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Zum Ende der Seite springen Schülerstreik
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Bernd-das-Brot
Banane


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Zitat:
Original von änother dingsbums
Zitat:
Original von L'Öö

Du willst doch nicht ernsthaft anzweifeln, dass Bildungschancen in Zusammenhang mit der sozialen Herkunft stehen. Wenn du auf Quellenarbeit bestehst: Ich bitte dich um eine Studie, anderes behauptet. Ansonsten würde ich es unter Scheuklappen-Verhalten deiner Partei verbuchen.




wieso, die chancen sind für alle gegeben.
ich glaube, es hängt viel mehr von der sozialen herkunft ab, was man daraus macht - sprich - in akademischen familien hat z.b. bildung einen höherenstellen wert, als in einem durchschnittshaushalt in einem "ghetto". dort gilt "lernen" und "hausaufgabenmachen" womöglich als "uncool"...
dafür kann die politik nichts - und dann soll man auch nicht meckern:
wenn jemand keine bildung haben will, bzw. sich nicht anstrengt, hat er auch nichts zu erwarten.


Die Chancen sind eben nicht für alle gegeben. Theoretisch kann natürlich jeder ein Gymnasium besuchen. Aber die Chance Abitur zu machen hängt nicht nur vom Bildungsangebot seitens des Staates ab. Ich glaube auch nicht, daß lernen irgendwo als uncool gilt. Denn Akademiker haben einfach die Möglichkeit ihre Kinder finanziell viel besser zu unterstürzten. Sowohl finanziell als auch durch ihr eigenes Wissen. Eltern, die selbst kein Abitur haben, können ihren Kindern dabei natürlich auch nicht helfen. Auc haben diese Leute meistens nicht das Geld, Studienkreis oder sonstige Nachhilfe für ihre Kinder zu finanzieren, was bei Akademikern in aller Regel kein größeres Problem ist. Da wäre es Aufgabe des Staates entsprechende Hilfsangebote z.B. in Form von Förderunterricht oder Nachhilfestunden für Geringverdiener anzubieten.

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Hilfe, man hat mich entführt!

"Es ist unfair uns an unseren Wahlversprechen zu messen." (Franz Müntefering)
15.11.2008 11:59 Bernd-das-Brot ist offline Homepage von Bernd-das-Brot Beiträge von Bernd-das-Brot suchen Nehmen Sie Bernd-das-Brot in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Bernd-das-Brot
Ich glaube auch nicht, daß lernen irgendwo als uncool gilt. Denn Akademiker haben einfach die Möglichkeit ihre Kinder finanziell viel besser zu unterstürzten. Sowohl finanziell als auch durch ihr eigenes Wissen.


aber selbst ein reicher schüler, wird das abitur nicht schaffen, wenn er nicht schlau genug ist. da hilft auch kein geld mehr...
natürlich, wer reich ist, kann sein kind immer besser unterstützen, nicht nur in der schule. aber das wird immer so sein. nicht alles kann man dann ausgleichen.

Zitat:
Original von Bernd-das-Brot
Eltern, die selbst kein Abitur haben, können ihren Kindern dabei natürlich auch nicht helfen. Auc haben diese Leute meistens nicht das Geld, Studienkreis oder sonstige Nachhilfe für ihre Kinder zu finanzieren, was bei Akademikern in aller Regel kein größeres Problem ist.
Da wäre es Aufgabe des Staates entsprechende Hilfsangebote z.B. in Form von Förderunterricht oder Nachhilfestunden für Geringverdiener anzubieten.


letztendlich wird ja alles, was man für das abitur braucht, in der schule einem beigebracht. und wenn man etwas nicht verstanden hat, kann man nachfragen. soweit die theorie...
ABER
nachhilfestunden für sozialschwache wäre natürlich eine enorme verbesserung, dabei muss man aber aufpassen, dass diese stunden auch von menschen richtig genutzt werden, die einzelne schwächen -etwa bei rechtschreibung - haben, denn wer alles nicht versteht und deswegen nachhilfe beansprucht, sollte sich fragen, ob er die richtige schulform gewählt hat...

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15.11.2008 12:19 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
etztendlich wird ja alles, was man für das abitur braucht, in der schule einem beigebracht. und wenn man etwas nicht verstanden hat, kann man nachfragen. soweit die theorie...

Wenn du es so kennengelernt hast, spricht das ja für deine Schule. und so ist es natürlich auch gedacht.

Aber leider ist das nicht immer Realität.
Die Schule an der ich war, hat das noch lange nicht in allen Fächern gleistet.
Teilweise waren die Lehrer überhaupt nicht ausgebildet für die Fächer die sie unterrichtet haben.
Teilweise waren es nicht mal ausgebildete Lehrer für Sek II die unterrichtet haben.
Und da ist es auch kein Wunder das diese Menschen nicht immer das leisten konnten was ein Lehrer an einer Schule eigentlich tun sollte.

Und wenn dann zwischendurch ein Fach schon mal für einen Monat oder zwei(oder noch länger) ganz ausfällt (oder durch eine Stunde in der Woche ersetzt wird),
dann wird auch nicht mehr alles so gut beigebracht wie es für das Abitur nötig ist.
Und wenn man dann eh schon mal eben so nebenbei zwei Monate Stoff aufholen soll, bleibt für Fragen überhaupt gar keine Zeit mehr.



