war jetzt alles nur pauschalisiert. Klar ist nicht die gesamte Jugend so drauf, aber so wie ich die Sache sehe entwickelt sich das in die Richtung...
__________________ Früher war alles besser,
früher war alles gut.
Da hielten alle noch zusammen,
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Früher, hör auf mit früher!
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-DTH-
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21.07.2010 21:06 |
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louni
Elke
Dabei seit: 27.08.2004
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ich finde diese vereinfachte jugendsprache sehr merkwürdig. einfach aus dem grund, weil ich mit einer anderen aufgewachsen bin & auch noch eine andere verwende. es klingt in meinen ohren einfach falsch.
aber das lässt sich eig auch ganz einfach erklären. da wo ich herkomme, gibt es viele menschen türkischer abstammung. im türkischen gibt es keine artikel & die türkische sprache ist im allgemeinem eine sehr einfache. (hab ich mir so sagen lassen, von einem türkischen bekannten). & wenn man eine sprache neu lernt, dann übersetzt man doch meist die muttersprache 1 zu 1. so kommen dann sätze wie "gehste morgen schule?" dabei raus. so erkläre ich mir das zumindestens.
__________________ tiki taki
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23.07.2010 23:18 |
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louni
Elke
Dabei seit: 27.08.2004
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dann ist es wohl einfach eine neue jugendsprache? oder einfach die zeit, die die sprache verändert (einfacher macht)?
ich frag mich nur, wieso das überall so ziemlich gleich abläuft. sind wirklich überall die gleichen einflüsse?
__________________ tiki taki
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24.07.2010 11:22 |
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