Zeitschriften in denen DÄ erscheinen |
Vany unregistriert
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In der "Inside" (Nordwest Zeitung) ist auch ein großer Artikel über das Konzert morgen in OL zu finden. Tolles Interview mit Bela (2 Seiten).
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02.07.2004 19:40 |
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Spiel mir das Lied von Kant
Band-Porträt – Seit 1982 machen „Die Ärzte“ Spaßpunk, aber manchmal meinen sie`s auch ernst – Konzert in Darmstadt
Von STEFAN BENZ
DARMSTADT. Darmstadt wird am 16. Juli den größten Ärzte-Kongress seiner Geschichte erleben. Rund 20000 Zuschauer werden im Stadion am Böllenfalltor erwartet, wenn drei Herren über die Auswirkung von rhythmischem Lärm auf Gehör und Gemüt referieren: Jan Vetter hat einst Architektur studiert, Dirk Felsenheimer wollte als Halbstarker zur Polizei, Rodrigo Gonzales war einst Asylant, jetzt sind sie „Die Ärzte“. 47 Konzerte haben die Spaß-Punker auf ihrer Sommertour schon hinter sich, wenn sie nach Darmstadt kommen, zwölf noch vor sich. Muss das nicht ein furchtbar lustloses Konzert werden? „Wenn wir das nicht so lieben würden, würden wir nicht freiwillig so lange touren.“, sagt Sänger und Gitarrist Vetter, der sich den Künstlernamen Farin Urlaub gegeben hat, im Telefoninterview mit dem ECHO. Außerdem sei kein Konzert wie das andere. „Es gibt nur eine grobe Struktur.“
Exkurs in die musikalisch Sexualwissenschaft
„Die Ärzte“ spielen, was passt – und was gewünscht wird. Große Schilder mit orginell formulierten Musikwünschen mag Urlaub besonders. „Das ist ein guter Weg, uns zu bewegen, es zu spielen.“ Genug Zeit für Sonderwünsche gibt`s allemal. Im Dezember rockten „Die Ärzte“ in der Frankfurter Festhalle drei Stunden lang. Und drei Stunden tobte die Menge. Dabei gesteht Urlaub: „Wir hatten nicht so einen guten Tag. Das Publikum war besser als wir. Es war kein Konzert, wo wir von der Bühne gegangen sind und richtig stolz waren. Ich glaube, wir waren ziemlich müde. Das kann gehen, wenn man so richtig übermüdet ist. Dann wird das manchmal ein grandioses Konzert. Aber wir waren nur halbmüde. Das ist wie Sex haben, wenn man eigentlich irgendwie Lust hat, aber nicht richtig bei der Sache ist. Wenn man dabei denkt: Hab ich schon für morgen meine Sachen rausgelegt? Der Sex kann okay sein, aber es ist eben nicht der beste Sex deines Lebens.“ Dieser Exkurs in die musikalische Sexualwissenschaft zeigt, dass für „Die Ärzte“ live die Lust am größten ist. „Wir spielen ja deshalb nur drei Stunden“, flachst Urlaub, weil das Publikum dann fertig ist. „Irgendwann sind die durch.“ Hundert Songs haben sie im Repertoire, weitere 60 können sie auf die Schnelle noch einstudieren. Kein Wunder bei einer Band, die schon 18 Alben veröffentlicht hat. Auf der jüngsten Doppelplatte „Geräusch“ finden sich gleich 26 neue Titel. Mit dem Akkord aus Provokation, Pubertät und Punk sind die Berliner Bandgründer Farin Urlaub und Felsenheimer, alias Bela B., in den frühen Achtzigern bekannt geworden. Sie besangen Inzest („Geschwisterliebe“), Sodomie („Claudia“) und Adipositas („Die fette Elke“), landeten werbewirksam auf dem Index für jugendgefährdende Schriften. Die Bundesprüfstelle bescheinigte ihnen 1987, „Kinder und Jugendliche in ihrer seelischen und sittlichen Entwicklung zu gefährden.“ Diese antipädagogische Wirkung ist so nachhaltig, dass die Fans von gestern vielfach noch immer dabei sind, die drei Herren aber auch immer noch als Kinder-Ärzte taugen. Mittlerweile sind ihre Konzerte fast schon etwas für die ganze Familie.
