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Original von Kad
Freud, Tolkien, Ed Greenwood, H.P. Lovecraft, Niel Gainman, Edgar Allan Poe, Lord Byron, Ann Rice, Michael Strunge usw. |
und nicht zu vergessen: A. Bierce und der geschätzte, kluge herr Eliade!!!
__________________ "But there are always some lunatics about. It would be a dull world without them."
(A.C. Doyle, The adventure of the Three Gables)
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05.06.2007 19:36 |
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lillie unregistriert
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John Marsden: "morgen war krieg";"die toten der nacht";"gegen jede chance" - das ist ne triologie,seeehr gut geschrieben,kann ich nur empfehlen
Lois Lowry: "the Giver" (ja,auch bücher die man in der schule liest können toll sein :D )
Janet Tashjian: "die welt wie larry sie sieht"- ein wahnsinnig tolles buch über und gegen die komsumgeilheit der gesellschaft, bei dem man nicht weiß ob es wirklichkeit oder erfunden ist; ich bin mir bis heute nicht sicher
tonke dragt: "tigeraugen"
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02.10.2003 17:40 |
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goldbeck-rockt unregistriert
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„...und wenn er nicht gestorben ist, dann erzählt er noch heute.“
Inzwischen sollte jeder von uns diesen Namen schon mindestens einmal gehört haben: Henning Mankell. Er ist mit seinen Kriminalfällen rund um Kommissar Kurt Wallander dauerhaft in den einschlägigen Bestsellerlisten vertreten, mehrere Bücher wurden verfilmt und erfolgreich als Mehrteiler im spätabendlichen Fernsehen gezeigt (zum Beispiel „Mörder ohne Gesicht“ oder „Die fünfte Frau“).
Mankell stammt aus Schweden, doch seit Jahren ist er zum Pendler zwischen den Welten geworden: Maputo in Mosambik ist genauso sein Zuhause wie Stockholm, wo seine berühmten Wallander-Krimis entstanden sind.
Genau diese Beziehung zu Afrika könnte ein ausschlaggebender Grund dafür sein, warum Mankell sich hier nicht als Krimi-Autor, sondern als poetischer Anwalt der Chancenlosen präsentiert. Mit dem Chronist der Winde hat er all den Straßenkindern dieser Erde ein Denkmal gesetzt. Jenen, die vor Jahren in Brasilien wie lästiges Ungeziefer aus dem Weg geräumt und getötet wurden, gesteht Mankell in diesem Buch ihr Menschenrecht zu.
Dieses Werk ist gleichzusetzen mit einem bedeutenden afrikanischem Märchen – und doch ist es so realistisch, dass es märchenuntypisch kein Happy-End gibt. Vor allem aber bekennt sich Der Chronist der Winde – in Schweden mit dem Sveriges-Radio-Romanpreis 1996 ausgezeichnet – bedingungslos zur Kraft der Träume: „Man kann fliegen, ohne sichtbare Flügel zu haben [...]. Die Flügel sind in uns, wenn uns vergönnt ist, sie zu sehen.“
Mankell erzählt in diesem Buch nicht selbst, er lässt erzählen. Und zwar den Bäcker José Antonio Maria Vaz. Er hat Trauriges zu berichten: Neun heiße Nächte verbringt José auf dem Dach des städtischen Theaters am Sterbelager des zehnjährigen Straßenkindes Nelio. Eine magische Aura umweht den Jungen. Noch nie hat jemand gewagt, ihn zu verprügeln. Vielleicht weil aus dem 10-jährigen, dem sich die irdischen Abgründe viel zu früh erschlossen haben, eine greise Weisheit spricht.
Nelio wurde angeschossen; wieso, das weiß José nicht – noch nicht, weil Nacht für Nacht Nelios Lebenslicht mehr und mehr schwindet, aber Zug um Zug erfährt José eine Geschichte, seine Geschichte, wegen der er am Ende dieser neun Tage seinen Bäckerberuf aufgeben wird, um künftig von Nelio zu berichten, von seinem armen, schmutzigen Leben als Straßenkind und seiner unglaublichen Erfahrung und Lebensweisheit, als hätte er nicht zehn, sondern bereits zehn mal zehn Jahre auf dieser Erde gelebt.
Nelios Schicksal ist wie eines von vielen: Als Bürgerkriegskind verliert es seine Eltern – Banditen überfallen sein Dorf und rauben die Menschen. Nelio soll ein Guerillero werden; ein Mann bildet die neuen Kinder an der Waffe aus – er drückt Nelio einen Revolver in die Hand und befiehlt ihm einen seiner Kameraden, seinen Freund und seinen kleinen Bruder zu erschießen. Das war der Augenblick, in dem Nelio erwachsen wurde, eigentlich eher zum geistigen Greis: Er schießt, und zwar auf den Ausbilder. Dann flieht er.
Eigentlich ist dies schon seine ganze Geschichte beziehungsweise seine Nicht-Lebensgeschichte: Entwurzelt, heimatlos, elternlos, ohne Geld, Wohnung, Freunde, Nahrung kommt er in die Stadt, die große, mit ihren hunderten von Straßenkindern, mit ähnlichen Biographien, Leidensgenossen, die sich organisieren, überleben – einfach leben.
