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Zum Ende der Seite springen Ganztagsschulen
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chagrineuse chagrineuse ist weiblich
Frau


Dabei seit: 28.04.2007

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Zitat:
Original von Elalein
Da der Unterrichtsstoff aber kaum ins Gewicht fallend gekürzt wurde/ werden konnte, wurden die fehlenden Unterrichtseinheiten einfach in die verbliebenen 8 jahre "reingequetscht", was bedeutet...


Ich bin in Sachsen zur Schule gegangen, wo das, was ihr "G8" nennt und verteufelt, quasi "schon immer" Praxis ist. Im vergleich mit einem Freund, der in NRW Abitur machte, stellte ich fest, dass wir im Prinzip denselben Stoff hatten, wir aber einfach nicht so viel Zeit in jeden Themenkomplex investierten. Und trotzdem erreichte Sachsen Platz 1 beim letzten bundesinternen PISA, das die Bundesländer verglich. In dem Jahr, in dem ich Abi gemacht habe, belegte das sächsische Abitur im Deutschland-Ranking ebenfalls Platz 1. Das Problem liegt nicht bei Abitur in 12 Jahren und erst recht nicht beim System der Ganztagsschule, sondern bei Bildungsministerien, die es nicht auf die Reihe bekommen, mal zu gucken, wie andere Bundesländer das seit Jahrzehnten machen.
05.10.2009 10:01 chagrineuse ist offline Beiträge von chagrineuse suchen Nehmen Sie chagrineuse in Ihre Freundesliste auf
eylou
Banane


Dabei seit: 04.01.2005

RE: Ganztagsschulen Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Kirschkuchen
Wenn die Lehrer sagen "für mich ist es auch die 6. Stunde", was soll dann noch am Nachmittag kommen? Man kann in der 9. Stunde einfach nicht mehr lernen.
Was soll denn auch noch unterrichtet werden? Der Lehrplan ist voll mit unnützem Zeug, soll jetzt etwa noch mehr dazu kommen, um noch den Rest des Tages zu füllen und dem Schüler sämtliche Freizeit zu blockieren?


Du liegst da einem verbreiteten Irrtum auf. Die Funktion der Schule ist es nicht, Bildung zu vermitteln (das tut sie ja auch gar nicht). Es geht darum, während der Kindheit und Jugendzeit im Kopf die Strukturen anzulegen und zu durch jahrelange Wiederholung zu festigen, die notwendig sind, damit die Gesellschaft in ihrer jetzigen Form funktionieren kann. Konkret sind das Dinge wie Anerkennung von Hierarchien, Hemmung jedes Eigenantriebs, das Verrichten sinnloser Arbeit, die von oben diktiert wird, Konkurrenzdenken, Klassenbewusstsein, Versagensangst, Unterordnung, vorauseilender Gehorsam und bedingungslose Aneignung aller gängigen Ideologien. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt alles wichtige Schlüsselqualifikationen.

Als Institution, die jeder Mensch im "lernfähigen" Alter mindestens 9 Jahre durchlaufen muss und mit effektiven Mitteln wie Leistungskontrollen, Notenvergabe, Versetzungsdruck und dem dreigliedrigen Schulsystem ist die Schule das ideale Instrument, um all das zu bewerkstelligen. Gäbe es dieses System nicht, wäre es keiner Kassiererin vermittelbar, warum sie für ihre Arbeit ein anderes Gehalt bekommt als der Spitzenmanager einer Bank. Es würde das totale Chaos losbrechen.

Die Fragen, wie sinnvoll das nun ist, noch Nachmittags etwas Unterricht zu haben, was mit den Lehrplänen los ist, ob das mit dem 12-Jahres-Abi so toll ist etc. gehen völlig an der Realität vorbei. Natürlich verrichtet die Schule als das, was sie vorgibt zu sein, einen katastrophalen Job. Als das, was sie tatsächlich ist, funktioniert sie aber einwandfrei.
05.10.2009 17:28 eylou ist offline Beiträge von eylou suchen Nehmen Sie eylou in Ihre Freundesliste auf
Kirschkuchen Kirschkuchen ist weiblich
Frau


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Dabei seit: 27.02.2009

Themenstarter Thema begonnen von Kirschkuchen
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Zitat:
Original von änother dingsbums
genau da liegt das problem: die karriera als prima ballerina ist eben NICHT wichtiger. wieviele kinder träumen davon, profi-fußballer zu werden? wenn die alle sagen würden, ich feile lieber an meiner karriere als an der schule, dann fehlen uns die denker von morgen.

Dann muss man aber eher den Kindern klar machen, dass es wichtiger ist, für die Schule zu lernen, als sich auf sein zukünftiges Star-Leben vorzubereiten. Aber was sollen Ganztagsschulen da helfen?

Zitat:
Original von änother dingsbums
ich seh nur andauernd eltern, die sich beschweren, ihre kinder hätten zu wenig freizeit und säßen bis mitternacht an den hausaufgaben, mit anderen worten die schule verlange zu viel, wenn man denn aber mal die kinder anguckt, dann haben die jeden tag nachmittage vollgestopft mit aktivitäten...

Nicht unbedingt. Es gibt sicher auch welche, die keine Zeit egen eben solchen Hobbies haben, aber auch welche, die nur ausschließliche wegen der Schule keine Zeit haben. Und vielleicht hat man ja auch Freunde auf einer anderen Schule, die man auch außer am Wochenende treffen will? Wie soll man das machen, wenn man immer erst abends heim kommt und am nächsten Tag wieder früh raus muss?

Zitat:
Original von änother dingsbums
dann hat man mal eben geschichte in der 8. stunde... so schlimm ist das jetzt auch nicht.

Oh, doch das ist es. Wir konnten heute in zwei Stunden grade mal das machen, was man in der 3. Stunde in 30 Minuten hingekriegt hätte.

Zitat:
Original von änother dingsbums
ganztagsschulen sollen vor allendingen dafür sorgen, dass die eltern den ganzen tag arbeiten können, ohne das ab 15 uhr zuhause das kind alleine vor dem fernseher sitzt. sie sollen also die eltern entlasten und verhindern, dass familie zum hindernis wird. das kommt in erster linie den frauen zu gute, die ja in erster linie durch die familiengründung in ihrem leben beeinträchtigt werden.

Sicher, gute Idee. Nur gibt es Eltern, die so wie so nicht arbeiten, oder zumindest ein Elternteil immer da ist. Die wären dann sicher nicht so erfreut, wenn sie ihre Kinder nur beim Abendessen sehen würden.

Zitat:
Original von chagrineuse
Und trotzdem erreichte Sachsen Platz 1 beim letzten bundesinternen PISA, das die Bundesländer verglich. In dem Jahr, in dem ich Abi gemacht habe, belegte das sächsische Abitur im Deutschland-Ranking ebenfalls Platz 1. Das Problem liegt nicht bei Abitur in 12 Jahren und erst recht nicht beim System der Ganztagsschule, sondern bei Bildungsministerien, die es nicht auf die Reihe bekommen, mal zu gucken, wie andere Bundesländer das seit Jahrzehnten machen.