Und das so viele Schüler aufs Gymnasium gehen hat denke ich auch einfach was mit den späteren Chancen zu tun.
Früher konnte man auch mit einem Hauptschulabschluss noch was erreichen und mit mittlerer Reife sowiso.
Aber was kann man heute schon mit einem Hauptschulabschluss machen!? Ich möchte das jetzt nicht abwerten. ein paar Berufe kann man auch damit noch erlernen,
aber die Möglichkeiten sind doch stark eingegrenzt, und auch mit mittlerer Reife ist das schwerer.
Auch wenn da so manches laut Vorschriften noch möglich ist, sieht das in der Realität anders aus.
Ich mache jetzt z.B. eine Ausbildung für die offziell nur der Realschulabschluss gefordert ist. In meiner Klasse sitzt aber niemand der nur diese hat. Doch eine, aber die hat schon ne andere (themenbezogene) Ausbildung. Sonst sitzen da nur Leute mit Fachabi oder Abi.
Also liegt es doch nahe das viele Schüler versuchen Abi zu machen. Abi braucht man lange nicht mehr nur um studieren zu können.
Wäre es möglich die Ausbildung auch ohne abi zu machen würden das auch mehr tun, aber wenn das nicht geht, bleibt ja keine andere Wahl.
Und da braucht sich dann auch niemand wundern wenn so viele aufm Gym sind.
15.11.2008 13:14 Mina. ist offline Beiträge von Mina. suchen Nehmen Sie Mina. in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Mina. in Ihre Kontaktliste ein
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Zitat:
Original von Mina.

Wenn du es so kennengelernt hast, spricht das ja für deine Schule. und so ist es natürlich auch gedacht.



naja, so war es an meinem alten gymnasium - dafür wurde dort auch ziemlich selektiert, die klassen schrumpften von 33 auf knapp 20 schüler .. meine neue ist eher eine realschule, da hat man noch nicht erkannt, dass ein gymnasium nicht dazugedacht ist, alle zu fördern dazu ist letztendlich nur die hauptschule gedacht, sondern nur diejenigen, die prinzipiell mitkommen, aber punktuell schwierigkeiten haben..

Zitat:
Original von Mina.
Aber leider ist das nicht immer Realität.
Die Schule an der ich war, hat das noch lange nicht in allen Fächern gleistet.
Teilweise waren die Lehrer überhaupt nicht ausgebildet für die Fächer die sie unterrichtet haben.
Teilweise waren es nicht mal ausgebildete Lehrer für Sek II die unterrichtet haben.
Und da ist es auch kein Wunder das diese Menschen nicht immer das leisten konnten was ein Lehrer an einer Schule eigentlich tun sollte.


bei mir liegt es daran, dass hier in hamburg einfach zu viele schüler auf gymnasien sind, die da nicht hingehören!
wenn auf einem gymnasium 50% praktisch realschüler sind, kann der lehrer auch nicht viel mehr machen, als realschul unterricht!

Zitat:
Original von Mina.
Und wenn dann zwischendurch ein Fach schon mal für einen Monat oder zwei(oder noch länger) ganz ausfällt (oder durch eine Stunde in der Woche ersetzt wird),
dann wird auch nicht mehr alles so gut beigebracht wie es für das Abitur nötig ist.
Und wenn man dann eh schon mal eben so nebenbei zwei Monate Stoff aufholen soll, bleibt für Fragen überhaupt gar keine Zeit mehr.


das ist hier eher weniger das problem und das war auch nicht an meiner alten schule ein problem. aber generell ist es ein problem:
schulsysteme in england z.b. kennen das wort "unterrichtsausfall" gar nicht o.O

Zitat:
Original von Mina.
Und das so viele Schüler aufs Gymnasium gehen hat denke ich auch einfach was mit den späteren Chancen zu tun.




ich glaube die folge ist so rum:
am anfang war es so, dass man mit einem durchschnitt von 3 oder schlechter auf die hauptschule ging, mit einem 2er zeugniss zur realschule und mit einem 1er zeugnis zum gymnasium.
zu erst wurde die wahlfreiheit der schulform für die eltern eingeführt,
dann haben natürlich alle, die was auch sich halten, ihre kinder an die gyms angemeldet, daraufhin verfiel das niveau auf den haupt- und realschulen und anschließend verfiel der wert eines haupt- uoder realschul abschlusses. daraufhin hatten schüler an den haupt-und realschulen kaum noch chancen, woraufhin die eltern wieder mehr ihre kinder an gymnasien anmelden. (es ist also eine art spirale nach unten, die im moment passiert)
und den gymnasien geht es auch schlechter, da sie, gymnasiale inhalte auf dem niveau der eigentlichen realschule vermitteln müssen, da viele gymnasien eher weniger einsehen wollen, das man manchmal auf den einen oder anderen weniger rücksicht nehmen kann, weil er einfach auf der falschen schule ist.

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15.11.2008 13:59 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von änother dingsbums
ich glaube die folge ist so rum:
am anfang war es so, dass man mit einem durchschnitt von 3 oder schlechter auf die hauptschule ging, mit einem 2er zeugniss zur realschule und mit einem 1er zeugnis zum gymnasium.
zu erst wurde die wahlfreiheit der schulform für die eltern eingeführt,
dann haben natürlich alle, die was auch sich halten, ihre kinder an die gyms angemeldet, daraufhin verfiel das niveau auf den haupt- und realschulen und anschließend verfiel der wert eines haupt- uoder realschul abschlusses.
ist.