Der kategorische Imperativ in Liedform
Zwar singen sie auch auf ihrem jüngsten Album wieder von bizarren Sexualpraktiken („Füll Dir ein Glas im Dixieklo“), Genital-Piercing („Ring am Ding“) und Penisanbetung, doch können sie auch Protestpunk spielen. Sie schimpfen auf „das System“ und raten: „Geh mal wieder auf die Straße“. Fast wie bei den Liedermachern aus den Siebzigern – nur nicht so verbissen. Den Song „Deine Schuld“ könnten auch die „Toten Hosen“ spielen, Punkkollegen aus Düsseldorf mit einem Hang zu weltanschaulichen Bekenntnissen. Da heißt es: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ Für Farin Urlaub ist das „der kategorische Imperativ in Liedform“. Spiel mir das Lied von Kant – das macht sich gut im Feuilleton. Doch dahinter blitzt schon wieder Ironie auf. Denn mit der Weltverbesserung nehmen es die Ärzte auf der Bühne locker. So singen sie davon, wie schön die Welt wäre, „wenn alle Männer Mädchen wären – alle außer mir.“
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02.07.2004 20:19 |
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Zu viel Korrektheit wäre beim Spaßpunk unerträglich
Farin Urlaub „mag den erhobenen Zeigefinger nicht“. Jan Vetter, Bewunderer der Beatles und von Johnny Cash, setzt sich für Greenpeace und „Menschen gegen Minen“ ein, er ist Anti-Alkoholiker, Pazifist, Nichtraucher und Vegetarier. So viel politische Korrektheit wäre beim Spaßpunk unertäglich, und so parodiert der leidenschaftliche Weltreisende als Farin Urlaub die ökologische Musterhaltung gleich wieder mit Zeilen wie „Ich ess Blumen“. Schlagzeuger Felsenheimer ist der düstere Antityp. Sein Künstlername ist ein Hommage an den Dracula-Darsteller Bela Lugosi. Bela ist ein Gruft-Romantiker mit einem Faible für „Kiss“, Death Metal, Comics und finstere Filme. Einige kleine Filmauftritte als Gangster hat er auch schon absolviert. Im Kultursender Arte kann man in der Nacht zum Mittwoch (7.) um 0.15 Uhr seine sanfte Seite studieren. Da ist er in der Reihe „Durch die Nacht mit...“ an der Seite der französischen Schauspielerin Julie Delpy zu sehen, wie die beiden durch Paris ziehen: Er macht ihr ein unbeholfenes Kompliment, schenkt ihr ein Comic-Heft, bekundet Interesse an symblistischer Kunst und imitiert Elvis in einem Karaoke-Restaurant. Und stets ssteht er ein wenig schüchtern neben der forschen Julie Delpy, die gliech zu Anfang bekundet: „Ich liebe es, wenn Frauen die Kraft aus Männern saugen.“ Das wirkt! So handzahm kennt man BelaB. Von der bühne nicht. Bela und Farin, das sind eben auch Rollen für das Rock-Theater. „Ich singe auch traurige Lieder, und Bela albert rum“, sagt Vetter, den keiner seiner Freunde Farin nennt. Die Kunstfiguren aber sind es, die die Fans so lieben. Auf den Hinweis, dass das Darmstädter Böllenfalltor-Stadion 20 Jahre lang wegen Anwohnerbeschwerden für Bands „unrockbar“ war, wie es in einem neuen Hit der Ärzte heißt, reagiert Jan Vetter wie es sich für Farin Urlaub gehört. Bange Frage: Ob sie da nicht ein bisschen leiser spielen könnten? Barsche Antwort: „Bist du wahnsinnig. Die Anwohner sollen ihre Elendsquartiere verlassen und dann sehen wir, was übrig bleibt, wenn wir mit Darmstadt fertig sind.“
Sorry für Rechtschreibfehler und so... War ein bisschen in Eile...