Schön und gut, aber geht es denn immer nur um Leistung? Soll Schule denn nicht wenigstens ein bisschen Spaß machen? Sollen die Schüler wirklich unnötig gestresst werden? OK, ich weiß nicht, wie das bei dir war.

Zitat:
Original von eylou
Du liegst da einem verbreiteten Irrtum auf. Die Funktion der Schule ist es nicht, Bildung zu vermitteln (das tut sie ja auch gar nicht). Es geht darum, während der Kindheit und Jugendzeit im Kopf die Strukturen anzulegen und zu durch jahrelange Wiederholung zu festigen, die notwendig sind, damit die Gesellschaft in ihrer jetzigen Form funktionieren kann. Konkret sind das Dinge wie Anerkennung von Hierarchien, Hemmung jedes Eigenantriebs, das Verrichten sinnloser Arbeit, die von oben diktiert wird, Konkurrenzdenken, Klassenbewusstsein, Versagensangst, Unterordnung, vorauseilender Gehorsam und bedingungslose Aneignung aller gängigen Ideologien. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt alles wichtige Schlüsselqualifikationen.

Hups, da scheinen aber einige Lehrer nicht ganz aufgepasst zu haben, als es darum ging, was sie zu tun haben Augenzwinkern

__________________
Krieg?
10000€?
Liebe!
EGAL
nein, nicht egal!!!

05.10.2009 20:38 Kirschkuchen ist offline Beiträge von Kirschkuchen suchen Nehmen Sie Kirschkuchen in Ihre Freundesliste auf
dunkleNacht
Biergourmet


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Dabei seit: 13.12.2008

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Zitat:
Original von chagrineuse
Zitat:
Original von Elalein
Da der Unterrichtsstoff aber kaum ins Gewicht fallend gekürzt wurde/ werden konnte, wurden die fehlenden Unterrichtseinheiten einfach in die verbliebenen 8 jahre "reingequetscht", was bedeutet...


Ich bin in Sachsen zur Schule gegangen, wo das, was ihr "G8" nennt und verteufelt, quasi "schon immer" Praxis ist. Im vergleich mit einem Freund, der in NRW Abitur machte, stellte ich fest, dass wir im Prinzip denselben Stoff hatten, wir aber einfach nicht so viel Zeit in jeden Themenkomplex investierten. Und trotzdem erreichte Sachsen Platz 1 beim letzten bundesinternen PISA, das die Bundesländer verglich. In dem Jahr, in dem ich Abi gemacht habe, belegte das sächsische Abitur im Deutschland-Ranking ebenfalls Platz 1. Das Problem liegt nicht bei Abitur in 12 Jahren und erst recht nicht beim System der Ganztagsschule, sondern bei Bildungsministerien, die es nicht auf die Reihe bekommen, mal zu gucken, wie andere Bundesländer das seit Jahrzehnten machen.


In Österreich gibt es das Gymnasium sowieso nur in achtjähriger Schulform. Der normale Durchschnittsgymnasiast schafft das auch leicht. Unsere Matura hat mindestens das gleiche Niveau wie das Abi in Deutschland und die Schüler schaffen es auch (sofern sie normal (nicht übermäßig) lernen) leicht, diese Matura zu bekommen.
(Dies setzt natürlich vorraus, dass ein Schüler den Anforderungen des Gymnasiums grundsätzlich gewachsen ist... was meiner Meinung nach bei den meisten Sitzenbleibern, wobei ich nicht von einem Mal oder aus gewissen Gründen spreche, sondern von notorischen, nicht der Fall ist.)
Dafür gibt es dann das Projekt Gesamtschule. Denn dort wird das Niveau leider in vielen Klassen um einiges niedriger sein als in einem Gymnasium.

__________________

Nennt uns Vampire,
doch in unseren Zähnen spiegelt sich eure Angst,
länger als ein Leben in euch selbst gefangen zu sein...

von Christian von Aster

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von dunkleNacht: 05.10.2009 20:50.

05.10.2009 20:49 dunkleNacht ist offline Beiträge von dunkleNacht suchen Nehmen Sie dunkleNacht in Ihre Freundesliste auf
Bier_und_Brötchen Bier_und_Brötchen ist weiblich
Elke


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Dabei seit: 24.04.2005

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ALso, ich selbst habe mein Abitur letztes Jahr gemacht, seit diesem Jahr ist meine alte Schule eine Ganztagsschule, ich kann also zu der Position als Schüler nicht viel Sagen. Ich habe aber im letzten Jahr an einer mehr oder weniger "Ganztagsschule" gearbeitet. Bzw. an einer offenen Ganztagsschule, dass heißt, es gibt eine freiwillige Hausaufgabenbetreuung. Da es sich um eine Schule für lernbehinderte und teilweise schwererziehbare handelte, gab es diese Betreuung in ertser Linie für die Schüler, die ihre Hausaufgaben zuhause nicht erledigen können (weil sie es einfach nicht alleine schaffen) oder die, wo die Eltern erst am NAchmittag heimkommen. Die betreuung ging von 13:45 - 16:15. Zuerst eine halbe Stunde Pause, gemeinsames spielen etc. dann gemeinsames Mittagessen, dann Hausaufgaben. Hab da als betreuuerin gearbeitet und denke, dass dieses System vielen Schülern wirklich was gebracht hat. Leider war es an der Schule noch nicht sooo perfekt, aber es gab wirklich gute Ansätze die mittlerweile auch ausgebautr wurden, soweit ich weiß. ICh denke, es kommt auf die Schüler an, aber sowas kann wirklich helfen. Und ob ich jetzt um 15 noch in der Schule sitze und lerne, oder zuhause und Hausaufgaben mache, so groß ist der unterschied in der konzentration nicht (bzw. sollte er nicht sein)

__________________
Im Moment ist es das schönste dich zu kennen

<3

05.10.2009 21:23 Bier_und_Brötchen ist offline E-Mail an Bier_und_Brötchen senden Homepage von Bier_und_Brötchen Beiträge von Bier_und_Brötchen suchen Nehmen Sie Bier_und_Brötchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bier_und_Brötchen in Ihre Kontaktliste ein
änother dingsbums änother dingsbums ist männlich
Biergourmet


Dabei seit: 15.10.2007

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Zitat:
Original von Kirschkuchen
Dann muss man aber eher den Kindern klar machen, dass es wichtiger ist, für die Schule zu lernen, als sich auf sein zukünftiges Star-Leben vorzubereiten. Aber was sollen Ganztagsschulen da helfen?

naja, die eltern versagen zunehmend bei der erziehung, die schule muss dies übernehmen, dafür braucht sie zeit.
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Nicht unbedingt. Es gibt sicher auch welche, die keine Zeit egen eben solchen Hobbies haben, aber auch welche, die nur ausschließliche wegen der Schule keine Zeit haben. Und vielleicht hat man ja auch Freunde auf einer anderen Schule, die man auch außer am Wochenende treffen will? Wie soll man das machen, wenn man immer erst abends heim kommt und am nächsten Tag wieder früh raus muss?

naja letzteres ist normal. und ganztagsschulen beginnen in der regel später als normale schulen - zumindest in vielen anderen ländern (nur die franzosen brauchen eine ausnahme).
frag mal die engländer, wie sie es mit den freundschaften handhaben. die müssen den ganzen tag in der schule verharren.
aber ich denke mal, freundschaften außerhalb der schule wären aufs wocheende verbannt.
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Zitat:
Original von änother dingsbums
dann hat man mal eben geschichte in der 8. stunde... so schlimm ist das jetzt auch nicht.