Das stimmt natürlich auch irgendwo.
Die Hauptschule "früher" und heute ist im großen und ganzen nicht vergleichbar.
Ich weiß jetzt nicht wie es an allen Hauptschulen im Durchschnitt aussieht, und möchte daher auch vorsichtig sein mit dem was ich sage.
Aber ein Freund von mir ist auf die Hauptschule abgegangen und was die da veranstaltet haben, hatte kaum noch was mit Schule zu tun.
Das war einfach unterstes Niveau und gelernt hat da glaube ich keiner mehr was.
Und leider ist es ja auch oft an Hauptschulen so, das Unterricht kaum noch möglich ist, weil die Schüler tun und machen was sie wollen und die Lehrer sich dagegen nicht durchsetzen können.
(ist ja teilweise aufm Gym schon so, bzw. war bei mir an der Schule jedenfalls so, aber die war auch schlecht. ^^)
Das ist zwar wieder ein etwas anderes Problem, aber irgendwo auch mit Ursache dafür.


Die "Wahlfreiheit" auf welche Schule man geht geht gibt es mittlerweile ja nicht mehr.
Aber trotzdem finde ich das wie es im moment ist auch nicht wirklich gut. Weil manchmal auch totale Fehlentscheidungen getrofffen werden und dann muss der betroffene darunter leiden.
Wenn da jemand "aus versehen" auf der Hauptschule landet und dort absolut unterfordert ist und totunglücklich bringt das auch nichts, außer das demjenigen erst mal Chancen verbaut werden.
Denn dann kann sich ganz schnell entwickeln das der Schüler dann erst recht keine Lust mehr hat (weil unterfordert, gelangweilt, usw.) und dementsprechend auch Schwierigkeiten haben wird auf die richtige Schulform für ihn zu gelangen.

Diese verbindlichen Empfehlungen der Grundschulen die es ja heute gibt sollten da zumindest besser und länger durchdacht werden und auch in ausführlichen Gesprächen mit Eltern und Schüler und (mehreren) Lehrern entschieden werden.
Aber dazu fehlt wohl leider die Zeit.
Und dann kann es eben auch immer wieder zu Fehlentscheidungen kommen und das kann es für die jeweiligen Personen auch nicht sein.
15.11.2008 17:18 Mina. ist offline Beiträge von Mina. suchen Nehmen Sie Mina. in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Mina. in Ihre Kontaktliste ein
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Es ist wirklich naiv zu glauben, dass begabte Kinder aus sozial schwachen Familien tatsächlich die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben wie Kinder aus Akademikerfamilien.

Die Zahl der Gymnasiasten sagt doch gar nichts aus - man muss das in Relation zu den Abschlüssen sehen. Wieviele fangen an, wieviele machen am Ende das Abitur? Der Verlust innerhalb dieser 8 bzw. 9 Jahre ist ENORM und das liegt nicht daran, dass diese Schüler alle dumm sind. Die Förderung fehlt, seitens Eltern und seitens der Lehrer.
Darüber hinaus sollte man die Gesamtschülerzahl betrachten - reine Haupt- und Realschulen gibt es doch so gut wie gar nicht mehr. Im Saarland beispielsweise wurde die Hauptschule abgeschafft.
Daher finde ich die Analyse von änother dingsbums sehr verkürzt

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15.11.2008 18:03 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
Rapp Scallion
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Ich bin ersteinmal ziemlich entsetzt über die mutwillige Zerstörung der jüdischen Ausstellung über die Reichsprogromnacht an der HU. Das zeigt doch einmal mehr, welche gefährlichen Eigendynamiken solche Massen potentiell IMMER in der Lage sind zu entwickeln; selbst wenn sich die entsprechenden Leute "Antifa" oder "antikapitalistisch" nennen.
Denn letzteres waren die Proteste zumindest wie ich das in Berlin mitbekommen habe keineswegs, sondern lediglich verkürzte Projektionen auf "Manager" und andere imaginierte Gesichter des Systems, nur mal wieder einen "ordentlichen Riot" starten zu können.
Aber, und da stimme ich L'Öö zu, haben die meisten vermutlich eh nur demonstriert, um eine Legitimation für's Schwänzen zu haben.

Dass die Schule in erster Linie ein Selektions- und erst weit danach ein Bildungsinstrument des Staates darstellt, scheint den Großteil der Schüler nämlich nicht im Geringsten zu stören. Von daher sehe ich da relativ wenig Chancen, dass diese auch bereit für eine radikale Gesellschaftskritik (die mit einer Schulkritik eigentlich einhergehen sollte) wären. An diesem Punkt sollten sich die Veranstalter nämlich entscheiden, ob man einen revolutionären oder reformistischen Kritikansatz wählt. Letzteren halte ich im Augenblick für zielführender.

@ Frauenarzt Dr. Dose

Zitat:
Kopfnoten empfinde ich ebenfalls als Sinnvoll.


Große Leistung: da verlangst du schon von anderen, dass sie alle ihre Thesen mit Quellen untermauern sollen, bist aber selber anscheinend zu faul, deine eigenen zu begründen.
Denn mir fällt keine plausible Erklärung dafür ein, wie die Benotung von Kriterien wie "Verhalten" und "Ordnung", zu einer gerechten und kritischen Gesellschaft beitragen können. Im Gegenteil: gerade in solchen Maßnahmen offenbart sich doch, wie hier immer mehr versucht, Menschen auf Obrigkeitshörigkeit zu trimmen.

