Holocaust-Mahnmal |
|
Heute ist ja bekanntlich in Berlin das Holocaust-Mahnmal eingeweiht worden. Im Prinzip finde ich es auch gut, wenn man diesen Massenmorden gedenkt. Aber bei diesem Mahnmal habe ich Angst, daß es mißbraucht werden könnte, z.B. daß Penner dort übernachten, Leute sich dort ihrer Notdurft entledigen etc. Ich glaube, daß die KZs eine viel bessere Gedenkstätte sind als dieses Ding. Wie im Fernsehn eine in Berlin lebende Jüdin sinngemäß gesagt hat ist dieses Denkmal weniger für die Opfer als für die Gewissensberuhigung der Deutschen und vielleicht als Sehenswürdigkeit für Touristen.
Davon abgesehen finde ich es eigentlich traurig, daß man offensichtlich in Deutschland ein Denkmal braucht um sich an solche Geschehnisse zu erinnern. Eigentlich sollte man das auch ohne Denkmal. Und bei mir drängt sich wirklich die Frage auf, was ein paar tausend leblose Steinklötze mit der Ermordung von Millionen zu tun haben. Ich denke ein Mahnmal muß immer auch einen Bezug zu dem haben, an was es erinnert. Außer daß das Ding in der Stadt steht, von der die Verbrechen ausgingen, sehe ich das hier nicht.
(außerdem ist das Ding potthäßlich)
__________________ http://www.musikfreunde-wormersdorf.de
Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
|
|
10.05.2005 23:30 |
|
|
|
Deine Kritikpunkte, dass es entfremdet wird (Notdurft usw) sehe ich nicht, dafür liegt es einfach in der falschen Ecke von Berlin!
Was ich zu kritisieren habe ist irgendwie, dass der Staat jetzt scheinheilig versucht nach außen darzustellen, wie sehr er um die Opfer trauert und nebenbei schließt ein Herr Fischer nicht aus, dass die Bundeswehr sich an einem Einsatz in Israel beteiligt! Das Denkmal dient meiner Meinung eher zu außendarstellung Dtls. anstatt der wirklichen Trauer um die Opfer...
Wie H-W schon gesagt hat, ist es nötig, dafür ein Denkmal zu setzen? Jedem Dtn. sollte und muss bewusst sein, welche grausamen Verbrechen von diesem Land ausgegangen sind! Gedenken muss sein, allerdings muss jedem das auch ohne Denkmal dieses bewusst sein!
PS: Was sind Penner?
__________________
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Kollege Tofuwurst: 10.05.2005 23:44.
|
|
10.05.2005 23:42 |
|
|
Hans-Wurst
René
Dabei seit: 18.08.2004
Themenstarter
|
|
Zitat: |
Original von Elton
Edit:
@Hans-Wurst: Die Gedenkszätte wird rund um die Uhr bewacht.
Statt "Penner" sagt man schon seit längerer Zeit "Obdachlose".
Wenn ich im Dienst "Penner" sagen oder schreiben würde, wär` aber was los
|
Ok, dann halt Obdachlose, sorry für diesen sprachlichen Fehlgriff.
Daß das Mahnmal rund um die Uhr bewacht wird wußte ich nicht. Aber es ist rund um die Uhr begehbar, und es wird bei 2711 Steinsäulen wohl kaum möglich sein jede Ecke zu kontrollieren. Sollte ich mich täuschen ist es ja umso besser.
Zitat: |
Eine Ansammlung von 2711 dunklen Betonsäulen, die in die Höhe ragen, sonst nichts...
Keine Inschriften, nicht ein einziger Verweis auf die Täter.
|
Das sehe ich ganz genauso. Dieses Mahnmal ist meiner Meinung nach ziemlich daneben. Absolut nichtssagend.
__________________ http://www.musikfreunde-wormersdorf.de
Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
|
|
11.05.2005 00:00 |
|
|
Elton
René
Dabei seit: 08.03.2004
|
|
Zitat: |
Original von Zombiespediteur
Zitat: |
Original von Elton
Ich finde die Gedenkstätte alles andere als gelungen.
