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(Wie viel) Meinungsfreiheit an Schulen? |
eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
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(Wie viel) Meinungsfreiheit an Schulen? |
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Die Martin-Luther-Schule in Herten hat eine Schülerdemonstration gegen Rassismus veranstaltet, an der zwei Schülerinnen nicht teilnehmen wollten. Auch einen „Schulvertrag gegen Rassismus“ haben die beiden nicht unterzeichnet.
Dafür mussten sie sich unter Aufsicht der Schulleitung schriftlich rechtfertigen, was ihnen aber weitere Probleme eingehandelt hat, denn sie haben eine konservative Haltung vertreten („Ausländer müssen sich an die deutsche Art anpassen“). Das wurde ihnen von der Schulleitung und der Klassenlehrerin als Rassismus ausgelegt: "Es kann nicht sein, dass 16-Jährige diese verfänglichen Begriffe verwenden und später sagen, sie hätten das anders gemeint."
Wer das genauer nachlesen will: hier und hier.
Ob die beiden wirklich in einer rechten Ecke stehen (sie selbst haben es bestritten) lässt sich aus ein paar Zeitungsartikeln nicht erkennen. Aber mal generell gefragt: Was denkt ihr, wie weit eine Schule Einstellungen zulassen sollte, die nicht dem Schulkonzept entsprechen und vielleicht auch bedenklich erscheinen? Hat die Schule die Pflicht, sich immer tolerant zu zeigen oder ist es manchmal wichtig, gewisse „Werte“ entgegenzusetzen?
Seid ihr in eurer Schule schon abgestraft oder unter Druck gesetzt worden, wenn ihr in irgend einem Bereich, egal in welchem Fach, anderer Meinung wart, gegen etwas protestiert habt, „pädagogisch wichtige“ Schulprojekte nicht mitgemacht habt, oder oder… ?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 02.02.2007 12:40.
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02.02.2007 12:38 |
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RE: (Wie viel) Meinungsfreiheit an Schulen? |
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meistens ist es doch so das lehrer das so auslegen wie die das wollen. mit meinungsfreiheit hat das wie ich finde nicht viel zu tun. ich kann mich erinnern das es mal eine zeit gab wo es auch mehr oder weniger bestraft wurde wenn man eine andere meinung hatte.
toleranz wird an dieser schule nicht wirklich groß geschrieben.
ok, rassismus ist ein thema bei dem man nicht wirklich viel freiraum hat aber man sollte die sache wohl ein bisschen objektiver angehen.
ich meine das die ganze sache auf starrsinnigkeit von seiten der lehrer beruht zu ehren der aktion.
predigen die doch immer von toleranz und sind nicht in der lage zu tolerieren.
herrlich...
__________________ AAAAHHH....EIN REH
BILDER BILDER BILDER
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02.02.2007 13:02 |
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blink41
Mann
Dabei seit: 02.01.2007
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also ich finde, dass dafür eigentlich die meisten lehrer viel zu wenig informiert sind, als dass sie groß irgendwelche verstöße gegen was auch immer ahnden könnten.
außerdem bringen verbote in dem alter doch meistens eh nich viel. wenn die lehrer besser informiert wären und den schülern in einzelgesprächen ihre verstöße erklären würde hätte das mit sicherheit mehr sinn, als einfach sachen zu verbieten. schließlich ist die schule doch dazu da, dass man sachen lernt und nicht einfach nur gesagt bekommt "das darfst du nicht, das ist schlecht".. den beiden schülern wäre damit mit sicherheit eher geholfen, als dass das ganze jetzt so in der presse aufgebauscht wird..
__________________ na sowas
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02.02.2007 14:06 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
Themenstarter
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Zitat: |
Original von blink41
also ich finde, dass dafür eigentlich die meisten lehrer viel zu wenig informiert sind, als dass sie groß irgendwelche verstöße gegen was auch immer ahnden könnten.
außerdem bringen verbote in dem alter doch meistens eh nich viel. wenn die lehrer besser informiert wären und den schülern in einzelgesprächen ihre verstöße erklären würde hätte das mit sicherheit mehr sinn, als einfach sachen zu verbieten. |
"Verstöße begehen" würde ja bedeuten, dass ein Schüler Regeln bricht oder etwas anderes Verbotenes tut. Die Schülerinnen aus dem Beispiel haben das ja nicht getan und die eigene Meinung darf auch nicht einfach "verboten werden".