Zitat:
Ebenso dienen sie sehr gut zur Filterung von Studenten der Sorte "Uh ich hab nun mein Abi, was jetzt? Studier ich erstmal". Dieses Verhalten ist asosozial und leider nicht ohne Gebühren einzudämmen. Ebenso wird das Geld im Normalfall von der Hochschule zu Bildungszwecken eingesetzt, welches sicherlich im Interesse aller ist.
Sollte jemand aus einem Haushalt kommen der, warum auch immer, dieses Geld nicht aufbringen kann, so gibt es immer noch BAföG, Stipendien und die Möglichkeit Arbeiten zu gehen. Ein Studium sollte eine wohlüberlegte Sache sein und nicht einfach mal gemacht werden weil man sonst nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß.


1. Mich würde mal interessieren, wie hoch du den Prozentsatz deiner "Uh ich hab nun mein Abi, was jetzt? Studier ich erstmal"-Studies an den Unis einschätzt. Ich halte das nämlich für billige Polemik. Wenn das dann auch noch dein wichtigstes Argument für die Einführung von Studiengebühren sein soll, fände ich das relativ armselig.

2. Du tust ja so, als ob Stipendien und Bafög für alle finanziell schlechter situierten Schüler geradezu verschenkt werden. Die Realität sieht z.B. ob massenhaft abgelehnter Bafög-Anträge leider anders. Auch dein Argument, dass diese Studenten ja "arbeiten gehen" könnten, zementiert doch schon unhinterfragend die soziale Ungleichheit gegenüber Studis, die das nicht müssen.

So ist für mich z.B. gerade bei der Suche nach einer Uni leider nicht vorrangig deren Forschungsreputation oder Betreuungssituation für Studenten, sondern vor allem der Fakt, ob das entsprechende Bundesland die Gebühren hat oder nicht, ausschlaggebend. Allein schon Miete, Lebenshaltungskosten, etc. würden mich bei einem Umzug schon an die finanzielle Grenze stoßen. Da will ich über die 500 Euro Studiengebühren gar nicht erst nachdenken.
15.11.2008 19:42
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Zitat:
Original von L'Öö
Es ist wirklich naiv zu glauben, dass begabte Kinder aus sozial schwachen Familien tatsächlich die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben wie Kinder aus Akademikerfamilien.


es ist insofern naiv, das natürlich akademische eltern viel mehr wert auf bildung legen und auch diese viel mehr fördern...
andererseits gibt es schichten, wo im durchschnitt bildung nicht so wichtig ist...diese werden auch nicht unbedingt jeden cent in bildung investieren.
daher muss man kostenlose hilfe anbieten - dann kann man zumindest sagen, die chancen sind wirklich gleich.
dann liegt der schwarze peter nämlich bei den eltern!


Zitat:
Original von L'Öö
Die Zahl der Gymnasiasten sagt doch gar nichts aus - man muss das in Relation zu den Abschlüssen sehen. Wieviele fangen an, wieviele machen am Ende das Abitur? Der Verlust innerhalb dieser 8 bzw. 9
Jahre ist ENORM und das liegt nicht daran, dass diese Schüler alle dumm sind.
Die Förderung fehlt, seitens Eltern und seitens der Lehrer.


vor allendingen seitens der eltern...

ich war von der 6.-9. klasse schüler an einem gymnasium in einer eher wohlhabenden landgegend. wir hatten keine sozialschwachen.
wir waren am anfang, in der 6. klasse, 33 schüler.
als ich in der 9. klasse weggezogen bin, waren es knapp 20!
und keiner derjenigen, die gegangen sind, war sozialschwach - im gegenteil, die meisten waren söhne und töcher, wohlhabender ex-hamburger...
aber in der zeit, wo wir 33 oder auch ein paar weniger waren, war die realschule gegenüber mit dem inhalt weiter als wir!
der unterricht war auch auf keinem höheren niveau als eine realschule.
erst nach dem ersten klassenlehrer wechsel wurde es dann anders, dann ging es richtig auf hohem niveau los, und dann begann auch die massenflucht zur realschule... danach war die schule ziemlich entspannt, ich bin gerne hingegangen - kleine klassen, ruhige schüler, nette lehrer, nettes unterrichtsklima und naja...

ich glaube einfach, das das problem unseres schulsystems ist, dass die falschen leute auf den falschen schulformen sind.




Zitat:
Original von L'Öö
Darüber hinaus sollte man die Gesamtschülerzahl betrachten - reine Haupt- und Realschulen gibt es doch so gut wie gar nicht mehr. Im Saarland beispielsweise wurde die Hauptschule abgeschafft.
Daher finde ich die Analyse von änother dingsbums sehr verkürzt


das versteh ich nicht... wenn du die gesamtschülerzahl haben willst, musst du doch einfach nur die einzelnen zahlen zusammenrechnen.
und das was dabei rauskommt ist, dass jeder zweite schüler ein gymnasium besucht. und daraus muss man doch schließen, dass jedes zweite kind überdurchschnittlich intelligent ist, da natürlich die eltern immer die richtige schulform gewählt haben, und natürlich alle schüler engagiert sind, wissbegierig sind und gut mitarbeiten...

ansonsten bleibt letzlich nur die schlussfolgerung, es sind zuviele schüler auf einem gymansium, die viel besser auf einer gesamt, oder realschule aufgehoben wären...



aber hamburg ist ein blödes beispiel, hier wird gerade fast alles geändert

# grundschule 1.-6. klasse
# primarschule 7.-12. klasse/abitur; erhöhter leistungsanforderungsbereich
# stadtteilschule 7.-13. klasse/ realschulabschluss nach der 10. klasse möglichkeit auf abitur nach 13 jahren

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15.11.2008 21:47 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
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es ist insofern naiv, das natürlich akademische eltern viel mehr wert auf bildung legen und auch diese viel mehr fördern...


