"Die Deutschen und ihr Nationalstolz" |
kurtl
Banane
Dabei seit: 21.11.2003
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Zitat: |
Original von Zack
wie wär's wenn du mal aufhören würdest immer von "wir" zu reden? so lange das nicht aufhört, nehme ich es niemandem übel, wenn er denkt, dass deutsche kleine rechtsradikale sind. ´ |
Ich finde diese Sicht problematisch, denn warum muss man den deutschen Mainstream "nach rechts denken"?
Der deutsche Mainstream ist eben dumm und teilt mit der extremen Rechten viel Ideologie, aber man muss sie nicht gleichsetzen um sie auf ein gleiches Niveau zu stellen - nach dem Motto: "Beide genauso blöd."
Der deutsche Mainstream nimmt zum Beispiel an rassistischer Hetze eben auf eine andere Art teil als Neofaschisten.
"Nazis morden, der Staat schiebt ab - das ist das gleiche Rassistenpack"
Der zweite Satz dieses Spruches ist die falsche Schlussfolgerung (auch wenn dieser Spruch natürlich absichtlich überspitzt darstellt). Man muss da aufpassen, dass man zwischen Tendenzen und konkreten Tatsachen unterscheidet.
@Isi123:
Die Singularität deutscher Geschichte zu leugnen und so zu tun, als wären es Mechanismen die zu den Geschehnissen geführt haben, die man überall finden kann, ist revisionistisch. Man nimmt dabei an, dass es natürliche Kräfte gibt, die Menschen zu so etwas treiben. Man nimmt an, dass jedem Menschen so etwas passieren kann (Achtung passiv!). Und schwupps sind "die Iraker" und "die Deutschen" plötzlich alle auf gleiche Art und Weise Opfer eines "wahnsinnigen Diktators" geworden. Huch! Wo sind denn die Täter hin?
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BY THE LiGHT OF THE BURNiNG FLAG
WE HAVE TO RAiSE OUR CHiLDREN
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25.03.2006 13:59 |
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Isi123
Biergourmet
Dabei seit: 18.01.2006
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Original von kurtl
@Isi123:
Die Singularität deutscher Geschichte zu leugnen und so zu tun, als wären es Mechanismen die zu den Geschehnissen geführt haben, die man überall finden kann, ist revisionistisch. Man nimmt dabei an, dass es natürliche Kräfte gibt, die Menschen zu so etwas treiben. Man nimmt an, dass jedem Menschen so etwas passieren kann (Achtung passiv!). Und schwupps sind "die Iraker" und "die Deutschen" plötzlich alle auf gleiche Art und Weise Opfer eines "wahnsinnigen Diktators" geworden. Huch! Wo sind denn die Täter hin? |
Tut mir Leid ,dass ich das jetzt so dargestellt habe, als wäre es das gleiche, das war nicht so gemeint, hab einfach nicht so drüber nachgedacht... sorry!
__________________ "You don't burn out from going too fast. You burn out from going too slow and getting bored." (Cliff Burton)
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25.03.2006 16:04 |
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Isi123
Biergourmet
Dabei seit: 18.01.2006
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Es ist einfach nicht berechtigt, das Deutsche in anderen Ländern gleich als Nazis abgestempelt werden, bevor man überhaupt ein Wort mit ihnen gewechselt hat.
Okay, klar. Es gibt Nazis.
Und dummerweise sind auch ziemlich viele von ihnen Deutsch, aber doch nicht ALLE.
Das ist doch einfach nur ein Vorurteil!!
Es gibt viele Deutsche Leute, die GEGEN Nazis sind, und das sind -meiner erfahrung nach- auch die meisten.
Wenn jemand sagt, das alle Deutsch Nazis sind, ist das nicht das gleiche wie wenn jmd behauptet, das alle Engländer sture Teetrinker sind (schlechtes Beispiel)?
__________________ "You don't burn out from going too fast. You burn out from going too slow and getting bored." (Cliff Burton)
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28.03.2006 18:10 |
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FarinUrlaub15 unregistriert
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Zitat: |
Original von Hans-Wurst
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Ja, in 95% der Fälle sind das wahrscheinlich völlig unreflektierte Vorurteile, wenn Deutsche im Ausland als Nazis beschimpft werden. |
Eben. Und genau das stört mich und lasse ich mir auch nicht bieten.
