Abtreiben und das Thema Behinderte |
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Zitat: |
Original von Cat-Weasel
1.: Ich glaube kaum, daß behinderte Menschen denken, dass es ihnen schlechter geht als anderen Menschen, so nach dem Motto: "Oh Gott, ich bin behindert und mir geht es ja so mies!" Wer weiss denn schon, wie es im Kopf dieser Menschen aussieht und was sie denken. Behindert zu sein schließt ein schönes Leben zu haben ja nicht automatisch aus.
2.: Ich würde eine Abtreibung grundsätzlich verneinen, allerdings mache ich da 2 Ausnahmen:
Vergewaltigung!
und:
Wenn festgestellt würde, dass mein Kind eine so schwerwiegende Behinderung hätte, dass klar wäre, dass das Kind nur eine kurze Lebenserwartung hätte. Ich glaube damit tut man weder sich noch dem Kind ein Gefallen, wenn man es auf die Welt bringt.
Ansonsten ist eine Behinderung für mich persönlich keine Rechtfertigung für eine Abtreibung!
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Ja war predige ich denn hier die ganze Zeit? Was wird an meinen Aussagen eigentlich so falsch aufgefasst?
Es weiß eben niemand wie es in den Köpfen behinderter aussieht, aber wenn sie ein leiden, können sie so wahnsinnig glücklich nicht sein, oder???
Warum wird hier alles was ich so sag pauschalisiert???
Ich krieg hier voll die Krise!
Natürlich denkt nicht jeder behinderte Mensch, dass es ihm scheiße geht! HAb ich auch nicht behauptet! Und es gibt auch sicher sehr viele, die durchaus glücklich leben, was ich auch schon tausend mal gesagt habe!
Aber wenn doch vorrauszusehn ist, dass ein Kind eine schwere Behinderung haben wird, was mit viel Leid und evtl. unzähligen Operationen verbunden ist, ist dch durch eine Abtreibung die Möglichkeit gegeben diesem Kind dieses Leid zu ersparen! Warum sollte man das denn unnötig herauszögern???
Zitat: |
Es soll noch gesagt sein, dass es selbstverständlich jederfraus persönliche Einstellung ist, ein Kind, aus welchem Grund auch immer, abzutreiben und keiner hat das Recht daüber zu urteilen! |
Dem stimme ich voll und ganz zu!!!!!!!!!
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What do you have when your donkey eats the legs of my rooster? - Two feet of my cock in your ass!
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01.12.2003 12:49 |
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Original von TiffiDieBeste
Ja war predige ich denn hier die ganze Zeit? Was wird an meinen Aussagen eigentlich so falsch aufgefasst?
Es weiß eben niemand wie es in den Köpfen behinderter aussieht, aber wenn sie ein leiden, können sie so wahnsinnig glücklich nicht sein, oder???
Warum wird hier alles was ich so sag pauschalisiert???
Ich krieg hier voll die Krise!
Natürlich denkt nicht jeder behinderte Mensch, dass es ihm scheiße geht! HAb ich auch nicht behauptet! Und es gibt auch sicher sehr viele, die durchaus glücklich leben, was ich auch schon tausend mal gesagt habe!
Aber wenn doch vorrauszusehn ist, dass ein Kind eine schwere Behinderung haben wird, was mit viel Leid und evtl. unzähligen Operationen verbunden ist, ist dch durch eine Abtreibung die Möglichkeit gegeben diesem Kind dieses Leid zu ersparen! Warum sollte man das denn unnötig herauszögern???