Das stimmt so auch nicht.
Nicht alle akademischen Eltern legen wert auf die Bildung der Kids. Auch da gibt es Eltern die gar nicht interessiert was ihre Kinder tun.

Und genauso wenig stimmt es das sozial schwache nichts von Bildung halten.
Und sie ihr Geld nicht darein investieren wollen, sondern einfach kein Geld da ist, das man investieren könnte,
weil man vor der Bildung dann doch erstmal für die Grundversorgung sorgen muss und viel mehr ist nicht immer möglich.

Außerdem gibt es auch sozial schwache Akademiker.
Auch Akademiker können ihren Job verlieren und ohne Einkommen dastehen.
Genauso gibt es auch außerhalb von Akademikerfamilien, Familien die über genügend finanzielle Mittel verfügen.

Wollen ist nicht immer das Problem.


Und zum Thema arbeiten.
Selbst wenn es die Möglichkeit gäbe ausreichend neben dem Studium zu arbeiten, ist allein diese Tatsache schon etwas das die Chancengleichheit nicht mehr gewährleistet.
Wer hat wohl mehr Zeit zum lernen?
Der, der nach der Uni zur Arbeit geht,
oder der, der nach der Uni frei hat, weil mami und papi zahlen?
Allein das ist schon keine Chancengleichheit mehr.
15.11.2008 23:29 Mina. ist offline Beiträge von Mina. suchen Nehmen Sie Mina. in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Mina. in Ihre Kontaktliste ein
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Die Zahl der Gymnasiasten sagt doch gar nichts aus - man muss das in Relation zu den Abschlüssen sehen. Wieviele fangen an, wieviele machen am Ende das Abitur? Der Verlust innerhalb dieser 8 bzw. 9
Jahre ist ENORM und das liegt nicht daran, dass diese Schüler alle dumm sind.
Die Förderung fehlt, seitens Eltern und seitens der Lehrer.


vor allendingen seitens der eltern...

ich war von der 6.-9. klasse schüler an einem gymnasium in einer eher wohlhabenden landgegend. wir hatten keine sozialschwachen.
wir waren am anfang, in der 6. klasse, 33 schüler.
als ich in der 9. klasse weggezogen bin, waren es knapp 20!
und keiner derjenigen, die gegangen sind, war sozialschwach - im gegenteil, die meisten waren söhne und töcher, wohlhabender ex-hamburger...
aber in der zeit, wo wir 33 oder auch ein paar weniger waren, war die realschule gegenüber mit dem inhalt weiter als wir!
der unterricht war auch auf keinem höheren niveau als eine realschule.
erst nach dem ersten klassenlehrer wechsel wurde es dann anders, dann ging es richtig auf hohem niveau los, und dann begann auch die massenflucht zur realschule... danach war die schule ziemlich entspannt, ich bin gerne hingegangen - kleine klassen, ruhige schüler, nette lehrer, nettes unterrichtsklima und naja...

ich glaube einfach, das das problem unseres schulsystems ist, dass die falschen leute auf den falschen schulformen sind.


Auf meiner Schule waren auch keine Kinder sozial schwacher Familien und trotzdem wurden die Klassen extrem ausgedünnt. Es gibt eben auch Schulformen, die für gewisse Kinder ungeeignet sind und bei manchen tut die Pubertät mit ihren Folgen ihr Übriges.



Zitat:
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Darüber hinaus sollte man die Gesamtschülerzahl betrachten - reine Haupt- und Realschulen gibt es doch so gut wie gar nicht mehr. Im Saarland beispielsweise wurde die Hauptschule abgeschafft.
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das versteh ich nicht... wenn du die gesamtschülerzahl haben willst, musst du doch einfach nur die einzelnen zahlen zusammenrechnen.
und das was dabei rauskommt ist, dass jeder zweite schüler ein gymnasium besucht. und daraus muss man doch schließen, dass jedes zweite kind überdurchschnittlich intelligent ist, da natürlich die eltern immer die richtige schulform gewählt haben, und natürlich alle schüler engagiert sind, wissbegierig sind und gut mitarbeiten...

ansonsten bleibt letzlich nur die schlussfolgerung, es sind zuviele schüler auf einem gymansium, die viel besser auf einer gesamt, oder realschule aufgehoben wären...



aber hamburg ist ein blödes beispiel, hier wird gerade fast alles geändert

# grundschule 1.-6. klasse
# primarschule 7.-12. klasse/abitur; erhöhter leistungsanforderungsbereich
# stadtteilschule 7.-13. klasse/ realschulabschluss nach der 10. klasse möglichkeit auf abitur nach 13 jahren[/quote]

Meine Güte, ich meine die Schüler von Gesamtschulen... Klar sind alle Schulformen zusammen immer noch weniger als die in den Gymnasien, aber vielleicht hängt das auch einfach mit einem Imageproblem anderer Schulformen zusammen? Gerade Akademiker-Eltern gestehen nur ungern ein, dass ihr Kind nicht für's Gymnasium geeignet ist - und die Kleinen quälen sich dann die ersten Jahre regelrecht durch.