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02.07.2004 20:20 |
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tofukiller unregistriert
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Zitat: |
Original von mysteryland
Hey,
danke für's Abtippen
Na ja, wenn die Rundschau den Artikel so gut recherchiert hat wie die fehlerhafte Setliste (Zitroneneis haben sie im Tanzbrunnen nicht gespielt), dann hat sich der Reporter wohl auch die Gerüchte ausgedacht.
Die letzte Solo CD von fu und die Filmprojekte von Bela waren bisher jedenfalls kein Grund für ein Ende von die ärzte.
Aber vielleicht setzt Ihnen ja das Alter so langsam zu *g*. |
Immer wieder lustig.
Wird auch kein Grund sein. So. Die Zeitungen ... lokalheinis
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03.07.2004 00:25 |
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schpocky
3-Tage-Bart
Dabei seit: 16.12.2003
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vielen dank fürs abtippen!
immer wieder schön zu sehen, was die so erfinden (farin hat studiert *g*). aber sonst doch ein ganz nettes interview...
__________________ Das Leben ist ein Keks
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03.07.2004 21:18 |
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Dante
Biergourmet
Dabei seit: 21.03.2004
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Zitat: |
Original von schpocky
vielen dank fürs abtippen!
immer wieder schön zu sehen, was die so erfinden (farin hat studiert *g*). aber sonst doch ein ganz nettes interview... |
hat er ja auch - zwar nur einen tag - aber immerhin *g*
__________________ Versuch dich zu erinnern
wir hab'n so viel erlebt,
es ist als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles ausgelöscht
ALL DIE GANZEN JAHRE
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03.07.2004 21:19 |
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nadse
Frau
Dabei seit: 09.10.2003
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Also, hier das Interview aus der Fernsehzeitung des Stern vom 1. Juli 2004:
Talk der Woche:
Bela B. (39, Die Ärzte)
Für die Reihe "Durch die Nacht mit..." hatten Sie ein Date mit der Schauspielerin Julie Delpy in Paris. Hätten sie auch zugesgt, wenn man Ihnen ein Treffen mit z.B. Mireille Mathieu angeboten hätte?
Höchstens, um ein Autogramm für meine Mutter zu besorgen. Nein, ich hatte Julie Delpy in ein paar Filmen gesehen, speziell in "Killing Zoe" fand ich sie toll. Und die Idee, gleich eine nacht mit ihr zu verbringen, machte die Sache natürlich noch interessanter.
Am Anfang dieser Nacht sagen Sie, Sie seien "etwas nervös". Ging's dann?
Na ja, sie und ich mit 1000 Kameras - so was hat man ja nicht alle Tage. Aber Julie wollte das gern in Paris machen, und deshalb war sie in der Bringschuld, mich durch ihre Stadt zu führen. Ich war erst einmal dort, mit 17,´und als bunthaariger Punkrocker wurde ich damals ziemlich schlecht behandelt.
Haben Sie nun mit Mademoiselle Delpy bessere Erfahrungen emacht?
Definitiv. Wir sind z.B. in das Haus ihres Lieblingsmalers Gustave Moreau gegangen, das nach dessen Tod zum Museum umgebaut wurde; es war nur für uns geöffnet. Und dann sind wir in ein chinesisches Karaoke-Restaurant gegangen, wo ich Elvis' "Teddy Bear" gesungen habe.
Julie Delpy hat letztes Jahr eine CD aufgenommen. Gibt's bald ein Duett?
Ich hab ihr außerhalb der Kamera angeboten, mal ein Lied mit mir zu singen - sie hat meine E-Mail-Adresse.
Am Ende des Films stehen Sie da, grinsend, und sagen: "Nice Lady." Hatten Sie sich verknallt?
Wenn man sich auf so ein Date einlässt, auf die ganzen Facetten einer Person, dann ist das schon auch ein Flirt. Nicht mehr, aber angenehmerweise auch nicht weniger.
Interview: Ulrike von Bülow
Dann noch zum Tagestipp zu "durch die Nacht mit..."
Durch die Nacht mit...