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bitte nicht falsch verstehen!! wollte nichts pauschalisieren!
ich habe meine aussage nicht auf dich persönlich bezogen, denn ich sehe es ja so ähnlich wie du!
in meinem bekanntenkreis befinden sich 2 menschen mit behinderungen.
der eine ist ein jahr jünger als ich und ist sowohl geistig als auch körperlich behindert und das auch noch in einem schweren grad. er kann weder sprechen noch laufen und ist sein leben lang auf hilfe angewiesen. dennoch hat er eine bezahlte arbeit in einer behindertenwerkstatt. er hasst es wenn ihm menschen begegnen, die so auf mitleid machen. manchmal ist er voll happy und es geht ihm total gut und an manchen tagen eben auch nicht. also auch nicht anders als bei mir, oder dir, oder jedem andern.
der andere ist autist und meine mutter betreut ihn, während seine eltern arbeiten. er geht zur schule und führt ein normales leben, wie andere kinder auch. am liebsten spielt er fußball.
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Wie oft hab ich das schon gehört, Schmuddelkinder sind gestört
ich kann das nicht mehr hörn
Scheißegal ob wir euch störn, wir machen Action, machen Lärm
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01.12.2003 12:59 |
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bibo
Frau
Dabei seit: 10.10.2003
Themenstarter
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Zitat: |
Original von rottie
Zitat: |
Original von bibo
ich denke , es hängt doch schon stark davon ab, wie stark jemand behindert ist, und ob körperlich oder geistig. |
was hat es damit zu tun, ob jemand körperlich oder geistig behindert ist?
haben geistig behinderte menschen weniger spaß am leben? oder führen körperlich behinderte menschen ein unwürdigeres leben? oder umgekehrt? |
ja ok, das mit körperlich oder geistig is vielleicht quatsch. aber ich hab zum beispiel ne gute freundin, die stark körperlich behindert ist. und ihre mutter hat das gewusst , als sie noch hötte abtreiben können. und meine freundin ist ihrer mutter heute noch sauer, dass sie sie nicht abgetrieben hat.
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jetzt krieg i net mal mehr meine beiträge hin.... auge, verzeih mir!!!
mein kabuff...klickedi-klick!
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01.12.2003 18:26 |
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Kasumi
FDJ Punk
Dabei seit: 15.11.2003
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Zitat: |
Orignal von Cat-Weasel
der andere ist autist und meine mutter betreut ihn, während seine eltern arbeiten. er geht zur schule und führt ein normales leben, wie andere kinder auch. am liebsten spielt er fußball.
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Wobei es beim Autismus natürlich auch schwere und weniger schwere Arten gibt und es keine Behinderung im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Wahrnehmungsstörung.
Zum Thema: Ich würde ein Kind nie abtreiben, einfach, weil es gegen meine ethischen Vorstellungen geht.
Ich würde mir mein Leben lang Vorwürfe machen, einen Menschen getötet zu haben, auch wenn er noch in meinem eigenen Bauch war.
Aber wer sein Kind abtreiben möchte, der soll das tun, wenn er genau weiß, dass er dieses Kind nicht lieben würde.
Es hat jeder Mensch dazu eine andere Einstellung und es gibt Leute, die bringen ein behindertes Kind auf die Welt und geben es weg, weil sie es nicht lieben können, es aber auch nicht abtreiben wollten, aber genausowenig möchten, dass es ein Leben lang als unerwünschtes Kind aufwächst.
Mit diesen Leuten hab ich genausowenig ein Problem, wie mit denen, die einfach ein Kind abtreiben, ich würde es nur eben nicht tun.
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01.12.2003 20:38 |
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säbelzahntiger666 unregistriert
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hab eure diskussion ma bißchen mitverfolgt und zum thema behinderung/alzheimer/etc. möchte ich erstmal folgendes sagen:
also ich persönlich würde, falls ich ma in die situation kommen sollte, alzheimer zu kriegen nicht mehr leben wollen.
für mich (für mich persönlich, nicht auf andere bezogen) macht das leben einfach keinen sinn, wenn ich nichts mehr aufnehmen kann, nichts mehr verstehen kann, nicht mehr denken kann, praktisch, wie tiffi sagte "nur noch eine hülse ohne inhalt bin".
also falls ich mal in die situation kommen sollte, würde ich auf jeden fall wollen das die anderen "den stecker rausziehen", das leben geht nunmal irgendwann vorbei, das weiß schließlich jeder und es hat für mich keinen sinn das ende ewig rauszuzögern.