Eine Ansammlung von 2711 dunklen Betonsäulen, die in die Höhe ragen, sonst nichts...
Keine Inschriften, nicht ein einziger Verweis auf die Täter. |
Durch dieses Stelenfeld muss man sich kämpfen, wenn man IN die Gedänkstätte mit dem "Ort der Information" hineinwill. Man muss sich den Ort suchen. Genauso wie die suche nach der Wahrheit.
Und die Bemerkung mit den Pennern war leicht daneben.... |
Also ist der "Ort der Information" unter dem Stelenfeld und wenn man den Eingang finden will, muß man ihn erst wie in einem Labyrinth suchen ?
In dem 800m² großen Informatonszentrum liest eine Tonbandstimme alle Namen der ermordeten Juden vor. Wollte man sich alle Namen anhören, müßte man 15 Jahre dort bleiben.
Ich habe die Gedenkstätte beim letzten Berlinaufenthalt noch als Baustelle gesehen. Beim nächsten Mal werde ich sie besuchen.
|
|
11.05.2005 00:02 |
|
|
Hans-Wurst
René
Dabei seit: 18.08.2004
Themenstarter
|
|
Zitat: |
Original von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse
Keine andere Nation hat die Erinnerung an das größte Verbrechen seiner Geschichte in das Zentrum seiner Hauptstadt gerückt
|
Das habe ich gerade gelesen. Könnte vielleicht damit zusammenhängen, daß man bei den meisten nationen in der Geschichte nach etwas Vergleichbarem vergeblich sucht. Den Kommentar mußte ich jetzt einfach mal loswerden.
__________________ http://www.musikfreunde-wormersdorf.de
Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
|
|
11.05.2005 00:13 |
|
|
ameise
Biergourmet
Dabei seit: 19.10.2003
|
|
ich werd mir das ganze auf jeden fall mal anschauen, aber:
für mich ist das doch irgendwie so eine art notlösung um diesen jahrenlangen peinlichen gedenkstättenstreit endlich zu beenden, es hat einfach einen komischen beigeschmack - wenn ich diese gedenkstätte sehe denke ich nicht als erstes an ermordete menschen sondern eher an politiker die wie kleine kinder darum streiten ob und was da gebaut werden soll, das stört mich am meisten...
__________________ ich trete mir die füße ab bevor ich mutti trete
|
|
11.05.2005 08:02 |
|
|
blub
Elke
Dabei seit: 28.03.2004
|
|
Zitat: |
Original von corazón
Man muss auch mal daran denken, dass die zukünftigen Generationen nicht mehr das Glück haben werden, mit Überlebenden und Augenzeugen zu sprechen. Ich glaube nicht, dass dieses überdimensionale graue Ding auch nur im Entferntesten eine Vorstellung von den Greueltaten der Nazis vermitteln kann. |
das ist irgendwo schon richtig. mag vielleicht am alter der politiker liegen. das, was eventuell durch das mahnmal übertragen wird, is vielleicht diese schwere masse und dieses große gelände, dass das doch etwas zeigt. wie wichtig das ist und was für ein ausmaß das hatte.
ich find das ganze auch etwas zu "unpersönlich", das da alle namen vorgelesen werden ist ja nicht falsch, aber das macht das ganze nicht persönlicher, man kennt ja keinen der namen bzw wartet auf einen bestimmten. und was diese klötze sollen ist mir auch nich ganz klar.
werd mir beim nächsten berlin besuch wohl mal angucken um auch nen eindruck zu bekommen wie das ist, wenn man da drin steht. habs auch schonmal im bau gesehen, aber da dachte ich auch eher "was soll das denn".