Ich denke, es würde sich auch kein Lehrer hinstellen und z.B. im Religionsunterricht sagen: "Du glaubst nicht an Gott, deshalb wirst du mit schlechteren Noten bestraft, bis du es dir anders überlegst". Aber zumindest aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass an Schulen trotzdem zeitweise versucht wird, Einfluss auf die persönlichen Ansichten von Schülern zu nehmen und denen, die oft "aus der Reihe tanzen" das Leben schwerer zu machen.
Deshalb wollte ich in die Runde fragen, ob das viele ähnlich erlebt haben oder bei mir doch eher Einzelfälle waren. Und ob Schulen in manchen Situationen vielleicht auch das Recht haben sollten, Schüler in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 02.02.2007 19:50.
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02.02.2007 19:49 |
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Rapp Scallion unregistriert
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Auf meiner Schule merkt man gerade in Fächern wie Geschichte, Deutsch oder Politische Bildung/Sozialkunde (wie auch immer...) bei den themenbezogenen Diskussion schon ganz eindeutig, dass bestimmte Meinungen nicht erwünscht sind. Dabei spreche ich gar nicht mal unbedingt von rassistischen, neoliberalen oder standortnationalistischen Gedankengut, da dies nämlich schon in der Schülerschaft vollends etabliert ist und ca. 80% der Schüler politisch eher dem konservativen bis nach rechts offenen Spektrum zugeordnet werden können.
Vielmehr bekommt man die bedingungslose Staatstreue der Lehrer tagtäglich um die Ohren gehauen, wobei es natürlich nicht besonders verwunderlich ist, dass dies vor allen Dingen von denen kommt, die verbeamtet sind. Der deutsche Rechtsstaat wird immer als das Maß aller Dinge hingestellt und zu den weltoffendsten und demokratischsten Ländern der Welt gehören "wir" sowieso. Wenn man dann bei Aufsätzen und Quellenanalysen am Ende um die eigene Meinung gebeten wird, aber feststellt, dass hier eben nicht alles so toll ist, wie es immer dargestellt wird, hat man schon verloren.
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02.02.2007 22:50 |
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Dass die beiden Mädchen Stress bekommen, weil sie sich nicht der Aktion und somit auf der Meinung der Schule anschließen, kann ich insofern verstehen, weil das nicht Zweckgebunden war. Die Schule wollte sich als gesamte Schule gegen Rassismus aussprechen und dann kommen da so 2 konservative 16-jährige und machen nicht mit. Da steht die Schule in der Öffentlichkeit erstmal blöde da. Aber es ist eigentlich auch unnötig da so ein Fass auf zu machen. Rechte Meinungen, wie konservative Meinungen gehören eben zur Politik, damit muss man sich abfinden und wären die dort einen Meter tolerant gewesen, dann hätten sie nicht so ein Spektakel gemacht. Niemand muss sich für seine Ansichten rechtfertigen und jeder kann vertreten was er gern möchte. Die Schule steht jetzt nicht besser da, wenn sich die Mädchen rechtfertigen müssen, für etwas, was im Grundgesetz festgelegt ist. Meinungsfreiheit. Desweiteren glaube ich nicht, dass sie so erzkonservativ sind, nicht mit 16, es sei denn sie wären so erzogen worden, aber Herten ist seit einiger Zeit von Sozis "regiert", ich könnte mir vorstellen, dass die beiden das aus Entgegen des Stromes schwimmen gemacht haben oder sonst irgendwas in der Richtung.
