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Fright Wing - Der neuste Schrei aus dem lieben guten Amerika |
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Fright Wing - Der neuste Schrei aus dem lieben guten Amerika |
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Es wird immer abstruser, worauf mich meine Recherchen für meine Facharbeit (Thema: Wahlkampf in den USA) stoßen lassen.
In Amerika gibt's den sogenannten Fright Wing. Das sind Leute, die sich für Punks halten, aber auf ihren Homepages Michael Moore denunzieren und dazu aufrufen, Bush zu wählen und sich zum Kapitalismus bekennen.
Nick Rizzuto, 22, ist so einer: "Punks sagen zu mir: 'Punk und Kapitalismus passen nicht zusammen.' Ich verstehe nicht, wo die herkommen. Die größten Punkszenen gibt es in kapitalistischen Ländern wie den vereinigten Staaten, Kanada und Japan. Ich hab noch nie davon gehört, dass irgendwelche neuen Nordkoreanischen Punkbands rauskommen. Es gibt keine Szene im Iran."
Was für ein Argument, oder?
Seine Website heißt übrigens http://www.conservativepunk.com/
Auf dieser Seite wird zu Zivilcourage im Kampf gegen John Kerry und Patriotismus aufgerufen. Wie originell.
Rizzuto sagt außerdem: "Punk wurde von Linksradikalen vereinnahmt. Es geht darum Amerika als Ersten zu beschuldigen. Alles ist Amerikas Fehler und alles ist Bushs Fehler."
Tja entschuldige aber so isses nun mal.
Auch das Ex-Misfits-Bandmitglied Michale Graves schließt sich übrigens dieser Bewegung an:
"Ich finde George Bush ist ein wundervoller, kompetenter Anführer. Und ich glaube er bringt dieses Land auf einen richtigen und gerechten Weg und er versteht die wahre Natur des Bösen."
Dass George Bush die wahre Natur des Bösen versteht glaube ich sogar.
Was mir allerdings am meisten zu denken gibt ist, dass sogar Johnny Ramone jahrelang bekennender Republikaner war.
Ein Rolling-Stone-Redakteur meinte, dieses Pro-Bush-Getue sei eine Anti-Establishment-Bewegung, so blöd das klingt. Ein Akt der Auflehnung und der Abgrenzung vom Mainstream, der für John Kerry ist.
Ich persönlich finde, wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man direkt drüber lachen. Als ich das oben gelesen habe, war ich allerdings für die nächsten 5 Minuten nicht im Stande eine emotionale Reaktion zu zeigen.
Was haltet ihr von dieser Bewegung?
Ach ja Quelle der Zitate und überhaupt: New York Times vom 21. März 2004
€dit: Auf Anfrage kann ich euch den Artikel zukommen lassen, wenn ihr wollt. Will ihn aber nicht hier reinstellen, wegen Copyright und so.
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"I press pause for you! Now my love is true."
Minulla on laardia pera-aukossani.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Beat-Schnitzel: 22.08.2004 17:26.
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22.08.2004 17:21 |
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nos
3-Tage-Bart
Dabei seit: 22.08.2004
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RE: Fright Wing - Der neuste Schrei aus dem lieben guten Amerika |
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Zitat: |
Nick Rizzuto, 22, ist so einer: "Punks sagen zu mir: 'Punk und Kapitalismus passen nicht zusammen.' Ich verstehe nicht, wo die herkommen. Die größten Punkszenen gibt es in kapitalistischen Ländern wie den vereinigten Staaten, Kanada und Japan. Ich hab noch nie davon gehört, dass irgendwelche neuen Nordkoreanischen Punkbands rauskommen. Es gibt keine Szene im Iran." |
Logisch,dass es in den kapitalistischen Ländern größere Punk-Szene gibt,weil man dort den verdammten Kapitalismus ja quasi "live" miterlebt und so besser Stellung dazu beziehen kann.
Zitat: |
Rizzuto sagt außerdem: "Punk wurde von Linksradikalen vereinnahmt. Es geht darum Amerika als Ersten zu beschuldigen. Alles ist Amerikas Fehler und alles ist Bushs Fehler."
Tja entschuldige aber so isses nun mal. |
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Ich denke mal Bush ist z.b. verantwortlich für die Kriege, die er führt und für die Soldaten im Irak.
Also wird er und die ,die ihn unterstützen - der Rest der amerikanischen Regierung - auch beschuldigt.
Zitat: |
"Ich finde George Bush ist ein wundervoller, kompetenter Anführer. Und ich glaube er bringt dieses Land auf einen richtigen und gerechten Weg und er versteht die wahre Natur des Bösen." |
Oh ja,wie wundervoll Gerecht es doch ist,wenn man jedem Land den Krieg erklärt,in dem man Rohstoffquellen einnehmen kann oder wo es z.b. Sozialismus gibt - die amerikanische Regierung wartet doch blos darauf das Fidel Castro stirbt und sie ohne große Probleme Kuba in ihre Gewalt bringen können - ,solange es schwach genug ist.
Zitat: |
Ich persönlich finde, wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man direkt drüber lachen. Als ich das oben gelesen habe, war ich allerdings für die nächsten 5 Minuten nicht im Stande eine emotionale Reaktion zu zeigen. |
Dito *unterschreib*
Zitat: |
Was haltet ihr von dieser Bewegung? |
Was ich davon halte ist denk ich mal aus meinem Beitrag/meinen Kommentaren deutlich geworden.
__________________ "Hasta la victoria siempre" - Che Guevara
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22.08.2004 17:36 |
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Jonny
Banane
Dabei seit: 27.06.2004
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hmm
also ich denke mal, dass man ganz recht hat, wenn man diese bewegung als "anti-mainstream" einordnet.
nach der gigantischen probushwelle in den usa(im zuge des 11.9)
schwappt jetzt eine antibush welle durch die usa.
mittlerweile steht man nicht mehr fast allein, wenn man gegen bush argumentiert, sondern in der mehrheit.
ich denke dass diese tatsache gepaart mit zwanghaften" bloß nicht zur mehrheit" denken anstelle vernünftigen überlegens dazu geführt hat, dass sich so eine ewegung mehr oder minder etablieren konnte und auch zuspruch erhält.
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22.08.2004 17:40 |
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Jonny
Banane
Dabei seit: 27.06.2004
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tja, aber so ticken die meisten menschen nunmal.
egal auf welche politische/ideologische weise verpackt, sie handeln nun mal gern immer nach dem gleichen schema,statt sich die mühe zu machen, was sie über einen sachverstand denn wirklich denken,bzw. zu merken, dass man mit immer der gleichen einstellung genauso blöd ist, wie jemand ohne jegliche stellungnahme.
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22.08.2004 17:55 |
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