__________________
Life's [...] a tale told by an idiot
(Shakespeare, Macbeth)
|
|
11.05.2005 12:28 |
|
|
corazón
Elke
Dabei seit: 29.10.2003
|
|
Zitat: |
Original von ut4you
Irgendwie habe ich bei solchen Gedenkstätten immer das Gefühl, dass man versucht sich von der Schuld loszukaufen, nach dem Motto "Schaut her wir haben eine tolle Gedenkstätte und sind uns unserer Vergangenheit bewusst usw..." |
Das mag sein, ist meiner Meinung nach auch irgendwie verständlich, auch wenn ich mich mit dieser Äußerung wahrscheinlich nicht grade beliebt mache. Ich meine irgendwann reichts! Ich habs satt, mir das Ganze immerzu vorwerfen zu lassen, ich kanns nicht mehr hören. Überall wird man damit konfrontiert, nur weil man eben Deutscher ist und das von Menschen, die zumeist selbst niemals Opfer des Holocaust waren. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, fiel mir bei einem Treffen mit ehemaligen Häftlingen aus dem KZ Buchenwald auf, wie herzlich und freundlich sie mit mir umgingen. Diese Menschen, die wirklichen Leidtragenden, hatten die Größe, zu verzeihen. Warum hat das der Rest der Welt nicht? Ich habe die Diskussion über das Denkmal intensiv mitverfolgt und mir ist aufgefallen, wie feindselig die Initiatoren dieses Projektes Deutschland immer wieder gegenüber getreten sind. Was soll das? Manchmal hatte ich echt das Gefühl, es ginge nur um irgend eine Form von möglichst teurer Genugtuung und nicht wirklich um das Gedenken an die Opfer des Holocaust. Schon allein deshalb stehe ich dem Ganzen sehr ablehnend gegenüber.
Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass man die Geschehnisse verharmlosen oder vergessen soll. Ich finde es nur absolut unmöglich, dass ich es immer wieder von allen Seiten vorgehalten bekomme, und das nur aufgrund der Tatsache, weil ich eben Deutsche bin.
__________________
when I feel the warmth of your very soul
I forget I'm cold and crying
when your lips touch mine and I lose control
I forget I'm old and dying
|
|
11.05.2005 21:58 |
|
|
Hans-Wurst
René
Dabei seit: 18.08.2004
Themenstarter
|
|
Zitat: |
Außerdem find ich es sinnlos mit diesem Riesending einzig den getöteten Juden zu gedenken und dabei die anderen Opfer außen vor zu lassen. |
Dem kann ich nur zustimmen. Wenn man schon ein solches Denkmal baut, dann bitte für alle Opfer, die dieses Regime gefordert hat und nicht nur für eine bestimmte - zugegebenermaßen ziemlich große - Gruppe der Opfer. Dazu würden für mich dann nicht nur auch die anderen zählen, die in einem KZ umgekommen sind (Zigeuner, Behinderte, Regimegegner etc.), sondern ebenfalls alle unschuldigen Opfer, die im zweiten Weltkrieg getötet oder verwundet wurden - und zwar gleich welcher Nationalität.
__________________ http://www.musikfreunde-wormersdorf.de
Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
|
|
12.05.2005 00:07 |
|
|
Totti85
FDJ Punk
Dabei seit: 29.04.2004
|
|
Zitat: |
Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass man die Geschehnisse verharmlosen oder vergessen soll. Ich finde es nur absolut unmöglich, dass ich es immer wieder von allen Seiten vorgehalten bekomme, und das nur aufgrund der Tatsache, weil ich eben Deutsche bin. |
Dann sag der jeweiligen Person doch einfach, dass sie ein Nationalist ist. Sie hängt dir auf Grund deiner Staatszugehörigkeit etwas an. Als hätte der Pass in deiner Hosentasche mit irgendeiner handlung dieses Staates etwas zu tun. Ob heute oder damals.
Ansonsten, ich denk eigentlich gar nicht mehr an die Juden von damals, genausowenig, wie an die anderen deutschen, polnischen uws. Kriegsopfern. Als würd ich den ganzen tag trauernd durch die gegen laufen und an die Toten von damals denken oder an die Toten vom 11.9. oder an alle Leute, die irgendwie in den letzten paar hunderttausen jahren gestorben sind. Zu denen hab ich gar keinen Bezug.
Und so ein Denkmal zeigt mir dann höchstens: "es sind Juden umgebracht worden".. ok, das weiß ich halt eh schon ausm geschichtsunterricht.