Oh, doch das ist es. Wir konnten heute in zwei Stunden grade mal das machen, was man in der 3. Stunde in 30 Minuten hingekriegt hätte.

was seid ihr für eine schule? habt ihr bewegungsdefizite?
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Sicher, gute Idee. Nur gibt es Eltern, die so wie so nicht arbeiten, oder zumindest ein Elternteil immer da ist. Die wären dann sicher nicht so erfreut, wenn sie ihre Kinder nur beim Abendessen sehen würden.

ich glaube, dass viele eltern arbeiten würden, würde dieses modell schon lange standard sein. studien haben ja gezeigt, das frauen durch die geburt der kinder nachtteile im berufsleben erfahren müssen, eben weil die kinder nachmittags, gerade im grundschulalter ein essen erwarten. diese freude am zuhause bleiben (vorallendingen der mütter) ist, denke ich, erst durch die notwendigkeit des zuhause bleibens begründet. und wenn du dich mal umsiehst: die anzahl der eltern (mütter), die tatsächlich zuhause bleiben, wird immer weniger, weil sie es sich ganz einfach nicht mehr leisten können, bzw. weil auch die frauen nicht auf eine karriere verzichten wollen.
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Schön und gut, aber geht es denn immer nur um Leistung? Soll Schule denn nicht wenigstens ein bisschen Spaß machen? Sollen die Schüler wirklich unnötig gestresst werden? OK, ich weiß nicht, wie das bei dir war.

in der schule geht es primär um die vermittlung von wissen und kenntnissen und der förderung der selbstständigkeit. vorbereitung aufs leben und erziehung zum demokratischen wesen.
inwiefern das einem spaß macht hängt von jedem selbst ab.
aber allgemein ist es für alle beteiligten von vorteil, wenn das ganze auch ein wenig spaß macht. dafür braucht man kleine klassen, viele lehrer und gute ausstattung. also geld!
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Zitat:
Original von eylou
Du liegst da einem verbreiteten Irrtum auf. Die Funktion der Schule ist es nicht, Bildung zu vermitteln (das tut sie ja auch gar nicht). Es geht darum, während der Kindheit und Jugendzeit im Kopf die Strukturen anzulegen und zu durch jahrelange Wiederholung zu festigen, die notwendig sind, damit die Gesellschaft in ihrer jetzigen Form funktionieren kann. Konkret sind das Dinge wie Anerkennung von Hierarchien, Hemmung jedes Eigenantriebs, das Verrichten sinnloser Arbeit, die von oben diktiert wird, Konkurrenzdenken, Klassenbewusstsein, Versagensangst, Unterordnung, vorauseilender Gehorsam und bedingungslose Aneignung aller gängigen Ideologien. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt alles wichtige Schlüsselqualifikationen.

Hups, da scheinen aber einige Lehrer nicht ganz aufgepasst zu haben, als es darum ging, was sie zu tun haben Augenzwinkern

das ist nicht dein ernst, eylou? es ist aufgabe der schule, die jugendlichen zu individuellen, charakterstarken, demokratischen ,sozialen, verantwortungsbewussten menschen zu erziehen, die ihre schwächen und stärken kennen und hinterfragen.
das sind die verdienste der 68er, die ich oft kritisiere, aber manchmal auch loben muss.
inwieweit die schule dieser pflicht nachkommt, kann man hinterfragen.
viele schulen z.B. sind überlastet. da wird sich oft auf die vermittlung der reinen lerninhalte konzentriert um wenigstens der grundversorgung nachzukommen.

__________________
"LANGWEILIG!" (Homer Simpsons)
05.10.2009 22:44 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
matschtucraisi matschtucraisi ist weiblich
Elke


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Dabei seit: 24.07.2008

RE: Ganztagsschulen Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von eylou
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Wenn die Lehrer sagen "für mich ist es auch die 6. Stunde", was soll dann noch am Nachmittag kommen? Man kann in der 9. Stunde einfach nicht mehr lernen.
Was soll denn auch noch unterrichtet werden? Der Lehrplan ist voll mit unnützem Zeug, soll jetzt etwa noch mehr dazu kommen, um noch den Rest des Tages zu füllen und dem Schüler sämtliche Freizeit zu blockieren?


Du liegst da einem verbreiteten Irrtum auf. Die Funktion der Schule ist es nicht, Bildung zu vermitteln (das tut sie ja auch gar nicht). Es geht darum, während der Kindheit und Jugendzeit im Kopf die Strukturen anzulegen und zu durch jahrelange Wiederholung zu festigen, die notwendig sind, damit die Gesellschaft in ihrer jetzigen Form funktionieren kann. Konkret sind das Dinge wie Anerkennung von Hierarchien, Hemmung jedes Eigenantriebs, das Verrichten sinnloser Arbeit, die von oben diktiert wird, Konkurrenzdenken, Klassenbewusstsein, Versagensangst, Unterordnung, vorauseilender Gehorsam und bedingungslose Aneignung aller gängigen Ideologien. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt alles wichtige Schlüsselqualifikationen.



Ich halte wirklich sehr viel von Dir, eylou, aber meinst du das ernst? Das hat Verschwörungstheorie-eske Züge.
Natürlich, da hast du zu großen Teilen recht, werden gewisse soziale Standards und gesellschaftliche Normen in der Schule nicht vermittelt, sieht es für ein Einfügen in die Gesellschaft schlecht aus. Aber so, wie es für mich rüber kommt, kommt das deiner Ansicht nach einer Gehirnwäsche gleich, die von Lehrern verrichtet wird. Die Lehrer selbst waren jedoch, wie ich glaube, auch schon immer Teil des "Systems" - das, so wie es in deinem Post erscheint, von dieser "Verschwörung" unterwandert ist: "Hemmung jedes Eigenantriebs", "Verrichten sinnloser Arbeit" etc. (ganz sinnlos kam mir in der Schule außer der Pflicht, Mathe 4-stündig zu nehmen, übrigens noch nicht vor. Vielleicht ist mein Eigenantrieb bzw. Fähigkeit, das zu erkennen, aber auch schon verkommen.)

Ich glaube kaum, dass sie (also die Lehrer) subtil oder auch nicht subtil in ihrem Studium die "Gehirnwäsche-Normen" vermittelt kriegen, außer du zählst Pädagogik dazu. Diese Gehirnwäsche geschieht durch das "System" bzw. die Gesellschaft als Gesamtheit selbst, da für das Einfügen in diesselbe eben gewisse Anpassungen und soziale Standards erreicht werden müssen (-durch Schulpflicht erzwungen werden) (und die auch die Lehrer durchlaufen haben).