das war jetzt meine persönliche meinung, wie ich über mein leben denke, wenn andere das für ihr leben anders sehen hab ich da natürlich auch verständnis für.
und zum thema behinderte kinder:
ich wünsche niemandem das er in die situation kommt, aber falls es wirklich so passieren sollte, ihr werdet dann sicher die entscheidung treffen, mit der ihr am besten leben könnt.
klingt vielleicht ein bißchen herzlos, aber wenn jemand von vorn herein sagt er kann ein behindertes kind nicht groß ziehen und es würde ihn körperlich und geistig (und vor allem auch finanziell) in den ruin treiben, kann ich das genauso gut verstehen, wie jemand der sagt auch behinderte haben ein recht auf ein glückliches leben.
und da behinderte menschen auch (nur) menschen sind, finde ich das in dieser hinsicht von unserem staat viel zu wenig getan wird.
z.b. ist es extremst teuer eine wohnung behindertengerecht einzurichten, das können sich die wenigsten familien leisten.
es gibt zwar - so weit ich weiß - zuschüsse vom staat, aber die fallen dann doch eher minimal aus, ebenso wie das "pflegegeld" für jemanden der sich für einen behinderten menschen tagtäglich aufopfert.
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01.12.2003 22:42 |
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rottie
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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zum thema finanzen:
also es muss wirklich niemand in den ruin getrieben werden. es gibt sehr viele anlaufstellen, an die man sich wenden kann und die auch finanzielle hilfe gewähren.
so gibt es zum beispiel u.a. für menschen mit behinderungen die sogenannte "grundsicherungsrente". weiterhin zahlt auch das sozialamt.
behindertengerechte wohnungen werden vom staat im übrigen nicht wirklich minder unterstützt.
meine eltern haben eine behindertengerechte wohnung und der vermieter hat nicht schlecht geld bekommen, um die wohnung umzubauen.
das pflegegeld ist gar nich mal so wenig wie du glaubst.
man muss nur wissen was man anzugeben hat und wie man sich bei diesen terminen mit den leuten zu verhalten hat.
dass zu wenig vom staat getan wird, da pflichte ich die 100pro bei!!
aber deutschland ist in der hinsicht leider ein land, was den hausbau von oben anfängt.
als kleines beispiel: es gibt seit noch nicht langer zeit im ice endlich behinterten gerechte toiletten. einziges manko: rollifahrer kommen gar nicht erst in diesen zug hinein!
__________________ Sing and I will hear you, no matter where you are. A song to light the darkest night and guide me from afar.
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01.12.2003 23:33 |
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Zitat: |
Original von Kasumi
Wobei es beim Autismus natürlich auch schwere und weniger schwere Arten gibt und es keine Behinderung im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Wahrnehmungsstörung. |
I know! der junge hat allerdings noch eine andere krankheit, welche das ist weiss ich aber nicht. irgendein syndrom. auf jeden fall ist es bei ihm so, dass obwohl er erst 7 jahre alt ist, die ganze familie tyrannisiert in form von unglaublichen gewaltausbrüchen. selbst seine mutter und seinen vater verprügelt er, außerdem spuckt er, schreit bis er blau anläuft, kratzt, beißt bis blut fließt (sich und auch andere) und tritt.
das problem ist, dass der junge kein maß kennt und alles was er tut in extreme ausartet.
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Wie oft hab ich das schon gehört, Schmuddelkinder sind gestört
ich kann das nicht mehr hörn
Scheißegal ob wir euch störn, wir machen Action, machen Lärm
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02.12.2003 11:17 |
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bibo
Frau
Dabei seit: 10.10.2003
Themenstarter
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Zitat: |
Original von TiffiDieBeste
Und würdest du dir Vorwürfe machen, wenn das Kind wie hier beschrieben, unglücklich ist?