Ist auch egal eigentlich, ich haltes für überzogen. Man muss nicht jeden als potentiellen Rechten/Nazi hinstellen, weil er mal nicht gegen Rassismus ist und die Parole schmeißte, dass sich Ausländer anpassen müssen. Bei der CDU ist dieser Punkt im Integrationskonzept eine Basis.
Unsere Schule hat ein Leitbild entwickelt - das heißt unsere Schulleitung. Ich wehre mich ein bisschen dagegen, weil man das ohne die Schüler entwickelt hat und eine Schule lebt von Schülern. Wir sind eine extrem tolerante Schulgemeinschaft. Unsere Gemeinschaftskundestunden werden äußerst neutral von den Lehrern abgehalten. Das heißt, Meinungen sind völlig legitim, sowohl die der Lehrer, als auch die der Schüler. In Diskussionen ist toleranz oberstes Gebot. Desweiteren wird der Unterricht als allgemeinbildend betrachtet und soll auf keinen Fall eine politische Richtung vorformen. Jeder bildet sich selbst eine Meinung.
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Gewalt ist die niederste Form zur Unterdrückung der Opposition.
JÄZZFÄST am 5.7.08 in Dresden -muha!
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03.02.2007 20:58 |
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blink41
Mann
Dabei seit: 02.01.2007
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Zitat: |
Original von eylou
Zitat: |
Original von blink41
also ich finde, dass dafür eigentlich die meisten lehrer viel zu wenig informiert sind, als dass sie groß irgendwelche verstöße gegen was auch immer ahnden könnten.
außerdem bringen verbote in dem alter doch meistens eh nich viel. wenn die lehrer besser informiert wären und den schülern in einzelgesprächen ihre verstöße erklären würde hätte das mit sicherheit mehr sinn, als einfach sachen zu verbieten. |
"Verstöße begehen" würde ja bedeuten, dass ein Schüler Regeln bricht oder etwas anderes Verbotenes tut. Die Schülerinnen aus dem Beispiel haben das ja nicht getan und die eigene Meinung darf auch nicht einfach "verboten werden".
Ich denke, es würde sich auch kein Lehrer hinstellen und z.B. im Religionsunterricht sagen: "Du glaubst nicht an Gott, deshalb wirst du mit schlechteren Noten bestraft, bis du es dir anders überlegst". Aber zumindest aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass an Schulen trotzdem zeitweise versucht wird, Einfluss auf die persönlichen Ansichten von Schülern zu nehmen und denen, die oft "aus der Reihe tanzen" das Leben schwerer zu machen.
Deshalb wollte ich in die Runde fragen, ob das viele ähnlich erlebt haben oder bei mir doch eher Einzelfälle waren. Und ob Schulen in manchen Situationen vielleicht auch das Recht haben sollten, Schüler in eine bestimmte Richtung zu lenken. |
ok, dann hab ich mich vielleicht en bissl falsch ausgedrückt.. mir gehts nur darum, dass ein nicht informierter lehrer unter allen umständen versucht, den (aus seiner sicht) "verstoß" zu ahnden, indem man die sachen einfach verbietet.. das fängt mit der kleidung an.. bei mir zum beispiel wars damals so, dass jedesmal, wenn jemand en onkel.z.- t-shirt an hatte, es gleich seitenweise strafarbeiten gegeben hat, ohne überhaupt mal über das thema zu sprechen.. erst als den entsprechenden lehrern dieses gespräch von uns wirklich aufgezwungen wurde, ist damit begonnen worden, das ganze zu tolerieren.hat das was mit irgendeiner gebrochenen regel oder so zu tun? meiner meinung nach nicht, aber trotzdem wird so getan. das meinte ich mit verstößen begehen.. vielleicht hätt ichs besser in anführungszeichen setzen sollen.
genausogut ists bei uns aber auch so gewesen, dass man gewisse meinungen im unterricht von vornherein disqualifiziert hat. da wusste man bei manchen lehrerInnen gleich, was man besser sagen sollte und was man verschweigen sollte.. aber das lass ich jetzt am besten unkommentiert, sonst reg ich mich wieder nur auf..