Für all dies, das Funktionieren in dieser Gesellschaft, ist auch die Bildung sehr wichtig. Ohne Bildung könnten ja die meisten, nicht einmal Kassierer (hey, nichts gegen Kassierer Augenzwinkern ) ihren Job verrichten. Wenn absolut keine Bildung vermittelt würde, könnte ich nicht rechnen, nicht lesen, nicht schreiben und hätte keine Ahnung von Naturwissenschaften. Sogar Diskussionsrunden im Religionsunterricht empfinde ich als bereichernd.
Es stimmt allerdings, furchtbar viel lernen wir hier in Deutschland, oder zumindest an meiner Schule, nicht. Ich war mal einige Zeit in den USA in der Schule und fand dort sowohl Lehrplan als auch Lehrer/Unterricht besser - was ja wieder zeigt, ja, "Bildung" wird auch vermittelt.

Stures Kuschen vor Obrigkeit könnte ebenso mit anderen, einfacheren Mitteln erreicht werden, bringt uns aber in dieser Gesellschaft auch nicht weiter.


Das, was laut eylou vermittelt werden soll, schließt übrigens laut Wikipedia auch Bildung in ihrem eigentlichen Begriff ein. http://de.wikipedia.org/wiki/Bildung (oder eben auch nicht, wenn jeder "Eigenantrieb" und auch somit der zur Reflektion ausgeschaltet werden soll...)

Ich weiß, stellt man das gesamte Funktionieren der Gesellschaft in Frage, trifft eylous Theorie vollkommen zu. Nur tu ich das nicht, außerdem würde ein Stigmatisieren der Gesellschaft als "das Böse" gleichzeitig auch die Menschen als grundsätzlich schlecht abstempeln (gibt aber jede Menge davon großes Grinsen ) - und das mutet mir leicht schizophren an.
(Bessere Lösungen als das jetzige Gesellschaftsmodell, von denen wohl alle begeistert sind?)

P.S.: http://de.wikipedia.org/wiki/Schule#Auftrag_und_Funktion
Jup, wikipedia ist total doof, ich weiß großes Grinsen



Zitat:
Original von Bier_und_Brötchen
Und ob ich jetzt um 15 noch in der Schule sitze und lerne, oder zuhause und Hausaufgaben mache, so groß ist der unterschied in der konzentration nicht (bzw. sollte er nicht sein)

Ich bin daheim meistens nicht motiviert genug, in der Schule erledigt sich das für mich Augenzwinkern .

__________________
Man tut halt, was man kann.

Dieser Beitrag wurde 22 mal editiert, zum letzten Mal von matschtucraisi: 05.10.2009 23:33.

05.10.2009 22:56 matschtucraisi ist offline Beiträge von matschtucraisi suchen Nehmen Sie matschtucraisi in Ihre Freundesliste auf
chagrineuse chagrineuse ist weiblich
Frau


Dabei seit: 28.04.2007

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Zitat:
Original von dunkleNacht
In Österreich gibt es das Gymnasium sowieso nur in achtjähriger Schulform. Der normale Durchschnittsgymnasiast schafft das auch leicht. Unsere Matura hat mindestens das gleiche Niveau wie das Abi in Deutschland und die Schüler schaffen es auch (sofern sie normal (nicht übermäßig) lernen) leicht, diese Matura zu bekommen.
(Dies setzt natürlich vorraus, dass ein Schüler den Anforderungen des Gymnasiums grundsätzlich gewachsen ist... was meiner Meinung nach bei den meisten Sitzenbleibern, wobei ich nicht von einem Mal oder aus gewissen Gründen spreche, sondern von notorischen, nicht der Fall ist.)
Dafür gibt es dann das Projekt Gesamtschule. Denn dort wird das Niveau leider in vielen Klassen um einiges niedriger sein als in einem Gymnasium.


Ist bei uns dasselbe in grün. Hier quält sich kaum einer (der dem Gymnasium gewachsen ist) und weder Stoff noch Hausaufgaben- und Lernpensum sind dauerhaft zu viel. Natürlich gibt es auch hier Lehrer, die denken, ihr Fach wäre das einzige und wichtigste und natürlich gibt es auch hier den Fall, das zu viele Tests und Klassenarbeiten in zu kurzer Zeit veranschlagt werden, aber wenn es wirklich nicht zu schaffen ist, lässt sich in beiden Fällen mit den Lehrern reden und wenn nicht, kann man zum Klassenlehrer usw. Acht Jahre Gymnasium haben im Normalfall nichts mit großartiger Quälerei und zu wenig Freizeit zu tun. Und Ganztagsschule erst recht nicht.

Zum Fußballprofi: Wer ernsthafte Chancen haben möchte, Fußballprofi oder zu werden, ist an einem Sportgymnasium ohnehin besser aufgehoben. Dort sind nämlich das Unterrichtspensum und die Sportkurse zeitlich und in ihrem Umfang aufeinander abgestimmt.

By the way: Ich hab nach der 12. Klasse (ein 2er) Abitur gemacht und meine Hobbys waren:
1. Musikschule (Keyboard, Gitarre, Bandprojekt)
2. Chor
3. Laientheater (Dramaturgie, Regie, Hauptrollen)
und ich hatte auch noch Freunde, mit denen ich Zeit verbracht habe
06.10.2009 09:45 chagrineuse ist offline Beiträge von chagrineuse suchen Nehmen Sie chagrineuse in Ihre Freundesliste auf
L'Öö
Banane


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Dabei seit: 30.12.2003

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Zitat:
Original von Kirschkuchen
Zitat:
Original von L'Öö
Wer sagt, dass das Bac ein schlechter Abschluss ist? Wenn man ein S Bac hat, kommt das einer Adelung gleich.
Niemand. Aber irgendwo (Radio?) hab ich mal gehört, dass das Abi im Vergleich zu Abschlüssen aus anderen Ländern als noch höhere Leistungsbescheinigung gilt. Weil in D mehr Theorie gemacht wird. KA. Speziel zum Bac hat mein Papi gemeint, dass man mit nem Abi in F bessere Chancen hat, mit nem Bac muss man erst noch ein Jahr was anderes machen, bevor man studieren kann (bin mir nicht mehr ganz sicher...) Sicher, ein gutes Bac ist echt super, nur ein gutes Abi wird als mehr angesehen. Großer Unterschied.


Ja, du bist dir nicht sicher... In Frankreich absolvieren die SchülerInnen nach 12 Jahren das Baccalauréat und dieser Abschluss führt grundsätzlich und in nahezu allen Fällen ohne Umwege zum Studium. Du kannst mir das ruhig glauben, ich habe ein Bac ;-)
Wie überall ist es nun mal problematisch, einfach so mit seinem Schulabschluss ins Ausland zu gehen. Das gleiche Problem hatte ich gerade mit einem deutschen Bachelor in Österreich...

