Israel |
eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Eine seltsame Methode, sich gegen Selbstmordattentate zu verteidigen, indem man in ständigen Militäraktionen Häuser zerstört und Zivilisten umbringt, was unweigerlich neue Verzweiflung und neuen Hass schürt und damit auch neue Selbstmordattentäter hervorbringt.
Darüber, wer wieviel Recht an diesem Stück Wüste besitzt, wage ich lieber kein Urteil. Die Situation ist längst zu kompliziert und lässt zu viele unterschiedliche Betrachtungen zu, als dass man das noch objektiv bestimmen könnte. Sowohl das Existenzrecht Israels als auch das Palästinas muss anerkannt werden, wenn es eine Chance auf Frieden geben soll.
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16.02.2006 17:49 |
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Zitat: |
Original von eylou
Eine seltsame Methode, sich gegen Selbstmordattentate zu verteidigen, indem man in ständigen Militäraktionen Häuser zerstört und Zivilisten umbringt, was unweigerlich neue Verzweiflung und neuen Hass schürt und damit auch neue Selbstmordattentäter hervorbringt.
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Dem kann ich mich nur anschließen, genauso wie der Meinung von Dirty Harry. Der Staat Israel ist ein künstlich geschaffenes Imperium auf dem Gebiet der Palästinenser. Daß eine solche Besetzung Haß hervorruft ist mehr als verständlich. Man muß sich einfach mal vorstellen, jemand würde das mit Deutschland machen. Das würden wir uns auch nicht gefallen lassen. Da die Palästinenser über keine handlungsfähige Armee verfügen nehmen die Bürger das Recht halt selbst in die Hand indem sie Selbstmordattentate verüben. Diesen Selbstmorattenätern mit Gewalt zu begegnen halte ich für äußerst fragwürdig.
__________________ http://www.musikfreunde-wormersdorf.de
Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
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16.02.2006 18:29 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Zitat: |
Da die Palästinenser über keine handlungsfähige Armee verfügen nehmen die Bürger das Recht halt selbst in die Hand indem sie Selbstmordattentate verüben |
Selbstmordattentate richten sich hauptsächlich gegen die Zivilbevölkerung und verstoßen von daher gegen Völker- und Menschenrecht. Auch sie schüren Verzweiflung, Angst und Hass, ohne den in der israelischen Bevölkerung keine Unterstützung für das militärische Vorgehen vorhanden wäre.
Der Betrachtung, ganz Israel als Besatzungsmacht anzusehen, kann ich mich nicht anschließen.
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16.02.2006 18:51 |
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Der Staat Israel ist unbedingt notwendig, genauso wie die absolute Solidarität mit ihm. Israel ist der einzige Staat mit einer realen Daseinsberechtigung, er bietet allen von Antisemitismus verfolgten Jüdinnen und Juden und denen die dafür gehalten werden zuflucht und schutz!
Ich finde es sehr bedenklich Israel immer als den gewaltätigen Akteur und die Palästinenser immer als den friedfertigen Akteur in diesem Konflikt dazustellen..die Israelis verteidigen nur Ihr Land das sie vor der Auslöschung bewahrt...man muss bedenken, dass 90% der Selbstmordattentate durch den israelischen Schutzwall verhindert werden.
Anstatt jetzt hier alles reinzuschreiben verlinke ich einfach mein Statement, warum Solidarität mit Israel so unabdingbar ist!Hier klicken!
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16.02.2006 19:50 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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Zitat: |
Original von Kollege Tofuwurst
Der Staat Israel ist unbedingt notwendig, genauso wie die absolute Solidarität mit ihm. |
Das schließt in keinem Fall Solidarität für menschenrechtsverletzende Vorgehen ein, wie sie im ai-Link, der im Eingangspost steht, beschrieben sind. Selbst dann nicht, wenn sie Israel schützen würden. Wie Dirty Harry richtig geschrieben hat, wird in den westlichen Medien Israel keineswegs einseitig als agressiv und Palästinenser als friedfertig dargestellt, eher umgekehrt, was auch damit zusammenhängt, dass palästinensische Selbstmordattentate als Terrorismus gesehen werden (was sie auch sind) und der "Krieg gegen Terrorismus" seit 9/11 immer noch großgeschrieben wird. Gerade deutsche Medien und auch deutsche Politiker sind aufgrund der Vergangenheit des eigenen Landes vergleichsweise zurückhaltend, was die Kritik an Israel angeht.