Zitat: |
So oder so glaube ich, dass diese Deutsche=Nazis-Einstellung selten ist. |
In Frankreich, USA und Malta (Österreich zählt ja nicht) habe ich das auch nie erlebt. Da bin ich von den Leuten immer sehr freundlich aufgenommen worden. In England dagegen war das schon ziemlich krass. Da hat man die Ablehnung gegen Deutsche bei einigen Leuten schon sehr deutlich zu spären bekommen. |
In den umliegenden Ländern und in Ägypten Türkey ect. wurde ich nie beschimpft aber letztes Jahr in Frankreich hat uns einer mit dem Hitlergruß gegrüßt als er wusste das wir deutsche waren und ist vor uns auf und ab stolziert
Irgednwann eskalieret die Lage und er bekam ein paar aufs Maul von mir ^^
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29.03.2006 14:44 |
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Isi123
Biergourmet
Dabei seit: 18.01.2006
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Ich hab das erst 1 mal mitgekriegt, als ein Italiener meinen Eltern ziemliche Vorwürfe gemacht hat, so als ob sie sich das ausgedacht hätten.
Naja, solche Leute gibt's überall würde ich mal sagen.
@ eylou: Diese Deutsche=Nazis Einstellung ist sicher nicht so häufig zu finden, aber ich denke, das sie einfach im hinterkopf von manchen Leuten ist, wenn sie einen Deutschen kennen lernen und erst mal skeptisch sind.
__________________ "You don't burn out from going too fast. You burn out from going too slow and getting bored." (Cliff Burton)
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30.03.2006 15:24 |
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Dieses "Deutsche=Nazis" im Ausland trifft vllt manchmal zu, aber es denkt bestimmt nicht jeder gleich oh mein Gott, ein Nazi! Es gibt leider Nazis in Deutschland, aber die gibt es auch in anderen Laendern.
Ich bin hier jetzt vllt ne Ausnahme, wenn ich sage, dass ich in gewisser Weise stolz darauf bin Deutscher zu sein, aber egal. Ich fuehl mich auf keinen Fall besser als Leute aus anderen Laendern oder so, aber ich finds auch bescheuert, wenn mir meine Nationalitaet ein Leben lang peinlich sein soll. Ich verurteile und distanziere mich vom Nationalsozialismus, aber ich finde, dass Deutschland IM MOMENT wirklich nicht peinlich ist. Vllt nicht perfekt, aber mir waer es im mom wesentlich "peinlicher", z.B. ein Ami zu sein, weil die halt grad am meisten Scheisse bauen.
__________________ ~LIEBE UND FRIEDEN~
... und jede Menge REIS!!!
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30.11.2006 01:31 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Das klingt jetzt so, als hätte man hierzulande nur die Wahl zwischen Stolz und Peinlichkeit. Es soll aber auch Menschen geben, die es emotional relativ kalt lässt, wenn da das Wort "deutsch" in ihrem Perso steht...
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30.11.2006 05:21 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Zitat: |
Original von corazón
Hm, so wie du das sagst, könnte man meinen, dass du dem Land in dem du lebst und das quasi dein Zuhause ist, mit Gleichgültigkeit gegenüber stehst. Auch nicht grade toll... |
Nein, nicht dem Land, wohl aber der Staatsangehörigkeit (oder der "Nationalität", wie manche Leute sagen würden). Und ich habe auch nicht von mir gesprochen, sondern allgemein von aufgeklärten und refklektierten Menschen
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02.12.2006 12:32 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Was du schreibst, ist einfach nur inhaltsleere Polemik. Ich habe auch keinen persönlichen Bezug zu Äthiopien, aber dass die Menschen dort krepieren, ist mir auch nicht egal. Ansonsten habe ich mich politisch engagiert, seit ich 14 bin (das macht 7 Jahre), was nicht viele WM-Patrioten von sich behaupten können. Unterstell mir also mal lieber keine Gleichgültigkeit. Aber wie zugehörig ich mich zu einem anderen Menschen fühle, hängt nicht davon ab, unter welcher Staatsangehörigkeit er registriert ist.