Zitat: |
ich hab zum beispiel ne gute freundin, die stark körperlich behindert ist. und ihre mutter hat das gewusst , als sie noch hötte abtreiben können. und meine freundin ist ihrer mutter heute noch sauer, dass sie sie nicht abgetrieben hat. |
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ja, ich denk schon.
aber mal was anderes. angenommen, die wissen, dass das kind behindert wird und treiben nicht ab. ok, das ist ihre entscheidung. aber meiner meinung nach denken viele auch nicht daran, was aml wird, wenn sie selbst mal nicht mehr sind. wer kümmert sich dann um sie?
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07.12.2003 12:54 |
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rottie
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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sollten meine eltern mal nicht mehr sein, dann wede ich mich um meinen bruder kümmern.
ich hab zwar etwas angst vor der verantwortung, aber es ist für mich selbstverständlich...
__________________ Sing and I will hear you, no matter where you are. A song to light the darkest night and guide me from afar.
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07.12.2003 15:25 |
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Kampfkitty unregistriert
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Zitat: |
Original von bibo
Zitat: |
Original von TiffiDieBeste
Und würdest du dir Vorwürfe machen, wenn das Kind wie hier beschrieben, unglücklich ist?
Zitat: |
ich hab zum beispiel ne gute freundin, die stark körperlich behindert ist. und ihre mutter hat das gewusst , als sie noch hötte abtreiben können. und meine freundin ist ihrer mutter heute noch sauer, dass sie sie nicht abgetrieben hat. |
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ja, ich denk schon.
aber mal was anderes. angenommen, die wissen, dass das kind behindert wird und treiben nicht ab. ok, das ist ihre entscheidung. aber meiner meinung nach denken viele auch nicht daran, was aml wird, wenn sie selbst mal nicht mehr sind. wer kümmert sich dann um sie? |
entweder kommen sie in eine gruppe für betreutes wohnen, verwandten die sich das zutrauen (wird geprüft, ob sie fähig sind) oder in ein heim! ich hab keine ahnung wie das finanziell ist, ob man da abgesichert ist, oder so...
weiter vorne wurde mal über die gefühle von behinderten menschen geredet, dazu jetzt: ich bin in eine gemischte grundschule gegangen und da hatte wir ein geistig behindertes mädchen in meiner para-klasse und es wurde wirklich nur auf sie eingehackt... als "affe" bezeichnet etc. ... sie hat dann im alter von 10jahren schwere depressionen bekommen und war (bzw.) ist auch in behandlung!
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07.12.2003 17:02 |
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Kasumi
FDJ Punk
Dabei seit: 15.11.2003
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Zitat: |
Original von TiffiDieBeste
Und würdest du dir Vorwürfe machen, wenn das Kind wie hier beschrieben, unglücklich ist? |
Ich weiß es nicht.
Aber ich würde versuchen, meinem Kind klarzumachen, dass es lebenswert ist.
Ich bin eben selbst nicht behindert und kann mir deswegen auch nicht vorstellen, wie sich jemand wünschen kann, abgetrieben worden zu sein...
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07.12.2003 19:29 |
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corazón
Elke
Dabei seit: 29.10.2003
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07.12.2003 19:49 |
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rottie
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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RE: Behindert ist man nicht... |
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Zitat: |
Original von corazón
Ich hab mal ein Projekt mitgemacht, da ging es um die Behindertentauglichkeit von Hotels. Das Ergebnis war mehr als ernüchternd. |
viel ernüchternder ist folgendes: setz dich in einen rollstuhl und versuch in einer großstadt zu shoppen!
ich habs gemacht und ohne fremde hilfe wäre ich in fast kein geschäft gekommen.
einige geschäfte haben nicht mal einen fahrstuhl. andere haben zwar einen, aber der ist dann so eng, dass man da nur reinkommt, wenn man geschoben wird...
sorry, war eher offtopic
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07.12.2003 21:31 |
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bibo
Frau
Dabei seit: 10.10.2003
Themenstarter
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Zitat: |
Original von Kampfkitty
Zitat: |
Original von bibo
Zitat: |
Original von TiffiDieBeste
Und würdest du dir Vorwürfe machen, wenn das Kind wie hier beschrieben, unglücklich ist?