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Original von L'Öö

Auf meiner Schule waren auch keine Kinder sozial schwacher Familien und trotzdem wurden die Klassen extrem ausgedünnt. Es gibt eben auch Schulformen, die für gewisse Kinder ungeeignet sind und bei manchen tut die Pubertät mit ihren Folgen ihr Übriges.


ja, aber genau das mein ich ja... würde man erst nach der 7.klasse aufteilen, aber dann verbindlich empfehlungen geben, dann hätte man das problem nicht



Zitat:
Original von L'Öö
Meine Güte, ich meine die Schüler von Gesamtschulen... Klar sind alle Schulformen zusammen immer noch weniger als die in den Gymnasien, aber vielleicht hängt das auch einfach mit einem Imageproblem anderer Schulformen zusammen? Gerade Akademiker-Eltern gestehen nur ungern ein, dass ihr Kind nicht für's Gymnasium geeignet ist - und die Kleinen quälen sich dann die ersten Jahre regelrecht durch.


achso, sorry, hatte ich missverstanden...
natürlich hat das was mit dem image-problem zu tun.
aber gerade da, denk ich, helfen verbindliche empfehlungen.

Zitat:
Original von Mina
Und zum Thema arbeiten.
Selbst wenn es die Möglichkeit gäbe ausreichend neben dem Studium zu arbeiten, ist allein diese Tatsache schon etwas das die Chancengleichheit nicht mehr gewährleistet.
Wer hat wohl mehr Zeit zum lernen?
Der, der nach der Uni zur Arbeit geht,
oder der, der nach der Uni frei hat, weil mami und papi zahlen?
Allein das ist schon keine Chancengleichheit mehr


ich seh daran nichts verwerfliches, wenn man ein wenig nebenher arbeitet, auch weil ich erzählt bekommen habe, dass das zu schaffen ist.

zudem vergleich mal einen studenten mit einem gleichaltrigen nicht-studenten... letzterer ist i.d.R. schon voll berufstätig und hat noch weniger freizeit als der nebenher arbeitende student!


....glaub ich zumindest o.O

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ich seh daran nichts verwerfliches, wenn man ein wenig nebenher arbeitet, auch weil ich erzählt bekommen habe, dass das zu schaffen ist.

zudem vergleich mal einen studenten mit einem gleichaltrigen nicht-studenten... letzterer ist i.d.R. schon voll berufstätig und hat noch weniger freizeit als der nebenher arbeitende student!


....glaub ich zumindest o.O


Ich seh an sich auch nichts verwerfliches daran nebenbei ein bisschen zu arbeiten.
Allerdings finde ich schon das es ein unterschied ist ob man nebenbei arbeiten gehen MUSS um sich finanzieren zu können, oder ob man nicht arbeiten muss.
Denn ohne Arbeit bleibt einfach mehr Zeit für andere Dinge.


In wieweit das zu schaffen ist kann ich nicht beurteilen da ich selbst im moment nicht studiere.
Als ich hier an der Uni aber mal an nem InfoTag da war, wurde uns erzählt das die Bachelor Studiengänge nicht so aufgebaut seien um nebenbei noch zu jobben, sondern als "Vollzeit" aufgebaut sind,
das für die Regelstudienzeit (die meist eh unrealistisch ist) nicht vorgesehen ist nebenbei noch was anderes zu machen.


Vergleicht man da nicht zwei Studenten!?
Also so dachte ich das jetzt. *verwirrt*
einen Studenten mit einem nicht-studenten zu vergleichen macht natürlich wenig sinn.

Wie viel Stunden hat man eigentlich so in der Regel in der Woche, wenn man nach Möglichkeit in der Regel Studienzeit fertig werden will?
Weiß das grad nicht so genau.
Vielleicht kann da ja mal ein Student (oder jemand anders der es weiß), was zu sagen, wie viel man so im Durchschnitt an der Uni verbringt?

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mina.: 16.11.2008 17:54.

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L'Öö
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Gerne.
Die Stundenzahl in einem Vollzeit-Bachelorstudium ist je nach Studiengang und Uni sehr unterschiedlich. In der Regel kann man aber sagen, dass durch die allgegenwärtige Anwesenheitspflicht und die zusätzlich zu den Präsenzstunden erforderliche Vor-und Nachbereitungszeit die meisten Studenten zeitlich ausgelastet sind. Ein Studium findet nicht nur an der Uni statt, das sollte man bedenken. Daher ist der Vergleich mit einem Nicht-Studenten sinnlos, da dieser i.d.R. feste Arbeitszeiten hat und nach Feierabend nichts mehr leisten muss.

Es geht hier außerdem nicht um "ein bisschen" arbeiten, sondern um die Finanzierung des Studiums - da genügt es kaum, einmal die Woche nebenher zu jobben. Ich selbst arbeite 18 Stunden die Woche, da mein Studium dies einigermaßen zulässt. Ich bin dadurch aber praktisch jeden Tag eingespannt. Viele meiner Kolleginnen müssen arbeiten, um sich ernähren zu können. Und glaubt mir, die haben wirklich VIEL zu tun.

@änother dingsbums: Ich rate dir dringend, deine rosarote Gymnasiasten-Brille abzunehmen. Sonst wirst du später ziemlich unsanft auf die Nase fallen.

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16.11.2008 15:06 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
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Im Bachelorstudium sammelt man innerhalb der 3 Jahre in der Regel 180 Credit Points (CP). Jeder CP ist eine bestimmte Anzahl Arbeitsstunden, es wird so kalkuliert, dass jeder Student etwa eine 40-Studen-Woche haben sollte. An vielen Professuren wurde aber einfach das Arbeitspensum des Diploms oder Magisters in den Bachelor gepackt, die deutschen StuRas gehen davon aus, dass in vielen Studiengängen die durchschnittliche Wochenstundenzahl (=Workload) bei 50 bis 60 liegt (Quelle: Aussage eines Senatsmiglied des StuRa meiner Uni bei einer Posiumsdiskussion).