Aber zu "Meiner Nationalität" habe ich natürlich keinen Bezug. Es gibt weder den Weihnachtsmann, noch den Osterhasen, noch gibt es Nationen. Es gibt nur eine runde Welt mit verschiedenen Menschen drauf, alles andere ist ein Hirngespinst.
Und nationalistisches Denken steht nunmal im Gegensatz zur Aufklärung, das hat nichts mit meinen Augen zu tun.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 02.12.2006 15:10.
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02.12.2006 15:06 |
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Zitat: |
Original von eylou
Aber zu "Meiner Nationalität" habe ich natürlich keinen Bezug. Es gibt weder den Weihnachtsmann, noch den Osterhasen, noch gibt es Nationen. Es gibt nur eine runde Welt mit verschiedenen Menschen drauf, alles andere ist ein Hirngespinst. |
Genau so sehe ich das auch. Werd mich bei Gelegenheit nochmal ausführlich dazu äußern.
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03.12.2006 11:49 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Ach, und was ist denn bitte eine Nation? Es gibt verschiedene Länder und es gibt verschiedene Staaten, das ist Fakt. Eine Nation ist dagegen nur ein subjektives, schwammiges Zusammengehörigkeitsgefühl in den Köpfen mancher Menschen; nicht immer, aber häufig tritt das in Vebindung mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf.
Aber da man eine Nation weder allgemeingültig definieren, noch abgrenzen, noch an objektiven Gesichtspunkten festlegen, noch physikalisch oder theoretisch abstrakt nachweisen kann, existiert sie nicht, jedenfalls nicht in der Realität.
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04.12.2006 19:05 |
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Roy Black unregistriert
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Zitat: |
Original von eylou
[...] Eine Nation ist dagegen nur ein subjektives, schwammiges Zusammengehörigkeitsgefühl in den Köpfen mancher Menschen....
[...]existiert sie nicht, jedenfalls nicht in der Realität. |
In meinen Augen hast du deine Aussage selbst absurdum geführt.
Du bestreitest die Existenz einer Nation, doch gleichzeitig nennst du sie "Ein Hirngespinst mancher Menschen" ...
Also gehst du den Schritt sagst: "Nation ist mehr Gefühl oder Empfinden.."
Ich denke kaum jemand läuft mit dem Gedanken durch die Welt er könne eine Nation messen und in Einheiten wiedergeben, als physikalische Größe.
Vielmehr ist das "nationale Zusammengehörigkeitsgefühl" wie schon der Name sagt, ein Gefühl, nicht mehr und nicht weniger.
Aber als ein solches existiert die Nation und wenn auch nur in den Köpfen einiger "Spinner" oder "Verrückten".
Ich denke, dass übertriebener Nationalstolz unangebracht ist, sind wir uns alle einig, aber eine Einteilung in Nationen vorzunehmen, finde ich nicht grundsätzlich falsch
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06.12.2006 15:13 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Nationalismus ist die falsche Vorstellung, dass es außer der Staatsangehörigkeit noch mehr gibt, was ein "Volk" zusammenhält und gegenüber anderen "Völkern" abgrenzt. Meistens geht das mit dem Irrglauben einher, die eigene "Nation" sei allen anderen überlegen, weil man in ihr geboren wurde. Nationalisten identifizieren sich zwar stark mit "ihrer Nation", können sie aber normalerweise nicht definieren; eine solche Definition würde auch keiner halbwegs objektiven Betrachtung standhalten.
Wenn aber für dich eine Nation bereits existiert, weil bei manchen Menschen nationalistische Vorstellungen vorhanden sind, wären wir wieder beim Weihnachtsmann. Er existiert auch in den Köpfen mancher Menschen und ist doch nicht real. Der Glauben an den Weihnachtsmann baut genau wie Nationalismus auf einem falschen Weltbild auf, das ist alles. Wir hatten auch mal eine Zeit, in der die halbe Menschheit ganz selbstverständlich davon ausgegangen ist, Frauen seien gegenüber Männern minderwertig. Das war auch keine physikalische Größe, sondern nur so ein Gefühl, und trotzdem ein Irrtum.
Zitat: |
aber eine Einteilung in Nationen vorzunehmen, finde ich nicht grundsätzlich falsch |
Okay, nach welchen Kriterien teilst du also ein? Wer darf mit in deine Nation, wer bleibt draußen?
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06.12.2006 16:33 |
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