Zitat: |
ich hab zum beispiel ne gute freundin, die stark körperlich behindert ist. und ihre mutter hat das gewusst , als sie noch hötte abtreiben können. und meine freundin ist ihrer mutter heute noch sauer, dass sie sie nicht abgetrieben hat. |
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ja, ich denk schon.
aber mal was anderes. angenommen, die wissen, dass das kind behindert wird und treiben nicht ab. ok, das ist ihre entscheidung. aber meiner meinung nach denken viele auch nicht daran, was aml wird, wenn sie selbst mal nicht mehr sind. wer kümmert sich dann um sie? |
entweder kommen sie in eine gruppe für betreutes wohnen, verwandten die sich das zutrauen (wird geprüft, ob sie fähig sind) oder in ein heim! ich hab keine ahnung wie das finanziell ist, ob man da abgesichert ist, oder so...
weiter vorne wurde mal über die gefühle von behinderten menschen geredet, dazu jetzt: ich bin in eine gemischte grundschule gegangen und da hatte wir ein geistig behindertes mädchen in meiner para-klasse und es wurde wirklich nur auf sie eingehackt... als "affe" bezeichnet etc. ... sie hat dann im alter von 10jahren schwere depressionen bekommen und war (bzw.) ist auch in behandlung! |
jaja, kittylein, aber es stellt sich wirklich die frage (wir erinnern uns hier an sille und ihren bruder) ob es von den eltern nicht ein bisschen unverantwortlich ist, sich einfach zu denken: mein anderes kind wird schon zahlen.
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08.12.2003 18:41 |
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rottie
Biergourmet
Dabei seit: 29.09.2003
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ich nehm mit meinem folgenden posting bezug auf einem beitrag aus dem "abtreiben" thread:
Zitat: |
Original von Legolas
ien behindetes kind würde ich sofort abtreiben lassen! des is ja net nur so, dass es für die mutter / eltern schwer is. habt ihr scho mal fran gedacht, was des kind dann fürn leben hat? ich würds dem kind zuliebe machen. |
mein großer bruder ist mehrfach schwerstbehindert, ist 24h am tag auf hilfe angewiesen, kann nicht alleine trinken, essen, aufs klo, kann sich nicht mal kratzen.
und was die kommunikation anbelangt: reden kann er auch nicht.
er wird dieses jahr 28 jahre alt, seit 9 jahren arbeitet er nun mit einer kommunikationstafel und seit 2 jahren mit einem sprachcomputer, den er über einen button an seiner kopfstütze steuert.
bevor er die tafel hatte, konnte man mit ihm nur über ja/nein fragen kommunizieren, die er dann mit hilfe der augen beantwortet hat.
was ich damit sagen will: auch wenn das leben meines bruders unwert zu sein scheint, er hat sowas von dermaßen spaß am leben!!
er geht ins kino, in die disko, ins fußballstadion, zu konzerten, fliegt in urlaub (letztlich war er auf mallorca).
und ich weiß sehr gut, dass sehr, sehr viele schwerst mehrfach behinderte menschen unheimlich viel freude am leben haben, immerhin arbeite ich an einer schule für menschen mit behinderungen und studiere sonderpädagogik.
und schon mal nen menschen mit trisomie 21 kennengelernt?? ich kenne so viele und alle haben sie mehr lebensfreude als manch ein "gesunder" mensch!!
__________________ Sing and I will hear you, no matter where you are. A song to light the darkest night and guide me from afar.