Da du dich nicht auskennst, ein Link für dich: klick mich


Zum Thema: Man sollte wohl grundsätzlich nicht von seinen eigenen Erfahrungen und Gewohnheiten ausgehen, um die Möglichkeiten und Fähigkeiten anderer SchülerInnen beurteilen zu wollen. Das ist doch versnobt! Ebenso finde ich es immer schwierig zu sagen, in welchem Bundesland die Schule "schwerer" oder "anspruchsvoller" ist, da dank dem Föderalismus ein wirklicher Vergleich, gerade beim Abitur, gar nicht möglich ist. Daher frage ich mich, wie Sachsen Nr. 1 beim Abitur geworden ist? Die meisten 1,0er oder was?

Ich finde Ganztagsschulen als modernes Betreuungsmodell sehr sinnvoll. Es wurde hier schon angesprochen: Gerade berufstätige (und alleinerziehende) Frauen werden dadurch enorm entlastet. Dennoch sollte sich nicht darauf verlassen werden, dass die Schule Erziehungsaufgaben übernimmt. Ausgewogene Stundenplangestaltung versteht sich dabei ja von selbst, denke ich.

__________________
I'd rather my flame burn bright than be some puny little pilot light

Meine Ergüsse jetzt hier

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von L'Öö: 06.10.2009 23:25.

06.10.2009 23:20 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
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Dabei seit: 16.12.2008

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Ihr führt ja echt schon eine hitzige Diskussion.

Ich gebe nun auch mal meinen Senf dazu.
Ich selbst war 9 Jahre auf einer Gesamtschule, welche wie die meisten eine Ganztagsschule ist, untergebracht. Also von der 5. - 13. Klasse.
Abgesehen von einigen internen Unstimmigkeiten finde und fand ich das System durchaus sinnvoll.
Bei uns war das mit den Hausaufgaben allerdings auch etwas anders geregelt. Wir haben am Anfang der Woche einen sogenannten "Wochenplan" bekommen. Sprich: Einen Haufen von Aufgaben in fast allen Fächern. Vorteil war meiner Meinung nach, dass wir die ganze Woche Zeit dafür hatten. Wir konnten uns also slebst aufteilen, ob wir alles an einem Tag oder schön verteilt auf die Woche machen.
Genügend Pausen hatten wir auch, und Mittags bestand die Möglichkeit, in der Mensa zu essen. Klar, jeder der schonmal in der Schulmensa gegessen hat weiß, dass das Essen keineswegs mit Muttis zu vergleichen ist, aber unser Essen war eigentlich doch ganz gut essbar.
Nachmittags hatten wir in der Unterstufe dann meist nurnoch Fächer wie Sport, Kunst oder eben Hausaufgabenstunden.
Hausaufgabenstunden waren für alle Pflicht. Einige werden jetzt wieder sagen, dass sei unnütz aber meine Erfahrung war, dass sie durchaus praktisch waren.
Man wurde quasi "gezwungen" seine Aufgaben auch zu erledigen und wer sie fertig hatte, durfte in den PC-Raum oder eben ein bisschen ausruhen. Fakt ist: Bei uns hatten fast immer alle die Aufgaben am Ende der Woche erledigt! (Zumindest in der Mittelstufe)

In der Oberstufe sah das dann leider etwas anders aus.
Hauptfächer bzw. LKs wurden schön in den Nachmittagsunterricht gestopft und auch die Mittagspause wurde auf 15 Minuten reduziert, da bei uns in der 11. Klasse das 60 Minuten Schulstunden System eingeführt wurde.
Ergo: Wir hatten mehr Unterricht, weniger Pause aber trotzdem waren die Lehrer der Ansicht, wir müssten noch mehr Unterricht machen.
So kam es, dass zusätzlichen Hauptfach- und LK-Unterricht machen mussten, den wir entweder Freitags alle zwei Wochen von 8 - 20 Uhr Unterricht hatten, oder den Unterricht auf einen Samstag gelegt haben.

Das ist definitiv nicht tragbar und eher kontraproduktiv, da man ab einer gewissen Uhrzeit einfach nicht mehr aufnahmefähig ist.
Allerdings fand ich die Regelung der Schulzeiten in der Mittelstufe wirklich praktisch und gut.
07.10.2009 11:22 1/2 Lovesong ist offline Beiträge von 1/2 Lovesong suchen Nehmen Sie 1/2 Lovesong in Ihre Freundesliste auf
Angel87 Angel87 ist weiblich
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Dabei seit: 04.06.2004

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Ich war 6 Jahre auf einer Ganztagsschule. Der Vorteil ist, die Kinder sind länger betreut und bekommen in der Schule Mittagessen. Ich hatte von der 5-7 Klasse jeden Tag von 8-16h Schule. Nachtmittags fanden teilweise AGs statt und Freitags Vormittags auch.

Von der 8-10 hatte ich nur an zwei Tagen bis 16h, an zwei Tagen bis 14 und einem Tags bis 15.15h.. aber der 7 Klasse hatten wir WPU bzw. WPF im Stundenplan, wo es machmal, je nach dem, was man gewählt hat, auch etwas ruhiger zu ging.

Hausaufgaben hat wir so gut wie auf, wir haben höchstens mal Referate und so ein Zeugs bekommen.

Wobei bei uns auch das Problem war, das wir manchmal einfach viel zu viel Schüler in einer Klasse waren und Lehrer überfordert waren.

Ich find das auf jeden fall nicht schlecht.

__________________
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur deine schuld, wenn sie so bleibt!
07.10.2009 16:44 Angel87 ist offline E-Mail an Angel87 senden Homepage von Angel87 Beiträge von Angel87 suchen Nehmen Sie Angel87 in Ihre Freundesliste auf
Kirschkuchen Kirschkuchen ist weiblich
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Zitat:
Original von änother dingsbums
Zitat:
Original von Kirschkuchen
Zitat:
Original von änother dingsbums
dann hat man mal eben geschichte in der 8. stunde... so schlimm ist das jetzt auch nicht.

Oh, doch das ist es. Wir konnten heute in zwei Stunden grade mal das machen, was man in der 3. Stunde in 30 Minuten hingekriegt hätte.

was seid ihr für eine schule? habt ihr bewegungsdefizite?
Nö, eine ganz normale Gymiklasse.

Zitat:
Original von änother dingsbums
naja, die eltern versagen zunehmend bei der erziehung, die schule muss dies übernehmen, dafür braucht sie zeit.
Die Lehrer versagen genauso. Erst bessere Pädagogen, dann diese die Kinder erziehen lassen und dann schauen, ob man immer noch den ganzen Tag braucht.

Zitat:
Original von änother dingsbums
aber ich denke mal, freundschaften außerhalb der schule wären aufs wocheende verbannt.
Klasse, das wollte ich doch schon immer böse Ich kann sie dann ja gleich mit zum Reiten nehmen.

Zitat:
Original von L'Öö
Ja, du bist dir nicht sicher... In Frankreich absolvieren die SchülerInnen nach 12 Jahren das Baccalauréat und dieser Abschluss führt grundsätzlich und in nahezu allen Fällen ohne Umwege zum Studium. Du kannst mir das ruhig glauben, ich habe ein Bac ;-)
Ja, ich glaub dir. Hab ich ja auch nur gehört.