Aber Nelio weiß sich zurechtzufinden, er wird nach und nach nicht nur akzeptiert, sondern beinahe schon zur städtischen Berühmtheit; einer, der noch nie von einem Polizisten geschlagen oder misshandelt wurde, einer, der abends allein schläft an einem Ort, den niemand finden kann.
Nelio ist ein geistiger Macher, ein Organisator, ein Humanist, vielleicht sogar einer jener alten afrikanischen Götter den die Menschen vergessen haben, weil sie verhungert, ermordet oder vertrieben worden sind. Ein Gott, der noch einmal die Menschen sehen will, bevor ihn der Tod der Vergessenheit ereilt.
Er erzählt, solange er lebt. Solange, bis seine Geschichte auf dem Dach endet.
Man spürt, dass Mankell hier autobiographisches verarbeitet: Seit Jahren baut er in Maputo ein Theater auf. Dieses Theater ist auch der zentrale Ort von Nelios Geschichte, das Hilfsmittel, mit dem Nelio/Mankell den Menschen von dem erzählt, was in der Welt vor sich geht.
Ein wunderbares Buch, gefühlsstark, wortgewaltig, schicksalsgeladen, das so endet, wie es beginnt: „Ich, José Antonio Maria Vaz, ein einsamer Mann auf einem Dach, unter dem tropischen Sternenhimmel, habe eine Geschichte zu erzählen...“
Julia Goldbeck
Jahrgangsstufe 12
Deutsch-LK Sd
Rezension zu Henning Mankell: Der Chronist der Winde
(Quelle: Homepage meiner Schule: Graf-Adolf-Gymnasium bzw. D:\Eigene Dateien\Schule\De_Rezension_Mankell.doc
)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von goldbeck-rockt: 03.10.2003 00:13.
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03.10.2003 00:09 |
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Werkatze
3-Tage-Bart
Dabei seit: 11.01.2004
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wer henning mankell mag wird bestimmt auch hakan nesser mögen, z.b. "das grobmaschige netz".
"der alchimist" von paulo coelho ist eines der besten bücher das ich je gelesen habe,es ist kurz, überschaubar und hat trotzdem eine menge zu sagen,auch "am ufer des rio pedra saß ich und weinte" ist sehr zu empfehlen,ein bisschen liebesgeschichte, sinnsuche und religiös.
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11.01.2004 15:31 |
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Natollie
Rechthabegedöns
Dabei seit: 28.09.2003
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Ich finde es lobenswert, wenn Leute Spass an der Schule haben. Ich finde es erfreulich, wenn Leute stolz auf ihre schulische Leistung sind. Ich kann mich durchaus dafür begeistern, wenn Leute sich für Literatur interessieren. Und ich bin auch entzückt, wenn Leute mehr zu ihrem Lieblingswerk hierhin pinseln als nur Autor und Titel.
Aber: Bitte, BITTE das nächste Mal überschaubarer, verständlicher, interessanter und vor allem: Kürzer! Von solchen Einträgen in allgemeinen Threads hat keiner etwas. Ausser vielleicht der/die Postingverfasser/in, und der/die ist klar in der Minderheit. Danke.
__________________
Last year, a band broke my heart. This year, a band almost broke my spirit.
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03.10.2003 00:53 |
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L'Öö unregistriert
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Übrigens find ich die Wallander-Krimis eher bescheiden *g*
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03.10.2003 11:04 |
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srbrk
Banane
Dabei seit: 02.10.2003
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E=mc2 Einführung in die Relativitätstheorie - Thomas Bührke
Antimaterie Auf der Suche nach der Gegenwelt - Dieter B. Herrmann
greetz
srbrk
__________________ If I gave you your arm back, what would you do with it?
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03.10.2003 11:13 |
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goldbeck-rockt unregistriert
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Zitat: |
Übrigens find ich die Wallander-Krimis eher bescheiden *g* |
Ist ja auch kein Krimi...
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03.10.2003 12:11 |
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goldbeck-rockt unregistriert
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Keine Ahnung, das Buch hat er 1994 geschrieben... Ich weiß nicht, wann die Wallander-Krimis entstanden sind.
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03.10.2003 15:54 |
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Anscheinend kann man auch Dieter Bohlen - Hinter den Kulissen empfehlen, wenn man sich eBay so anschaut *g*
__________________ With each new day that passes/I´m in need of thicker glasses!
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03.10.2003 16:16 |
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PiBu unregistriert
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03.10.2003 16:22 |
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Taptim
3-Tage-Bart
Dabei seit: 29.09.2003
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"Der Schrei nach Leben"Von Martin Gray und die nachfolge Bücher!Hammerhart aber leider eine wahre geschichte!Habs schon unzählige male gelesen!Ein Jude Der Treblinka überlebt und sich danach eine existens aufbaut!Genial!!!!!!!!!
__________________ Was ich tu,ich lass euch keine ruh!!
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03.10.2003 17:02 |
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