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20.06.2004 21:35 |
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Suzu
Biergourmet
Dabei seit: 09.02.2004
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wusstet ihr, dass man kinder mit bestimmten behinderungen noch im 8. (?) monat abtreiben kann?
ne bekannte von mir hat das gerade inner uni gelernt und war sichtlich geschockt darüber
__________________ lalalala
"verlasse die welt ein stück besser als du sie vorgefunden hast" BiPi
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20.06.2004 21:50 |
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Zitat: |
Original von Suzu
wusstet ihr, dass man kinder mit bestimmten behinderungen noch im 8. (?) monat abtreiben kann?
ne bekannte von mir hat das gerade inner uni gelernt und war sichtlich geschockt darüber |
ja ich wusste das...
also, abtreibung allgemein, bin ich der meinung, wer denkt nich mit dem kind klarzukommen oder es nicht versorgen zu können und es nicht will, der sollte lieber abtreiben, bevors dem kind nur schlecht geht (oder es dann wenigstens zu Adoption freigeben), thema behinderung sehe ich so entgegen indem ich sage (klingt jetz vllt n bissl hart) wenn ich wüsste, dass mein kind behindert wird, müsste ich drüber nachdenken, ich glaube nicht, dass ich mein ganzes Leben, mir diesen seelischen schmerz zufügen will, zu sehen, wie das kind darunter leidet behindert zu sein (also ich rede von SCHWEREN Behinderungen, was kleineres is kein Problem) wenn ich dann auch noch weiß, dass es sowieso nicht lange leben würde, denke ich, wenn man es auf die Welt bringt und dann sterben sieht ist es wesentlich schmerzhafter als gleich abzutreiben !
__________________ Revolution stand auf unsren Fahnen,
Revolution stand uns im Gesicht
Wir haben erlebt was andre nicht mal ahnen
Revolution - weniger wollten wir nicht!
15.05.2004 Würzburg
Taubertal Festival 2004
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20.06.2004 22:11 |
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Koepy
Mann
Dabei seit: 08.10.2003
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Zitat: |
mein großer bruder ist mehrfach schwerstbehindert, ist 24h am tag auf hilfe angewiesen, kann nicht alleine trinken, essen, aufs klo, kann sich nicht mal kratzen.
und was die kommunikation anbelangt: reden kann er auch nicht.
er wird dieses jahr 28 jahre alt, seit 9 jahren arbeitet er nun mit einer kommunikationstafel und seit 2 jahren mit einem sprachcomputer, den er über einen button an seiner kopfstütze steuert.
bevor er die tafel hatte, konnte man mit ihm nur über ja/nein fragen kommunizieren, die er dann mit hilfe der augen beantwortet hat.
was ich damit sagen will: auch wenn das leben meines bruders unwert zu sein scheint, er hat sowas von dermaßen spaß am leben!!
er geht ins kino, in die disko, ins fußballstadion, zu konzerten, fliegt in urlaub (letztlich war er auf mallorca).
und ich weiß sehr gut, dass sehr, sehr viele schwerst mehrfach behinderte menschen unheimlich viel freude am leben haben, immerhin arbeite ich an einer schule für menschen mit behinderungen und studiere sonderpädagogik.
und schon mal nen menschen mit trisomie 21 kennengelernt?? ich kenne so viele und alle haben sie mehr lebensfreude als manch ein "gesunder" mensch!! |
Jau, es fällt einem immer wieder auf, dass die meisten Menschen doch glauben, dass alle Behinderten höchstunglücklich sein müssen. Ich hab 'ne Zeit lang in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet und rausgefunden, dass diese Auffassung völliger Quatsch ist. Das trifft jetzt auch nicht nur auf die zu, die leichte Behinderungen haben, sondern auch auf richtig schwere Fälle. Der Fall da oben von wegen sauer auf die Mutter sein, weil sie nicht abgetrieben hat, darf also absolut kein Indikator für eine solche Entscheidung sein. Klar gibt es Menschen, die mit ihrer Behinderung überhaupt nicht klarkommen und auch allein wegen dieser totunglücklich sind, aber es ist bestimmt nicht die Regel.
__________________ eva braun - du wolltest immer äpfel klaun
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21.06.2004 00:00 |
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