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07.10.2009 16:50 Kirschkuchen ist offline Beiträge von Kirschkuchen suchen Nehmen Sie Kirschkuchen in Ihre Freundesliste auf
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Original von L'Öö
Zum Thema: Man sollte wohl grundsätzlich nicht von seinen eigenen Erfahrungen und Gewohnheiten ausgehen, um die Möglichkeiten und Fähigkeiten anderer SchülerInnen beurteilen zu wollen. Das ist doch versnobt! Ebenso finde ich es immer schwierig zu sagen, in welchem Bundesland die Schule "schwerer" oder "anspruchsvoller" ist, da dank dem Föderalismus ein wirklicher Vergleich, gerade beim Abitur, gar nicht möglich ist. Daher frage ich mich, wie Sachsen Nr. 1 beim Abitur geworden ist? Die meisten 1,0er oder was?

Ich finde Ganztagsschulen als modernes Betreuungsmodell sehr sinnvoll. Es wurde hier schon angesprochen: Gerade berufstätige (und alleinerziehende) Frauen werden dadurch enorm entlastet. Dennoch sollte sich nicht darauf verlassen werden, dass die Schule Erziehungsaufgaben übernimmt. Ausgewogene Stundenplangestaltung versteht sich dabei ja von selbst, denke ich.


Ich weiß grad nicht genau, in welchen Punkten auf meinen Post Bezug genommen wird und in welchen nicht. Daher antworte ich mal so:

Ich wollte keinesfalls die Fähigkeiten anderer aus der Sicht meiner Erfahrungen heraus beurteilen. Ich wollte nur an einem Beispiel (und das meinige kenne ich nunmal am besten) verdeutlichen, dass das Urteil "Abi nach der 12. Klasse ist Scheiße" so pauschal nicht richtig ist. Es gibt, wie gesagt, in einigen Bundesländern schon lange das 8jährige Gymnasium und es funktioniert.

Klar ist das Abi nicht leicht und natürlich mit Arbeit verbunden, aber ich kenne kaum jemanden, der in der Oberstufe so viel zu tun hatte, dass er keine Zeit für Hobbys hatte und die wenigen, die ich kenne, konnten nur auswendig lernen, aber leider nicht analysieren und logisch denken, deshalb hätten sie m.M.n. gar nicht auf ein Gymnasium gehört, sondern wären auf einer Mittelschule (Trennung zwischen Haupt- & Realschule gibt's in Sachsen nicht) besser aufgehoben gewesen. (Dort hätten sie auch mehr Erfolgserlebnisse gehabt und mit Realschulabschluss kann man sich ja immer noch entscheiden, das Abi ranzuhängen.)

Die Bundesländer, die jetzt vom Abi nach der 13. Klasse auf das Abi nach der 12. umgestellt haben, haben kein praxistaugliches Konzept erarbeitet, obwohl schon mehrere Bundesländer mehrjährig praxiserprobte Konzepte haben, an denen man sich hätte orientieren können. Die geäußerte Kritik zu überfüllten Stundenplänen etc. ist also nicht auf das "G8"-Abi an sich zurückzuführen, sondern auf die schlechte Umsetzung. Und natürlich sind es auch keine Fehler des Systems der Ganztagsschule.

Nacht welchen Kriterien das Ranking der einzelnen Abiturjahrgänge geschieht, weiß ich leider nicht. Ich finde dazu auch jetzt nichts im Internet und weiß auch nicht, ob es überhaupt etwas Öffentliches ist oder ob nur die Schulen darüber informiert werden. Unsere Lehrer haben aber jedenfalls immer davon erzählt und haben immer gesagt, dass Bayern und Baden-Württemberg in den Vorjahren immer die ersten beiden Plätze belegt haben und sie haben uns im Unterricht immer mit Abituraufgaben aus Bayern und Baden-Württemberg üben lassen, weil diese laut Aussage unserer Lehrer die anspruchsvollsten waren. Daraus schließe ich, dass die Bewertung nicht nach der Menge der 1,0er Abis oder dem Gesamtnotendurchschnitt geht (wär ja auch Quatsch), sondern eher nach Inhalten. Soweit ich weiß, wird bei diesem Ranking auch nicht der Abiturjahrgang insgesamt inklusive Gesamtlehrplan etc. verglichen, sondern nur die Prüfungen. Falls jemand mehr weiß, bin ich sehr froh über Infos.

Deinem letzten Abschnitt stimme ich grundsätzlich zu. Allerdings können sich die meisten Schüler nicht aussuchen, welche Stunden sie nachmittags haben, "ausgewogene Stundenplagestaltung" ist also ein Rat, den viele gern umsetzen würden, aber nicht können.
08.10.2009 18:48 chagrineuse ist offline Beiträge von chagrineuse suchen Nehmen Sie chagrineuse in Ihre Freundesliste auf
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Ok, ich erklär's nochmal...
Du kannst das Abitur der neuen Bundesländer eben deshalb nicht mit dem NEUEN G8 vergleichen, da die Strukturen andere sind. Im Saarland wurde es beispielsweise einfach umgestellt, ohne wirkliche Änderungen am Stundenplan vorzunehmen. Wie du erkannt hast, sind diese kurzsichtigen Änderungen zu kritisieren, nicht das Abitur der neuen Bundesländer. Wobei ich jedoch hier anmerken möchte, dass ich es nicht gut finde, die SchülerInnen möglichst jung aus der Schule zu entlassen. Aber das ist meine persönliche Ansicht.

Es ist unglaublich arrogant zu behaupten, wer nicht analysieren kann, gehört auf eine Real- oder Hauptschule. Das Problem ist doch, dass solche Fähigkeiten gar nicht mehr vermittelt werden. Ich wette, dass viel mehr SchülerInnen das Abitur ablegen könnten, wenn es bessere didaktische Möglichkeiten gäbe. Klar, dass im jetzigen Schulsystem nur eine Abstufung in "schlechtere" Schulformen Abhilfe schafft.
Du hast scheinbar nicht verstanden, dass ein Schulabschluss wenig mit dumm oder schlau zu tun hat.

Ich bitte dich außerdem um einen Link zu diesem Ranking. Da es kein bundesweites Zentralabitur gibt, kann ich mir nicht vorstellen, wie solch ein Vergleich gemacht wird und welchen Sinn er hat? Die Qualität des Abiturs ist niemals mehr ein Maßstab.

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09.10.2009 01:00 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
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Ok, ich erklär's nochmal...
Du kannst das Abitur der neuen Bundesländer eben deshalb nicht mit dem NEUEN G8 vergleichen, da die Strukturen andere sind. Im Saarland wurde es beispielsweise einfach umgestellt, ohne wirkliche Änderungen am Stundenplan vorzunehmen. Wie du erkannt hast, sind diese kurzsichtigen Änderungen zu kritisieren, nicht das Abitur der neuen Bundesländer. Wobei ich jedoch hier anmerken möchte, dass ich es nicht gut finde, die SchülerInnen möglichst jung aus der Schule zu entlassen. Aber das ist meine persönliche Ansicht.