Sich den Stundenplan eines Studenten herzunehmen und sich dann die Wochenstundenzahl auszurechnen, bringt gar nichts, für jede Veranstaltung ist Vor- und Nachbereitung nötig (laut der deutschen Verordnungen zur Bologna-Umsetzung rechnet man damit, dass für jede Veranstaltung noch einmal genauso viel Zeit zu Hause gebraucht wird), hinzu kommen Referate (ich habe ca. alle zwei Wochen eins, die meisten davon volle 90 Minuten lang), Klausuren, mündliche Prüfungen und Hausarbeiten (in meinem Studiengang drei bis vier pro Semester. Wenn ich meine Seminare immer so vor- und nachbereiten würde, wie es eigentlich nötig wäre, käme das mit den 50 bis 60 Wochenstunden schon hin. Dann nebenbei noch zu arbeiten ist nicht immer einfach, ich weiß wovon ich rede, ich bin quasi ständig dabei, Texte zu produzieren, sei es für mein Studium oder für meinen HiWi-Job in der Unipressestelle und manchmal weiß ich nicht, wie ich die 40 Pressestellenstunden im Monat schaffen soll.

@ änother dingsbums: Da Deutschland sich bei der Anzahl der Akademiker mit anderen Ländern messen möchte und dabei festgestellt hat, dass es hier zu wenige Akademiker gibt (schließlich wurde nicht bedacht, dass viele Berufe, die hier als Berufsausbildung absolviert werden, in anderen Ländern studiert werden), müssen, um die Akademkerzahlen zu erhöhen, mehr Leute studieren, demzufolge brauchen wir auch mehr Abiturienten. Abgesehen davon, dass, wie L'Öo schon dargestellt hat, nicht so viele Abitur machen wie mit dem Gymnasium beginnen.

Bezüglich deiner immer wieder kehrenden (und falschen) Aussage von wegen, sozial Benachteiligte würden von ihren Eltern weniger unterstützt etc.: Bei der ganz am Anfang erwähnten Studie ging es nicht darum, alle Schüler zu vergleichen und dann festzustellen, dass Kinder aus wohlhabenden und Akademiker-Familien eher die Bildungsempfehlung fürs Gymnasium bekommen. In der Studie wurde fest gestellt, dass Kinder mit dem gleichen Notendurchschnitt eher die Bildungsempfehlung bekommen, wenn sie wohlhabende oder akademisch gebildete Eltern haben.
16.11.2008 17:16 chagrineuse ist offline Beiträge von chagrineuse suchen Nehmen Sie chagrineuse in Ihre Freundesliste auf
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Danke für die Infos, was Stunden angeht.
Das man nachdem Uni Besuch noch lernen muss usw. ist ja klar.
Das ist bei einer Ausbildung ja auch nicht anders.

Wäre man nach der Uni fertig, würde das nebenbei arbeiten, ja auch keinen so großen Einfluss mehr aufs Studium nehmen.
Das Problem dabei ist ja gerade, das man nach der Uni eben noch zu lernen hat und Aufgaben erledigen muss.


Aber so wie ich das hier nehmen die Stunden die man in der Uni verbringt alleine auch schon genügend Stunden ein.
So das es eben durchaus mit Vollzeit Arbeit bzw. Ausbildung "gleichzusetzen" ist.

Und dann ist es ja irgendwo auch logisch,
das ein Studium eben nicht (!!) dafür ausgelegt ist, sich dieses nebenbei zu verdienen.
(und das es kein wirkliches nebenbei jobben ist um sich das zu finanzieren ist mir auch klar, ich sprach nur immer vom nebenbei weil man ja eigentlich hauptberuflich studieren sollte).
16.11.2008 18:03 Mina. ist offline Beiträge von Mina. suchen Nehmen Sie Mina. in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Mina. in Ihre Kontaktliste ein
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Zitat:
Original von Mina.
Vergleicht man da nicht zwei Studenten!?
Also so dachte ich das jetzt. *verwirrt*
einen Studenten mit einem nicht-studenten zu vergleichen macht natürlich wenig sinn.



nein, mein vergleichsdingsda sollte nicht auf das davor bezogen sein.
ich wollte damit nur sagen, dass menschen, die nicht studieren und schon im berufsleben sind, mehr arbeiten, als ihre studierenden altersgenossen...
allerdings nicht auf bachelor oder master bezogen, sondern noch auf das ältere system...

Zitat:
Original von chagrineuse
@ änother dingsbums: Da Deutschland sich bei der Anzahl der Akademiker mit anderen Ländern messen möchte und dabei festgestellt hat, dass es hier zu wenige Akademiker gibt (schließlich wurde nicht bedacht, dass viele Berufe, die hier als Berufsausbildung absolviert werden, in anderen Ländern studiert werden), müssen, um die Akademkerzahlen zu erhöhen, mehr Leute studieren, demzufolge brauchen wir auch mehr Abiturienten. Abgesehen davon, dass, wie L'Öo schon dargestellt hat, nicht so viele Abitur machen wie mit dem Gymnasium beginnen.


warum auch immer man sich mit denen messen muss... ansonsten stimme ich dem zu...


