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 Gefühle. |
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Ich unterhalte mich grade mit ner Freundin über jemanden mit dem sie vor kurzen etwas hatte. Jetzt meinte er allerdings zu ihr, dass aus ihnen nichts werden kann. Er kenne keine Liebe, da er nur Angst, Aggressionen und Gewalt fühle.
Ich versteh allerdings nicht, wie man nur sowas fühlen kann.
Meine Freundin hingegen fragt mich, wieso man denn nicht nur sowas fühlen könne, was dagegen spreche.
was meint ihr? Kann man nur so "negative" Gefühle fühlen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass man es nicht kann, aber Argumente fallen mir da auch nicht wirklich ein...
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05.04.2005 20:13 |
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doch, man kann diese gefühle haben.
erklären kann man das mit dem sogenannten "lernmodell" - das hatten wir grad in ethik, deswegen weiß ich das! 
inhalt dessen ist, dass der mensch im grunde nur mit dem grundreflexen und trieben (luft holen, saugen, schlucken, ...) ausgezeichnet ist bei der geburt, alles andere wird angelehrnt - so auch gefühle! wenn man zB erfährt, dass man mit gewalt erfolg hat bei seinen entscheidungen bzw. bei der durchsetzung, wird man es auch damit versuchen in der zukunft!
im endefekt soll das heißen, dass er irgendwie verdammt viele negative erfahrungen gemacht hat und deswegen so reagiert! so scheint es zu mindestens, also is es schon möglich irgendwie!
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05.04.2005 20:20 |
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Hm..klingt irgendwie logisch. Und passt auch auf ihn teilweise.
Er nahm Drogen, is arbeitslos und kriegt so auch nich viel auf die Reihe.
Trotzdem find ich das komisch. Ich kann mir nicht vorstellen nur so was zu fühlen...
Find es dann aber auch komisch, dass er mal zu ihr gesagt hat, dass er sie vermisst. Das passt ja nich zu den Gefühlen. Ist zwar schn länger her, dass er das gesagt hat, passt aber trotzdem nicht zusammen..irgendwie..
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05.04.2005 20:24 |
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ich denke eher, dass es so ist, dass er nie liebe gespürt hat und jetzt nicht damit umgehen kann bzw. mit zuneigung überhaupt umgehen kann!
also es braucht geduld bevor da irgendwas andres kommt, außer abschottung!
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05.04.2005 21:08 |
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| Zitat: |
Original von knüppie_the_only_one
Er kenne keine Liebe, da er nur Angst, Aggressionen und Gewalt fühle.
Ich versteh allerdings nicht, wie man nur sowas fühlen kann.
Meine Freundin hingegen fragt mich, wieso man denn nicht nur sowas fühlen könne, was dagegen spreche.
was meint ihr? Kann man nur so "negative" Gefühle fühlen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass man es nicht kann, aber Argumente fallen mir da auch nicht wirklich ein... |
man kann durchaus nur solche, wie du sagst "negativen" gefühle haben. wenn er keine anderen kennengelernt hat/kennenlernen durfte...
wahrscheinlich kennt er auch keine nicht so extremen gefühle. zum beispiel freude oder traurigkeit. diese gefühle sind so "klein", dass viele, die nur extreme gefühle wahrnehmen können, diese nicht wahrnehmen können.
traumatische erlebnisse, beispielsweise hass und gewalt in der familie können dazu beitragen, dass ein kind keine liebe zu spüren bekommt, da es ja nur angst erfährt und den hass, der ihm entgegengebracht wird. diese gefühle gibt das kind später weiter.
mich erschrecken solche schilderungen immer wieder, weil ich sie sehr gut nachvollziehen kann. es dauert jahrelang, bis man nicht so extreme gefühle wahrnehmen kann (freude, trauer), wenn man nur gewalt kennt.
ich denke, dass sein drogenkonsum seine flucht aus der welt voller hass war und er in dieser welt nicht von seinen gefühlen verfolgt wurde. eine sucht ist immer eine flucht vor problemen.
dass er deine freundin vermisst, finde ich sehr schön, auch, dass er dieses gefühl benennen kann, was für einen "extremen" nicht immer selbstverständlich ist.
vielleicht hat er angst vor einer festen bindung, vielleicht, dass er ihr wehtun könne. seelisch oder vielleicht auch körperlich (das soll keine unterstellung sein!)
es kann auch sein, dass er mit sich noch nicht im reinen ist, eine sucht aufzugeben ist hart und danach zu sich zurückzufinden ist schwer...
dass er sich "noch nicht gefunden hat" und deshalb noch keine beziehung eingehen KANN.
deine freundin bedeutet ihm ja scheinbar was und vielleicht brauch er einfach nur viel zeit. dass soll niht heißen, dass deine freundin jatzt ewig warten soll, aber für ihn und seine gefühlswelt ist es ein fortschritt! 