Und ich kann mich ebenfalls nicht der Betrachtung anschließen, dass Israel das alleinige historische 'Anrecht' an dem Territorium hat, das jetzt größtenteils zu diesem Staat gehört. Auch diese Sichtweise klammert die Gegenpartei konsequent aus, um alles schwarz-weiß zeichnen und besser Stellung beziehen zu können. Da sowohl Israelis als auch Palästinenser nun aber schon da sind, ist diese Diskussion auch nicht relevant, da beide Seiten einen Weg der gegenseitigen Duldung finden müssen.
(editiert), ich hätte der Klarheit halber besser schreiben sollen, dass die Frage nach dem Besitzanspruch an diesem Stück Land oftmals verwendet wird, um entweder Israelis oder Palästinensern zu unterstellen, da unten nichts verloren zu haben, je nachdem, wie man das historisch auslegt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 16.02.2006 22:46.
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16.02.2006 21:45 |
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kurtl
Banane
Dabei seit: 21.11.2003
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Anscheinend wurde ich nicht richtig verstanden.
Mir ging es zum einen darum, festzustellen, dass man "den Palästinensern" kein Recht auf das Territorium zusprechen kann. Genauso gut könnte man mit der israelischen Geschichte argumentieren, wie ich sie oben grob angerissen habe.
Und vor allem wollte ich deutlich machen, dass "Israel" und "Palästina" keine antagonistischen Kräfte sind.
Es gibt Palästinenser, die in Israel leben und Neo-Israelis sind.
Es gibt Juden, die Israel ablehnen.
Es gibt Israelis, die alle Palästinenser eliminieren wollen.
Es gibt Palästinenser, die alle Israelis eliminieren wollen.
Es gibt Israelis und Palästinenser, die einen gemeinsamen Staat wollen.
Es gibt Israel, die den Palästinenser helfen, eine echte Autonomie aufbauen zu können.
Es gibt Palästinenser, die die Israel anerkennen und gut heißen.
...
Der Konflikt wird zu oft verkürzt diskutiert - das liegt gewiss an der Sprache, die schon eine Trennung bei den Begriffen vornimmt, dennoch sollte man dann wenigstens Versuchen durch den Kontext, durch Differenziertheit Klarheit zu schaffen.
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BY THE LiGHT OF THE BURNiNG FLAG
WE HAVE TO RAiSE OUR CHiLDREN
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16.02.2006 22:32 |
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Line
Elke
Dabei seit: 14.01.2004
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Hans-Wurst: Das ist aber mal sehr kurzsichtig dargestellt.
Erstens war der Vertrag zwischen Rabin und Arafat keineswegs fertig, es sah nur so aus, als könne er tatsächlich fertig werden. Dinge wie Gebietsverteilung, Wasserverteilung, Armee, Selbstverwaltung der Palestinenser, etc. pp. waren noch weit weg vom ausgehandelt werden. Trotzdem war natürlich unter Rabin der Frieden viel näher als er es heute ist.
Zu behaupten, dass Scharon (bzw. die Israelis) daran primär die Schuld tragen, ist imho problematisch.
Nach Rabin (der '95 ermordet wurde) war zweitens nämlich keineswegs sofort Scharon an der Macht, sondern zunächst Peres für ein Jahr (der ein machtsüchtiger Mistkerl ist, aber das entsprang mehr oder weniger aus Mangel an Alternativen), dann Netanjahu (der um einiges schlimmer war als Scharon!! Wenn du wem Schuld in die Schuhe schieben willst, dann dem, aber auch ihn trifft keine Alleinschuld), dann Barak (der für ein kurzes Aufflammen der Hoffnungen und dann maßlose Enttäuschung zuständig war) und erst dann Scharon.