Es ist unglaublich arrogant zu behaupten, wer nicht analysieren kann, gehört auf eine Real- oder Hauptschule. Das Problem ist doch, dass solche Fähigkeiten gar nicht mehr vermittelt werden. Ich wette, dass viel mehr SchülerInnen das Abitur ablegen könnten, wenn es bessere didaktische Möglichkeiten gäbe. Klar, dass im jetzigen Schulsystem nur eine Abstufung in "schlechtere" Schulformen Abhilfe schafft.
Du hast scheinbar nicht verstanden, dass ein Schulabschluss wenig mit dumm oder schlau zu tun hat.

Ich bitte dich außerdem um einen Link zu diesem Ranking. Da es kein bundesweites Zentralabitur gibt, kann ich mir nicht vorstellen, wie solch ein Vergleich gemacht wird und welchen Sinn er hat? Die Qualität des Abiturs ist niemals mehr ein Maßstab.


Ich weiß, dass die Oberstufe der Bundesländer, die eben erst das 8-Jahres-Gymnasium nichts mit dem der Bundesländer, die dieses schon lange haben, gemeinsam hat. Aber genau DAS war mein Kritikpunkt. Dass der immer stärkere Bildungsföderalismus eine Arroganz hervorbringt, dass jeder sein eigenes Ding machen will und keiner gucken will, was woanders gut läuft (z.B. auch in den nordeuropäischen Ländern!). Ich habe mit keinem Wort die Schüler der neuen G8-Länder oder ihren Abschluss kritisiert, noch ihre Leistungen in Frage gestellt. Ich habe lediglich kritisiert, dass die einzelnen Ministerien es nicht auf die Reihe bekommen, ein Sytem zu entwickeln, das praxistauglich ist.

An unserer Schule wurde uns übrigens beigebracht, zu analysieren und kritisch zu hinterfragen (das wurde gefördert und gefordert, wie es immer so schön heißt). Schade, wenn das an anderen Schulen nicht so ist.

Dass es auch dumme Abiturienten gibt ist mir klar. Ein Realschulabschluss ist aber auch ein guter Abschluss und ich finde es einfach nicht gut, dass viele sich die gesamte Gymnasialzeit über quälen und mangels Erfolgserlebnissen unglücklich und mit sich selbst unzufrieden sind. Außerdem braucht zum einen nicht jeder Abitur und in dieser Gesellschaft muss endlich mal ein Wandel einsetzen und viele Branchen müssen mal umdenken und aufhören, für eine Lehre die Hochschulzugangsberechtigung zu verlangen. Zum anderen hat jeder Realschüler die Möglichkeit, mit seinem Abschluss das Abitur zu erwerben und vielleicht doch noch zu studieren. Oder er macht eine Lehre und dann seinen Meister (oder seinen Techniker o.ä.) und dann ein FH-Studium. Als ich noch für die Unipressestelle gearbeitet hab, hab ich ein Porträt über jemanden geschrieben, der genau diesen Weg gegangen ist. Und heute promoviert er an einer Universität.

Zu dem Ranking habe ich, wie gesagt, nichts im Internet gefunden. Ich weiß, wie gesagt, nur, dass unsere Lehrer ab der 10. Klasse permanent davon gesprochen haben. Aber das Ranking habe ich auch eigentlich nur zur Sprache gebracht, um zu verdeutlichen, dass man am Stundenplan kürzen kann, ohne dass damit das Niveau des Abschlusses sinkt.
09.10.2009 14:47 chagrineuse ist offline Beiträge von chagrineuse suchen Nehmen Sie chagrineuse in Ihre Freundesliste auf
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Original von L'Öö


Es ist unglaublich arrogant zu behaupten, wer nicht analysieren kann, gehört auf eine Real- oder Hauptschule.



vielleicht klingt die formulierung arrogant, aber genauso ist unser system gedacht.
wir haben ja nicht drei schulformen, damit alle die beste besuchen.
gymnasiale oberstufe setzt vorraussetzungen vorraus, und wer die nicht erfüllt, sollte es sein lassen -> das ist unser schulsystem.

und das problem unseres schulsystems ist ja, dass diese trennungen nicht eingehalten werden, weil jeder der was auf sich hält, seine kinder aufs gymnasium schickt.
also entweder man separiert die kinder konsequenter oder man schafft das dreigliedrige schulsystem ab.

in hamburg wird es gerade so verändert, dass man von der
1 bis zur 6. klasse die primarschule besucht und ab der 7. entweder ein gymnasium oder eine stadtteilschule. auf beiden kann man abitur machen, dass gymnasium geht bis zur 12. klasse und die stadtteilschule bis zur 13. klasse. dazu wurden die kapazitätsgrenzen für primarschule auf 25 kinder pro klasse herabgesetzt.
das finde ich einen vernünftigen mittelweg.

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09.10.2009 14:55 änother dingsbums ist offline Beiträge von änother dingsbums suchen Nehmen Sie änother dingsbums in Ihre Freundesliste auf
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Und weil unser Schulsystem dreigliedrig ist, ist unser Bildungssystem so verdammt unerfolgreich. Es SOLLEN viel mehr Menschen studieren, es fehlen ja offenbar Fachkräfte. Stattdessen soll es "gut" sein, möglichst wenig Bildung zu erhalten? (So deute ich die Aussage von chagrineuse...). Es ist doch erstrebenswert, allen SchülerInnen die höchst- und bestmögliche Bildung zukommen zu lassen.

Länder mit guten und durchdachten Bildungssystem haben eine einheitliche Schule, die keine strikte Trennung vorsieht. Was die Dreigliedrigkeit bewirkt, sieht man an euren Kommentaren. Ihr sprecht von "dummen" AbiturientInnen, anstatt darüber nachzudenken, dass es vielleicht wirklich an mangelnder Förderung liegt, wenn SchülerInnen kein Interesse am Unterricht zeigen. Und wenn ich sowas lese, frage ich mich, ob die Fähigkeit, kritisch zu hinterfragen, tatsächlich erlernt wurde... Das Elite-Denken ist zweifellos vorhanden.

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09.10.2009 22:26 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
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Und weil unser Schulsystem dreigliedrig ist, ist unser Bildungssystem so verdammt unerfolgreich. Es SOLLEN viel mehr Menschen studieren, es fehlen ja offenbar Fachkräfte. Stattdessen soll es "gut" sein, möglichst wenig Bildung zu erhalten? (So deute ich die Aussage von chagrineuse...). Es ist doch erstrebenswert, allen SchülerInnen die höchst- und bestmögliche Bildung zukommen zu lassen.


Leider haben die meisten Fakultäten aber nicht die Kapazität, um allen Leuten den höchsten Zugang zu Bildung zu ermöglichen. In diesem Jahr gibt es zum Beispiel an der Grazer Universität mehr Studenten als in jedem anderen. Die Studienanfängerinnen (teils 1400 pro Vorlesung) erhalten oftmals keinen Sitzplatz mehr, da die größtmöglichen Säle (durch Videoübertragung) gemeinsam nur etwa 700 Sitzplätze haben. Wenn man also mehr Leuten den Zugang zu Bildung ermöglichen will, muss man bereit sein, die Kapazitäten zu erhöhen (Kapital zu investieren) und somit neue Bildungsräumlichkeiten schaffen, sowie neue Lehrkräfte einsetzten.