so, gute nacht
__________________ na sowas
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04.02.2007 00:58 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
Themenstarter
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Noch mal ein etwas anderes Beispiel. Sollte eine Schule das hier dürfen?:
Zitat: |
Coca-Cola veranstaltete 1998 an verschiedenen Schulen einen Wettbewerb, bei dem eine Strategie zur Verteilung von Cola-Gutscheinen an Schüler entwickelt werden sollte. Die Schule, die die beste Werbestrategie entwickelte, sollte 500 Dollar gewinnen. Die Greenbriar-Highschool in Evans, Georgia, nahm den Wettbewerb besonders ernst. Sie rief einen Coca-Cola-Tag aus, an dem alle Schüler in Coca-Cola-Shirts zur Schule kamen und sich in einer Formation, die den Namenszug „Coke“ bildete, fotografieren ließen. Sie wurden von leitenden Angestellten des Konzerns unterrichtet und lernten alles über die schwarze, sprudelnde Flüssigkeit – bis der Schulleiterin zu Ohren kam, dass ein gewisser Mike Cannon in einem ungeheuerlichen Akt der Rebellion in einem Pepsi-T-Shirt zur Schule gekommen war. Er wurde für sein Verhalten prompt vom Unterricht ausgeschlossen.
„Ich weiß, es hört sich schlimm an - Kind am Coke-Tag wegen tragen eines Pepsi-Shirts vom Unterricht ausgeschlossen“, sagte die Schulleiterin Gloria Hamilton. „Aber wir hatten den regionalen Coke-Präsidenten hier und aus Altlanta waren Mitarbeiter des Unternehmens eingeflogen… Diese Schüler wussten, dass wir Gäste hatten.“
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(Aus dem Sachbuch "No Logo" von Naomi Klein)
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05.02.2007 12:59 |
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hape
René
Dabei seit: 28.05.2004
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zum letzten Beispiel: kommt drauf an, was unter "vom Unterricht ausgeschlossen" zu verstehen ist. Wenn er nur für den Tag nicht teilnehmen durfte ist das noch ein wenig nachzuvollziehen (auch wenn ich die ganze Aktion an sich verurteile, eine Schule sollte sich nicht zu einem Werbeträger eines Konzerns machen), aebr wenn er noch sonstige Sanktionen aufgebrummt bekommen hat,ist dsa schon heftig.
Zu den anderen Beispielen und auch zum ersten. Das Prinzip von Meinungsfreiheit ist eben, dass man denken kann, was man will. In dem Moment, wo man Meinungen verbietet, die einem nicht passen, auch wenn diese auf Intoleranz basieren oder gar der Meinungsfreiheit selbst widersprechen, wird es paradox und die Meinungsfreiheit untergraben. Man kann natürlich überlegen, ob man nicht irgendwo eine Grenze zieht, in Deutschland ist diese Grenze da gezogen, wo man offen demokratiefeindliche Meinungen propagiert oder den Holocaust verleumdnet. Aber jemanden zu bestrafen, weil er eine konservative Meinung hat, ist einfach nru übertrieben, durch Verbote kann man nicht die Meinung anderer ändern.
__________________ So langweilig ist mir nicht mehr, aber Ferien könnt ich jez schon vertragen.
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05.02.2007 21:46 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
Themenstarter
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Ich weiß zwar nicht, wieso ich den Beitrag anscheinend überlesen habe, aber hierauf will ich doch noch eingehen
Zitat: |
Original von louni
auch kopfbedeckungen sind verboten, was kopftücher mit einschließt. das finde ich, geht zu weit! man kann doch niemanden den glauben verbieten. |
Das wäre zum Beispiel ein Punkt, den ich ganz anders sehe. Ein Kopftuch-Verbot an Schulen finde ich in Deutschland längst überfällig. Und es geht dabei nicht darum, jemandem seinen Glauben zu verbieten. Aber wenn Religion vorgeschoben wird, um Menschen (in diesem Fall wieder Mädchen und Frauen) zu entrechten und in ihrer Freiheit einzuschränken, muss die Toleranz aufhören. Verschleierung ist gleichzeitig das Flaggschiff eines islamischen Fundamentalismus, in dem Menschenwürde und Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Wenn eine Schule hier nicht Stellung bezieht und sich für die Rechte von muslimischen Schülerinnen einsetzt, die aus diesen rückwärtsgewandten islamistischen Kreisen kommen, wann dann?
