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| Onetti: Das kurze Leben (Aus der SZ-Bibliothek) |
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Vorweg: Hab leider trotz Suche den SZ-Thread (den es jedenfalls mal gab) nicht gefunden, und Onetti schon mal gar nicht...
Darum hier ein neuer Thread, sonst verschiebt ihn halt!
Ich hab ja den festen Vorsatz, jedes Buch der SZ-Bibliothek von Anfang bis Ende zu lesen, erstens aus "Respekt" vor den Autoren und dann auch aus dem Grund, dass die Bücher sicher alle gut sind, nur dass ich manchmal zu ungebildet bin, das zu erkennen. Bin jetzt etwa bei 16 (ein paar höhere hab ich aber auch schon gelesen) und gequält hab ich mich bisher vor allem beim "Untergeher" (Bernhard) und bei diesem Joyce Buch "Das Portrait des Künstlers als junger Mann" oder so (obwohl ich mich darauf echt gefreut hatte, find ja Irland so toll!). Richtig gut fand ich vor allem "Hotel New Hampshire" von Irving und "Stadt aus Glas" (Auster), "Der Mann, der den Zügen nachsah" (Simenon), "Katz und Maus" (Grass), "Der große Gatsby" (Fitzgerald), sehr cool war auch "Der dritte Mann" (Greene) in Wien zu lesen *g* (obwohl der Film besser ist). Aber nun zum eigentlichen Thema (das bisherige passt nur hier hin, weil wohl kaum jemand Onetti lesen wird, ohne die SZ-Bibliothek zu haben):
Das, was Juan C. Onetti da mit "Das kurze Leben" abliefert, ist für mich echt ne Frechheit. Das Buch ist nach spätestens 100 Seiten sterbenslangweilig, die unterschiedlichen Handlungsstränge sind kaum mehr zu unterscheiden und gehen später ineinander über, die Sätze werden immer länger. Das alles wäre ja noch zu verkraften (wie oben schon gesagt, vielleicht bin ich einfach zu blöd).
Aber gestern komme ich dann etwa auf Seite 310 an (Das Kapitel heißt glaube ich "Brief an Stein" oder so), und was steht da in der dritten oder vierten Zeile der ersten Seite des Kapitels?
In etwa sowas wie
| Zitat: |
| Es ist für mich aufmunternd zu wissen, dass du jederzeit aufhören kannst, zu lesen, während mich niemand am Schreiben hindern kann." |
HAHA! Vielleicht hätte ich das tatsächlich schon spätestens 200 Seiten vorher tun sollen: Aufhören zu lesen!
Dann ist mir noch was aufgefallen:
Im vorangehenden Kapitel wird der letzte Satz des Briefes an Stein schon einmal abgedruckt, der ist irgendwie ne halbe Seite lang (der Satz!), und da steht dann am Schluss eine schöne Allitteration, irgendwas mit "zusammengepressten Zähne zeigend" oder so. Da steht auch, dass die Person, die den Brief im Buch schreibt lange über diesen Satz nachgedacht hätte. Der Übersetzer anscheinend nicht, denn als der Brief im nächsten Kapitel noch einmal komplett abgedruckt wird, steht da plötzlich was anderes: "aufeinander gepressten Zähne zeigend" oder so.
Da war der Lektor wohl auch schon eingeschlafen...
Naja, ein Gutes ist mir mit dem Buch dann doch noch passiert: Als ich gerade beim Lesen der letzten 30 Seiten war, habe ich es in der Bahn vergessen 
(das ist auch der Grund, warum alle meine Zitate nur in Sinngemäß und nicht wörtlich wiedergegeben werden konnten). Da ich die Sammlung aber eigentlich komplett besitzen möchte, werde ich dieses Buch dann glaube ich für immer eingeschweißt lassen, falls ich es mir neu kaufe. (Oder passiert auf den letzten 30 Seiten noch was spannendes?)
Vielleicht hat ja auch noch jemand anderes das Buch komplett durchgelesen (oder auch nicht) und kann mal seine Meinung dazu posten...
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