Und ja, Scharon ist ein Hardliner sondergleichen und er hat so einige Unschuldige auf dem Gewissen. Als er damals gewählt wurde, waren auch keineswegs alle in Israel damit einverstanden - aber es ist nunmal so, dass Israel ein sehr militärischer Staat ist und Scharon für viele Israelis eine Art Kriegsheld darstellt. Auf Israelischer Seite wird sehr systematisch zum Hass gegen Palestinenser erzogen, das kann man sich hierzulande kaum vorstellen. Weigert man sich in der Armee, Befehle auszuführen, wird man eben mal kurz in die Westbank geschickt, wo man keine andere Wahl hat, als scharf auf Steine schmeißende Männer, Frauen, Kinder zu schießen - wenn man nicht selbst sterben will. Und quasi jeder Israeli kennt Menschen, die bei palestinensischen Selbstmordanschlägen getötet werden. Das sind Situationen, die man sich hierzulande nicht vorstellen kann. Und natürlich kann das dazu führen, dass dann extrem gewählt wird, insbesondere, wenn ein sehr offener und linker Regierungschef (Barak) sowohl innen- als auch außenpolitisch für maßlose Enttäuschungen sorgt.
Gleichzeitig ist es aber trotzdem so, dass 99% der Israelis einfach nur in Frieden leben wollen, dass sie die Mauer ablehnen, aber keine andere Lösung wissen, insbesondere jetzt nicht, wo Hamas die "Regierung" der Palestinenser stellt und sich weigert, von ihrem "Israel Vernichten"-Ziel Abstand zu nehmen.
Die andere Seite: Arafat war verantwortlich für Hasserziehung in den Schulen (in palestinensischen Grundschulbüchern steht bis heute, dass Israel vernichtet werden muss!), für fehlende Demokratie, für Korruption sondergleichen (das eigentlich DER Grund, dass jetzt die Hamas gewählt wurde...), für einen nicht unwesentlichen Teil der Armut unter seiner Bevölkerung (Hilfsgelder wurden für Waffen rausgehauen!!), für die direkte und indirekte Unterstützung der Hamas mit Worten, Geld, etc., für mangelnde Erziehung zu Demokratie und Nachbarschaftlichkeit und für große Teile des Hasses auf seiner Seite. Auch er war ein Kriegsheld für seine Seite, auch er hatte sehr viele Unschuldige auf dem Gewissen, er hielt an der Macht fest, bis in die Senilität hinein, und war - wie Scharon und Netanjahu auf der Gegenseite auch - nie übermäßig an Frieden interessiert.
Natürlich - große Bevölkerungsteile der Palestinenser sind wahnsinnig arm und sind leicht zu Hass und Hoffnungslosigkeit, also im schlimmsten Fall zu Selbstmordattentätern, erziehbar - und ein Grund dafür ist die in manchen Fällen skandalöse Politik Israels.
Totzdem: dass die Organisation, die dafür verantwortlich ist, DASS Leute sich in die Luft sprengen, DASS die Hoffnungslosigkeit um sich greift, DASS ständig neue Waffen statt Infrastruktur gekauft werden, DASS von hinter der "Mauer" (ich habe übrigens geweint, als ich sie das erste Mal sah - ja, ich war schon öfters da) Raketen auf zivile Autos geschossen werden, etc. pp. - jetzt an der Regierung sitzt, ist unglaublich und unmöglich und ich verstehe sehr gut, dass Israel sich weigert, mit den Mördern ihrer Freunde, die ständig zu weiteren Morden aufrufen, zu verhandeln.
Übrigens: unter Scharon war durchaus mehr Licht am Ende des Tunnels zu sehen, als hier weithin angenommen wird. Es wurde weithin angenommen, dass er in den nächsten Jahren auch der Westbank Autonomie zugestanden und die Settler da weggeholt hätte, einfach weil alles andere Israel viel zu teuer gekommen wäre... und wenn das kein Riesenschritt Richtung Frieden gewesen wäre, was dann?
__________________ "You forget the things you were certain you would always remember, especially the tiny things, and all too often they're the things that matter."