... der französsichen Schauspielerin Julie Delpy ("Before Sunset") und Bela B., dem Drummer der deutschen Punkband Die Ärzte. DIe singende Mimin und der schauspielernde Musiker erkunden gemeinsam bekannte und unbekannte Ecken von Paris wie das Quartier Latin, das Museum Gustave Moreau sowie den Haute-Couture-Showroom von Azzarro. Zu guter Letzt singen die beiden sogar, bei einem Karaoke-Wettbewerb im Viertel Belleville.
So, sorry für einige rechtschreibfehler ^^
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"Ich bin dagegen - denn ihr seid dafür!!!" - der wasserstoffperoxydblondierte Farin Urlaub
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04.07.2004 12:59 |
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Sumisu
Frau
Dabei seit: 26.03.2004
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Ungewohnt dass Bela gesiezt wird.
Danke!
__________________ Farin:"Ihr könnt laolen bis der Arzt kommt."
DÄOF #470
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04.07.2004 18:54 |
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Arizona unregistriert
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Cool, danke, dass du's extra abgeschrieben hast! Is das ne erstausstrahlung?
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04.07.2004 19:23 |
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Heidi
Frau
Dabei seit: 29.09.2003
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in unserer tageszeitung stand folgender bericht:
Den Konkrurrenten um einen Wortwitz vorraus
" die Ärzte : 13.000 fansbejubeln auf Kanzlers Weide die Meister des tiefsinnigen Unsinns
Minden. Sie pflegen einen Hedonismus und sind zu verspielten Peter-Pan-Punks avanciert, die mit ründem Rock´n´Roll und frechabsurden Popsongs alle Fan Generationen einen. Auch auf Kanzlers Weide in Minden bleiben die Ärzte, boygrouphaft austariert, im Widerstreit mit sich selbst: In der Mitte der düstere Romantiker mit Hang zur Selbstverschwendung, der sein Stehschlagzeug auch mit 40 Jahren immer noch malträtiert wie ein junges hungriges Tier; links der strohblonde saitenzupfende Philosoph, der zwischen zwei Fäkalwitzen gern auch einmal Kants Kritik der praktischen Vernunft zitiert, und auf der rechten Seite der melachonische schwarzgewandte Bassist, der die auf die Bühne geworfenen BHs gleich im Dutzender-Pack sammelt.
Auch nach 20 Jahren sind die Ärzte allen Konkurrenten um einen Wortwitz voraus , im Verzapfen von tiefsinnigen Unsinn unübertroffen. "Nazis raus, Bhs auf die Bühne!" lautet in Minden ihr Credo. Unter den Titel" Deine Schuld" haben sie das Motto des Kommunistischen Manifets in umgearbeiteter Fassung vertont: " Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt." Die Ärzte vereinen Subkulturen und Gesellschaftsgruppen im Sinn für Spaß und Punk, sie machen Lebensgefühls-Musik für pubertäre Gymnasiasten und allein erziehende Mütter ebenso wie für Besserwisser-Boys und Rechthabe-Woman .
Und können sich inzwischen auch gegenüber Kollegen jegliche Freiheit erlauben, z.B., wenn Farin Urlaub dem Mindener Publikum " Heinz Rudolf Kunze"erklärt:
" Kennt ihr das Hubschrauber Museum in Bückeburg? Stellt euch das als Sänger vor: das ist Heinz Rudolf Kunze!"
so geschafft. ich finde den artikel selber net so schön weil sind einigige Wörter drin mit dennen ich nix anfangen kann. außerdem wir d mehr über BFR gesagt als über das konzert. aber besser als garnix.
könnt ja mal eure Meinung dazu schreiebn.
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05.07.2004 14:50 |
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tofukiller unregistriert
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Die WAZ war noch nich so sonderlich doll
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05.07.2004 15:37 |
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Mini unregistriert
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hihi
hat vielleicht mal jemand den link zu dem interview???
wäre vielleicht nett wenn er mal den posten könnte!!??
oki danke Sara Schaui
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05.07.2004 20:13 |
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Dante
Biergourmet
Dabei seit: 21.03.2004
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stet auch was zur single in der yam?
__________________ Versuch dich zu erinnern
wir hab'n so viel erlebt,
es ist als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles ausgelöscht
ALL DIE GANZEN JAHRE
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14.07.2004 18:11 |
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