Daraus werden sich allerdings weitere Probleme ergeben. Wenn zu viele Leute studieren würden, hätten wir das Problem, dass niemand mehr die "unterprivilegierten" Arbeiten verrichten wollte. Dies betrifft vor allem den Dienstleistungssektor. (Es wäre dann einfach nicht mehr angebracht Verkäufer etc. zu sein, außer als Nebenerwerb neben einem Studium). Somit würden uns mit der Zeit genau die Arbeitnehmer fehlen, die die Gesellschaft braucht, um unser tägliches Leben (Essen, Trinken, Einrichtung einer Wohnung, Heizung usw.) lebbar zu machen. Für diese Arbeiten müssten dann wieder Arbeitnehmer aus anderen Staaten, die sich für diese Arbeiten nicht "zu schön" sind, hierher gebracht werden. (Wie z.B die afrikanischen Bürger und andere in England aus den Kolonien als Arbeitskräfte eingeschleppt wurden (18 Jh.))). Diese multinationale Gesellschaft würde sich entweder in zwei Klassen teilen (Arbeitgeberklasse die Einheimischen- Arbeitnehmerklasse die Anderen) und wir hätten dasselbe Problem, das in anderen Ländern bereits existiert, da sich diese Gruppen dann "zu schön" wären, um sich zu integrieren, was verständlich ist, da sie nicht unter die Chancengleichheit fallen würden (denn irgendwer MUSS die "Drecksarbeit" machen) oder alle hätten das Recht alles zu machen und man würde ein Abitur brauchen, um Verkäufer zu werden oder gar noch höheres. Also das Leistungsniveau für die "untersten" Berufe würde auf ein Maß steigen, dass in keinem Verhältnis steht.

Faktum est: Bildung ist wichtig und der Zugang zu Bildung ist es auch und wir brauchen Fachkräfte. Trotzdem sollte nicht jeder x- beliebige der sich nicht für höhere Bildung interessiert genötigt sein, höhere Bildung anzustreben, nur weil es doch alle anderen tun. (Wozu ein einheitliches Schulsystem führen würde, wenn alle genötigt werden das Abitur zu haben, wären erst recht Menschen weniger "Wert", die es nicht haben. Es ergäbe sich daraus ein Gruppenzwang, der für eine funktionierende Gesellschaft nicht tragbar ist.)

Natürlich soll jedem, der sowohl den Willen (das ist das Wichtigste am Lernen), als auch die Fassungsgabe für eine höhere Ausbildung besitzt, der Zugang zu einer Universität ermöglicht werden.

Allerdings sollten wir niemals vergessen, dass jemand der sich für den Weg einer Berufsausbildung statt für den Weg der wissentlichen Schulbildung entscheidet nicht "schlechter, dümmer, unterprivilegiert" ist, sondern einfach nur anders veranlagt (praktisch) und wir diese Menschen GENAUSO in der Gesellschaft wollen und BRAUCHEN wie Universitätsabsolventen.


Edit:
Gleichzeitig hätten wir große Probleme mit dem sowieso schon nicht mehr funktionierenden Pensionssystem, wenn die Menschen bis 25 oder noch länger nicht arbeiten würden! (Es gibt jetzt schon zu wenige Arbeitnehmer, um die Pensionen in Zukunft sinnvoll zu sichern.)

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von Christian von Aster

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10.10.2009 11:35 dunkleNacht ist offline Beiträge von dunkleNacht suchen Nehmen Sie dunkleNacht in Ihre Freundesliste auf
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Ich studiere jetzt auch in Österreich und habe die massiven Kapazitätsprobleme hier mitbekommen. Man kann den Leuten nicht zum Vorwurf machen, dass sie den freien Zugang zur Uni nutzen. Es MÜSSEN mehr Kapazitäten geschaffen werden und dabei sollte nicht auf Studiengebühren zurückgegriffen werden. Es ist eine Schande, dass auf einen Professor mehrere tausend Studierende kommen, dass manche kein einziges Seminar belegen können und sich somit die Studienzeit noch mehr verlängert.

Ich meinte in meiner Ausführung auch gar nicht, dass ALLE Leute Abitur machen SOLLTEN oder MÜSSEN. Die Möglichkeiten sollten aber verbessert werden, Stichwort Durchlässigkeit nach oben, (finanzieller) Zugang für alle. Es kann eben nicht sein, dass Abitur und Studium ein Privileg für wohlhabende Kinder ist.

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10.10.2009 13:39 L'Öö ist offline Beiträge von L'Öö suchen Nehmen Sie L'Öö in Ihre Freundesliste auf
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momentmal, da deutschland kein einheitliches bildungswesen hat, darf man nicht ganz deutschland mit den anderen ländern vergleichen, sondern muss jedes bundesland mit den anderen ländern vergleichen. und einige bundesländer sind hier ziemlich weit oben. andere dagegen fallen exterm ab.

Zitat:

Länder mit guten und durchdachten Bildungssystem haben eine einheitliche Schule, die keine strikte Trennung vorsieht. Was die Dreigliedrigkeit bewirkt, sieht man an euren Kommentaren. Ihr sprecht von "dummen" AbiturientInnen, anstatt darüber nachzudenken, dass es vielleicht wirklich an mangelnder Förderung liegt, wenn SchülerInnen kein Interesse am Unterricht zeigen. Und wenn ich sowas lese, frage ich mich, ob die Fähigkeit, kritisch zu hinterfragen, tatsächlich erlernt wurde... Das Elite-Denken ist zweifellos vorhanden.


das elitedenken ist bei so einem modell immer vorhanden. und zweifellos wird bei den planungen hinter vorgehaltener hand gesagt: eine schule für das dumme volk - für die unterschicht, eine schule für die normal dummen, und mit der dritten schule züchten wir eine elite.
und irgendwann durchschauen die eltern das modell und wollen, dass ihre kinder auch zur elite gehören.
es ist nicht arrogant zu sagen - die hauptschule ist die schule für dummen und migranten und das gymnasium für die elite. das ist lediglich eine korrekte analyse des bestehenden schulsystems.
und deswegen gehört es abgeschafft!

ein ganz anderer aspekt:
ich versteh auch nicht, wie ein volk, oder menschen die in einem land leben, einen sozialen sinn und verantwortung füreinander entwickeln sollen, wenn die unterschicht, mittelschicht und oberschicht nie in kontakt miteinanderkommen (deswegen bin ich für ein einheitliches schulsystem und die wehrpflicht für alle [- wenn man ethische bedenken hat, wird man eben als sozialer helfer im in- und ausland eingesetzt]).
reiche schicken ihre kinder auf privatschulen, die mittelschichtskinder gehen aus gymnasium und der rest schickt seine kinder dahin, wo es am wenigsten kostet.
und so bleibt jede schicht unter sich und entwickelt höchstens verantwortung für seinesgleichen.
dass dann manager mit einem mausklick verantwortungslose dinge, ohne groß drübernachzudenken, tun, leute nicht mehr helfen, wenn auf der straße jemand geschlagen wird, ist die einzige logische schlussfolgerung fuer eine gesellschaft, in der jede schicht nur unter sich bleibt

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