- Neil Gaiman
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17.02.2006 11:13 |
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Line
Elke
Dabei seit: 14.01.2004
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Nachtrag (passt nicht mehr in die Nachricht oben - ich schreib mal wieder Romane... *g*): sollte jetzt allerdings Netanjahu am 28. März gewählt werden, sehe ich schwarz für jegliche Friedensprozesse. Andererseits glaube ich nicht, dass die israelische Allgemeinheit so verblendet sein wird - Netanjahu ist als Einzelperson verdammt unbeliebt und ich denke, Kadima und die Arbeiterpartei holen gemeinsam schon 'ne absolute Mehrheit. Wie sich allerdings der halbe Kommunist Perez und der liberale Olmert (vom machtgeilen Peres mal ganz abgesehen) vertragen werden, ist noch ne ganz andere Frage... ich glaube nicht, dass das ne tolle Kombi wäre, aber wohl das kleinste der verfügbaren Übel.
Edit: noch was, was mir grade einfiel: die Frage nach dem historischen Besitzanspruch des Landes ist imho falsch gestellt. Es muss eine Lösung gefunden werden, die, wenn auch nicht ideal, doch zumindest für beide Seiten akzeptabel ist. Und das geht imho nicht aus der Historie heraus, da die Diskussion darum einfach viel zu festgefahren ist ("Wir waren zuerst da!" "Nein wir, vor 3000 Jahren schon", blablabla).
__________________ "You forget the things you were certain you would always remember, especially the tiny things, and all too often they're the things that matter."
- Neil Gaiman
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Line: 17.02.2006 12:20.
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17.02.2006 11:26 |
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Zack
Frau
Dabei seit: 27.07.2005
Themenstarter
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Zitat: |
Da die Palästinenser über keine handlungsfähige Armee verfügen nehmen die Bürger das Recht halt selbst in die Hand indem sie Selbstmordattentate verüben. |
RECHT??? wahllos menschen umbringen nennst du recht? aua....
Zitat: |
Man muß sich einfach mal vorstellen, jemand würde das mit Deutschland machen. Das würden wir uns auch nicht gefallen lassen |
nein, WIR würden uns das bestimmt nicht gefallen lassen, uns unser angestammtes territorium, dass schon immer UNS germanen gehört hat, von irgendwelchen dahergelaufenen juden wegnehmen lassen.
boah, ich geb dir noch zwei jahre, dann landest du bei der npd, junge!
Zitat: |
Für mich gibt es keinen Staat mit daseinsberechtigung, davon aber mal abgesehen. Staaten sind für mich anachronistische Gebilde. |
klar sind sie das. nur leben wir leider noch nicht in einer welt, in der alle staaten überwunden sind, sondern in der es weit schlimmeres als nationalstaaten gibt.
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Nieder mit Deutschland
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17.02.2006 12:13 |
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Original von Zack
Zitat: |
Da die Palästinenser über keine handlungsfähige Armee verfügen nehmen die Bürger das Recht halt selbst in die Hand indem sie Selbstmordattentate verüben. |
RECHT??? wahllos menschen umbringen nennst du recht? aua....
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Ja. Jedes Volk hat das Recht sich bei einer Besetzung selbst zu verteidigen.
Zitat: |
nein, WIR würden uns das bestimmt nicht gefallen lassen, uns unser angestammtes territorium, dass schon immer UNS germanen gehört hat, von irgendwelchen dahergelaufenen juden wegnehmen lassen. |
Jetzt wirst du beleidigend und unsachlich
Es ist schon sehr traurig, daß man in diesem Land Israel nicht kritisieren kann ohne gleich als Nazi beschimpft zu werden. Dieses Land hat zwar nicht schon immer den Palästinensern gehört, aber imerhin schon seit 2000 Jahren. Wie sich das nun damals genau zugetragen hat weiß ich nicht genau. Aber ich finde es absurd mit dieser Begründung ihnen heute, nach 2000 Jahen, das land wieder wegnehmen zu wollen.
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Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
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17.02.2006 12:56 |
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weder sind die palästinensischen selbstmordattentate selbstverteidigung |
Natürlich nicht. Die jagen sich selbst nur aus Spaß an der Freud in die Luft.
Zitat: |
noch hat irgendjemand das recht dazu wahllos menschen zu töten. |
auch ein Herr Scharon nicht. und der hat schließlich damit angefangen.
Zitat: |
wenn man wie du antisemitisch und völkisch argumentiert, ist der bezug legitim. |
Ich glaube es hat keinen Sinn mit dir sachlich diskutieren zu wollen.
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Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. (Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)
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17.02.2006 13:31 |
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