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07.02.2007 12:21 |
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Zitat: |
Original von eylou
Ich weiß zwar nicht, wieso ich den Beitrag anscheinend überlesen habe, aber hierauf will ich doch noch eingehen
Zitat: |
Original von louni
auch kopfbedeckungen sind verboten, was kopftücher mit einschließt. das finde ich, geht zu weit! man kann doch niemanden den glauben verbieten. |
Das wäre zum Beispiel ein Punkt, den ich ganz anders sehe. Ein Kopftuch-Verbot an Schulen finde ich in Deutschland längst überfällig. Und es geht dabei nicht darum, jemandem seinen Glauben zu verbieten. Aber wenn Religion vorgeschoben wird, um Menschen (in diesem Fall wieder Mädchen und Frauen) zu entrechten und in ihrer Freiheit einzuschränken, muss die Toleranz aufhören. Verschleierung ist gleichzeitig das Flaggschiff eines islamischen Fundamentalismus, in dem Menschenwürde und Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Wenn eine Schule hier nicht Stellung bezieht und sich für die Rechte von muslimischen Schülerinnen einsetzt, die aus diesen rückwärtsgewandten islamistischen Kreisen kommen, wann dann? |
Ich finde hier muss man differenzieren ob die mädchen es freiwillig tun oder nicht.
Man hört ja auch von christlichen FundamentalistInnenn die ohne hochzeit auf Sex verzichten. Nicht unbedingt nachvollziehbar, aber tollerierbar.
Ähnlich sehe ich das mit dem kopftuch, ist es nicht jedermanns freie entscheidung sich unterdrücken zu lassen?
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"Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss." (Rudi Dutschke)
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07.02.2007 12:40 |
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eylou
Banane
Dabei seit: 04.01.2005
Themenstarter
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Zitat: |
Original von DirtyHarry
Was wenn ein junges muslimisches Mädchen dazu entschliesst, aus welchen Gründen auch immer, freiwillig ein Kopftuch zu tragen obwohl es ein Unterdrückungswerkzeug ist? Wenn sie sich um die Bedeutung keine Gedanken macht um es trägt um ihre Religion nach aussen hin auszudrücken? Wäre es legitim so etwas zu verbieten? |
Sie drückt damit ja nicht ihre Religion aus, sondern dass Frauen Sexualobjekte und Menschen zweiter Klasse sind. Und wie viele von den "freiwilligen" Kopftuchträgerinnen werden eigentlich gedrängt oder richten sich einfach nach den Wünschen ihrer Familien? Oder wollen Probleme vermeiden oder sich über andere Frauen stellen? Das alles lässt sich im Einzelfall nie klar trennen. Es mag Mädchen geben, die selbstbestimmt und gerne zu der Überzeugung gekommen sind, ein Kopftuch zu tragen. Das Problem sind aber die vielen anderen Fälle.
Ein Beispiel: Vereinzelt gibt es Kinder, die sexuelle Erlebnisse mit Erwachsenen positiv empfinden. Trotzdem würde niemand Sex mit Kindern erlauben, niemand würde sagen: „Aha, Kinder haben eine Sexualität, sie haben also auch ein Recht auf Sex“. Denn damit wären Millionen von Kindern nicht mehr vor sexuellen Übergriffen geschützt und müssten viel mehr ertragen, als es heute der Fall ist. Niemand könnte beweisen, wo Kinder manipuliert und gequält werden und unzählige müssten leiden, um einigen wenigen ein moralisch und pädagogisch extrem fragwürdiges „Privileg“ zu ermöglichen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von eylou: 07.02.2007 16:27.
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07.02.2007 15:15 |
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