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Ein alljährlicher Wahnsinn |
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Ein alljährlicher Wahnsinn |
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Ich bin nun wirklich kein grundlos deprimierter und immer schlecht gelaunter Typ, aber Weihnachten geht mir - auch dieses Jahr - wieder dermaßen auf den Sack! Zum einen, dass es schon seit mitte November aus allen Ecken nach Weihnachtsdudelei klingt, zum anderen, dass es schon seit, vermutlich, September überall nur noch Schokolade in Weihnachtsmannform gibt - ja, wollen wir die denn überhaupt noch aus dem Sortiment nehmen?
Dann geht man halt so durch die Straßen, begibt sich in Richtung Innenstadt und sieht auf einmal nur noch eine riesen Wand. Die besteht, zu mindest hier in Dresden, entweder aus Reisebussen mit nationalen und internationalen Kennzeichen (man entdeckt nebenbei Städte, wo man gar nicht wusste, dass es die A) gibt und dass die B) ein eigenes Kennzeichen haben) oder aus viel zu vielen, viel zu dicken und viel zu alten Menschen. Ja, es ist doch schön, sich Ende November bei 8°C, Nieselregen und Matsch über den ach so tollen "571. Dresdner Striezelmarkt" zu schieben. Alle Jahre wieder... gibt es dort Socken, unnütze Haushaltsgeräte und "echte erzgebirgische Volkskunst". Hoffentlich vergisst keiner, das "Made in Taiwan"-Schild abzumachen!
Sollte man sich dann mit Socken und Mützen und anderem Scheiß, den man nie brauchen wird, eingedeckt haben, kann man sich direkt an einem der zahlreichen Fressstände begeben. Ja und was macht man nicht traditionell auf einem solchen ach so tollen Weihnachtsmarkt? Richtig, man lässt sich zum einen irgendeinen Scheiß andrehen und zum anderen schlürft man literweise Glühwein in sich rein. Aber das wiederum ist auch nur Verarsche, weil das Zeug so brennend heiß ist, dass man sich entweder die Pfoten oder die Speiseröhre verbrennt - na dann, frohes Fest!
Wenn man nun vor dieser Wand steht, hat man in der Regel 3 Möglichkeiten:
1. Man begibt sich mit ausgefahrenen Ellenbogen hinein und kämpft um sein Leben und versucht gleichzeitig eine neue Bestzeit aufzustellen: "Nur 1 Stunde 43 Minuten um einmal quer durch zu kommen - REKORD" (Anmerk. d. Red.: Normalerweise braucht man für diese Strecke - außerhalb irgendwelcher Feste - ca. 2 Minuten)
2. Man geht einen riesen Umweg - Mehrbelastung der Füße: ca. 250%, Schonung der Nerven und Ellenbogen: ca. 300%
3. Man dreht sich um und geht ganz fix wieder nach Hause.
Die 3. Möglichkeit scheint die angenehmste zu sein - doch dann springen einem zum Heiligen Abend die Verwandten wieder aufs Dach. Frei nach dem abgekauten Motto: "Wir haben uns dieses Jahr wieder gesagt, wir schenken uns nichts - und ich war wieder der einzigste, der sich dran hielt!"
Ja, aber was soll man denn auch schenken? Entweder die betreffende Person hat schon alles und meint von daher "Hey, ich will nichts zu Weihnachten, aber für dich hab ich schon was feines" oder die betreffende Person meint "Ach, lass dir einfach was einfallen!" Beide Varianten sind scheiße!
Also trödelt/rennt man jedes Jahr kurz vor Weihnachten los und spackt von Geschäft zu Geschäft mit dem Ziel, doch was kleines, neckisches zu finden. Ja, Pustekuchen! Das kleine, neckische ist meinstens klein im Format und groß im Preis. Man hat dann die schöne Entscheidung: kauf ich den billigen Scheiß und sehe enttäuschte Gesichter oder kauf ich das teure Zeug, was genauso scheiße ist, weil's keiner braucht und mache ein enttäuschten Blick beim nächsten Kontoauszug?
In diesem Sinne lässt sich eigentlich nur sagen: Weihnachten gehört abgeschafft, der Weihnachtsmann kastriert und die Rentiere zu dem deftigen Braten verarbeitet - Scheiß Kommerz!
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17.12.2005 13:26 |
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jellyPUNK
René
Dabei seit: 29.09.2003
Themenstarter
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AHHHHHHHHHHHHHHHHH, Asche über mein Haupt!
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17.12.2005 20:31 |
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