__________________ Die Wahl ist Mittel des Staates zur Legitimation, Stabiltität und Handlungsfreiheit der Herrschaft!
www.gegenstandpunkt.com
www.argudiss.de
|
|
12.05.2005 12:25 |
|
|
TheUli
Mann
Dabei seit: 23.09.2004
|
|
moinsen!
also ich will jetz hier keinen falschen eindruck oder so erwecken, man sollte die vergangenheit auf keinen fall vergessen ABER
mich kotzt es an das ich mir das als noch anhören muss, ich kann nichts dafür das ich deutscher bin und ich kann noch weniger dafür das die schweine damals so ne scheiße gebaut haben! (wie corázon bereits sagte)
erhaltet die KZs, predigt es weiterhin im unterricht, ist ok muss auch so sein aber hört auf so hässliche un dumme denkmäler zu bauen!
die kosten millionen die wir nicht haben, erinnern an opfer die nicht drauf stehen und sehen (berlin) auch noch hässlich aus!
ich will keinem zu nahe treten und ich finds alles andere als ok was die dreckigen braunen fressen damals wie heute abziehen, aber es ist so!
__________________ Denke nie gedacht zu haben denn das denken der Gedanken ist gedankenloses Denken!
Wenn du denkst du denkst, denkst du nur du denkst, aber in wirklichkeit denkst du nie!
BASTELT EUCH WAS HÜBSCHES AUS MEINEN RÄSCHTSCHRAIPVELLERN
|
|
12.05.2005 13:48 |
|
|
|
Zitat: |
Original von TheUli
und sehen (berlin) auch noch hässlich aus!
|
Und was denkst du wie schnell diese wirklich hässlichen Steine verschmiert sind, ich war ja selbst schon da als es noch im Aufbau war.Da werden viele Sprayer ihren Spaß dran haben(leider), aber wat will man anders erwarten wenn man da so kahle Steinblöcke hinsetzt,ganz gleich welche Bedeutung sie haben, es gibt halt tausend Leute die sich da einen Dreck drum scheren was sie beschmieren!!!
__________________ !!!Da Pogo in TOGO,
Coca Cola in ANGOLAAAAAAAAA!!!
|
|
12.05.2005 19:57 |
|
|
Hans-Wurst
René
Dabei seit: 18.08.2004
Themenstarter
|
|
Zitat: |
Original von ZombiePunk
Zitat: |
Original von TheUli
und sehen (berlin) auch noch hässlich aus!
|
Und was denkst du wie schnell diese wirklich hässlichen Steine verschmiert sind, ich war ja selbst schon da als es noch im Aufbau war.Da werden viele Sprayer ihren Spaß dran haben(leider), aber wat will man anders erwarten wenn man da so kahle Steinblöcke hinsetzt,ganz gleich welche Bedeutung sie haben, es gibt halt tausend Leute die sich da einen Dreck drum scheren was sie beschmieren!!! |
Soviel ich weiß sind diese Steinblöcke mit einer Schicht überzogen, die diese FArbe abweist. Trotzedem glaube ich, daß man dieses Ding wenn man es den wollte auf jeden Fall irgendwie schänden könnte wenn man z.B. Hakenkreuze reinritzt oder auch mit irgendeiner klebrigen Masse o.ä.
__________________ http://www.musikfreunde-wormersdorf.de
Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
|
|
12.05.2005 20:48 |
|
|
|
Zitat: |
Original von kurtl
Zitat: |
Original von Hans-Wurst
Soviel ich weiß sind diese Steinblöcke mit einer Schicht überzogen, die diese FArbe abweist. |
#
hergestellt von dem unternehmen, dass zu nazizeiten zyklon b für die gaskammern geliefert hat. |
Mehr oder weniger...
Die Firma, die das Anti-Sprayer-Zeugs hergestellt hat ist Degussa...
Für die Nazis hat eine Tochterfirma, der der Vorgängerfirma von Degussa hergestellt, die allerdings schon lange net mehr exisitert...
__________________
|
|
13.05.2005 13:35 |
|
|
|
|
|
|