__________________
Bevor Du urteilen willst über mich oder mein Leben,
ziehe Dir meine Schuhe an und gehe meinen Weg.
Durchlaufe die Straßen, Berge und Täler, fühle die Trauer,
erlebe den Schmerz und die Freuden.
...und erst dann kannst du über mich urteilen!
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05.04.2005 22:29 |
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| Zitat: |
| erklären kann man das mit dem sogenannten "lernmodell" - das hatten wir grad in ethik, deswegen weiß ich das! |
JellyPunkSpezialist hat das alles ein bisschen durcheinandergebracht..... Also, das Kind, das auf die Welt kommt und noch nichts kennt, ist auf das "Tabula Rasa" Modell von John Locke zurückzuführen. Das stimmt aber nicht. Das Kind hat schon Eindrücke im Mutterleib gehabt und die können auch prägen (wenn man sich vorstellt, dass manche Frauen während der Schwangerschaft geschlagen werden....)
Nach der Geburt entwickelt man zur Bezugsperson (Mutter im Normalfall) entweder ein Urvertrauen oder ein Urmisstrauen (das geht jetzt auf Piaget zurück, aber egal). Entscheidend im Leben eines Menschen sind somit die ersten zwei Jahre, ob er voll Vertrauen in die Umwelt schaut (also mit dem Gefühl "Die Mama ist für mich da, alles ist super, die Leute um mich herum, sind nett und haben mich lieb" oder halt das Gegenteil (das erspar ich mir und euch jetzt) )
Leute mit einem Urmisstrauen werden später eher aggressiv, autoaggressiv (geht von depressiven Phasen bis zum Hautaufschlitzen), haben weniger Selbstbewusstsein und/oder nehmen eher Drogen.
Im Prinzip sind solche Lebensläufe durch die Bezugpersonen bedingt. Andererseits natürlich auch durch die Resilienz (das bedeutet Charakterstabilität, im Prinzip Nervenstärke) der Person. Und natürlich auch, welche Möglichkeiten die Person gelernt hat, auf Situationen zu reagieren, also welche Reaktionsschemata sie kennt (Lernen durch Modell nach Bandura).
Der Typ hat wahrscheinlich solche extremen Schwierigkeiten in der Familie, dass es für deine Freundin zu schwierig werden wird, glücklich in so einer Beziehung zu werden oder den Typen glücklich zu machen.
Eine meiner Freundinnen hatte mal ein ähnliches Exemplar, der brauchte (ab und zu) Drogen, um ein schmerz- (also psychische Schmerzen jetzt) und angstfreies Leben führen zu können. Seiner Schwester ging es noch schlechter, die konnte ohne Drogen gar nicht mehr leben.
Mutterliebe haben beide nicht gekannt und das führt so zu schlimmen Verzweiflungszuständen.
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06.04.2005 14:33 |
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| Was ist denn aus deiner Freundin und ihm geworden? |
Die haben sich ca. nach einem Jahr getrennt. Ich hab ihn gar nicht kennen gelernt, auf der einen Seite hab ich solche Sachen gehört, andererseits war er von Beruf Dipl. Volkswirt mit Schwerpunkt Arabische Länder. Irgendwie wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde.....
Ach ja - alternativ zu den Drogen hat er bis zum Umfallen Sport gemacht.... (ich kenn noch jemand aus meinem Bekanntenkreis, der zwar keine Drogen nimmt, aber so viel Sport macht, dass das schon wieder die eigentliche Droge ist....)
Meine Freundin hat allerdings sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen, sonst hätte sie es wahrscheinlich nicht so lange ausgehalten.....
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06.04.2005 17:08 |
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Dini
Banane
Dabei seit: 06.10.2003
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Ich glaube, wenns einem wirklich dreckig geht, kann man nur "negative Gefühle" haben, find ich logisch. Nur glücklicherweise kennen viele so einen Zustand nich...ich würde glaub ich daran verzweifeln
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Mein Rächer <3
das FURT!
Hömma, Tobinini, Alta!
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06.04.2005 17:23 |
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Bamba
Biergourmet
Dabei seit: 09.02.2005
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Ich denke auch,das er warscheinlich keine richtige Liebe kennengelernt hat und deswegen nicht weiß wie er mit sowas umgehen soll.
Aber es ist ja schonmal ganz gut das er das dann auch sagt,das er nicht weiß was Liebe ist und deswegen keine Beziehung haben will.Was aber auch wieder dumm ist,da er es auch irgendwie total runterzieht.Er könnte ja auch kennenlernen was Liebe ist.
Oder er hat einfach nur ne ausrede gesucht um sie loszuwerden.
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06.04.2005 17:46 |
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