Zitat:
Original von chagrineuse
Bezüglich deiner immer wieder kehrenden (und falschen) Aussage von wegen, sozial Benachteiligte würden von ihren Eltern weniger unterstützt etc.: Bei der ganz am Anfang erwähnten Studie ging es nicht darum, alle Schüler zu vergleichen und dann festzustellen, dass Kinder aus wohlhabenden und Akademiker-Familien eher die Bildungsempfehlung fürs Gymnasium bekommen. In der Studie wurde fest gestellt, dass Kinder mit dem gleichen Notendurchschnitt eher die Bildungsempfehlung bekommen, wenn sie wohlhabende oder akademisch gebildete Eltern haben.


tut mir leid, ich hatte den link zur studie nicht gesehen und sie erst jetzt durchgelesen.
(ich hatte nur die stellen gelesen, wo sie andere auf die studie bezogen haben...)
in dem fall hast du recht, aber letztendlich ist das ein fehlverhalten der lehrer. ich bin trotzdem der meinung, dass das system ansich erstmal gleiche bildungschancen gibt.



Zitat:
Original von L'Öö
@änother dingsbums: Ich rate dir dringend, deine rosarote Gymnasiasten-Brille abzunehmen. Sonst wirst du später ziemlich unsanft auf die Nase fallen.


im bezug aufs studium oder im bezug auf das dreigliedrige schulsystem, wo ich finde, das zuviele schüler auf einer falschen schule sind?
bei ersterem: ich kann nur das schreiben, was man mir gesagt hat... und ich hab extra dazu geschrieben, dass ich es nur aus erzählung weiß, weil ich schon vermutete, das widerspruch kommen wird...

Zitat:
Original von änother dingsbums
ich seh daran nichts verwerfliches, wenn man ein wenig nebenher arbeitet, auch weil ich erzählt bekommen habe, dass das zu schaffen ist.



und ich gebe zu: ich hatte bislang das bild von einem studenten im kopf, der vor -und nachmittags bei lesungen ist oder irgendwie anders studiert und abends im grindeleck in den kneipen sitzen, ins kino gehen oder ins theater gehen. zumindest bekommt man das bild, wenn man ab und zu mal durch das grindeleck in hamburg geht..

bei zweiterem: zu der kritik steh ich weiterhin.

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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von änother dingsbums: 16.11.2008 20:03.

16.11.2008 19:41 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
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Nur weil Studenten abends ins Kino gehen, heißt das nicht, dass sie den restlichen Tag nichts zu tun haben großes Grinsen
Das Arbeitspensum von chagrineuse erscheint mir monströs, dahingehend habe ich echt wenig zu tun (letztes Semester mit 8 Pflicht SWS).

Dass Vollzeitarbeitende mehr arbeiten als Studenten, ist klar. Aber auch nur, wenn man Arbeit so definiert, dass diese auch entlohnt wird. Augen rollen

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16.11.2008 22:38 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
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Ich bin jetzt im 1.Semester Chemie und Biochemie (Bachelor) und habe 32 SWS, davon sind auch viele, eigentlich mehr als die Hälfte 60min. und nicht wie in der Schule 45 min..
Ich hab nie vor 5 aus, nur freitags schon um 4. Dann sollte man Vorlesungen vor und nachbearbeiten, Übungen muss man auch noch machen und die erste Klausur ist in 2 Wochen.
Wenn man das erfolgreich schaffen will, geht arbeiten höchstens am Wochenende und da dann nicht viel, da unter der Woche ja auch nicht viel Zeit für lernen und die Übungen bleibt, dass man am Wochenende immer noch gut zu tun hat für die Uni.
Das Unglaubliche für mich ist, dass das in den nächsten Semestern noch mehr SWS werden und in den Semesterferien grundsätzlich noch weitere Praktika sind (außer in den 1.).

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16.11.2008 22:55 Ziegenkäse ist offline Beiträge von Ziegenkäse suchen Nehmen Sie Ziegenkäse in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Ziegenkäse in Ihre Kontaktliste ein
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was sagt >ihr< denn zur pisa-studie ergebnisse - haben ja indirekt auch was mit dem thema zu tun...

ist diese studie überhaupt aussagekräftig?
hamburg ist übrigends vorletzter (wundert mich nicht!!!!)

ich würd gern wieder aufs thema schule zurückkommen - nachdem ich gemerkt hab, wie wenig ich über das studieren weiß.

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18.11.2008 17:34 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
Bernd-das-Brot
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Ich glaube nicht, daß unser Bildungssystem tatsächlich so schlecht ist, wie immer behauptet wird. Deutschland hat wirklich in vielen Bereichen hochqualifizierte Akademiker. Ohne hochqualifizierte Ingenieure z.B. hätte die deutsche Automobilindustrie bei weitem nicht diese Vorreiterrolle, die sie im Moment hat. Deutsche Autos sind aufgrund ihrer Technik und Qualität weltweit sehr gefragt. Aktuelles Beispiel: Ford in Köln soll spritsparende Autos für Ford USA konstruieren und bauen. Dann werden deutschen Ärzten teilweise sehr gute Bezahlungen angeboten, wenn sie z.B. nach Großbritannien gehen, weil dort entsprechend qualifizierte Ärzte fehlen. Ich frage mich wo diese Leute alle herkommen, wenn unser Bildungssystem doch so schlecht ist...

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18.11.2008 18:38 Bernd-das-Brot ist offline Homepage von Bernd-das-Brot Beiträge von Bernd-das-Brot suchen Nehmen Sie Bernd-das-Brot in Ihre Freundesliste auf
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